Radtour Paso de Jama bis Salar Uyuni:

Land: Argentinien, Chile und Bolivien Tour: Paso de Jama bis Salar Uyuni
Start: Jujui Ende: Oruru
Route: Jujui (Argentinien), Purmamarca (Argentinien), Paso de Jama (Argentinien), San Pedro de Atacama (Chile), Calama (Chile), Ollague (Chile), Salar Uyuni (Bolivien), Oruru (Bolivien)
Distanz:   Dauer:  
Versorgung: Selbstversorgung, Zelt Höhenmeter:  
Schwierigkeiten::

Große Distanzen ohne Wasser, sehr starke Westwinde, Große höhe (bis 4800m), kalte Nächte (bis -18Grad)

Rating: Superschöne Hochgebirgswüsten! Eine unserer Lieblingsgegenden in Südamerika.
 
Route Argentinien: Salta, San Antoniode los Cobres, Cafayate, Quebrada de las Conchas
 
Salta: Salta liegt auf einer Höhe von 1200m und ist Ausgangsort für das argentinische Altiplano (Hochgebirgswüsten). Salta soll laut Reiseführer die schönste Stadt Argentiniens sein, und wir können das nur unterstreichen. Für uns ist es die bisher schönste Stadt Südamerikas. Neben den vielen herrlichen alten Gebäuden und Kirchen gefällt uns insbesondere die ruhige und gemütliche Atmosphäre und die netten Einwohner der Großstadt. Leider haben wir jedoch super viel zu tun bevor wir hoch aufs Altiplano nach Chile und Bolivien radeln (neue Felge und Pedale für Nadines Rad, beide Isomatten flicken, Karte für Bolivien besorgen, Kompaß und Wärmflaschen kaufen, Photos machen, massig Cd's brennen, ...) und so können wir die Stadt leider nicht so ausgiebig genießen. Der Mechaniker der Nadines Hinterrad neu einspeicht ist super nett und arbeitet sogar die halbe Siesta durch um es direkt machen zu können, wovon seine Frau aber weniger begeistert ist. Vor lauter Arbeit und Aufregung läßt Martin dann auch noch eine unserer Speicherkarten im Internetcafe liegen, doch als wir ein paar Tage später wieder kommen hält sie uns die Besitzerin schon freudestrahlend entgegen.
 
Hostel "Los Cardones": Durch Zufall sind wir in Salta in dem super schönem Hostel "Los Cardones" gelandet, das von dem argentinisch deutschem Ehepaar Belen und Achim geleitet wird. Seit dem Dahab Hotel in Cairo haben wir uns in keinem anderen Hostel sowohl gefühlt wir hier. Eigentlich sollte Salta nur eine kurze Durchgansstation sein, doch die beiden machen uns so neugierig auf die Gegegend, so daß wir etwas länger bleiben und ein paar Ausflüge in die Gegend machen. Für unsere zweite Nacht bringen uns Achim und Belen dann sogar im luxuriösen Doppelzimmer mit eigenem Bad unter und das zum Schnäppchenpreis des Mehrbettzimmers ohne Bad. www.loscardones.todowebsalta.com.ar, los.cardones.salta@gmail.com
 
San Antonio de los Cobres: Das Tal von Salta nach San Antonio de los Cobres soll laut Achim besonders schön sein. Da San Antonio auf einer Höhe von 3800m liegt entscheiden wir uns eine kleine Aklimatisierungstour zu machen. So fahren wir über einen 4080m hohen Pass mit dem Bus nach San Antonio, wo wir gegen 21:00h in stockfinsterer Nacht ankommen. Wir fahren ein paar Meter aus  dem Ort raus und bauen in der stürmischen Nacht unser Zelt hinter eine LKW-Waage auf. Wir wollen ausprobieren ob wir mit unseren Schlafsäcken für die kalten Nachttemperaturen auf dem Altiplano passend gerüstet sind Doch um auf Nummer Sicher zu gehen haben wir uns noch zwei Wärmflaschen zugelegt die wir nun einweihen. Wir haben zwar Nachtfrost, denn das Wasser in unseren Wasserflaschen ist gefroren, doch so kalt wie erwartet ist es nicht, sodaß uns mit den Wärmflaschen ganz schön heiß wird.
 
Traumhafte Abfahrt I: Von San Antonio de los Cobres geht es über den 4080m hohen Paß die 168 Km zurück nach Salta. Mir ist die Höhe doch etwas zu viel und so macht sich bei mir die Höhenkrankheit mit leichten Kopfschmerzen und etwas Übelkeit bemerkbar. Als wir vom Pass aber wieder abfahren geht es mit recht schnell wieder besser.
 
Traumhafte Abfahrt II: Achim hatte recht und so radeln wir durch eine atemberaubende Bergwelt. Anfangs haben wir es zwar noch mit einer staubigen Piste zu tun, doch später bekommen wir dann Asphalt.
 
Kakteen: Riesige Kakteen säumen stellenweise die lange Abfahrt.
 
Wasserfall: Da es hier oben nahezu jede Nacht kräftigen Frost gibt ist es kein Wunder, daß auch die Wasserfälle gefroren sind.
 
Traumhafte Abfahrt III: Ohne Worte
 
Traumhafte Abfahrt IV: Ohne Worte
 
Quebrada de las Conchas: Ein weiteres Highlight der Gegend ist die Quebrada de las Conchas, eine Schlucht die von Cafayate nach Salta führt. Nadine hat auf der Internetseite von Peter, einem Reiseradler den wir auf Feuerland getroffen haben, dessen Photos von der Schlucht gesehen und ist so begeistert, daß sie die auch sehen will. Ganz untypisch für uns machen wir wieder einen kleinen Ausflug mit dem Bus. Der Busfahrer ist etwas erstaunt, als wir ihn bitten uns doch 10 Km vor Cafayate abzusetzen. Er meint es wäre doch ziemlich dunkel und kalt, doch da wir ihm erklären, daß wir nicht nur unsere Räder sondern auch eine Zeltausrüstung dabei haben, ist er beruhigt. Die Fahrt durch die Quebrada de las Conchas am nächsten Tag ist dann der absolute Traum. Dafür daß es eigentlich bergab gehen soll ist es zwar ganz schön hügelig und ein strammer Gegenwind läßt es zwar keinen gemütlichen Radeltag werden doch landschaftlich ist die Strecke wirklich einmalig.
 
Nadine: Nadine vor herrlichen roten Felsen.
 
Quebrada de las Conchas II: Ohne Worte
 
Quebrada de las Conchas III: Die verschiedenfarbigen Felsen sind in Wirklichkeit noch viel beeindruckender als auf dem Photo!
 
El Sapo: "Die Kröte"!
 
Kurzer Downhill: Martin bei einem kurzen Ausflug in die Berge.
 
Zeltplatz: Zum Abschluß des Tages finden wir einen herrlichen Zeltplatz auf einem Ziegenpfad. Insbesondere der Ausblick am nächsten Morgen ist absolut herrlich. Da es keinen passend hohen Stein gibt um den Photo aufzulegen konstruieren wir ein Stativ aus einem Wanderstecken (die Wanderstecken dienen uns normalerweise als Fahrradständer).
 
