Torres del Paine: März 2007

Land: Chile Tour / Berg: Torres del Paine
Start: Puerot Natales Ende:  
Route:  
Distanz:   Dauer: 9 Tage
Versorgung: Sebstversorgung aber auch Hütten und Restaurants  
Schwierigkeiten:

Wetterumschwünge, viele Touristen

Rating: Die roten Torres bei Sonnenaufgang sind schon eine Reise Wert, jedoch sehr touristisch!
 
Mit Bus und Boot in den Park (Cl.): Durch die Fluglinie fehlte uns bereits ein Tag und so beschlossen wir nicht nur mit dem Bus sonder auch noch mit einem Katamaran direkt bis mitten in den Park zu fahren um Birtes wertvolle Zeit optimal nutzen zu können. Am Lgo Peoe erwartete uns dann Nadine und gemeinsam machten wir uns auf den Weg ins Valle del Frances.
 
Valle del Frances (Cl.): Nachdem wir unsere erste Nacht am Campamento Britannico verbracht hatten genossen wir am nächsten Morgen die wunderschöne Morgenstimmung an dem ringsum von Berggipfeln umrahmten Aussichtspunkt. Gegen 10:30h hatten wir unser ausgiebiges Frühstück beendet, gerade rechtzeitig, bevor all diejenigen die unten im Tal übernachtet hatten ankamen.
 
Los Cuernos (Cl.): Die wohl imposanteste Felsformation im Torres del Paine sind die Los Cuernos (die Hörner). Besonders im Spiel der Morgensonne mit den Wolken wirken die Hellen Felsen mit den dunklen Spitzen besonders eindrucksvoll.
 
Mittagspause (Cl.): Mittagspause auf dem Weg vom Campamento Cuernos zum Campamento Torres. Wie bei allen Wandertouren haben wir in unserer Thermoskanne heißes Wasser mit dabei. 1 Liter ist genau ausreichend, um für 2 Personen eine Tasse Tee und 2 Mittagessen zu zaubern. Erst gibt es für jeden eine Tasse Tee und anschließend werden die Nudeln unseres Asia Nudel Snacks in die Thermoskanne gefüllt, damit sie quellen können. Ist der Tee getrunken sind auch die Nudeln fertig, so daß wir sie in unsere Esschalen gießen und das Saucenpulver unterrühren. Ohne Kocher haben wir so binnen wenigen Minuten ein heißes Getränk und eine warme Mahlzeit, was insbesondere an kalten, windigen und regnerischen Tagen ein nicht zu unterschätzender Luxus ist (bzw. ein riesiger Sicherheitsaspekt, da man sehr leicht auskühlen kann, wenn man erst den Kocher auspacken muß um sich was warmes zu machen).
 
Knieprobleme (Cl.): Am dritten Tag machte sich dann kurz vor dem Campamento Torres Birtes Knie bemerkbar, und obwohl sie starke Schmerzen hat schaffen wir es noch zum Campingplatz. Birte ist mit ihren Knieschmerzen jedoch nicht alleine, den bereits vorher war uns aufgefallen, daß es hier sehr viele Wanderer gibt die durch die Gegend humpeln. Im Vergleich zu allen anderen Wandertouren die wir jetzt gemacht haben scheint dies der Treck mit der mit Abstand höchsten Quote von Kniebeschwerrden zu sein, obwohl die Pfade eigentlich recht gut sind. Wir hoffen alle, daß Birtes Beschwerden nur vorübergehend sind und daß sie am nächsten Morgen wieder halbwegs fit ist.
 
Torres del Paine (Cl.): Nach diesen drei Felstürmen wurde der Nationalpark benannt. Nach einem extrem steilen Anstieg über ein geröllfeld erreicht man den Gletschersee unterhalb der Torres del Paine, bereits unter normalen Bedingungen ein grandioser Ausblick.
 
