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Radtour Paso de Jama bis Salar Uyuni:
Land: |
Argentinien, Chile und Bolivien |
Tour: |
Paso de Jama bis Salar Uyuni |
Start: |
Jujui |
Ende: |
Oruru |
Route: |
Jujui (Argentinien), Purmamarca (Argentinien), Paso
de Jama (Argentinien), San Pedro de Atacama (Chile), Calama (Chile),
Ollague (Chile), Salar Uyuni (Bolivien), Oruru (Bolivien) |
Distanz: |
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Dauer: |
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Versorgung: |
Selbstversorgung, Zelt |
Höhenmeter: |
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Schwierigkeiten:: |
Große Distanzen ohne Wasser, sehr starke Westwinde, Große
höhe (bis 4800m), kalte Nächte (bis -18Grad)
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Rating: |
Superschöne Hochgebirgswüsten! Eine unserer
Lieblingsgegenden in Südamerika. |
Route Argentinien: Salta, San Antoniode los
Cobres, Cafayate, Quebrada de las Conchas |
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Salta: Salta liegt auf einer
Höhe von 1200m und ist Ausgangsort für das argentinische Altiplano
(Hochgebirgswüsten). Salta soll laut Reiseführer die schönste Stadt
Argentiniens sein, und wir können das nur unterstreichen. Für uns
ist es die bisher schönste Stadt Südamerikas. Neben den vielen herrlichen
alten Gebäuden und Kirchen gefällt uns insbesondere die ruhige und
gemütliche Atmosphäre und die netten Einwohner der Großstadt. Leider
haben wir jedoch super viel zu tun bevor wir hoch aufs Altiplano nach
Chile und Bolivien radeln (neue Felge und Pedale für Nadines Rad,
beide Isomatten flicken, Karte für Bolivien besorgen, Kompaß und Wärmflaschen
kaufen, Photos machen, massig Cd's brennen, ...) und so können wir
die Stadt leider nicht so ausgiebig genießen. Der Mechaniker der Nadines
Hinterrad neu einspeicht ist super nett und arbeitet sogar die halbe
Siesta durch um es direkt machen zu können, wovon seine Frau aber
weniger begeistert ist. Vor lauter Arbeit und Aufregung läßt Martin
dann auch noch eine unserer Speicherkarten im Internetcafe liegen,
doch als wir ein paar Tage später wieder kommen hält sie uns die Besitzerin
schon freudestrahlend entgegen. |
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Hostel "Los Cardones": Durch
Zufall sind wir in Salta in dem super schönem Hostel "Los Cardones"
gelandet, das von dem argentinisch deutschem Ehepaar Belen und Achim
geleitet wird. Seit dem Dahab Hotel in Cairo haben wir uns in keinem
anderen Hostel sowohl gefühlt wir hier. Eigentlich sollte Salta nur
eine kurze Durchgansstation sein, doch die beiden machen uns so neugierig
auf die Gegegend, so daß wir etwas länger bleiben und ein paar Ausflüge
in die Gegend machen. Für unsere zweite Nacht bringen uns Achim und
Belen dann sogar im luxuriösen Doppelzimmer mit eigenem Bad unter
und das zum Schnäppchenpreis des Mehrbettzimmers ohne Bad. www.loscardones.todowebsalta.com.ar,
los.cardones.salta@gmail.com |
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San Antonio de los Cobres: Das
Tal von Salta nach San Antonio de los Cobres soll laut Achim besonders
schön sein. Da San Antonio auf einer Höhe von 3800m liegt entscheiden
wir uns eine kleine Aklimatisierungstour zu machen. So fahren wir
über einen 4080m hohen Pass mit dem Bus nach San Antonio, wo wir gegen
21:00h in stockfinsterer Nacht ankommen. Wir fahren ein paar Meter
aus dem Ort raus und bauen in der stürmischen Nacht unser Zelt
hinter eine LKW-Waage auf. Wir wollen ausprobieren ob wir mit unseren
Schlafsäcken für die kalten Nachttemperaturen auf dem Altiplano passend
gerüstet sind Doch um auf Nummer Sicher zu gehen haben wir uns noch
zwei Wärmflaschen zugelegt die wir nun einweihen. Wir haben zwar Nachtfrost,
denn das Wasser in unseren Wasserflaschen ist gefroren, doch so kalt
wie erwartet ist es nicht, sodaß uns mit den Wärmflaschen ganz schön
heiß wird. |
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Traumhafte Abfahrt I: Von San
Antonio de los Cobres geht es über den 4080m hohen Paß die 168 Km
zurück nach Salta. Mir ist die Höhe doch etwas zu viel und so macht
sich bei mir die Höhenkrankheit mit leichten Kopfschmerzen und etwas
Übelkeit bemerkbar. Als wir vom Pass aber wieder abfahren geht es
mit recht schnell wieder besser. |
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Traumhafte Abfahrt II: Achim
hatte recht und so radeln wir durch eine atemberaubende Bergwelt.
Anfangs haben wir es zwar noch mit einer staubigen Piste zu tun, doch
später bekommen wir dann Asphalt. |
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Kakteen: Riesige Kakteen säumen
stellenweise die lange Abfahrt. |
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Wasserfall: Da es hier oben nahezu
jede Nacht kräftigen Frost gibt ist es kein Wunder, daß auch die Wasserfälle
gefroren sind. |
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Traumhafte Abfahrt III: Ohne
Worte |
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Traumhafte Abfahrt IV: Ohne Worte
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Quebrada de las Conchas: Ein
weiteres Highlight der Gegend ist die Quebrada de las Conchas,
eine Schlucht die von Cafayate nach Salta führt. Nadine hat auf der
Internetseite von Peter, einem Reiseradler den wir auf Feuerland getroffen
haben, dessen Photos von der Schlucht gesehen und ist so begeistert,
daß sie die auch sehen will. Ganz untypisch für uns machen wir wieder
einen kleinen Ausflug mit dem Bus. Der Busfahrer ist etwas erstaunt,
als wir ihn bitten uns doch 10 Km vor Cafayate abzusetzen. Er meint
es wäre doch ziemlich dunkel und kalt, doch da wir ihm erklären, daß
wir nicht nur unsere Räder sondern auch eine Zeltausrüstung dabei
haben, ist er beruhigt. Die Fahrt durch die Quebrada de las Conchas
am nächsten Tag ist dann der absolute Traum. Dafür daß es eigentlich
bergab gehen soll ist es zwar ganz schön hügelig und ein strammer
Gegenwind läßt es zwar keinen gemütlichen Radeltag werden doch landschaftlich
ist die Strecke wirklich einmalig. |
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Nadine: Nadine vor herrlichen
roten Felsen. |
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Quebrada de las Conchas II: Ohne
Worte |
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Quebrada de las Conchas III:
Die verschiedenfarbigen Felsen sind in Wirklichkeit noch viel beeindruckender
als auf dem Photo! |
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El Sapo: "Die Kröte"! |
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Kurzer Downhill: Martin bei einem
kurzen Ausflug in die Berge. |
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Zeltplatz: Zum Abschluß des Tages
finden wir einen herrlichen Zeltplatz auf einem Ziegenpfad. Insbesondere
der Ausblick am nächsten Morgen ist absolut herrlich. Da es keinen
passend hohen Stein gibt um den Photo aufzulegen konstruieren wir
ein Stativ aus einem Wanderstecken (die Wanderstecken dienen uns normalerweise
als Fahrradständer). |
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Wieder daheim? Der letzte Ort
der Quebrada de las Conchas ist Alemania. Doch wie auf dem Photo unschwer
zu erkennen ist haben wir der Heimat immer noch den Rücken zugekehrt,
auch wenn wir ja prinzipiell schon wieder auf dem Heimweg sind. :-) |
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Route Argentinien: Salta, Jujui, Pumarmarca,
Salinas Grandes, Susques, Paso de Jama |
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Paßabfahrt: Von Salta geht es
über einen kleinen Paß weiter nach Jujui. Vom Paß geht es leicht abwärts
durch herrliche Wälder auf kurvenreicher Strecke auf einer sehr schmalen
Straße, die weder von Lkws noch von Bussen benutzt werden darf. Die
herrliche Straße mit ihren unzähligen blinden Kurven ist für Fahrrad-
und Motorradfahrer ein wahrer Traum. |
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El Exodo Jujeño: Im August 1812
orderte General Belgrano (der General der in Rosario zum ersten mal
die Argentinische Flagge gehißt hat) an, die Stadt Jujui vor den voranschreitenden
spanische Truppen zu evakuieren und zu zerstören. Diesem außergewöhnlichen
Opfer im argentinischen Unabhängigkeitskrieg wird jährlich am 23.
und 24. August mit großen Festivitäten und Gauchoparaden gedacht.