Wieder daheim? Der letzte Ort der Quebrada de las Conchas ist Alemania. Doch wie auf dem Photo unschwer zu erkennen ist haben wir der Heimat immer noch den Rücken zugekehrt, auch wenn wir ja prinzipiell schon wieder auf dem Heimweg sind. :-)
 
Route Argentinien: Salta, Jujui, Pumarmarca, Salinas Grandes, Susques, Paso de Jama
 
Paßabfahrt: Von Salta geht es über einen kleinen Paß weiter nach Jujui. Vom Paß geht es leicht abwärts durch herrliche Wälder auf kurvenreicher Strecke auf einer sehr schmalen Straße, die weder von Lkws noch von Bussen benutzt werden darf. Die herrliche Straße mit ihren unzähligen blinden Kurven ist für Fahrrad- und Motorradfahrer ein wahrer Traum.
 
El Exodo Jujeño: Im August 1812 orderte General Belgrano (der General der in Rosario zum ersten mal die Argentinische Flagge gehißt hat) an, die Stadt Jujui vor den voranschreitenden spanische Truppen zu evakuieren und zu zerstören. Diesem außergewöhnlichen Opfer im argentinischen Unabhängigkeitskrieg wird jährlich am 23. und 24. August mit großen Festivitäten und Gauchoparaden gedacht. Wir kommen passend zur großen Gauchoparade nach Jujui und können so dem eindrucksvollen Schauspiel beiwohnen, bei dem locker 2 Stunden lang eine Gauchotruppe nach der anderen vorbei reitet. Alle Pferde und insbesondere die Reiter sind aufs feinste herausgeputzt und spiegeln sicherlich nur in einigen Fällen den tatsächlichen Wohlstand wieder. So reiten an der jubelnden Menge "Großgrundbesitzer" samt Kindern, "Kleinbauer" oder "Peon" (Landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter bzw. Knecht) vorbei. Neben uns steht ein Gaucho, der mit etwas traurigem Blick seinem Patron zuwinkt, der gerade mit seinen Kindern vorbeireitet. Obwohl die Pferde teilweise völlig aufgedreht sind, was sicherlich auch an den wilden waffenscheinpflchtigen Sporen liegen mag, die die Reiter heute tragen, haben sie alle Reiter vollkommen im Griff. Man sieht ganz deutlich, daß das Pferd hier kein "Sportgerät" ist, sondern für die tägliche Arbeit benötigt wird.
 
Sporen für den Nachwuchs: Anscheinend war das Pferd des Sohnes nicht ganz so gehorsam wie es sein soll und so bekommt Sohnemann kurzerhand die Sporen des Vaters verpaßt.
 
Auf dem Heimweg: Während die "Großgrundbesitzer" ihre Reittiere nach der Parade auf Lkws verladen und wieder nach Hause fahren, treffen wir auf unserem Weg nach Norden immer wieder auf die "Kleinbauern", die nun wieder nach Haus reiten.
 
Pumamarca I: 65 Km nördlich von Jujui liegt der kleine Ort Pumamarca, der für seinen siebenfarbigen Felsen berühmt ist. Die Farben des Felsen wirken in der Morgensonne fast schon kitschig schön und irgendwie unwirklich.
 
Pumamarca II: Nachdem wir wie alle anderen ebenfalls von dem Aussichtshügel aus ein Photo gemacht haben und dabei die Bekanntschaft einer Schulklasse aus El Carmen gemacht hatten lassen wir uns auf einem Mäuerchen in Purmamarca nieder um erst einmal gemütlich im Angesicht des bunten Felsen zu frühstücken. Nach einem kurzen Plausch mit den Dorfbewohnern die auf dem Marktplatz Wollklamotten verkaufen und einem Argentinier der hier seinen Winterurlaub verbringt machen wir uns auf den Weg in die Berge.
 
Cuestan de Lipan: Von Purmamarca aus geht es über die Serpentinen mit dem Namen Cuestan de Lipan über den 4170m hohen Abra de Portrerillos  hoch aufs Altiplano, die große "Hochebene" (ist nicht wirklich eben) in Argentinien, Chile, Bolivien und Peru. Um uns zu akklimatisieren lassen wir uns für den Aufstieg zwei Tage Zeit, obwohl wir offen gesagt auch nicht schneller hätten radeln können, da wir etwa 16 Liter Wasser mit dabei haben (es gibt auf den nächsten 400 Km nämlich nur einen Ort und eine kleinen Rinnsal). Unser Ziel ist San Pedro der Atacama in Chile auf der anderen Seite der Anden, die wir über den 4200m hohen Paso de Jama überqueren wollen.
 
Sandsturm: Oben auf dem Paß angekommen freuen wir uns schon auf die nun kommende Abfahrt, doch dank strammen Gegenwind ist die Freude etwas getrübt. Unschön wird die Abfahrt dann jedoch, als sich der stramme Gegenwind zum Sandsturm entwickelt.Wir sind zwar nur am Rande des Sandsturmes und der Sand der uns um die Ohren fliegt hält sich noch in Grenzen, doch der Wind ist mittlerweile so stark, daß wir bergab teilweise nicht mehr radeln können sondern schieben müssen! Genau in diesem Moment bricht bei Nadine eine Speiche am Hinterrad. Wenig erfolgreich versuchen wir hinter einem kleinen Sandhügel Schutz zu finden um die Speiche auszutauschen. Da wir jedoch mit gebrochenen Speichen zum Glück keinerlei Erfahrung haben (es ist der zweite Speichenbruch in über 56000 Km) brauchen wir natürlich ziemlich lange bis wir die neue Speiche endlich drin haben. Das vor uns liegende Tal, daß wir vom Paß aus noch gut sehen konnten, ist mittlerweile in einer riesigen Sandwolke untergetaucht, so daß wir zu dem Einsehen gelangen, daß es wohl das Beste sein wird schnellstmöglich an einem halbwegs geschütztem Platz unser Zelt aufzubauen. Nachdem wir einige Straßendurchlässe begutachtet und dann doch nicht für gut befunden haben schlagen wir unser Zelt schließlich, nach gerade mal 28 Km, hinter einer Art Bushäuschen auf. Gerne wären wir in das Häuschen hineingegangen, doch das wurde leider bereits als Toilette mißbraucht. Fast die ganze Nacht über tobt der Sturm, doch am nächsten Morgen haben wir wieder das schönste Wetter und lediglich eine leichte Prise, die uns auf der Abfahrt zu den Salinas Grandes entgegenweht.
 
Salinas Grandes I: Die Salinas Grandes sind ein riesiger trockener Salzsee auf einer Höhe von 3400m. Soweit das Auge reicht nur blendendes Weiß, das so grell ist, daß wir seit langem wieder einmal Sonnenbrillen tragen und uns dick mit Sonnencreme einschmieren, um uns vor der starken UV-Strahlug zu schützen. Eine irgendwie unwirkliche Landschaft. Eigentlich wollten wir hier auf den Salinas unser Zelt aufschlagen, doch wegen dem Sandsturm haben wir sie gestern nicht erreicht, und wegen knappen Wasservorräten müssen wir heute doch noch einige Kilometer weiter.
 
Salinas Grandes II: Obwohl die Salinas Grandes wie eine riesige, absolut ebene Fläche wirken hat die Salzkruste jedoch lauter sechseckige Felder gebildet. Wie sich die einzelnen Felder aber gebildet haben konnten wir jedoch leider nicht rausfinden. Für Hinweise sind wir jedoch sehr dankbar.
 