Morgenstimmung (Cl.): Das Highlight des Nationalparks ist vermutlich der Ausblick auf die Torres bei Sonnenaufgang. Auch wir wollen uns das Naturschauspiel ansehen doch da Martin der Morgenmuffel wieder einmal nur schwer aus dem Bett zu bekommen ist kommen wir etwas zu spät los. Da Birtes Knie immer noch nicht viel besser geworden ist lassen wir Nadine vorrennen, während ich mit Birte eine etwas langsamere Gangart einschlage. Nadine kam so zwar etwas außer Atem, aber genau zu dem Zeitpunkt am Aussichtspunkt an, als sich die Berge von grau über ein mattes rot in leuchtend orange verfärbten! Birte und ich können lediglich eine Blick auf die letzten Spitzen der Gipfel erhaschen und als wir am Aussichtspunkt ankommen sind die Berge wieder fahlgrau. Während alle anderen Touristen nun den Abstieg antreten (sie kommen von überall her angekrabbelt) packen wir unsere Thermoskanne aus und trinken erst einmal gemütlich eine Tasse Tee, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen.
 
Plan B (Cl.): Bereits auf dem Halben Weg vom Aussichtspunkt zurück zu unserem Zelt fing es an zu regnen und da es sich im laufe des Vormittages gemütlich einregnete beschließen wir einen Ruhetag einzulegen. Am nächsten Morgen geht es Birtes Knie dann zwar erheblich besser, doch um auf Nummer sicher zu gehen entscheiden wir uns unsere Tour etwas umzulegen. Anstatt die Umrundung der Torres fortzusetzen laufen wir zurück zum Parkeingang. Dort nehmen wir einen Bus mit dem Birte zum Lago Pehoe und wir zur Administration fahren. Während Birte wieder mit dem Katamaran über den See zum Campamento Pehoe fährt laufen Nadine und ich von der Parkverwaltung zu besagtem Campingplatz. Da wir sehr lange auf den Bus warten mußten reichte uns jedoch das Tageslicht nicht mehr aus, so daß wir nach einer Zwischenübernachtung am Campamento Carretas am nächsten Morgen wieder mit Birte zusammen treffen. Von hier aus wollen wir uns nämlich noch gemeinsam den Glaciar Grey ansehen.
 
Glaciar Grey I (Cl.): Wie auch der Gletscher Perito Moreno und der Glaciar Geike so bahnt sich auch der Glaciar Grey seine Weg vom Campo Hielo Sur bis zu einem Gletschersee. Nur wenige Schritte vom Campamento Grey kommt man zu einem sehr schönen Aussichtspunkt von dem aus man den Gletscher, die Gletscherfront und einige Eisberge bewundern kann.
 
Eisberge (Cl.): Auch auf dem Lago Grey gibt es schwimmende Eisberge, auch wenn sie mit denen auf dem Lago Geike nicht annähernd mithalten können.
 
Glaciar Grey II (Cl.): Die wesentlich schönere Aussicht auf den Grey Gletscher hat man jedoch, wenn man etwa 1,5 Stunden weiter dem Wanderweg folgt. Dort verläuft der Weg nämlich offen parallel zu dem riesigen Gletscher und sodaß man ihn in seiner ganzen Größe bewundern kann.
 
Ice Hiking (Cl.): Während Birte eine Nacht alleine verbringt gehe ich mit Nadine weiter zum Campamento Paso. Da Birte ihr Knie lieber schonen will ist unser Plan, daß Nadine von hier aus über den Pass geht um den Circuit zu vollenden, während ich mit Birte noch eine Kleine Paddeltour unternehmen will.  Am Campamento Paso folgen wir einem Trampelpfad, der bis direkt an den Gletscher führt. Bereits in Ushaia hatten wir uns Grödel besorgt (Für nicht Alpinisten: Grödel sind die abgespeckte und leichte Version von Steigeisen, jedoch nur geeignet wenn das Eis relativ flach ist). Also ziehen wir unsere Grödel über die Schuhe und begeben uns aufs Eis. Leider ist das Eis sehr hubbelig, so daß die kurzen Zacken unserer Grödel nicht richtig gut greifen, doch immerhin können wir eine kleine Runde drehen.
 
