Paso de Jama:

Land: Argentinien und Chile Ort: Jujui (Arg.), San Pedro de Atacama (Chile), Ollagüe (Chile)
Rating: Superschöne Hochgebirgswüsten!
 
Cuestan de Lipan: Von Purmamarca aus geht es über die Serpentinen mit dem Namen Cuestan de Lipan über den 4170m hohen Abra de Portrerillos  hoch aufs Altiplano, die große "Hochebene" (ist nicht wirklich eben) in Argentinien, Chile, Bolivien und Peru. Um uns zu akklimatisieren lassen wir uns für den Aufstieg zwei Tage Zeit, obwohl wir offen gesagt auch nicht schneller hätten radeln können, da wir etwa 16 Liter Wasser mit dabei haben (es gibt auf den nächsten 400 Km nämlich nur einen Ort und eine kleinen Rinnsal). Unser Ziel ist San Pedro der Atacama in Chile auf der anderen Seite der Anden, die wir über den 4200m hohen Paso de Jama überqueren wollen.
 
Salinas Grandes I: Die Salinas Grandes sind ein riesiger trockener Salzsee auf einer Höhe von 3400m. Soweit das Auge reicht nur blendendes Weiß, das so grell ist, daß wir seit langem wieder einmal Sonnenbrillen tragen und uns dick mit Sonnencreme einschmieren, um uns vor der starken UV-Strahlug zu schützen. Eine irgendwie unwirkliche Landschaft. Eigentlich wollten wir hier auf den Salinas unser Zelt aufschlagen, doch wegen dem Sandsturm haben wir sie gestern nicht erreicht, und wegen knappen Wasservorräten müssen wir heute doch noch einige Kilometer weiter.
 
Salinas Grandes II: Obwohl die Salinas Grandes wie eine riesige, absolut ebene Fläche wirken hat die Salzkruste jedoch lauter sechseckige Felder gebildet. Wie sich die einzelnen Felder aber gebildet haben konnten wir jedoch leider nicht rausfinden. Für Hinweise sind wir jedoch sehr dankbar.
 
Llamas (Arg.): Hier die ersten Llamas die wir aus der Nähe zu sehen bekommen. Llamas sind die domestizierte Form der Lamas. Die wilden Guanakos und Vicuñas haben wir zwar schon öfter gesehen doch die bleiben meist auf Fluchtdistanz.
 
Susques (Arg.): Susques ist eigentlich ein kleines Städtchen auf dem Altiplano, daß jedoch recht betriebsam ist, da sich hier der argentinische Zoll niedergelassen hat (120 km vor der eigentlichen Grenze entfernt).Für uns ist Susques die letzte Möglichkeit uns vor San Pedro de Atacama mit Lebensmitteln einzudecken (Wasser soll es auch direkt an der Grenze geben),und so stürmen wir die kleinen Supermercados. Mitten in dem ganzen Zolltrubel versteckt in Susques jedoch eine wunderschöne kleine Kirche, die bereits im Jahr 1598 erbaut wurde. Von innen liebevoll bemalt sind uns ins besondere die gemauerten Sitzmöglichkeiten entlang der Längsseiten der Kirche aufgefallen. Um die schönen Malereien nicht zu beschädigen darf man jedoch innen zum photographieren keinen Blitz benutzen, und zum photographieren ohne Blitz ist es jedoch zu dunkel.
 
Strenger Nachtfrost am südlichen Wendekreis (Arg.): Wir haben gerade den südlichen Wendekreis überschritten und befinden uns somit offiziell in den Tropen. Doch von Palmen, Strand und Sonnenschein weit und breit keine Spur. Stattdessen bekommen wir unseren ersten richtig strengen Nachtfrost. Kurz vor Sonnenaufgang haben -11°C im Zelt und -18°C vor dem Zelt. Am Innenzelt haben wir ein kleinwenig Rauhreif von unsere gefrorenen Atemluft. Um in den Eisigen Höhen nicht einzufrieren haben zusätzlich zu unseren warmen Schlafsäcken noch einen dünnen Sommerschlafsack quasi als Art Decke über uns beide gelegt und mit einem Reißverschluß mit den Isomatten verbunden. Das System funktioniert so hervorragend, daß uns beiden in der Nacht viel zu heiß wird und wir sogar anfangen die Schlafsäcke aufzureizen. Eigentlich haben wir sogar noch 2 Wärmflaschen mit dabei, doch wenn es nicht viel kälter wird haben wir die wohl umsonst gekauft.
 
Tolle Hochebenen (Arg.): Die Hochebenen hier oben in Argentinien sind wunderschön, insbesondere wenn die Flächen aus Eis und Salz bestehen.
 
Vicuñas (Arg.): Vicuñas auf einem Salzsee. Vicuñas leben auf dem Altiplano in Höhen über 4000m. Die feine goldene Wolle des Vicuñas war das exklusive Eigentum der Inka Könige, und so waren die eleganten Tiere durch die Inkas streng geschützt Mit dem Eintreffen der Spanier wurden die Population der Tiere jedoch von etwa 2 Millionen auf vermutlich gerademal 10000 reduziert, so daß sie fast vor dem Aussterben bedroht waren. Durch Schutzprogramme haben sich die Bestände aber mittlerweile wieder etwas erholt.
 