Llamas (Arg.): Hier die ersten Llamas die wir aus der Nähe zu sehen bekommen. Llamas sind die domestizierte Form der Lamas. Die wilden Guanakos und Vicuñas haben wir zwar schon öfter gesehen doch die bleiben meist auf Fluchtdistanz.
 
Susques (Arg.): Susques ist eigentlich ein kleines Städtchen auf dem Altiplano, daß jedoch recht betriebsam ist, da sich hier der argentinische Zoll niedergelassen hat (120 km vor der eigentlichen Grenze entfernt).Für uns ist Susques die letzte Möglichkeit uns vor San Pedro de Atacama mit Lebensmitteln einzudecken (Wasser soll es auch direkt an der Grenze geben),und so stürmen wir die kleinen Supermercados. Mitten in dem ganzen Zolltrubel versteckt in Susques jedoch eine wunderschöne kleine Kirche, die bereits im Jahr 1598 erbaut wurde. Von innen liebevoll bemalt sind uns ins besondere die gemauerten Sitzmöglichkeiten entlang der Längsseiten der Kirche aufgefallen. Um die schönen Malereien nicht zu beschädigen darf man jedoch innen zum photographieren keinen Blitz benutzen, und zum photographieren ohne Blitz ist es jedoch zu dunkel.
 
Strenger Nachtfrost am südlichen Wendekreis (Arg.): Wir haben gerade den südlichen Wendekreis überschritten und befinden uns somit offiziell in den Tropen. Doch von Palmen, Strand und Sonnenschein weit und breit keine Spur. Stattdessen bekommen wir unseren ersten richtig strengen Nachtfrost. Kurz vor Sonnenaufgang haben -11°C im Zelt und -18°C vor dem Zelt. Am Innenzelt haben wir ein kleinwenig Rauhreif von unsere gefrorenen Atemluft. Um in den Eisigen Höhen nicht einzufrieren haben zusätzlich zu unseren warmen Schlafsäcken noch einen dünnen Sommerschlafsack quasi als Art Decke über uns beide gelegt und mit einem Reißverschluß mit den Isomatten verbunden. Das System funktioniert so hervorragend, daß uns beiden in der Nacht viel zu heiß wird und wir sogar anfangen die Schlafsäcke aufzureizen. Eigentlich haben wir sogar noch 2 Wärmflaschen mit dabei, doch wenn es nicht viel kälter wird haben wir die wohl umsonst gekauft.
 
Tolle Hochebenen (Arg.): Die Hochebenen hier oben in Argentinien sind wunderschön, insbesondere wenn die Flächen aus Eis und Salz bestehen.
 
Vicuñas (Arg.): Vicuñas auf einem Salzsee. Vicuñas leben auf dem Altiplano in Höhen über 4000m. Die feine goldene Wolle des Vicuñas war das exklusive Eigentum der Inka Könige, und so waren die eleganten Tiere durch die Inkas streng geschützt Mit dem Eintreffen der Spanier wurden die Population der Tiere jedoch von etwa 2 Millionen auf vermutlich gerademal 10000 reduziert, so daß sie fast vor dem Aussterben bedroht waren. Durch Schutzprogramme haben sich die Bestände aber mittlerweile wieder etwas erholt.
 
Paso der Jama (Arg. und Chile): Im Spanischen wird das Wort paso nicht nur für Pässe sondern auch für Grenzübergänge verwendet. So kommt es also daß wir mehrere Höhenangaben für den Paso de Jama haben: die für die Argentinische Grenzstation, die für die eigentliche Grenze und die für die Höchste Erhebung beim Paß. Letztendlich müssen wir hier über 4400m rüber. Eigentlich freuen wir uns jetzt auf eine schöne 157 Km lange Abfahrt nach San Pedro de Atacama, doch in der Grenzstation haben wir einen Hinweis entdeckt, der vermuten läßt daß es noch nicht ganz so einfach werden wird.
 
Route Chile: Paso de Jama, San Pedro de Atacama
 
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind (Chile): Wer meint, daß die große Höhe, die großen Distanzen ohne Wasser und Orte oder gar der strenge Nachtfrost unsere Hauptprobleme wären, der hat sich leider getäuscht. Wir haben es hier oben nämlich mit einem strammen Gegenwind zu tun. Und mit stramm meine ich wirklich stramm. Uns kommt er mindestens genauso schlimm vor wir der Wind in Patagonien. Der Wind ist so stark, daß wir in der Ebene kaum über 6 Km/h hinauskommen und auf den Abfahrten teilweise heftig strampeln müssen um 8 - 10 Km/h zu erreichen. Obwohl die Straße asphaltiert ist sind wir meist froh wenn wir am Abend 45 Km geradelt sind. Hinzu kommt, daß es mit 6°C bis 8°C nicht gerade sehr warm ist (soll laut Reiseführer 20°C) und durch den Windchilleffekt wirkt es saukalt. Wir fahren mit dicken Klamotten, Winterhandschuhen, Mütze und Buff über dem Mund (damit Wind und Sonne uns nicht die Lippen total kaputt machen). Ohne Wind könnten wir die herrliche Landschaft viel mehr genießen, doch so heißt es meist: Kopf runter und rein in den Sturm.
 
Kurzer Lift (Chile): Es geht bergauf und der Gegenwind raubt uns wieder einmal unsere letzten Kräfte. Nach 20 Km haben wir völlig erschöpft bereits eine erste Pause gemacht. Seit der Pause haben wir gerade mal 5 Km geschafft und sind gerade dabei bergauf zu schieben, da wir gegen den starken Wind nicht mehr ankommen. Etwa 500m vor uns sieht es so aus, als ob die Straße einen starken links Knick macht und wir dann endlich zumindest Wind von schräg hinten bekommen würden. Diese Hoffnung hatten wir schon oft, doch meist hat mit unsere Fahrtrichtung auch der Wind seine Richtung gedreht, so daß wir auch diesmal nicht ernsthaft  eine Besserung erwarten. Wir sind in Gedanken gerade dabei zumindest von Windstille zu träumen als unverhofft ein Pickup neben uns anhält und fragt ob er uns ein Stückchen mitnehmen kann. Erleichtert nehmen wir an und verladen unsere Bikes, nur um 500m später festzustellen, daß wir nun wirklich Rückenwind bekommen hätten!!! Insgesamt lassen wir uns nun 5 Km bis hoch auf einen Pass mitnehmen wo wir die etwas verdutzten Chilenen bitten uns wieder abzusetzen; da wir auf der Ladefläche sitzen klopfen wir einfach aufs Dach. Die drei netten Chilenen können kaum verstehen daß wir bei dem Sturm nicht bis nach San Pedro de Atacama mitgenommen werden wollen.
 
Wunderschöne Bergwelt (Chile): Die Anden hier oben in Chile mit ihren vielen Vulkanen, Salzsee, Lagunen,  moorartigen Landschaften, Vicuñas und Flamingos gefallen uns unglaublich gut. Hätten wir nicht knapp bemessene Wasser und Lebensmittelvorräte würden wir sicherlich noch etwas länger hier bleiben.
 