Paddeltour (Cl.): Während ich auf  Birte in Puerto Natales gewartet habe, habe ich die Zeit genutzt um mir eine "weitere" Paddelgenehmigung von der Armada zu holen. Diesmal hatte ich alle Ausrüstung mit dabei und da ich alles notwendige vorweisen konnte gab es von ihnen auch grünes Licht, doch nach einem Rückruf bei der Parkverwaltung teilte mir der Marinesoldat mit, daß ich nicht wie geplant auf dem Rio Grey paddeln dürfte, da hierfür eine Firma eine exklusive Konzession hätte. Ich solle mich aber bei der Parkverwaltung melden und dann dürfte ich vielleicht auf dem Rio Serrano paddeln. Der Rio Grey lag jedoch auf dem Rückweg zur Parkverwaltung und nicht nur um Birtes Knie zu schonen beschlossen wir zumindest in dem von der Straße nicht einsehbaren Teil des Flusses zu paddeln. Die Strömung auf dem Fluß ist hervorragend und dank eines strahlend blauen Himmels lassen wir uns meist treiben und genießen die geniale Aussicht auf die Los Cuernos und die Torres del Paine. Die letzen Kilometer bis zur Parkverwaltung legten wir dann zu Fuß bzw. per Anhalter zurück. Anders als erwartet bekam ich die Genehmigung um auf dem Rio Serrano zu paddeln völlig problemlos und so machten wir uns auf dem Weg zu unserem zweiten Fluß.
 
Lachse und Enten (Cl.): Währen auf dem Rio Grey bereits eine Sturzbachente gefallen an unseren Booten gefunden hat und uns einige Kilometer neugierig begleitet hat haben wir im oberen Teil des Rio Serrano die seltene Chance riesige Lachse beim Laichen zu beobachten. Zuerst wollten wir unseren Auge kaum trauen, als die riesigen, bis zu 25 Kg schweren Lachse direkt vor uns aus dem Wasser sprangen. Die nächsten Kilometer sahen wir die Lachse überall beim Laichen, doch da Birte die gewaltigen Fische nicht ganz so geheuer waren haben wir darauf verzichtet sie ganz aus der Nähe zu betrachten. Später haben wir dann erfahren, daß die Lachse die hier nach der Geburt ins Meer ziehen. Nach nur 3 Jahren kehren sie dann mit einem Gewicht das auch mal 35 Kg erreichen kann wieder zu ihren Laichplätzen zurück wo sie dann nach dem Ablaichen sterben. An unserem zweiten Paddeltag paddelten wir dann zwar noch etwas weiter auf dem Rio Serrano doch nachdem am Nachmittag wieder der berühmte patagonische Wind einsetzt brechen wir etwas früher als geplant unsere Paddeltour ab treten unsere Heimreise an.
 
Nadine alleine Unterwegs (Cl.): Nach nur zwei Stunden hatte ich den sehr steilen Anstieg des Paso John Gardner bezwungen. Aufgrund dieses steilen Anstieges wird es empfohlen den Rundweg entgegen des Uhrzeigersinn zu gehen und dann die steile Seite des Passes herunter zu gehen. Ich war also die einzige die im Uhrzeigersinn gegangen ist und so hatte ich das Privileg an allen Aussichtspunkten völlig alleine zu sein. Das Wetter war perfekt, keine einzige Wolke am Himmel, und so konnte ich vom Pass auf den Gletscher Grey herunterschauen und alle umliegenden Bergspitzen sehen. Da ich aber ein eher Ruheloser Typ bin und so ein Aussichtspunkt alleine auch nur halb so schön ist machte ich am Pass eine halbe Stunde Pause um dann auf der anderen Seite wieder abzusteigen.
 
Camping Dickson (Cl.): Da ich bereits um 13.00 Uhr am Camping Platz ankam beschloss ich diesen links liegen zu lassen und das gute Wetter zu nutzen und zu dem laut Karte weiter 4 Stunden entfernten Camping Dickson zu gehen. Auf meinem meinem Weg kam ich am Gletscher Los Perros sowie an einigen wunderschönen Aussichtspunkten die die Rückseite des Torres del Paine zeigten bevor ich schließlich am Casmping Dickson mit seiner herrlichen Aussicht ankam.
 
