ÖSTERREICH TEIL 1: 17.06. - 26.06.2003

Route: Seefeld, Innsbruck, Wörgl, Kufstein

Distanz: 157 Km

Zeltausstelung: Die nächsten Tage auf der Zeltausstellung (leider etwas schlecht besucht) nutzten wir, um unsere Ausruestung und die Bikes wieder auf Vordermann zu bringen (Danke Ufo und Gusti). Sehr hilfreich waren auch die Gespräche am Lagerfeuer mit den Produktentwicklern und Aussendienstmitarbeitern der Hersteller. Ich hoffe ich kann mir die vielen Tips alle merken. Fuer uns war diese Veranstaltung die letzte Moeglichkeit unsere Freunde zu treffen. Schoen, dass Ihr uns nochmal besucht habt. Wir werden noch lange an die schoenen Stunden am Lagerfeuer zurueckdenken. 

 
Insbruck: Mittlerweile haben wir die ersten vier Wochen hinter uns gebracht und noch kein bisschen Heimweh ist zu spüren. Aber nun alles der Reihe nach. Von Seefeld aus sind wir verbotenerweise den Zirler Berg mit den Fahrrädern runtergefahren. Vor uns war leider ein Holztransporter, so dass wir ab der Hälfte nur max. 10 Km/h fahren konnten. In Zirl angekommen war dann plötzlich ein Polizeistreife drei Autos hinter uns, doch zum Glück hatten Sie kein Interesse für uns. In Innsbruck haben wir zuerst ein Löwenbild (das Weilburger Logo für den Hessentag 2005) vor dem goldenen Dacherl gemacht, und uns anschließend noch ein Berghaferl als Gasttasse gekauft. Ab jetzt können wir die nette Leute die wir treffen auch zu einer Tasse Tee einladen. 
 
Auf dem Inn: Nachdem wir die Nacht  auf einer Insel im Inn verbracht haben, ging es am nächsten Morgen dann mit dem Boot weiter; aber erst nachdem ich (Martin) noch ein Telefoninterview bei HR 3 XXL gegeben habe. Die Strömung auf dem Inn war sehr gut, so gut, dass sie uns bei Brixlegg fast zum Verhängnis wurde. Wir hatten uns  vorher ein wenig treiben lassen. Da nach Brücken immer etwas turbulentere Strömung ist beschlossen wir, wieder zu paddeln. Zu spät bemerkten wir das Hinweischild, den mittleren Brückenabschnitt nicht zu durchfahren. Ehe wir uns versahen steuerten wir auf eine mind. 1m hohe stehende Welle mit reichlich Stromschnellen zu. Die Welle konnten wir grade noch umfahren, doch dann hat es uns voll erwischt. Zuerst lief alles wunderbar, doch dann ein unbedachter Paddelschlag, und wir trieben auf einmal quer zur Strömung! Den nächsten Wellenberg haben wir dann diagonal genommen, bevor wir das Boot wieder voll unter Kontrolle hatten. Nadine weiss glaube ich bis heute noch nicht, welche fatale Folgen ein Kenterung gehabt hätte. Der Inn war an dieser Stelle sehr schnell (mind. 10 Km/h) und Kehrwasser war auch keines in Sicht. Ein etwa 100 Kg schweres Boot bei dieser Strömung ohne Kehrwasser an Land zu bekommen wäre zu mindest extrem anstrengend geworden. Wie dem auch sei, das Glück ist bekanntlich ja mit den Tüchtigen (oder waren es doch die Dummen?) und wir haben die Situation gut überstanden. Nachdem die erste Tagesetappe mit 55 Km bei 5 Std. Fahrzeit recht ordentlich war, haben wir am nächsten Tag (10 Km hinter Wörgl) unsere kleine Bootstour wieder abgebrochen. Der Inn wird ab da in regelmäßigen Abständen von ca. 10 Km durch Staustufen und Kraftwerke gebremst, die zudem noch alle umtragen werden müssen (bei unserem Gepäck ein Unterfangen von etwa 1-1,5 Std.). Gerade noch rechtzeitig habe ich es geschafft das Boot abzubauen und alles zu verstauen, bevor wir den Rest des Tages bis zum frühen Abend von mehreren starken Gewittern heimgesucht wurden.
 