Paraguaische Trucker (Chile): Die Route über den Paso de Jama ist die einzige vollkommen geteerte Strecke über die Anden hier im Norden und dementsprechend relativ stark von Lkws genutzt. Wirklich viele sind es aber nicht. So werden neue Lkw von Sao Paulo in Brasilien nach Peru gefahren und neue und gebrauchte Autos von Chile nach Paraguay. Interessant ist, daß die meisten Lkws unbeladen über die Anden fahren. Aufgrund des Windes müssen wir uns oftmals ganz schön quälen und insgesamt halten 3 Trucker an um uns zu fragen, ob sie uns mitnehmen sollen. Sehr dankbar für die nette Geste, und froh zu wissen, daß es Hilfe gibt, wenn es wirklich einmal nicht mehr geht lehnen wir immer dankend ab. Auffällig ist, daß alle drei Trucker aus Paraguay kommen, was unseren positiven Eindruck über die Herzlichkeit der Menschen in Paraguay nur noch unterstreicht.
 
Eingefroren! (Chile): Wieder einmal haben wir eine Nacht mit strengen Frost (sicherlich -18°C) und als wir morgens bereits vor Sonnenaufgang aufwachen haben wir eine dicke Reifschicht überall im Innenzelt. Sobald einer von uns die Zeltwände berührt fängt es an im Zelt zu schneien und man ist über und über voll mit Reif. Etwas Reif ist bereits auf unseren Überschlafsack gerieselt und teilweise geschmolzen und teilweise dann wieder festgefroren. Nun ist guter Rat teuer. Wenn wir warten bis die Sonne rauskommt und der Reif schmilzt fängt es an im Zelt zu regnen und alles ist tropfnaß. Also springe ich bei locker noch -18°C im Schlafanzug kurz vor Sonnenaufgang aus dem Zelt und breite unsere gesamte Ausrüstung auf der Mauer aus, die sich glücklicherweise direkt hinter uns befindet. So räumen wir stückchenweise das komplette Zelt leer und breiten alles zum trockenen aus. Als das Zelt leer ist bürstet Nadine den ganzen Reif auf den Boden und kehrt ihn anschließend hinaus. Bis wir schließlich alles getrocknet, wiederverpackt und gefrühstückt haben dauert es zwar etwas länger als üblich, doch um 10:30 Uhr sind wir wieder auf der Straße, soll es heute doch über den letzten und höchsten Paß gehen.
 
Pässe, Pässe, Pässe (Chile): Da die Route über die Anden als Paso de Jama benannt ist, sind wir eigentlich davon ausgegangen, daß dieser mit 4200m angegebene Paß der höchste der gesamten Strecke ist. Bereits in Argentinien durften wir aber noch 3 weiter Pässe, jeweils über 4000m, bewältigen. In Chile wurde es dann sogar noch eine Nummer wilder, denn dort geht es gleich zweimal über 4800m und einmal über 4700m!
 
Lange Abfahrt (Chile): Auf den letzten 50 Km geht es dann aber von 4800m in einer riesigen langen Abfahrt runter bis auf 2436m. Unterwegs halten wir mal an, damit sich unsere Felgen wieder abkühlen können, da wir sie schon ziemlich heißgebremst haben. Prinzipiell wollen wir jedoch erst am nächsten Morgen in San Pedro de Atacama ankommen und so schlagen wir mitten auf der Abfahrt nochmal unser Zelt auf und genießen den herrlichen Ausblick auf den hinter uns liegenden Vulkan Licancabur (5916m) und die unter uns liegende Atacama Wüste.
 
San Pedro de Atacama (Chile): San Pedro de Atacama, einst eine idyllische Oase, hat sich mittlerweile zur Touristenhochburg im Norden von Chile gemausert. Als wir in den Ort reinkommen sind wir von dem ruhigen gemütlichem Dorf mit seinem malerischen Marktplatz und der schönen Kirche begeistert und können kaum verstehen warum es hier so touristisch sein soll. Das ändert sich jedoch schlagartig, als am Nachmittag alle Touristen von ihren Touren von den umliegenden Sehenswürdigkeiten in der Atacama Wüste zurückkehren. Plötzlich herrscht überall ein reges Treiben und wir ziehen uns in unser Hostel zurück, wo wir auf sehr nette Touristen aus London, Kalifornien, Sydney und Santiago de Chile treffen und die halbe Nacht lang am quatschen sind.
 
Valle de la Luna (Chile): Eine der Haupttouristenattraktionen von San Pedro de Atacama ist das sogenannte Valle de la Luna, das Tal des Mondes. Seinen Namen verdankt das Valle de la Luna dem Wind und dem Regen, die hier eine faszinierende Mondlandschaft geschaffen haben. Besonders eindrucksvoll ist das Valle de la Luna bei Sonnenuntergang, doch um es in aller Ruhe zu erkunden benötigt man sicherlich einige Stunden.
 

Route Chile: Calama, Ollagüe

 
Valle de la Muerte (Chile): Das "Tal des Todes" direkt vor den Toren von San Pedro de Atacama.
 
Leicht bergab nach Calama (Chile): Von San Pedro wollen wir weiter ins 100 Km entfernt gelegen Calama. Da die Touristeninfoirmation die letzten beiden Tage geschlossen ist erkundigen wir uns im Reisebüro, das Touren zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten organisiert nach der Straße. "Es geht ständig nur bergab" bekommen wir als Antwort auf die Frage ob die Strecke sehr bergig wäre. Von der Antwort nicht ganz überzeugt hake ich nochmal nach indem ich dem jungen Mann erkläre, daß auf der vor ihm liegenden Karte aber einige Höhenlinien eingezeichnet wären, was wohl auf Berge hindeuten würde. Nun fragt er nochmal seinen Kollegen, und gemeinsam versichern sie uns, daß es zwar am Anfang ein klein wenig bergauf gehen würde, doch dann ständig bergab. Dies wäre offensichtlich, da Calama ja 200 Höhenmeter tiefer liegen würde. Wir bleiben skeptisch und füllen sicherheitshalber lieber alle unsere Wasserflaschen auf, da wir uns ja immerhin in der Atacama Wüste befinden. Direkt hinter San Pedro geht es dann auch schon gleich bergauf und die 200 Höhenmeter die wir bewältigen könnten man gut und gerne als den "kleinen Anstieg" werten. Dummerweise geht es jedoch auf der anderen Seite direkt wieder hinunter ins Tal nur um dann richtig hoch in die Berge zu gehen. Für den nun folgenden "kleinen Anstieg" benötigen wir den Rest des Tages, und bei Sonnenuntergang finden wir uns nach 40 geradelten Kilometern und 1150m Anstieg auf einem auf etwa 3300m gelegenen Paß wieder. Aber am nächsten Tag geht es dann wirklich nur noch bergab bis Calama.
 
Calama (Chile): Calama ist eine moderne Stadt die als Servicezentrum für die umliegenden Minen dient. Anscheinend leben und Arbeiten hier auch sehr viele Ausländer, denn die Shoppingmall (zweistöckig mit Kino) ist die modernste die wir bisher in Südamerika gesehen haben und ähnelt eher dem was Nadine bei ihrer Schwester in den USA gesehen hat. Obwohl wir hier nur den Nachmittag verbringen um Post zu verschicken, Geld zu tauschen und Lebensmittel für die weiterfahrt nach Bolivien einzukaufen gefällt uns die saubere Stadt sehr gut. Insbesondere die vielen kontaktfreudigen, hilfsbereiten und herzlichen Einwohner von Calama werden uns noch lange in Erinnerung bleiben
 
Kupfermine (Chile): Vor den Toren von Calama liegt Chuquicamata, die größte offene Kupfermine der Welt. Die riesige Grube ist 4 Km lang, 2 Km breit und 730m tief (2005). Passend zu diesen riesigen Dimensionen sind die 3,5m hohen Räder der Lkws die 310t schwere Ladungen befördern. 8000 Arbeiter produziere so jährlich 600000t Kupfer. Die Mine ist der Weltgrößte Lieferant von Kupfer und erwirtschaftete 2003 17% des gesamten chilenischen Exporteinkomens! Die Kupfermine ist da wo man die Rauchwolke erkennen kann.
 