Wir kommen passend zur großen Gauchoparade nach Jujui und können so
dem eindrucksvollen Schauspiel beiwohnen, bei dem locker 2 Stunden
lang eine Gauchotruppe nach der anderen vorbei reitet. Alle Pferde
und insbesondere die Reiter sind aufs feinste herausgeputzt und spiegeln
sicherlich nur in einigen Fällen den tatsächlichen Wohlstand wieder.
So reiten an der jubelnden Menge "Großgrundbesitzer" samt Kindern,
"Kleinbauer" oder "Peon" (Landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter bzw.
Knecht) vorbei. Neben uns steht ein Gaucho, der mit etwas traurigem
Blick seinem Patron zuwinkt, der gerade mit seinen Kindern vorbeireitet.
Obwohl die Pferde teilweise völlig aufgedreht sind, was sicherlich
auch an den wilden waffenscheinpflchtigen Sporen liegen mag, die die
Reiter heute tragen, haben sie alle Reiter vollkommen im Griff. Man
sieht ganz deutlich, daß das Pferd hier kein "Sportgerät" ist, sondern
für die tägliche Arbeit benötigt wird. |
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Sporen für den Nachwuchs: Anscheinend
war das Pferd des Sohnes nicht ganz so gehorsam wie es sein soll und
so bekommt Sohnemann kurzerhand die Sporen des Vaters verpaßt. |
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Auf dem Heimweg: Während die
"Großgrundbesitzer" ihre Reittiere nach der Parade auf Lkws verladen
und wieder nach Hause fahren, treffen wir auf unserem Weg nach Norden
immer wieder auf die "Kleinbauern", die nun wieder nach Haus reiten.
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Pumamarca I: 65 Km nördlich
von Jujui liegt der kleine Ort Pumamarca, der für seinen siebenfarbigen
Felsen berühmt ist. Die Farben des Felsen wirken in der Morgensonne
fast schon kitschig schön und irgendwie unwirklich. |
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Pumamarca II: Nachdem wir wie
alle anderen ebenfalls von dem Aussichtshügel aus ein Photo gemacht
haben und dabei die Bekanntschaft einer Schulklasse aus El Carmen
gemacht hatten lassen wir uns auf einem Mäuerchen in Purmamarca nieder
um erst einmal gemütlich im Angesicht des bunten Felsen zu frühstücken.
Nach einem kurzen Plausch mit den Dorfbewohnern die auf dem Marktplatz
Wollklamotten verkaufen und einem Argentinier der hier seinen Winterurlaub
verbringt machen wir uns auf den Weg in die Berge. |
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Cuestan de Lipan: Von Purmamarca
aus geht es über die Serpentinen mit dem Namen Cuestan de Lipan
über den 4170m hohen Abra de Portrerillos hoch aufs Altiplano,
die große "Hochebene" (ist nicht wirklich eben) in Argentinien, Chile,
Bolivien und Peru. Um uns zu akklimatisieren lassen wir uns für den
Aufstieg zwei Tage Zeit, obwohl wir offen gesagt auch nicht schneller
hätten radeln können, da wir etwa 16 Liter Wasser mit dabei haben
(es gibt auf den nächsten 400 Km nämlich nur einen Ort und eine kleinen
Rinnsal). Unser Ziel ist San Pedro der Atacama in Chile auf
der anderen Seite der Anden, die wir über den 4200m hohen Paso
de Jama überqueren wollen. |
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Sandsturm: Oben auf dem Paß
angekommen freuen wir uns schon auf die nun kommende Abfahrt, doch
dank strammen Gegenwind ist die Freude etwas getrübt. Unschön wird
die Abfahrt dann jedoch, als sich der stramme Gegenwind zum Sandsturm
entwickelt.Wir sind zwar nur am Rande des Sandsturmes und der Sand
der uns um die Ohren fliegt hält sich noch in Grenzen, doch der Wind
ist mittlerweile so stark, daß wir bergab teilweise nicht mehr radeln
können sondern schieben müssen! Genau in diesem Moment bricht bei
Nadine eine Speiche am Hinterrad. Wenig erfolgreich versuchen wir
hinter einem kleinen Sandhügel Schutz zu finden um die Speiche auszutauschen.
Da wir jedoch mit gebrochenen Speichen zum Glück keinerlei Erfahrung
haben (es ist der zweite Speichenbruch in über 56000 Km) brauchen
wir natürlich ziemlich lange bis wir die neue Speiche endlich drin
haben. Das vor uns liegende Tal, daß wir vom Paß aus noch gut sehen
konnten, ist mittlerweile in einer riesigen Sandwolke untergetaucht,
so daß wir zu dem Einsehen gelangen, daß es wohl das Beste sein wird
schnellstmöglich an einem halbwegs geschütztem Platz unser Zelt aufzubauen.
Nachdem wir einige Straßendurchlässe begutachtet und dann doch nicht
für gut befunden haben schlagen wir unser Zelt schließlich, nach gerade
mal 28 Km, hinter einer Art Bushäuschen auf. Gerne wären wir in das
Häuschen hineingegangen, doch das wurde leider bereits als Toilette
mißbraucht. Fast die ganze Nacht über tobt der Sturm, doch am nächsten
Morgen haben wir wieder das schönste Wetter und lediglich eine leichte
Prise, die uns auf der Abfahrt zu den Salinas Grandes entgegenweht. |
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Salinas Grandes I: Die Salinas
Grandes sind ein riesiger trockener Salzsee auf einer Höhe von 3400m.
Soweit das Auge reicht nur blendendes Weiß, das so grell ist, daß
wir seit langem wieder einmal Sonnenbrillen tragen und uns dick mit
Sonnencreme einschmieren, um uns vor der starken UV-Strahlug zu schützen.