Paso der Jama (Arg. und Chile): Im Spanischen wird das Wort paso nicht nur für Pässe sondern auch für Grenzübergänge verwendet. So kommt es also daß wir mehrere Höhenangaben für den Paso de Jama haben: die für die Argentinische Grenzstation, die für die eigentliche Grenze und die für die Höchste Erhebung beim Paß. Letztendlich müssen wir hier über 4400m rüber. Eigentlich freuen wir uns jetzt auf eine schöne 157 Km lange Abfahrt nach San Pedro de Atacama, doch in der Grenzstation haben wir einen Hinweis entdeckt, der vermuten läßt daß es noch nicht ganz so einfach werden wird.
 
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind (Chile): Wer meint, daß die große Höhe, die großen Distanzen ohne Wasser und Orte oder gar der strenge Nachtfrost unsere Hauptprobleme wären, der hat sich leider getäuscht. Wir haben es hier oben nämlich mit einem strammen Gegenwind zu tun. Und mit stramm meine ich wirklich stramm. Uns kommt er mindestens genauso schlimm vor wir der Wind in Patagonien. Der Wind ist so stark, daß wir in der Ebene kaum über 6 Km/h hinauskommen und auf den Abfahrten teilweise heftig strampeln müssen um 8 - 10 Km/h zu erreichen. Obwohl die Straße asphaltiert ist sind wir meist froh wenn wir am Abend 45 Km geradelt sind. Hinzu kommt, daß es mit 6°C bis 8°C nicht gerade sehr warm ist (soll laut Reiseführer 20°C) und durch den Windchilleffekt wirkt es saukalt. Wir fahren mit dicken Klamotten, Winterhandschuhen, Mütze und Buff über dem Mund (damit Wind und Sonne uns nicht die Lippen total kaputt machen). Ohne Wind könnten wir die herrliche Landschaft viel mehr genießen, doch so heißt es meist: Kopf runter und rein in den Sturm.
 
Wunderschöne Bergwelt (Chile): Die Anden hier oben in Chile mit ihren vielen Vulkanen, Salzsee, Lagunen,  moorartigen Landschaften, Vicuñas und Flamingos gefallen uns unglaublich gut. Hätten wir nicht knapp bemessene Wasser und Lebensmittelvorräte würden wir sicherlich noch etwas länger hier bleiben.
 
Eingefroren! (Chile): Wieder einmal haben wir eine Nacht mit strengen Frost (sicherlich -18°C) und als wir morgens bereits vor Sonnenaufgang aufwachen haben wir eine dicke Reifschicht überall im Innenzelt. Sobald einer von uns die Zeltwände berührt fängt es an im Zelt zu schneien und man ist über und über voll mit Reif. Etwas Reif ist bereits auf unseren Überschlafsack gerieselt und teilweise geschmolzen und teilweise dann wieder festgefroren. Nun ist guter Rat teuer. Wenn wir warten bis die Sonne rauskommt und der Reif schmilzt fängt es an im Zelt zu regnen und alles ist tropfnaß. Also springe ich bei locker noch -18°C im Schlafanzug kurz vor Sonnenaufgang aus dem Zelt und breite unsere gesamte Ausrüstung auf der Mauer aus, die sich glücklicherweise direkt hinter uns befindet. So räumen wir stückchenweise das komplette Zelt leer und breiten alles zum trockenen aus. Als das Zelt leer ist bürstet Nadine den ganzen Reif auf den Boden und kehrt ihn anschließend hinaus. Bis wir schließlich alles getrocknet, wiederverpackt und gefrühstückt haben dauert es zwar etwas länger als üblich, doch um 10:30 Uhr sind wir wieder auf der Straße, soll es heute doch über den letzten und höchsten Paß gehen.
 
Pässe, Pässe, Pässe (Chile): Da die Route über die Anden als Paso de Jama benannt ist, sind wir eigentlich davon ausgegangen, daß dieser mit 4200m angegebene Paß der höchste der gesamten Strecke ist. Bereits in Argentinien durften wir aber noch 3 weiter Pässe, jeweils über 4000m, bewältigen. In Chile wurde es dann sogar noch eine Nummer wilder, denn dort geht es gleich zweimal über 4800m und einmal über 4700m!
 
Lange Abfahrt (Chile): Auf den letzten 50 Km geht es dann aber von 4800m in einer riesigen langen Abfahrt runter bis auf 2436m. Unterwegs halten wir mal an, damit sich unsere Felgen wieder abkühlen können, da wir sie schon ziemlich heißgebremst haben. Prinzipiell wollen wir jedoch erst am nächsten Morgen in San Pedro de Atacama ankommen und so schlagen wir mitten auf der Abfahrt nochmal unser Zelt auf und genießen den herrlichen Ausblick auf den hinter uns liegenden Vulkan Licancabur (5916m) und die unter uns liegende Atacama Wüste.
 