Atacama Wüste (Chile): Die Atacama Wüste ist einer der trockensten Plätze der Welt und an einigen Orten wurde sogar noch nie Regen registriert. Auf dem Weg aus Calama begegnen wir auf einmal ganz vielen Wanderern, die mitten auf dem Weg in die Wüste zu einem christlichen Festival zu Ehren der Jungfrau von Ayquina sind.
 
Vulkanlandschaft (Chile): Durch die Atacamawüste und vorbei an wunderschönen Vulkanen schraubt sich die Anfangs noch geteerte Straße von Clama immer weiter hoch in die Anden nach Bolivien.
 
Eisenbahnlinie nach Bolivien (Chile): Die Strecke nach Bolivien verläuft halbwegs parallel zu einer Eisenbahnlinie die Chile und Bolivien verbindet. Die Eisenbahnlinie hat Chile als Entschädigung an Bolivien gebaut für die im Pazifikrieg im 19.Jhr abgenommenen Gebiete in der Atacamawüste. So hat Bolivien damals nicht nur seinen Zugang zum Pazifik verloren sondern auch all die Minen, die heute den Reichtum Chiles begründen.
 
Salar de Ascotan (Chile): Nachdem wir mit lediglich 3966m den höchsten Punkt auf dem Weg nach Bolivien erreicht haben wollen wir bei der Gendarmerie wieder unsere Wasservorräte auffüllen. Da das Trinkwasser hier jedoch Arsenverseucht sein soll bekommen wir von den netten Gendarmen 2 Flaschen Mineralwasser geschenkt. Nun geht es hinab auf den großen Salar de Ascotan, auf dem immer noch irgendwelche Salze (Laut Jorge Borax) abgebaut werden. Wir ralden teilweise mitten über, bzw. durch den Salar, doch so lange wir jedoch nicht genau wissen um was es sich bei dem Zeug handelt versuchen wir jeden direkten Kontakt zu vermeiden. Schön anzusehen ist der Salar aber allemal.
 
Mehr Vicuñas (Chile): Hier oben auf den Salares sehen wir nun eigentlich ständig Vicuñas, die sich anscheinend von den spärlichen Pflanzen (vermutlich Moose und Flechten) die hier auf den Salzseen gedeihen ernähren. Meist haben die Vicuñas keinerlei Angst vor uns und beobachten nur neugierig die  komischen Menschen die sich mit so seltsamen Dingern (Fahrrädern) fortbewegen. Normalerweise haben die Menschen doch Jeeps, Busse oder Lkws!
 
Jorge (Chile): Gleich zweimal begegnen wir hier oben Jorge, der für die Eisenbahngesellschaft arbeitet und hier oben mit seinem Pickup unterwegs ist. Man hat ihm zwar schon andere Stellen angeboten, doch die wunderschöne Gegend  mit ihren vielen Vicuñas und Flamingos hier oben gefällt ihm so gut, daß er hier nicht weg will. Als wir ihn das erstemal treffen gibt er uns eine Runde Cola aus und versorgt uns mit vielen hilfreichen Streckeninformationen. Am nächsten Tag treffen wir ihn wieder zu einem kleinen Plausch und diesmal überreicht er uns gleich eine ganze Colaflasche, während er uns ganz begeistert berichtet, daß er gerade einen Fuchs gesehen hat.
 
Ollagüe (Chile): Unser letzter Ort in Chile heißt Ollagüe und ist der kleine Grenzort und Bahnhof hier oben mitten in der kargen Hochgebirgswüste auf 3690m. Die Leute hier sind unglaublich herzlich, freundlich und gut gelaunt und so geben wir mit Freude unsere letzten chilenischen Pesos aus bevor wir weiter nach Bolivien radeln.
 
Route Bolivien: San Juan, Concha K, Salar Uyuni, Tambo Tambillo, Quillacas, Challapata, Oruro
 
Willkommen in Bolivien: Gleich bei den Einreiseformalitäten die erste Ernüchterung, verlangt doch der Grenzbeamte auf einmal 15 Bolivianos (etwa 1,50 €) von uns für den Einreisestempel. Normalerweise muß man das Geld jedoch nur bei der Ausreise bezahlen, doch bei ausländischen Touristen kann man ja ruhig mal eine Ausnahme machen. Da es uns in Chile jedoch nicht gelungen war Bolivianos (BS) zu einem halbwegs akzeptablen Kurs zu erwerben (die Chilenen haben uns den Umtausch zu 30% unter Kurswert angeboten!!!) haben wir natürlich keine 15 BS pro Nase. Alternativ akzeptiert der Grenzbeamte dann jedoch auch "großzügigerweise" US$, jedoch müssen wir nun pro Nase 3,- US$ (statt normalerweise 2,- US$) bezahlen. Es lebe die Korruption!!!!
 