Eine irgendwie unwirkliche Landschaft. Eigentlich wollten wir hier
auf den Salinas unser Zelt aufschlagen, doch wegen dem Sandsturm haben
wir sie gestern nicht erreicht, und wegen knappen Wasservorräten müssen
wir heute doch noch einige Kilometer weiter. |
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Salinas Grandes II: Obwohl die
Salinas Grandes wie eine riesige, absolut ebene Fläche wirken hat
die Salzkruste jedoch lauter sechseckige Felder gebildet. Wie sich
die einzelnen Felder aber gebildet haben konnten wir jedoch leider
nicht rausfinden. Für Hinweise sind wir jedoch sehr dankbar. |
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Llamas (Arg.): Hier die ersten
Llamas die wir aus der Nähe zu sehen bekommen. Llamas sind die domestizierte
Form der Lamas. Die wilden Guanakos und Vicuñas haben wir zwar schon
öfter gesehen doch die bleiben meist auf Fluchtdistanz. |
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Susques (Arg.): Susques ist eigentlich
ein kleines Städtchen auf dem Altiplano, daß jedoch recht betriebsam
ist, da sich hier der argentinische Zoll niedergelassen hat (120 km
vor der eigentlichen Grenze entfernt).Für uns ist Susques die letzte
Möglichkeit uns vor San Pedro de Atacama mit Lebensmitteln einzudecken
(Wasser soll es auch direkt an der Grenze geben),und so stürmen wir
die kleinen Supermercados. Mitten in dem ganzen Zolltrubel
versteckt in Susques jedoch eine wunderschöne kleine Kirche, die bereits
im Jahr 1598 erbaut wurde. Von innen liebevoll bemalt sind uns ins
besondere die gemauerten Sitzmöglichkeiten entlang der Längsseiten
der Kirche aufgefallen. Um die schönen Malereien nicht zu beschädigen
darf man jedoch innen zum photographieren keinen Blitz benutzen, und
zum photographieren ohne Blitz ist es jedoch zu dunkel. |
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Strenger Nachtfrost am südlichen
Wendekreis (Arg.): Wir haben gerade den südlichen Wendekreis überschritten
und befinden uns somit offiziell in den Tropen. Doch von Palmen, Strand
und Sonnenschein weit und breit keine Spur. Stattdessen bekommen wir
unseren ersten richtig strengen Nachtfrost. Kurz vor Sonnenaufgang
haben -11°C im Zelt und -18°C vor dem Zelt. Am Innenzelt haben wir
ein kleinwenig Rauhreif von unsere gefrorenen Atemluft. Um in den
Eisigen Höhen nicht einzufrieren haben zusätzlich zu unseren warmen
Schlafsäcken noch einen dünnen Sommerschlafsack quasi als Art Decke
über uns beide gelegt und mit einem Reißverschluß mit den Isomatten
verbunden. Das System funktioniert so hervorragend, daß uns beiden
in der Nacht viel zu heiß wird und wir sogar anfangen die Schlafsäcke
aufzureizen. Eigentlich haben wir sogar noch 2 Wärmflaschen mit dabei,
doch wenn es nicht viel kälter wird haben wir die wohl umsonst gekauft. |
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Tolle Hochebenen (Arg.): Die
Hochebenen hier oben in Argentinien sind wunderschön, insbesondere
wenn die Flächen aus Eis und Salz bestehen. |
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Vicuñas (Arg.): Vicuñas auf einem
Salzsee. Vicuñas leben auf dem Altiplano in Höhen über 4000m. Die
feine goldene Wolle des Vicuñas war das exklusive Eigentum der Inka
Könige, und so waren die eleganten Tiere durch die Inkas streng geschützt
Mit dem Eintreffen der Spanier wurden die Population der Tiere jedoch
von etwa 2 Millionen auf vermutlich gerademal 10000 reduziert, so
daß sie fast vor dem Aussterben bedroht waren. Durch Schutzprogramme
haben sich die Bestände aber mittlerweile wieder etwas erholt. |
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Paso der Jama (Arg. und Chile): Im
Spanischen wird das Wort paso nicht nur für Pässe sondern auch für
Grenzübergänge verwendet. So kommt es also daß wir mehrere Höhenangaben
für den Paso de Jama haben: die für die Argentinische Grenzstation,
die für die eigentliche Grenze und die für die Höchste Erhebung beim
Paß. Letztendlich müssen wir hier über 4400m rüber. Eigentlich freuen
wir uns jetzt auf eine schöne 157 Km lange Abfahrt nach San Pedro
de Atacama, doch in der Grenzstation haben wir einen Hinweis entdeckt,
der vermuten läßt daß es noch nicht ganz so einfach werden wird. |
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Route Chile: Paso de Jama, San Pedro de Atacama |
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Der Wind, der Wind, das himmlische
Kind (Chile): Wer meint, daß die große Höhe, die großen Distanzen
ohne Wasser und Orte oder gar der strenge Nachtfrost unsere Hauptprobleme
wären, der hat sich leider getäuscht. Wir haben es hier oben nämlich
mit einem strammen Gegenwind zu tun. Und mit stramm meine ich wirklich
stramm. Uns kommt er mindestens genauso schlimm vor wir der Wind in
Patagonien. Der Wind ist so stark, daß wir in der Ebene kaum über
6 Km/h hinauskommen und auf den Abfahrten teilweise heftig strampeln
müssen um 8 - 10 Km/h zu erreichen. Obwohl die Straße asphaltiert
ist sind wir meist froh wenn wir am Abend 45 Km geradelt sind. Hinzu
kommt, daß es mit 6°C bis 8°C nicht gerade sehr warm ist (soll laut
Reiseführer 20°C) und durch den Windchilleffekt wirkt es saukalt.
Wir fahren mit dicken Klamotten, Winterhandschuhen, Mütze und Buff
über dem Mund (damit Wind und Sonne uns nicht die Lippen total kaputt
machen). Ohne Wind könnten wir die herrliche Landschaft viel mehr
genießen, doch so heißt es meist: Kopf runter und rein in den Sturm. |
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Kurzer Lift (Chile): Es geht
bergauf und der Gegenwind raubt uns wieder einmal unsere letzten Kräfte.
Nach 20 Km haben wir völlig erschöpft bereits eine erste Pause gemacht.
Seit der Pause haben wir gerade mal 5 Km geschafft und sind gerade
dabei bergauf zu schieben, da wir gegen den starken Wind nicht mehr
ankommen. Etwa 500m vor uns sieht es so aus, als ob die Straße einen
starken links Knick macht und wir dann endlich zumindest Wind von
schräg hinten bekommen würden. Diese Hoffnung hatten wir schon oft,
doch meist hat mit unsere Fahrtrichtung auch der Wind seine Richtung
gedreht, so daß wir auch diesmal nicht ernsthaft eine Besserung
erwarten. Wir sind in Gedanken gerade dabei zumindest von Windstille
zu träumen als unverhofft ein Pickup neben uns anhält und fragt ob
er uns ein Stückchen mitnehmen kann. Erleichtert nehmen wir an und
verladen unsere Bikes, nur um 500m später festzustellen, daß wir nun
wirklich Rückenwind bekommen hätten!!! Insgesamt lassen wir uns nun
5 Km bis hoch auf einen Pass mitnehmen wo wir die etwas verdutzten
Chilenen bitten uns wieder abzusetzen; da wir auf der Ladefläche sitzen
klopfen wir einfach aufs Dach. Die drei netten Chilenen können kaum
verstehen daß wir bei dem Sturm nicht bis nach San Pedro de Atacama
mitgenommen werden wollen. |
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Wunderschöne Bergwelt (Chile): Die
Anden hier oben in Chile mit ihren vielen Vulkanen, Salzsee, Lagunen,
moorartigen Landschaften, Vicuñas und Flamingos gefallen uns unglaublich
gut. Hätten wir nicht knapp bemessene Wasser und Lebensmittelvorräte
würden wir sicherlich noch etwas länger hier bleiben. |
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Paraguaische Trucker (Chile):
Die Route über den Paso de Jama ist die einzige vollkommen geteerte
Strecke über die Anden hier im Norden und dementsprechend relativ
stark von Lkws genutzt. Wirklich viele sind es aber nicht. So werden
neue Lkw von Sao Paulo in Brasilien nach Peru gefahren und neue und
gebrauchte Autos von Chile nach Paraguay. Interessant ist, daß die
meisten Lkws unbeladen über die Anden fahren. Aufgrund des Windes
müssen wir uns oftmals ganz schön quälen und insgesamt halten 3 Trucker
an um uns zu fragen, ob sie uns mitnehmen sollen. Sehr dankbar für
die nette Geste, und froh zu wissen, daß es Hilfe gibt, wenn es wirklich
einmal nicht mehr geht lehnen wir immer dankend ab. Auffällig ist,
daß alle drei Trucker aus Paraguay kommen, was unseren positiven Eindruck
über die Herzlichkeit der Menschen in Paraguay nur noch unterstreicht. |
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Eingefroren! (Chile): Wieder
einmal haben wir eine Nacht mit strengen Frost (sicherlich -18°C)
und als wir morgens bereits vor Sonnenaufgang aufwachen haben wir
eine dicke Reifschicht überall im Innenzelt. Sobald einer von uns
die Zeltwände berührt fängt es an im Zelt zu schneien und man ist
über und über voll mit Reif. Etwas Reif ist bereits auf unseren Überschlafsack
gerieselt und teilweise geschmolzen und teilweise dann wieder festgefroren.