ÖSTERREICH TEIL 2: 02.07. - 12.07.2003

Route: Linz, Ybbs, Wien, Hainburg

Distanz: 482 Km

 
Erste Einladung: Durch das anhaltend schlechte Wetter wuchs unser Wäscheberg im gleichen Maße, wie der Ladezustand unserer Akkus schrumpfte. Mit einem Besuch im Waschsalon in Linz wollten wir beide Probleme lösen. Einen meiner "Einkaufswartezeitgesprächspartner" fragte ich wo es denn eine öffentliche Waschmöglichkeit gibt. Da Ihm keiner bekannt war bot er mir an, dass wir seine Waschmaschine nutzen könnten. Unsicher wie ich auf diese unverhoffte Einladung reagieren sollte lehnte ich dankend ab. Etwas später wurden wir auf dem Hauptplatz von einem Radfahrer angesprochen, der sofort erkannte dass wir nicht zu den üblichen Donauradlern gehören. Peter war selbst mit seiner Frau Gerda 1 Jahr lang durch die Mongolei, China, Tibet und die Philippinen geradelt. Auch er kannte keinen Waschsalon in Linz und so bot er uns an seine Waschmaschine zu nutzen. Diesmal waren wir nicht so verdutzt und nahmen unsere erste Einladung (zum waschen) an. Kurzerhand radelten wir zu Ihm nach Hause, wo Gerda damit beschäftigt war die Einladung für Ihre Lehrerkolleginnen für den Abend vorzubereiten. Schnell wurde aus dem Angebot zum Wäsche waschen eine Einladung doch über Nacht zu bleiben. Nachdem wir uns erfrischt hatten ( so eine Dusche ist wirklich Luxus!), die Wäsche auf der Leine und die Akkus an der Steckdose hingen entführte Peter uns zu einer Stadtführung, die schließlich in einem Café am Hauptplatz endete. Wieder zurück gab es dann noch die "Reste" (wir haben sie auch nicht geschafft) vom Raclett. Müde, und satt verkrochen wir uns weit nach Mitternacht in unser Zelt. Unsere Abreise verlegte wir auf den Nachmittag, um noch die Gelegenheit zu haben uns mit Gerda etwas zu unterhalten. Aus dem  Nachmittag wurde fast schon Abend, als wir uns endlich zur Abreise aufrafften, doch nun fing es heftig an zu regnen, so dass wir uns entschieden doch noch eine Nacht zu bleiben. Am Abend hatten wir dann die Ehre als erste die frisch sortierten Dias von Peters und Gerdas Asiereise zu sehen (http://www.honeymoonbybike.at/). Insbesondere die Bilder und Geschichten der Mongolei und Tibet haben uns sehr beeindruckt. Denke wenn es irgendwie möglich sein soll werden wir versuchen auch diese Länder zu besuchen.
 