Wohin denn nun? Laut Reiseführer soll in Bolivien eine ungemachte Straße weiter zum Salar de Uyuni führen, doch die Straßen hier macht auf uns einen hervorragenden Eindruck. Andere Straßen gibt es hier laut Karte nicht. Etwas irritiert sind wir jedoch, da die Straße nicht wie laut Karte der Eisenbahnlinie folgt, sondern etwas mehr Richtung Süden geht. Sicherheitshalber fragen wir nochmal beim Zoll, ob das die Richtige Straße sei. Jaja, heißt es, die Straße geht nach Uyuni. Wir folgen der wirklich guten Schotterpiste, doch statt der erhofften Richtungsänderung nach Osten geht es ständig weiter nach Südwesten. Nach etwa 15 Km halten wir einen entgegenkommenden Pickup an um nochmal nach dem Verlauf der Straße zu fragen. Die beiden sehr netten Bolivianer erklären uns nun, daß dies eine neue Straße sei die zwar ebenfalls zur Stadt Uyuni führen würde, jedoch einen kleinen Bogen machen würde und nicht Richtung Salar de Uyuni führen würde. Wenn wir zum Salar wollten dann müssten wir etwas zurück radeln und dann über einen kleinen Weg Richtung Norden radeln um irgendwann wieder auf den alten Weg, der der Eisenbahn folgt, zu treffen. Der kleine Weg ist extrem sandig, und so radeln und schieben wir noch 5 Km bevor wir bereits im dunkeln unser Zelt aufschlagen. Auf dem einzigen Schild das wir sehen ist die Beschriftung schon bis zur Unkenntlichkeit abgeblättert und somit keine echte Hilfe. Am nächsten Morgen radeln wir dann hinunter in die Ebene, doch nun gabelt sich der Weg. Rechts, Osten und eigentlich unsere Richtung, führt der Weg jedoch nach einem Kilometer in eine alte Mine, so daß wir den linken Weg (nach Westen) wählen, der jedoch wieder zurück zur Grenze zu führen scheint. Am liebsten wäre uns ein Weg nach Norden Richtung Eisenbahnlinie, doch den gibt es leider nicht. Wir folgen dem Weg nach Westen eine Weile und gerade als wir in einer kleinen Krisensitzung am entscheiden sind, ob wir doch den Weg durch die Mine nehmen sollten oder direkt über den Salar nach Norden fahren sollten, sehen wir am nördlichen Horizont (da wo wir hinwollen) die Staubwolke eines Jeeps. Gespannt folgen wir dem Jeep der immer wieder hinter Hügeln verschwindet, mit unseren Augen und nach etwa 15 Minuten kommt er nicht weit von uns vorbei und verschwindet nach Süden. OK. da geht der Weg also lang. Wir folgen der festgefahrenen Fahrspur, begegnen noch einigen weiteren Touristenjeeps, und nach einigen Kilometern erreichen wir endlich die Eisenbahnlinie. Wie sind zurück auf dem richtigen Weg!!! Doch davon daß die Fahrspur (Weg oder gar Straße wäre ein Übertreibung) parallel zur Eisenbahn verläuft kann nicht die Rede sein. Mal sehen wir die Eisenbahntrasse gerade noch so am Horizont nur um kurz darauf wieder direkt neben ihr zu sein. Bei einem Militärcamp führen die Fahrspuren auf einmal über den Salar de Chuguana nach Norden anstatt wie laut Karte nach Osten, doch wir folgen sicherheitshalber mal den Fahrspuren, da wir von dort einige Touristenjeeps haben kommen sehen. Verwirrung kommt wieder auf, als wir San Juan, den nächsten Ort ansteuern, der laut Karte direkt an der Eisenbahnlinie liegen soll, doch die einzigen Häuser die wir sehen liegen etwa 10 Km entfernt davon in den Bergen. Wir vertrauen den Fahrspuren und zu unserem Erstaunen ist der Ort in den Hügeln wirklich San Juan. Die letzen Kilometer müssen wir jedoch durch tiefen Sand schieben. Von hier geht es weiter nach Concha K, einem etwas größeren Ort, der laut Reisebeschreibung eines Schweizer Radlers knappe 18 Km entfernt liegen müsste. Wir folgen einer stellenweise üblen Wellblech- und Sandpiste und nach 12 Km kommt auf einmal ein Schild "Concha K nach links". Dummerweise gehen hier jedoch drei Wege nach links, und so ist guter Rat wieder einmal teuer. Wir haben wieder Glück und nach einigen Minuten kommt ein Touristenjeep, der uns auf den richtigen der drei Wege bringt. Die Fahrspuren führen wieder durch offenen Landschaft mit einigen Abzweigen doch letztendlich erreichen wir wohlbehalten nach 30 Km Concha K. Anscheinend hatte der Schweizer Radler, dessen Informationen sonst ausgezeichnet sind, hier irgendeine Abkürzung gefunden.
 
Festival in Concha K: Obwohl in unserer Karte als Provinzhauptstadt eingezeichnet ist Concha K ein kleiner Ort, in dem es jedoch einige Läden gibt, die uns mangels Bolivianos jedoch eh nichts nutzen. In dem Dorf findet jedoch gerade ein religiöses Festivalstadt und so sind alle Einwohner auf den Beinen. Etwas hinter dem Marktplatz ist der eigentliche Festplatz auf dem sich alles versammelt hat um zur Musik einer Blaskapelle zu tanzen. Das Fest scheint schon einige Stunden im Gange zu sein, denn nahezu alle Erwachsene, Männer wie Frauen, sind vollkommen betrunken. Viele sind sogar so betrunken, daß es ein Wunder ist, daß sie sich überhaupt noch auf den Beinen halten können, bzw. sogar noch tanzen können. Wir wollen die ausgelassene Stimmung des Festes nicht weiter stören (irgendwie fühlen wir uns fehl am Platz) und da es bereits kurz vor Sonnenuntergang ist füllen wir noch schnell unsere Wasserflaschen auf und radeln noch ein paar Kilometer weiter.
 
Zeigt her Euere Füße: Die staubigen Waschbrettpisten hier oben sind wirklich allererste Sahne und so dankbar wie wir den Touristenjeeps für ihre Orientierungshilfen sind, so genervt sind wir auch von den riesigen Staubwolken die sie aufwirbeln wenn sie an uns vorbeibrettern. Trotz knapper Wasservorräte waschen wir uns jeden Abend um die dicken Staubschichten wir abzuschrubben.
 
Salar Uyuni: Am nächsten Tag geht es dann endlich auf den Salar de Uyuni, den größten und höchsten Salzsee der Erde auf 3653m. Nach den vielen Waschbrett- und Sandpisten der letzten Tage ist das Radeln auf der glatten und festen Salzkruste eine wahre Wohltat. Eigentlich waren wir etwas besorgt wegen der Orientierung auf dem Salar, doch dank der Wegbeschreibung des Schweizers und der nicht zu übersehenden schwarzen Fahrspuren (dank Reifenabrieb) der Touristenjeeps ist die Orientierung völlig problemlos. Etwa 40 Km fahren wir schnurgerade gen Norden bis zur Isla Inkawasi, die hier mitten im Salar liegt. Die Insel kann man übrigens schon aus 30 Km Entfernung sehen.
 
Ein Traum in weiß!
 
Hexagon-förmige Salzränder: Um die schönen sechseckigen Salzränder nicht unnötig zu zerstören halten wir uns auch ganz brav an die Fahrspuren (außer um kurz ein paar Photos zu machen).
 
Isla Inkawasi: Die Isla Inkawasi ist zwar nicht die einzige Insel auf dem Salar, doch da sie dort liegt wo sich die Hauptrouten auf dem Salar kreuzen und zudem noch über ein Restaurant verfügt, ist sie der Anlaufpunkt für alle Touristenjeeps. Die Insel selbst ist mit vielen alten Kakteen bewachsen (sollen bis 1200 Jahre alt sein). Da die ganze Landschaft hier einmal unter dem Meer verborgen lag, gibt es auf der Insel auch noch viele Korallen, was hier oben auf dem Altiplano natürlich etwas skurril wirkt. Wir füllen beim Restaurant unsere Wasservorräte wieder auf und verkrümeln uns dann auf die ruhigere Südseite der Inseln um eine paar Photoaufnahmen zu machen. Eigentlich wollen wir hier auch unser Zelt aufschlagen, da wir so sowohl Sonnenuntergang als auch von Sonnenaufgang genießen können, doch plötzlich setzt ein sturmartiger Westwind ein, so daß wir uns in den Windschutz der Insel begeben müssen und keinen schönen Sonnenuntergangsphotos machen können.
 
Paddeln: Einmal im Leben auf einem Salzsee paddeln dachte ich mir und machen eines unsere Packrafts startklar. Leider komme ich jedoch irgendwie nicht so richtig vom Fleck. Das ist ja ein schöner See, wenn man nicht einmal auf ihm paddeln kann. :-)))
 
Marathongruppe: Die Nach verbringen wir im Windschatten der Insel und als wir am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang aus dem Zelt spitzen schauen wir nicht schlecht, als auf einmal eine ganze Gruppe Jogger vorbeikommt!!! Die Gruppe besteht aus 21 überwiegend amerikanischen Marathonläufern, die hier in Südamerika einen "Laufurlaub" machen. Spätestens jeden 2. Tag wird gelaufen, und hin und wieder auch ein Marathon bestritten (einer ist in ein paar Tagen am Lake Titicaca).Für heute sind auf dem Salar 21 Km angesetzt, bevor es weiter nach Potosi geht. Die meisten Läufer sind noch nicht ganz so optimal akklimatisiert, schließlich sind wir ja auf 3650m, und so lassen sie es relativ ruhig angehen. In der Gruppe ist auch ein deutscher Marathonläufer, der trotz seines hohen Alters (beinahe 70) erst vor wenigen Wochen einen Marathon am Nordpol bestritten hat.
 