Nun ist guter Rat teuer. Wenn wir warten bis die Sonne rauskommt und
der Reif schmilzt fängt es an im Zelt zu regnen und alles ist tropfnaß.
Also springe ich bei locker noch -18°C im Schlafanzug kurz vor Sonnenaufgang
aus dem Zelt und breite unsere gesamte Ausrüstung auf der Mauer aus,
die sich glücklicherweise direkt hinter uns befindet. So räumen wir
stückchenweise das komplette Zelt leer und breiten alles zum trockenen
aus. Als das Zelt leer ist bürstet Nadine den ganzen Reif auf den
Boden und kehrt ihn anschließend hinaus. Bis wir schließlich alles
getrocknet, wiederverpackt und gefrühstückt haben dauert es zwar etwas
länger als üblich, doch um 10:30 Uhr sind wir wieder auf der Straße,
soll es heute doch über den letzten und höchsten Paß gehen. |
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Pässe, Pässe, Pässe (Chile):
Da die Route über die Anden als Paso de Jama benannt ist, sind wir
eigentlich davon ausgegangen, daß dieser mit 4200m angegebene Paß
der höchste der gesamten Strecke ist. Bereits in Argentinien durften
wir aber noch 3 weiter Pässe, jeweils über 4000m, bewältigen. In Chile
wurde es dann sogar noch eine Nummer wilder, denn dort geht es gleich
zweimal über 4800m und einmal über 4700m! |
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Lange Abfahrt (Chile): Auf den
letzten 50 Km geht es dann aber von 4800m in einer riesigen langen
Abfahrt runter bis auf 2436m. Unterwegs halten wir mal an, damit sich
unsere Felgen wieder abkühlen können, da wir sie schon ziemlich heißgebremst
haben. Prinzipiell wollen wir jedoch erst am nächsten Morgen in San
Pedro de Atacama ankommen und so schlagen wir mitten auf der Abfahrt
nochmal unser Zelt auf und genießen den herrlichen Ausblick auf den
hinter uns liegenden Vulkan Licancabur (5916m) und die unter uns liegende
Atacama Wüste. |
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San Pedro de Atacama (Chile):
San Pedro de Atacama, einst eine idyllische Oase, hat sich mittlerweile
zur Touristenhochburg im Norden von Chile gemausert. Als wir in den
Ort reinkommen sind wir von dem ruhigen gemütlichem Dorf mit seinem
malerischen Marktplatz und der schönen Kirche begeistert und können
kaum verstehen warum es hier so touristisch sein soll. Das ändert
sich jedoch schlagartig, als am Nachmittag alle Touristen von ihren
Touren von den umliegenden Sehenswürdigkeiten in der Atacama Wüste
zurückkehren. Plötzlich herrscht überall ein reges Treiben und wir
ziehen uns in unser Hostel zurück, wo wir auf sehr nette Touristen
aus London, Kalifornien, Sydney und Santiago de Chile treffen und
die halbe Nacht lang am quatschen sind. |
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Valle de la Luna (Chile): Eine
der Haupttouristenattraktionen von San Pedro de Atacama ist das sogenannte
Valle de la Luna, das Tal des Mondes. Seinen Namen verdankt
das Valle de la Luna dem Wind und dem Regen, die hier eine
faszinierende Mondlandschaft geschaffen haben. Besonders eindrucksvoll
ist das Valle de la Luna bei Sonnenuntergang, doch um es in
aller Ruhe zu erkunden benötigt man sicherlich einige Stunden. |
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Route Chile: Calama, Ollagüe
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Valle de la Muerte (Chile): Das
"Tal des Todes" direkt vor den Toren von San Pedro de Atacama. |
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Leicht bergab nach Calama (Chile):
Von San Pedro wollen wir weiter ins 100 Km entfernt gelegen Calama.
Da die Touristeninfoirmation die letzten beiden Tage geschlossen ist
erkundigen wir uns im Reisebüro, das Touren zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten
organisiert nach der Straße. "Es geht ständig nur bergab" bekommen
wir als Antwort auf die Frage ob die Strecke sehr bergig wäre. Von
der Antwort nicht ganz überzeugt hake ich nochmal nach indem ich dem
jungen Mann erkläre, daß auf der vor ihm liegenden Karte aber einige
Höhenlinien eingezeichnet wären, was wohl auf Berge hindeuten würde.
Nun fragt er nochmal seinen Kollegen, und gemeinsam versichern sie
uns, daß es zwar am Anfang ein klein wenig bergauf gehen würde, doch
dann ständig bergab. Dies wäre offensichtlich, da Calama ja 200 Höhenmeter
tiefer liegen würde. Wir bleiben skeptisch und füllen sicherheitshalber
lieber alle unsere Wasserflaschen auf, da wir uns ja immerhin in der
Atacama Wüste befinden. Direkt hinter San Pedro geht es dann auch
schon gleich bergauf und die 200 Höhenmeter die wir bewältigen könnten
man gut und gerne als den "kleinen Anstieg" werten. Dummerweise geht
es jedoch auf der anderen Seite direkt wieder hinunter ins Tal nur
um dann richtig hoch in die Berge zu gehen. Für den nun folgenden
"kleinen Anstieg" benötigen wir den Rest des Tages, und bei Sonnenuntergang
finden wir uns nach 40 geradelten Kilometern und 1150m Anstieg auf
einem auf etwa 3300m gelegenen Paß wieder. Aber am nächsten Tag geht
es dann wirklich nur noch bergab bis Calama. |
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Calama (Chile): Calama ist eine
moderne Stadt die als Servicezentrum für die umliegenden Minen dient.
Anscheinend leben und Arbeiten hier auch sehr viele Ausländer, denn
die Shoppingmall (zweistöckig mit Kino) ist die modernste die wir
bisher in Südamerika gesehen haben und ähnelt eher dem was Nadine
bei ihrer Schwester in den USA gesehen hat. Obwohl wir hier nur den
Nachmittag verbringen um Post zu verschicken, Geld zu tauschen und
Lebensmittel für die weiterfahrt nach Bolivien einzukaufen gefällt
uns die saubere Stadt sehr gut. Insbesondere die vielen kontaktfreudigen,
hilfsbereiten und herzlichen Einwohner von Calama werden uns noch
lange in Erinnerung bleiben |
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Kupfermine (Chile): Vor den Toren
von Calama liegt Chuquicamata, die größte offene Kupfermine der Welt.
Die riesige Grube ist 4 Km lang, 2 Km breit und 730m tief (2005).