Torres bei Sonnenaufgang (Cl.): Auch am nächsten Tag fasste ich die Wanderstrecke die die meisten in zwei Tagen zurücklegen zu einem langen Tag zusammen und kam somit an meinen zweiten Abend am Campingplatz Los Torres an. Am nächsten Morgen konnte ich somit nochmal den Sonnenaufgang und die damit verbundene Rotfärbung der Torres aus meinen Zelt aus bewundern. Nun musste ich nur noch mit dem Bus zum anderen Ende des Parks fahren um dort wieder aufs Fahrrad umzusteigen und 90 km zurück nach Puerto Natales radeln. Da dies aber für einen Tag dann doch etwas zu viel war übernachtete ich nocheinmal in dem 20 km von Puerto Natales gelegenen Nationalpark...... und radelt dann am nächsten morgen gemütlich in die Stadt wo ich dann am späten Nachmittag Martin und Birte wieder traff.
 
Outdoor Disney World "Torres del Paine" (Cl.): Der Torres del Paine Nationalpark wird in vielen Reiseführern als das Highlight in Patagonien gelobt und die geschäftstüchtigen Chilenen haben das natürlich auch gleich zu ihrem Vorteil genutzt. Angefangen von der Tatsache, daß ausländische Touristen fast den vierfachen Eintrittspreis bezahlen, bis hin zu den vielen Luxushotels (Übernachtung für 1000,- $) die man im Park antrifft. Wir haben hin und wieder das Gefühl, daß es hier nicht darum geht die Natur zu schützen und Besuchern einen Einblick in eine einmalige Welt zu ermöglichen (immerhin ist der Park ein UNESCO World Heritage), sondern darum hier möglichst viel Geld zu verdienen. Koste es was es wolle. 2-tägige Kajaktouren für 500,- bis 800,- $ oder halbtägige Gletschertouren für 130,- $ sind Preise die wir sonst nirgendwo bisher in der Welt gesehen haben (dagegen wird Neuseeland mit dreitägigen Paddeltouren für 250,-$ oder ganztägige Gletschertouren für 70,- $ zum absoluten Billigreiseland!!!!!!). Da die Parkverwaltung auch die exklusive Nutzung fast aller Flüsse als Konzessionen an private Firmen verkauft hat darf man hier bis auf dem Rio Serrano auch als Privatperson nicht paddeln (vermutlich auch einmalig in der Welt). Als ich mich vor unserer Paddeltour in Puerto Natales nach den Verhältnissen auf den Rio Serrano erkundigen wollte wurde ich von allen Outdoorläden und Kajakguides sehr brasch abgewiesen. Alle behaupteten ohne Guide dürfe man nicht paddeln und auch sonst waren sie sehr unfreundlich, nur weil ich keine überteuerte Tour buchen wollte. Einzige Ausnahme machte da ein extrem freundlicher und hilfsbereiter Guide, den wir dann auf dem Fluß trafen und der uns noch ein paar gute Tips gab. Auch er ist nicht gut auf viele seiner Guidekollegen zu sprechen (im mißfällt die Abzocke ebenfalls) und so bietet er seinen Kunden bessere Touren zu günstigeren Preisen an (Solay kennt insbesondere die Gegend am Lago Geike sehr gut). Wenn also jemand hier paddeln will können wir ihm nur empfehlen mal bei www.bagualesgroup.com reinzuschauen. Auch die Parkranger haben uns nicht wirklich überzeugen können. Anstatt sich und die Pflege der Wege zu kümmern (speziell auf dem Weg zum Aussichtspunkt Torre muß man sich nämlich größtenteils seinen Weg im Geröllfeld selber suchen, was natürlich die Erosion verschlimmert) haben viele Ranger sich mehr darauf konzentriert auch ja alle allein reisenden Mädels abends zu sich zur Party in ihr Rangerhäuschen einzuladen! Wie bereits gesagt, der Park ist wirklich sehr schön, doch dank der Touristenmassen die hier jährlich einfallen und durch die Tatsache daß der Verdienst an den Parkbesuchern vor dem Naturschutz zu stehen scheint lassen bei uns eher einen schalen Nachgeschmack. Für uns ähnelt Torres del Paine eher einem Outdoor Disney Land für die Reichen und Schöne als einem Nationalpark. Wer es lieber etwas ursprünglich mag sollte besser den argentinischen Nationalpark am Fitz Roy besuchen.
 

I

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