Salar Uyuni zum schieben: Laut unserer Karte sieht es so aus als wenn es wesentlich kürzer wäre von der Isla Inkawasi nach Nordosten direkt nach Tacarani zu fahren als über die Salinas Garcia im Norden. Kurzerhand entschließen wir uns unser Glück zu versuchen. Zunächst läuft alles noch recht gut und so kommen wir östlich des Vulkans Tunapa zu einem netten kleinen Ort vor dem ein riesige Herde Llamas weidet und bei dem auf einer kleinen Lagune massig Flamingos zu bewundern sind. Ich frage eine Llamahirtin, welche Richtung wir am besten einschlagen sollten um über den Salar nach Tacarani zu kommen, doch Frau hat leider keine Ahnung ob und was für Orte sich auf der anderen Seite des Salar befinden. So fahren wir grob nach Gefühl los, da unser Kompaß eine riesige Luftblase hat und ebenfalls nicht sonderlich hilfreich ist. Da keine der Fahrspuren in die von uns angepeilte Richtung führt radeln wir einfach "quersalzein". Das Salz ist schön fest und knirscht wie richtig kalt gefrorener Schnee. Nach einer Weile wird das Salz jedoch feuchter, wir sinken sogar etwas ein, und von den Reifen spritzt es überall hin. Wir ändern unsere Richtung etwas gen Süden und kommen so zum Glück wieder in festere Regionen. Nach einigen Kilometern ändert sich jedoch die Oberfläche des Salar erneut und statt der schönen glatten Fahrbahn mit den sechseckigen Feldern ist es nun sehr rau und hubbelig. Unsere Geschwindigkeit verringert sich von gemütliche 18 Km/h auf anstrengende 10 Km/h. Nach einer Weile wird das Salz wieder feuchter und weicher, und wir werden noch langsamer. Letztendlich wird es so schlecht, daß wir absteigen und schieben müssen. Plötzlich ändert das Salz abrupt und wir haben es mit weichem ganz feinem losem Schlamm zu tun. Unsere schweren Fahrräder sinken tief ein und so kämpfen wir uns mühsam schiebend vorwärts. Insgesamt schieben wir unsere Räder 7 Km, bevor wir kurz vor Sonnenuntergang wieder festen Grund erreichen. Zu unsere Freude können wir ein paar Kilometer weiter ein kleines Dorf sehen. Tacarani, wie wir hoffen. Wir radeln und schieben auf sandigen Pisten in de kleinen Ort wo wir kurz nach Sonnenuntergang ankommen. Wie wir nun erfahren sind wir zwar nicht in Tacarani gelandet, sondern in einem Dörflein mit 3 Familien etwa 10 Km weiter nördlich, doch da wir eh weiter nach Norden wollen kommt uns das nur gelegen. Aus der laut Karte einfachen 50 Km Etappe (Abkürzung) ist letztendlich jedoch ein ziemlich anstrengender 80 Km Tag geworden.
 
Sonja und Ludgardo Teil 1: Ich glaube wir sehen nach der vielen Schieberei etwas erschöpft und abgekämpft aus, denn als wir eigentlich nur Wasser auffüllen wollen werden wir von Sonja und ihrer Nachbarin, einer älteren Indiofrau im traditionellen Petticoat und Bowlerhut (Melone), direkt auf eine Tasse Tee eingeladen. Die Küche der Nachbarin ist stockdunkel, hat keinerlei Fenster und so kommt lediglich durch die Türe etwas Licht herein. Wir dürfen uns auf das Bett setzten, während die Nachbarin einen Kessel Wasser auf den am Boden stehenden Gasherd stellt und anschließend eine kleine Öllampe anzündet. Die Öllampe besteht lediglich aus einem Docht in einer mit Öl gefüllten Blechbüchse. Vermutlich sehen wir auch halb verhungert aus, denn zu der Tasse Tee bekommen wir auch noch ein Stück fritiertes Weißbrot. Nachdem wir mit dem nötigsten versorgt sind ziehen sich Soja und ihre Nachbarin zurück und wir sitzen alleine im Halbdunkel und stärken uns in der einfachen aber gemütlichen Küche. Eigentlich wollen wir wieder aus dem Ort rausradeln um unser Zelt aufzubauen, doch Sonja und Ludgardo (ihr Ehemann) überzeugen uns, daß es nicht schlau ist im dunkeln auf der Sandpiste rumzueiern und bieten uns an, daß wir hier neben der Kapelle gerne unser Zelt aufschlagen können. Ich helfe Sonja die auf Plastikfolien zum trocken ausgelegten Getreidekörner (Chinua, irgendein hirseartiges Getreide) zusammenzuräumen, so daß wir einen ebenen Platz für unser Zelt haben. Wir haben gerade das Zelt eingeräumt, als Sonja uns sogar noch ein Zimmer anbietet in dem wir schlafen könnten, doch um nochmal umzuziehen sind wir doch zu erschöpft und so lehnen wir dankend ab. Zumindest eine Einladung zum Abendessen für später lässt sie sich jedoch nicht nehmen. Sonja verschwindet in irgendeinem der Häuser zum Kochen und wir richten unser Zelt weiter ein. Obwohl es bereits dunkel und etwas kalt ist lassen wir jedoch die Zelttüre offen, um weiterhin ansprechbar zu sein. Nach 1,5 Stunden, wir frieren ordentlich und können die Augen kaum mehr offen halten, steht auf einmal ein etwa zehnjähriges Mädchen im dunkeln vor unserem Zelt und schaut uns an ohne was zu sagen. Wir sagen "Hallo", doch noch immer ist die Kleine schweigsam. Schließlich frage ich das Mädchen, ob sie spanisch spricht (in ländlichen Gegeden wird in Bolivien nämlich noch oftmals Quechua die Sprache der Inkas und Aymara gesprochen), was sie mit einem kurzem knappen "Si" beantwortet, bevor sie wieder ins Schweigen verfällt. Nach einigen schweigsamen Minuten meint sie schließlich irgendwas aus dem wir die Worte "Mama" und "Sopa" heraushören und ist schneller verschwunden als der Blitz. Ok. das wahr wohl die Info, daß das Abendessen fertig ist, doch in welches der Häuser sollen wir denn nun kommen. Unsicher streifen wir um die Häuser und nach einer halben Ewigkeit geht auf einmal eine Türe aufgeht aus der uns Sonja freudig entgegenwinkt. Das Küchenhäuschen ähnelt eher einem Lagerraum für Getreide und ungenutzte Gebrauchsgegenstände und das Einzige was erkennen läßt, daß der Raum auch als Küche genutzt wird ist ein Gasherd, der in einer Ecke steht. Sonja sitzt im Kerzenschein zwischen einigen Schüsseln und einem großem Suppentopf am Boden. Sofort bekommen wir zwei kleine Hocker angeboten. Ich biete jedoch meinen kleinen Hocker der Nachbarin an, da ich nicht will daß sie am Boden sitzen muß, doch von irgendwoher zaubert sie auf einmal noch eine kleine Sitzgelegenheit. Ein paar Minuten später kommt Ludgardo, woraufhin sich die Nachbarin diskret zurückzieht. Jeder bekommt nun eine volle Schale mit der heiß dampfenden leckeren Suppe. Jaqueline, Sojas und Ludgardos Tochter die uns zum Essen gerufen hat,  setzt sich auf ein paar Getreidesäcke, während ihr kleiner dreijähriger Bruder meint er habe keinen Hunger und würde jetzt ins Bett gehen. Die Suppe ist herrlich und wärmt uns wieder so richtig schön von innen her auf. Gegessen wird schweigend. Nicht, das wir uns nichts gegenseitig zu erzählen hätten, doch insbesondere Ludgardo ist sehr erschöpft von der Arbeit und nickt sogar hin und wieder etwas ein. Nach dem Essen erzählen wir noch etwas von unserer Reise und unserem Alltag als Radreisende, wobei wir lediglich von unserer Reise hier in Südamerika berichten bevor wir todmüde ins Bett fallen.
 