Passend zu diesen riesigen Dimensionen sind die 3,5m hohen Räder der
Lkws die 310t schwere Ladungen befördern. 8000 Arbeiter produziere
so jährlich 600000t Kupfer. Die Mine ist der Weltgrößte Lieferant
von Kupfer und erwirtschaftete 2003 17% des gesamten chilenischen
Exporteinkomens! Die Kupfermine ist da wo man die Rauchwolke erkennen
kann. |
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Atacama Wüste (Chile): Die Atacama
Wüste ist einer der trockensten Plätze der Welt und an einigen Orten
wurde sogar noch nie Regen registriert. Auf dem Weg aus Calama begegnen
wir auf einmal ganz vielen Wanderern, die mitten auf dem Weg in die
Wüste zu einem christlichen Festival zu Ehren der Jungfrau von Ayquina
sind. |
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Vulkanlandschaft (Chile): Durch
die Atacamawüste und vorbei an wunderschönen Vulkanen schraubt sich
die Anfangs noch geteerte Straße von Clama immer weiter hoch in die
Anden nach Bolivien. |
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Eisenbahnlinie nach Bolivien (Chile):
Die Strecke nach Bolivien verläuft halbwegs parallel zu einer Eisenbahnlinie
die Chile und Bolivien verbindet. Die Eisenbahnlinie hat Chile als
Entschädigung an Bolivien gebaut für die im Pazifikrieg im 19.Jhr
abgenommenen Gebiete in der Atacamawüste. So hat Bolivien damals nicht
nur seinen Zugang zum Pazifik verloren sondern auch all die Minen,
die heute den Reichtum Chiles begründen. |
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Salar de Ascotan (Chile): Nachdem
wir mit lediglich 3966m den höchsten Punkt auf dem Weg nach Bolivien
erreicht haben wollen wir bei der Gendarmerie wieder unsere Wasservorräte
auffüllen. Da das Trinkwasser hier jedoch Arsenverseucht sein soll
bekommen wir von den netten Gendarmen 2 Flaschen Mineralwasser geschenkt.
Nun geht es hinab auf den großen Salar de Ascotan, auf dem immer noch
irgendwelche Salze (Laut Jorge Borax) abgebaut werden. Wir ralden
teilweise mitten über, bzw. durch den Salar, doch so lange wir jedoch
nicht genau wissen um was es sich bei dem Zeug handelt versuchen wir
jeden direkten Kontakt zu vermeiden. Schön anzusehen ist der Salar
aber allemal. |
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Mehr Vicuñas (Chile):
Hier oben auf den Salares sehen wir nun eigentlich ständig Vicuñas,
die sich anscheinend von den spärlichen Pflanzen (vermutlich Moose
und Flechten) die hier auf den Salzseen gedeihen ernähren. Meist haben
die Vicuñas keinerlei Angst vor uns und beobachten nur neugierig die
komischen Menschen die sich mit so seltsamen Dingern (Fahrrädern)
fortbewegen. Normalerweise haben die Menschen doch Jeeps, Busse oder
Lkws! |
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Jorge (Chile): Gleich
zweimal begegnen wir hier oben Jorge, der für die Eisenbahngesellschaft
arbeitet und hier oben mit seinem Pickup unterwegs ist. Man hat ihm
zwar schon andere Stellen angeboten, doch die wunderschöne Gegend
mit ihren vielen Vicuñas und Flamingos hier oben gefällt ihm so gut,
daß er hier nicht weg will. Als wir ihn das erstemal treffen gibt
er uns eine Runde Cola aus und versorgt uns mit vielen hilfreichen
Streckeninformationen. Am nächsten Tag treffen wir ihn wieder zu einem
kleinen Plausch und diesmal überreicht er uns gleich eine ganze Colaflasche,
während er uns ganz begeistert berichtet, daß er gerade einen Fuchs
gesehen hat. |
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Ollagüe (Chile): Unser
letzter Ort in Chile heißt Ollagüe und ist der kleine Grenzort und
Bahnhof hier oben mitten in der kargen Hochgebirgswüste auf 3690m.
Die Leute hier sind unglaublich herzlich, freundlich und gut gelaunt
und so geben wir mit Freude unsere letzten chilenischen Pesos aus
bevor wir weiter nach Bolivien radeln. |
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Route Bolivien: San Juan, Concha K, Salar Uyuni,
Tambo Tambillo, Quillacas, Challapata, Oruro |
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Willkommen in Bolivien: Gleich
bei den Einreiseformalitäten die erste Ernüchterung, verlangt doch
der Grenzbeamte auf einmal 15 Bolivianos (etwa 1,50 €) von uns für
den Einreisestempel. Normalerweise muß man das Geld jedoch nur bei
der Ausreise bezahlen, doch bei ausländischen Touristen kann man ja
ruhig mal eine Ausnahme machen. Da es uns in Chile jedoch nicht gelungen
war Bolivianos (BS) zu einem halbwegs akzeptablen Kurs zu erwerben
(die Chilenen haben uns den Umtausch zu 30% unter Kurswert angeboten!!!)
haben wir natürlich keine 15 BS pro Nase. Alternativ akzeptiert der
Grenzbeamte dann jedoch auch "großzügigerweise" US$, jedoch müssen
wir nun pro Nase 3,- US$ (statt normalerweise 2,- US$) bezahlen. Es
lebe die Korruption!!!! |
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Wohin denn nun? Laut Reiseführer soll in
Bolivien eine ungemachte Straße weiter zum Salar de Uyuni führen,
doch die Straßen hier macht auf uns einen hervorragenden Eindruck.
Andere Straßen gibt es hier laut Karte nicht. Etwas irritiert sind
wir jedoch, da die Straße nicht wie laut Karte der Eisenbahnlinie
folgt, sondern etwas mehr Richtung Süden geht. Sicherheitshalber fragen
wir nochmal beim Zoll, ob das die Richtige Straße sei. Jaja, heißt
es, die Straße geht nach Uyuni. Wir folgen der wirklich guten Schotterpiste,
doch statt der erhofften Richtungsänderung nach Osten geht es ständig
weiter nach Südwesten. Nach etwa 15 Km halten wir einen entgegenkommenden
Pickup an um nochmal nach dem Verlauf der Straße zu fragen. Die beiden
sehr netten Bolivianer erklären uns nun, daß dies eine neue Straße
sei die zwar ebenfalls zur Stadt Uyuni führen würde, jedoch einen
kleinen Bogen machen würde und nicht Richtung Salar de Uyuni führen
würde. Wenn wir zum Salar wollten dann müssten wir etwas zurück radeln
und dann über einen kleinen Weg Richtung Norden radeln um irgendwann
wieder auf den alten Weg, der der Eisenbahn folgt, zu treffen. Der
kleine Weg ist extrem sandig, und so radeln und schieben wir noch
5 Km bevor wir bereits im dunkeln unser Zelt aufschlagen. Auf dem
einzigen Schild das wir sehen ist die Beschriftung schon bis zur Unkenntlichkeit
abgeblättert und somit keine echte Hilfe. Am nächsten Morgen radeln
wir dann hinunter in die Ebene, doch nun gabelt sich der Weg. Rechts,
Osten und eigentlich unsere Richtung, führt der Weg jedoch nach einem
Kilometer in eine alte Mine, so daß wir den linken Weg (nach Westen)
wählen, der jedoch wieder zurück zur Grenze zu führen scheint. Am
liebsten wäre uns ein Weg nach Norden Richtung Eisenbahnlinie, doch
den gibt es leider nicht. Wir folgen dem Weg nach Westen eine Weile
und gerade als wir in einer kleinen Krisensitzung am entscheiden sind,
ob wir doch den Weg durch die Mine nehmen sollten oder direkt über
den Salar nach Norden fahren sollten, sehen wir am nördlichen Horizont
(da wo wir hinwollen) die Staubwolke eines Jeeps. Gespannt folgen
wir dem Jeep der immer wieder hinter Hügeln verschwindet, mit unseren
Augen und nach etwa 15 Minuten kommt er nicht weit von uns vorbei
und verschwindet nach Süden. OK. da geht der Weg also lang. Wir folgen
der festgefahrenen Fahrspur, begegnen noch einigen weiteren Touristenjeeps,
und nach einigen Kilometern erreichen wir endlich die Eisenbahnlinie.