San Pedro de Atacama (Chile): San Pedro de Atacama, einst eine idyllische Oase, hat sich mittlerweile zur Touristenhochburg im Norden von Chile gemausert. Als wir in den Ort reinkommen sind wir von dem ruhigen gemütlichem Dorf mit seinem malerischen Marktplatz und der schönen Kirche begeistert und können kaum verstehen warum es hier so touristisch sein soll. Das ändert sich jedoch schlagartig, als am Nachmittag alle Touristen von ihren Touren von den umliegenden Sehenswürdigkeiten in der Atacama Wüste zurückkehren. Plötzlich herrscht überall ein reges Treiben und wir ziehen uns in unser Hostel zurück, wo wir auf sehr nette Touristen aus London, Kalifornien, Sydney und Santiago de Chile treffen und die halbe Nacht lang am quatschen sind.
 
Valle de la Luna (Chile): Eine der Haupttouristenattraktionen von San Pedro de Atacama ist das sogenannte Valle de la Luna, das Tal des Mondes. Seinen Namen verdankt das Valle de la Luna dem Wind und dem Regen, die hier eine faszinierende Mondlandschaft geschaffen haben. Besonders eindrucksvoll ist das Valle de la Luna bei Sonnenuntergang, doch um es in aller Ruhe zu erkunden benötigt man sicherlich einige Stunden.
 
Valle de la Muerte (Chile): Das "Tal des Todes" direkt vor den Toren von San Pedro de Atacama.
 
Kupfermine (Chile): Vor den Toren von Calama liegt Chuquicamata, die größte offene Kupfermine der Welt. Die riesige Grube ist 4 Km lang, 2 Km breit und 730m tief (2005). Passend zu diesen riesigen Dimensionen sind die 3,5m hohen Räder der Lkws die 310t schwere Ladungen befördern. 8000 Arbeiter produziere so jährlich 600000t Kupfer. Die Mine ist der Weltgrößte Lieferant von Kupfer und erwirtschaftete 2003 17% des gesamten chilenischen Exporteinkomens! Die Kupfermine ist da wo man die Rauchwolke erkennen kann.
 
Atacama Wüste (Chile): Die Atacama Wüste ist einer der trockensten Plätze der Welt und an einigen Orten wurde sogar noch nie Regen registriert. Auf dem Weg aus Calama begegnen wir auf einmal ganz vielen Wanderern, die mitten auf dem Weg in die Wüste zu einem christlichen Festival zu Ehren der Jungfrau von Ayquina sind.
 
Vulkanlandschaft (Chile): Durch die Atacamawüste und vorbei an wunderschönen Vulkanen schraubt sich die Anfangs noch geteerte Straße von Clama immer weiter hoch in die Anden nach Bolivien.
 
Eisenbahnlinie nach Bolivien (Chile): Die Strecke nach Bolivien verläuft halbwegs parallel zu einer Eisenbahnlinie die Chile und Bolivien verbindet. Die Eisenbahnlinie hat Chile als Entschädigung an Bolivien gebaut für die im Pazifikrieg im 19.Jhr abgenommenen Gebiete in der Atacamawüste. So hat Bolivien damals nicht nur seinen Zugang zum Pazifik verloren sondern auch all die Minen, die heute den Reichtum Chiles begründen.
 
Salar de Ascotan (Chile): Nachdem wir mit lediglich 3966m den höchsten Punkt auf dem Weg nach Bolivien erreicht haben wollen wir bei der Gendarmerie wieder unsere Wasservorräte auffüllen. Da das Trinkwasser hier jedoch Arsenverseucht sein soll bekommen wir von den netten Gendarmen 2 Flaschen Mineralwasser geschenkt. Nun geht es hinab auf den großen Salar de Ascotan, auf dem immer noch irgendwelche Salze (Laut Jorge Borax) abgebaut werden. Wir ralden teilweise mitten über, bzw. durch den Salar, doch so lange wir jedoch nicht genau wissen um was es sich bei dem Zeug handelt versuchen wir jeden direkten Kontakt zu vermeiden. Schön anzusehen ist der Salar aber allemal.
 
Mehr Vicuñas (Chile): Hier oben auf den Salares sehen wir nun eigentlich ständig Vicuñas, die sich anscheinend von den spärlichen Pflanzen (vermutlich Moose und Flechten) die hier auf den Salzseen gedeihen ernähren. Meist haben die Vicuñas keinerlei Angst vor uns und beobachten nur neugierig die  komischen Menschen die sich mit so seltsamen Dingern (Fahrrädern) fortbewegen. Normalerweise haben die Menschen doch Jeeps, Busse oder Lkws!
 
Ollagüe (Chile): Unser letzter Ort in Chile heißt Ollagüe und ist der kleine Grenzort und Bahnhof hier oben mitten in der kargen Hochgebirgswüste auf 3690m. Die Leute hier sind unglaublich herzlich, freundlich und gut gelaunt und so geben wir mit Freude unsere letzten chilenischen Pesos aus bevor wir weiter nach Bolivien radeln.
 

I

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