Sonja und Ludgardo Teil 2: Am nächsten Morgen bringt und Sonja ein frisch fritiertes Brot zum Frühstück ans Zelt und meint wir sollten doch noch einen Tag hierbleiben und uns ein wenig ausruhen. Nun stecken wir in der Zwickmühle. Liebend gerne würden wir noch einen Tag bei Sonja und ihrer Familie verbringen, doch auf keinen Fall wollen wir ihnen auf der Tasche liegen und uns wieder von ihnen verköstigen lassen. Normalerweise würden wir nun anbieten, daß wir heute für alle kochen würden, doch unsere Lebensmittelvorräte sind gerade mehr als nur limitiert. Wir konnten immer noch kein Geld tauschen und haben keinen einzigen Boliviano in der Tasche, und bis zum nächsten Ort  wo wir hoffentlich auf eine Bank treffen sind es noch über 150 Km auf Schotterpisten. Wir haben gerade mal genug zu essen, daß wir wenn alles gut läuft diesen erreichen können,. Sollten  wir jedoch länger als zwei Tage brauchen wäre fasten angesagt. Lange überlegen wir hin und her und schließlich entscheiden wir uns doch dazu weiterzufahren. Der Abschied schmerzt, insbesondere, da Sonja uns erzählt, daß wir die ersten Gäste in ihrem Leben waren.
 
Weitere Umwege: Von Sonja und Ludgardo aus folgen wir einer sandigen aber gut zu fahrenden Piste nach Norden, doch bis wir endlich wieder auf der richtigen Straße sind müssen wir noch einmal eigne Kilometer mehr radeln als wir erwartet hatten. Die erhoffte gute Schotterstraße ist jedoch eine üble Waschbrettpiste aus sehr groben Schotter, so daß wir eher mühsam vorankommen. Nach und nach wird die Straße jedoch besser und schließlich sogar stellenweise sehr gut. In Tambo Tambillo füllen wir unsere Wasservorräte am Dorfbrunnen auf, aus dem mit Hilfe einer alten Belchkiste das Wasser geschöpft wird. Die Leute hier auf dem Altiplano sind übrigens alle ausgesprochen nett und freundlich. Von einem Autofahrer bekommen wir sogar Brot, Kuchen und Kekse geschenkt und einmal wollen uns ein paar Bauarbeiter zum Essen einladen, (doch bis wir kapiert haben was sie eigentlich wollen sind wir schon vorbeigeradelt). Nach Santuario de Quillacas wird die Straße dann noch einmal übel. Hinzu kommt, daß es hier entweder wieder eine neue Straße gibt oder unsere Karte wieder einmal falsch ist, denn statt direkt in Santiago de Huari kommen wir 20 Km weiter südlich raus; bei dem strammen Gegenwind den wir wieder einmal haben mehr als nur ein Katzensprung. Kurz bevor wir nach den vielen Kilometern in Staub und Dreck wieder auf die Teerstraße kommen hat Nadine noch einen Speichenbruch. Anscheinend hat der Mechaniker in Salta doch nicht so gut eingespeicht.
 
Cuidado Hombres Trabajando! Achtung Männer beim Arbeiten!!!
 
Gewitter: Eigentlich wolle wir heute noch in Challapata unsere Wasservorräte auffüllen und endlich Geld tauschen, doch 3 Km vor Challapata werden wir von einem riesigen Gewitter mit Hagel und richtig viel Regen gestoppt und können uns gerade noch rechtzeitig in unser Zelt verkriechen. Hinter der Mauer gibt es einen kleine Brunnen aus dem Nadine dann zum Glück noch etwas Wasser (recht bräunlich) holen kann, bevor das Gewitter richtig loslegt.
 
Thermalbäder: In Pazña soll es Thermalbäder geben, und so fragen wir ein paar Einheimische wo wir die denn finden würden. Wir erfahren, daß es hier zwei Thermalbäder geben soll. Eines weiter auf der Straße nach Norden und ein weiteres mit dem Namen Urizza in die andere Richtung. Das Thermalbad Urizza soll das schönere sein und so folgen wir dem Rat der Bolivianer. Wie sich dann jedoch herausstellt liegt das Thermalbad von Urizza 6 Km außerhalb von Pazña und zwar einer Schotterpiste bergauf folgend hinter einem kleinen Ort. Das Thermalbad von Urizza gehört zu einer Mine und ein Minenarbeiter mit gelbem Schutzhelm weist uns unser eigenes Bad in einem etwas baufälligem Gebäude zu. Anders als in anderen Thermalbädern scheint hier jedoch der Sinn zu sein sich mal mit warmem Wasser waschen zu können, denn trotz Hinweisschildern kein Shampoo zu verwenden liegen hier einige Schampootüten herum. Wir stürzen uns in die Fluten und genießen das schöne heiße Wasser bis wir schließlich ganz schrumpelige Haut haben. Fast hätten wir sogar vergessen zu zahlen, da der Minenarbeiter mit keinem Ton eine Eintrittsgebühr erwähnt hat und die Anlage auch eher so wirkte, als ob sie für die Minenarbeiter und deren Familien gedacht wäre. Auch als wir uns von dem Minenarbeiter verabschieden sagt er immer noch nichts, doch als wir kräftig winkend nochmal an ihm vorbeifahren fällt ihm plötzlich ein, daß er was vergessen hat.
 
Festival in Pazña: Frisch gewaschen kommen wir gerade rechtzeitig zurück nach Pazña um einem Festumzug beiwohnen zu Können, der hier gerade stattfindet. Pazña liegt etwa 80 Km südlich von Oruro, das für seinen Karneval und insbesondere für die aufwendigen und imposanten Masken berühmt ist. Anscheinend sind auch einige Gruppen aus Oruro hierher gekommen, den viele der absolut beeindruckenden Masken könnten genausogut aus einem Star Wars Film stammen.
 
Tanzgruppen: Knapp zwei Stunden lang bewundern wir den Umzug, das bunte Treiben und die wilden Tänze. Am Marktplatz ist eine große Tribüne aufgebaut auf der eine Jury sitzt, die die Tanzdarbietungen der einzelnen Gruppen bewertet. Am späten Nachmittag sehen wir auf einmal am Horizont schon wieder dicke Gewitterwolken aufziehen und machen schnellstens wieder auf den Weg. Auf dem Rausweg treffen wir dann nicht nur auf noch weitere Tanzgruppen, die sich gerade bereit machen, sondern direkt hinter dem Ort auf das andere Thermalbad in einem schönen relativ neuem Gebäude.
 

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