Wie sind zurück auf dem richtigen Weg!!! Doch davon daß die Fahrspur
(Weg oder gar Straße wäre ein Übertreibung) parallel zur Eisenbahn
verläuft kann nicht die Rede sein. Mal sehen wir die Eisenbahntrasse
gerade noch so am Horizont nur um kurz darauf wieder direkt neben
ihr zu sein. Bei einem Militärcamp führen die Fahrspuren auf einmal
über den Salar de Chuguana nach Norden anstatt wie laut Karte nach
Osten, doch wir folgen sicherheitshalber mal den Fahrspuren, da wir
von dort einige Touristenjeeps haben kommen sehen. Verwirrung kommt
wieder auf, als wir San Juan, den nächsten Ort ansteuern, der laut
Karte direkt an der Eisenbahnlinie liegen soll, doch die einzigen
Häuser die wir sehen liegen etwa 10 Km entfernt davon in den Bergen.
Wir vertrauen den Fahrspuren und zu unserem Erstaunen ist der Ort
in den Hügeln wirklich San Juan. Die letzen Kilometer müssen wir jedoch
durch tiefen Sand schieben. Von hier geht es weiter nach Concha K,
einem etwas größeren Ort, der laut Reisebeschreibung eines Schweizer
Radlers knappe 18 Km entfernt liegen müsste. Wir folgen einer stellenweise
üblen Wellblech- und Sandpiste und nach 12 Km kommt auf einmal ein
Schild "Concha K nach links". Dummerweise gehen hier jedoch drei Wege
nach links, und so ist guter Rat wieder einmal teuer. Wir haben wieder
Glück und nach einigen Minuten kommt ein Touristenjeep, der uns auf
den richtigen der drei Wege bringt. Die Fahrspuren führen wieder durch
offenen Landschaft mit einigen Abzweigen doch letztendlich erreichen
wir wohlbehalten nach 30 Km Concha K. Anscheinend hatte der Schweizer
Radler, dessen Informationen sonst ausgezeichnet sind, hier irgendeine
Abkürzung gefunden. |
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Festival in Concha K: Obwohl in unserer
Karte als Provinzhauptstadt eingezeichnet ist Concha K ein kleiner
Ort, in dem es jedoch einige Läden gibt, die uns mangels Bolivianos
jedoch eh nichts nutzen. In dem Dorf findet jedoch gerade ein religiöses
Festivalstadt und so sind alle Einwohner auf den Beinen. Etwas hinter
dem Marktplatz ist der eigentliche Festplatz auf dem sich alles versammelt
hat um zur Musik einer Blaskapelle zu tanzen. Das Fest scheint schon
einige Stunden im Gange zu sein, denn nahezu alle Erwachsene, Männer
wie Frauen, sind vollkommen betrunken. Viele sind sogar so betrunken,
daß es ein Wunder ist, daß sie sich überhaupt noch auf den Beinen
halten können, bzw. sogar noch tanzen können. Wir wollen die ausgelassene
Stimmung des Festes nicht weiter stören (irgendwie fühlen wir uns
fehl am Platz) und da es bereits kurz vor Sonnenuntergang ist füllen
wir noch schnell unsere Wasserflaschen auf und radeln noch ein paar
Kilometer weiter. |
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Zeigt her Euere Füße: Die staubigen
Waschbrettpisten hier oben sind wirklich allererste Sahne und so dankbar
wie wir den Touristenjeeps für ihre Orientierungshilfen sind, so genervt
sind wir auch von den riesigen Staubwolken die sie aufwirbeln wenn
sie an uns vorbeibrettern. Trotz knapper Wasservorräte waschen wir
uns jeden Abend um die dicken Staubschichten wir abzuschrubben. |
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Salar Uyuni: Am nächsten Tag geht es dann
endlich auf den Salar de Uyuni, den größten und höchsten Salzsee der
Erde auf 3653m. Nach den vielen Waschbrett- und Sandpisten der letzten
Tage ist das Radeln auf der glatten und festen Salzkruste eine wahre
Wohltat. Eigentlich waren wir etwas besorgt wegen der Orientierung
auf dem Salar, doch dank der Wegbeschreibung des Schweizers und der
nicht zu übersehenden schwarzen Fahrspuren (dank Reifenabrieb) der
Touristenjeeps ist die Orientierung völlig problemlos. Etwa 40 Km
fahren wir schnurgerade gen Norden bis zur Isla Inkawasi, die hier
mitten im Salar liegt. Die Insel kann man übrigens schon aus 30 Km
Entfernung sehen. |
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Ein Traum in weiß!
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Hexagon-förmige Salzränder: Um
die schönen sechseckigen Salzränder nicht unnötig zu zerstören halten
wir uns auch ganz brav an die Fahrspuren (außer um kurz ein paar Photos
zu machen). |
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Isla Inkawasi: Die Isla Inkawasi ist zwar
nicht die einzige Insel auf dem Salar, doch da sie dort liegt wo sich
die Hauptrouten auf dem Salar kreuzen und zudem noch über ein Restaurant
verfügt, ist sie der Anlaufpunkt für alle Touristenjeeps. Die Insel
selbst ist mit vielen alten Kakteen bewachsen (sollen bis 1200 Jahre
alt sein). Da die ganze Landschaft hier einmal unter dem Meer verborgen
lag, gibt es auf der Insel auch noch viele Korallen, was hier oben
auf dem Altiplano natürlich etwas skurril wirkt. Wir füllen beim Restaurant
unsere Wasservorräte wieder auf und verkrümeln uns dann auf die ruhigere
Südseite der Inseln um eine paar Photoaufnahmen zu machen. Eigentlich
wollen wir hier auch unser Zelt aufschlagen, da wir so sowohl Sonnenuntergang
als auch von Sonnenaufgang genießen können, doch plötzlich setzt ein
sturmartiger Westwind ein, so daß wir uns in den Windschutz der Insel
begeben müssen und keinen schönen Sonnenuntergangsphotos machen können. |
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Paddeln: Einmal im Leben auf einem Salzsee paddeln
dachte ich mir und machen eines unsere Packrafts startklar. Leider
komme ich jedoch irgendwie nicht so richtig vom Fleck. Das ist ja
ein schöner See, wenn man nicht einmal auf ihm paddeln kann. :-))) |
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Marathongruppe: Die Nach verbringen wir
im Windschatten der Insel und als wir am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang
aus dem Zelt spitzen schauen wir nicht schlecht, als auf einmal eine
ganze Gruppe Jogger vorbeikommt!!! Die Gruppe besteht aus 21 überwiegend
amerikanischen Marathonläufern, die hier in Südamerika einen "Laufurlaub"
machen. Spätestens jeden 2. Tag wird gelaufen, und hin und wieder
auch ein Marathon bestritten (einer ist in ein paar Tagen am Lake
Titicaca).Für heute sind auf dem Salar 21 Km angesetzt, bevor es weiter
nach Potosi geht. Die meisten Läufer sind noch nicht ganz so optimal
akklimatisiert, schließlich sind wir ja auf 3650m, und so lassen sie
es relativ ruhig angehen. In der Gruppe ist auch ein deutscher Marathonläufer,
der trotz seines hohen Alters (beinahe 70) erst vor wenigen Wochen
einen Marathon am Nordpol bestritten hat. |
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Salar Uyuni zum schieben: Laut
unserer Karte sieht es so aus als wenn es wesentlich kürzer wäre von
der Isla Inkawasi nach Nordosten direkt nach Tacarani zu fahren als
über die Salinas Garcia im Norden. Kurzerhand entschließen wir uns
unser Glück zu versuchen. Zunächst läuft alles noch recht gut und
so kommen wir östlich des Vulkans Tunapa zu einem netten kleinen Ort
vor dem ein riesige Herde Llamas weidet und bei dem auf einer
kleinen Lagune massig Flamingos zu bewundern sind. Ich frage eine
Llamahirtin, welche Richtung wir am besten einschlagen sollten
um über den Salar nach Tacarani zu kommen, doch Frau hat leider keine
Ahnung ob und was für Orte sich auf der anderen Seite des Salar befinden.
So fahren wir grob nach Gefühl los, da unser Kompaß eine riesige Luftblase
hat und ebenfalls nicht sonderlich hilfreich ist. Da keine der Fahrspuren
in die von uns angepeilte Richtung führt radeln wir einfach "quersalzein".
Das Salz ist schön fest und knirscht wie richtig kalt gefrorener Schnee.
Nach einer Weile wird das Salz jedoch feuchter, wir sinken sogar etwas
ein, und von den Reifen spritzt es überall hin. Wir ändern unsere
Richtung etwas gen Süden und kommen so zum Glück wieder in festere
Regionen. Nach einigen Kilometern ändert sich jedoch die Oberfläche
des Salar erneut und statt der schönen glatten Fahrbahn mit den sechseckigen
Feldern ist es nun sehr rau und hubbelig. Unsere Geschwindigkeit verringert
sich von gemütliche 18 Km/h auf anstrengende 10 Km/h. Nach einer Weile
wird das Salz wieder feuchter und weicher, und wir werden noch langsamer.
Letztendlich wird es so schlecht, daß wir absteigen und schieben müssen.
Plötzlich ändert das Salz abrupt und wir haben es mit weichem ganz
feinem losem Schlamm zu tun. Unsere schweren Fahrräder sinken tief
ein und so kämpfen wir uns mühsam schiebend vorwärts. Insgesamt schieben
wir unsere Räder 7 Km, bevor wir kurz vor Sonnenuntergang wieder festen
Grund erreichen. Zu unsere Freude können wir ein paar Kilometer weiter
ein kleines Dorf sehen. Tacarani, wie wir hoffen. Wir radeln und schieben
auf sandigen Pisten in de kleinen Ort wo wir kurz nach Sonnenuntergang
ankommen. Wie wir nun erfahren sind wir zwar nicht in Tacarani gelandet,
sondern in einem Dörflein mit 3 Familien etwa 10 Km weiter nördlich,
doch da wir eh weiter nach Norden wollen kommt uns das nur gelegen.
Aus der laut Karte einfachen 50 Km Etappe (Abkürzung) ist letztendlich
jedoch ein ziemlich anstrengender 80 Km Tag geworden. |
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Sonja und Ludgardo Teil 1: Ich
glaube wir sehen nach der vielen Schieberei etwas erschöpft und abgekämpft
aus, denn als wir eigentlich nur Wasser auffüllen wollen werden wir
von Sonja und ihrer Nachbarin, einer älteren Indiofrau im traditionellen
Petticoat und Bowlerhut (Melone), direkt auf eine Tasse Tee eingeladen.
Die Küche der Nachbarin ist stockdunkel, hat keinerlei Fenster und
so kommt lediglich durch die Türe etwas Licht herein. Wir dürfen uns
auf das Bett setzten, während die Nachbarin einen Kessel Wasser auf
den am Boden stehenden Gasherd stellt und anschließend eine kleine
Öllampe anzündet. Die Öllampe besteht lediglich aus einem Docht in
einer mit Öl gefüllten Blechbüchse. Vermutlich sehen wir auch halb
verhungert aus, denn zu der Tasse Tee bekommen wir auch noch ein Stück
fritiertes Weißbrot. Nachdem wir mit dem nötigsten versorgt sind ziehen
sich Soja und ihre Nachbarin zurück und wir sitzen alleine im Halbdunkel
und stärken uns in der einfachen aber gemütlichen Küche. Eigentlich
wollen wir wieder aus dem Ort rausradeln um unser Zelt aufzubauen,
doch Sonja und Ludgardo (ihr Ehemann) überzeugen uns, daß es nicht
schlau ist im dunkeln auf der Sandpiste rumzueiern und bieten uns
an, daß wir hier neben der Kapelle gerne unser Zelt aufschlagen können.
Ich helfe Sonja die auf Plastikfolien zum trocken ausgelegten Getreidekörner
(Chinua, irgendein hirseartiges Getreide) zusammenzuräumen,
so daß wir einen ebenen Platz für unser Zelt haben. Wir haben gerade
das Zelt eingeräumt, als Sonja uns sogar noch ein Zimmer anbietet
in dem wir schlafen könnten, doch um nochmal umzuziehen sind wir doch
zu erschöpft und so lehnen wir dankend ab. Zumindest eine Einladung
zum Abendessen für später lässt sie sich jedoch nicht nehmen. Sonja
verschwindet in irgendeinem der Häuser zum Kochen und wir richten
unser Zelt weiter ein. Obwohl es bereits dunkel und etwas kalt ist
lassen wir jedoch die Zelttüre offen, um weiterhin ansprechbar zu
sein. Nach 1,5 Stunden, wir frieren ordentlich und können die Augen
kaum mehr offen halten, steht auf einmal ein etwa zehnjähriges Mädchen
im dunkeln vor unserem Zelt und schaut uns an ohne was zu sagen. Wir
sagen "Hallo", doch noch immer ist die Kleine schweigsam. Schließlich
frage ich das Mädchen, ob sie spanisch spricht (in ländlichen Gegeden
wird in Bolivien nämlich noch oftmals Quechua die Sprache der Inkas
und Aymara gesprochen), was sie mit einem kurzem knappen "Si" beantwortet,
bevor sie wieder ins Schweigen verfällt. Nach einigen schweigsamen
Minuten meint sie schließlich irgendwas aus dem wir die Worte "Mama"
und "Sopa" heraushören und ist schneller verschwunden als der Blitz.
Ok. das wahr wohl die Info, daß das Abendessen fertig ist, doch in
welches der Häuser sollen wir denn nun kommen. Unsicher streifen wir
um die Häuser und nach einer halben Ewigkeit geht auf einmal eine
Türe aufgeht aus der uns Sonja freudig entgegenwinkt. Das Küchenhäuschen
ähnelt eher einem Lagerraum für Getreide und ungenutzte Gebrauchsgegenstände
und das Einzige was erkennen läßt, daß der Raum auch als Küche genutzt
wird ist ein Gasherd, der in einer Ecke steht. Sonja sitzt im Kerzenschein
zwischen einigen Schüsseln und einem großem Suppentopf am Boden. Sofort
bekommen wir zwei kleine Hocker angeboten. Ich biete jedoch meinen
kleinen Hocker der Nachbarin an, da ich nicht will daß sie am Boden
sitzen muß, doch von irgendwoher zaubert sie auf einmal noch eine
kleine Sitzgelegenheit. Ein paar Minuten später kommt Ludgardo, woraufhin
sich die Nachbarin diskret zurückzieht. Jeder bekommt nun eine volle
Schale mit der heiß dampfenden leckeren Suppe. Jaqueline, Sojas und
Ludgardos Tochter die uns zum Essen gerufen hat, setzt sich
auf ein paar Getreidesäcke, während ihr kleiner dreijähriger Bruder
meint er habe keinen Hunger und würde jetzt ins Bett gehen. Die Suppe
ist herrlich und wärmt uns wieder so richtig schön von innen her auf.
Gegessen wird schweigend. Nicht, das wir uns nichts gegenseitig zu
erzählen hätten, doch insbesondere Ludgardo ist sehr erschöpft von
der Arbeit und nickt sogar hin und wieder etwas ein. Nach dem Essen
erzählen wir noch etwas von unserer Reise und unserem Alltag als Radreisende,
wobei wir lediglich von unserer Reise hier in Südamerika berichten
bevor wir todmüde ins Bett fallen. |
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Sonja und Ludgardo Teil 2: Am
nächsten Morgen bringt und Sonja ein frisch fritiertes Brot zum Frühstück
ans Zelt und meint wir sollten doch noch einen Tag hierbleiben und
uns ein wenig ausruhen. Nun stecken wir in der Zwickmühle. Liebend
gerne würden wir noch einen Tag bei Sonja und ihrer Familie verbringen,
doch auf keinen Fall wollen wir ihnen auf der Tasche liegen und uns
wieder von ihnen verköstigen lassen. Normalerweise würden wir nun
anbieten, daß wir heute für alle kochen würden, doch unsere Lebensmittelvorräte
sind gerade mehr als nur limitiert. Wir konnten immer noch kein Geld
tauschen und haben keinen einzigen Boliviano in der Tasche, und bis
zum nächsten Ort wo wir hoffentlich auf eine Bank treffen sind
es noch über 150 Km auf Schotterpisten. Wir haben gerade mal genug
zu essen, daß wir wenn alles gut läuft diesen erreichen können,. Sollten
wir jedoch länger als zwei Tage brauchen wäre fasten angesagt. Lange
überlegen wir hin und her und schließlich entscheiden wir uns doch
dazu weiterzufahren. Der Abschied schmerzt, insbesondere, da Sonja
uns erzählt, daß wir die ersten Gäste in ihrem Leben waren. |
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Weitere Umwege: Von Sonja und Ludgardo
aus folgen wir einer sandigen aber gut zu fahrenden Piste nach Norden,
doch bis wir endlich wieder auf der richtigen Straße sind müssen wir
noch einmal eigne Kilometer mehr radeln als wir erwartet hatten. Die
erhoffte gute Schotterstraße ist jedoch eine üble Waschbrettpiste
aus sehr groben Schotter, so daß wir eher mühsam vorankommen. Nach
und nach wird die Straße jedoch besser und schließlich sogar stellenweise
sehr gut. In Tambo Tambillo füllen wir unsere Wasservorräte
am Dorfbrunnen auf, aus dem mit Hilfe einer alten Belchkiste das Wasser
geschöpft wird. Die Leute hier auf dem Altiplano sind übrigens alle
ausgesprochen nett und freundlich. Von einem Autofahrer bekommen wir
sogar Brot, Kuchen und Kekse geschenkt und einmal wollen uns ein paar
Bauarbeiter zum Essen einladen, (doch bis wir kapiert haben was sie
eigentlich wollen sind wir schon vorbeigeradelt). Nach Santuario
de Quillacas wird die Straße dann noch einmal übel. Hinzu kommt,
daß es hier entweder wieder eine neue Straße gibt oder unsere Karte
wieder einmal falsch ist, denn statt direkt in Santiago de Huari
kommen wir 20 Km weiter südlich raus; bei dem strammen Gegenwind den
wir wieder einmal haben mehr als nur ein Katzensprung. Kurz bevor
wir nach den vielen Kilometern in Staub und Dreck wieder auf die Teerstraße
kommen hat Nadine noch einen Speichenbruch. Anscheinend hat der Mechaniker
in Salta doch nicht so gut eingespeicht. |
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Cuidado Hombres Trabajando! Achtung
Männer beim Arbeiten!!! |
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Gewitter: Eigentlich wolle wir heute noch in Challapata
unsere Wasservorräte auffüllen und endlich Geld tauschen, doch 3 Km
vor Challapata werden wir von einem riesigen Gewitter mit Hagel
und richtig viel Regen gestoppt und können uns gerade noch rechtzeitig
in unser Zelt verkriechen. Hinter der Mauer gibt es einen kleine Brunnen
aus dem Nadine dann zum Glück noch etwas Wasser (recht bräunlich)
holen kann, bevor das Gewitter richtig loslegt. |
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Thermalbäder: In Pazña soll es Thermalbäder
geben, und so fragen wir ein paar Einheimische wo wir die denn finden
würden. Wir erfahren, daß es hier zwei Thermalbäder geben soll. Eines
weiter auf der Straße nach Norden und ein weiteres mit dem Namen Urizza
in die andere Richtung. Das Thermalbad Urizza soll das schönere sein
und so folgen wir dem Rat der Bolivianer. Wie sich dann jedoch herausstellt
liegt das Thermalbad von Urizza 6 Km außerhalb von Pazña und zwar
einer Schotterpiste bergauf folgend hinter einem kleinen Ort. Das
Thermalbad von Urizza gehört zu einer Mine und ein Minenarbeiter mit
gelbem Schutzhelm weist uns unser eigenes Bad in einem etwas baufälligem
Gebäude zu. Anders als in anderen Thermalbädern scheint hier jedoch
der Sinn zu sein sich mal mit warmem Wasser waschen zu können, denn
trotz Hinweisschildern kein Shampoo zu verwenden liegen hier einige
Schampootüten herum. Wir stürzen uns in die Fluten und genießen das
schöne heiße Wasser bis wir schließlich ganz schrumpelige Haut haben.
Fast hätten wir sogar vergessen zu zahlen, da der Minenarbeiter mit
keinem Ton eine Eintrittsgebühr erwähnt hat und die Anlage auch eher
so wirkte, als ob sie für die Minenarbeiter und deren Familien gedacht
wäre. Auch als wir uns von dem Minenarbeiter verabschieden sagt er
immer noch nichts, doch als wir kräftig winkend nochmal an ihm vorbeifahren
fällt ihm plötzlich ein, daß er was vergessen hat. |
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Festival in Pazña: Frisch gewaschen kommen
wir gerade rechtzeitig zurück nach Pazña um einem Festumzug beiwohnen
zu Können, der hier gerade stattfindet. Pazña liegt etwa 80 Km südlich
von Oruro, das für seinen Karneval und insbesondere für die
aufwendigen und imposanten Masken berühmt ist. Anscheinend sind auch
einige Gruppen aus Oruro hierher gekommen, den viele der absolut beeindruckenden
Masken könnten genausogut aus einem Star Wars Film stammen. |
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Tanzgruppen: Knapp zwei Stunden lang bewundern
wir den Umzug, das bunte Treiben und die wilden Tänze. Am Marktplatz
ist eine große Tribüne aufgebaut auf der eine Jury sitzt, die die
Tanzdarbietungen der einzelnen Gruppen bewertet. Am späten Nachmittag
sehen wir auf einmal am Horizont schon wieder dicke Gewitterwolken
aufziehen und machen schnellstens wieder auf den Weg. Auf dem Rausweg
treffen wir dann nicht nur auf noch weitere Tanzgruppen, die sich
gerade bereit machen, sondern direkt hinter dem Ort auf das andere
Thermalbad in einem schönen relativ neuem Gebäude. |
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I
Broschüre über
unsere
Weltreise!

50 Seiten, 113
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