Hößgang: Um uns auch die nächste Nacht keine Sorgen machen zu müssen wo wir unser Zelt aufschlagen können bot uns Peter an im Wochenendhaus seines Opas in Hößgang (60
Km flußabwärts direkt an der Donau) zu übernachten. Spontan entschied er sich auch dazu, uns auf diese Tagesetappe zu begleiten. Unterwegs statteten wir dem KZ Mauthausen einen Besuch ab. Denke wir werden wohl den Anblick der Todesstiege, der Gaskammer und der Verbrennungsöfen so schnell nicht mehr vergessen. Kann jedem nur empfehlen sich ein KZ mal mit eigenen Auge anzusehen. Ich hatte vorher keine Vorstellung und jetzt zumindest einen kleinen Einblick in die Grausamkeiten zu denen Menschen fähig sein können (Bilder haben wir keine Gemacht, denn dafür ist das Thema zu ernst.). Das Wochenendhaus entpuppte sich als kleiner Palast in dem man auch gut hätte wohnenkönnen. Am Abend fuhren wir dann zum Möstheurigen. Beim Mostheurigen dürfen die Landwirte Ihren eigenen Most (Mischung aus Birnen und Apfelwein) und andere Eigenerzeugnisse (Wurst, Brot, ...) steuervergünstigt 3 Wochenlang auf Ihrem Hof verkaufen. Auf dem Hof auf dem wir gelandet sind wurde die Scheune in einewunderschöne gemütliche Wirtschaft umgebaut. Hier lernten wir Peters Geschwister kennen. Anscheinend stammt er aus einer Familie von lauter Weltenbummlern. Peter und Gerda radelten wie gesagt durch China und Asien. Eine Schwester lebte 1 Jahr lang in Australien und ist nun auf der Rückreise; natürlich auf dem Landweg. Eine andere Schwester lebt in Amsterdam und war gerade zu Besuch. Schließlich dann noch Maria und Ihr Mann Frank. Sie waren vor ein paar Jahren mit Ihrem Landrover für 1 Jahr lang durch Rußland mit seinen Satellitenstaaten (eines wilder als das andere)und Asien gefahren. Besonders sie hatten viel von ihren Erlebnissen und Abenteuern zu berichten. So verflogen die Stunden schneller als und lieb und recht war. Die Nacht haben wir dann in Opas Wochenendhaus (Opa ist 90 und fährt bei schönem Wetter noch täglich mit dem Auto dorthin) verbracht. Ein festes Dach über dem Kopf, fließendes Wasser und eine Toilette sind wirklich nicht zu verachten.
 
Abschied von Freunden: Am nächsten Nachmittag gegen 15:00 Uhr verabschiedeten wir uns dann schweren Herzens von Peter und Gerda. Aus der Einladung zum Wäschewaschen sind drei wunderschöne Tage geworden. Hoffe wir können uns bei unseren Gastgebern nach unserer Rückkehr revanchieren.  Dass unsere Erste Einladung gleich so intensiv wird haben wir uns nicht annähernd vorstellen können. Danke Peter und Gerda für Euere Gastfreundschaft wir freuen uns jetzt bereits darauf Euch wieder zu sehen ...
 
Um es vorwegzunehmen: der Websitecreator (Martins-Online-Homepage-Bearbeitungsprogramm) hat mal wieder nicht funktioniert. naja solange sonst alles gut geht... Den folgenden Bericht und die Bilder hat Martin mir heute aus Ungarn gemailt. Soweit alles o.k. bei den beiden. Heute morgen hat er ein Interview bei hr-XXL gegeben. Ich versuche eine Kopie des Interviews auf die Seite zum Download zu stellen. Falls die Bilder nicht in der richtigen Reihenfolge sein sollten, ist das mein Fehler ( ...und vielleicht ein bisschen der des umständlichen Websitecreators).
Viel Spass
 
Wien: In Wien, das Dank Hundertwasser mal ein schönes Fernwärmekraftwerk besitzt, haben wir erst einmal einen Fahrradladen aufgesucht, da meine (Martin) Vorderradgabel im Steuerlager geknackst hat. Zum Glück haben wir einen Cannondalehändler (Cyclopia) gefunden. Zuerst haben Sie mir angeboten mein Rad bis zum nächsten Tag zu reparieren, doch meine 50 Kg Gepäck die ich direkt vor Ihrer Türe deponiert hatte überzeugten Sie, dass hier wohl schnellere Hilfe notwendig ist. Nach 2,5 Std. war dann das Knacksen für 16,- € weg. Ich fragte den Mechaniker noch nach der Ursache und er erklärte mir in gebrochenem Englisch, dass er die Lager nachgefettet habe und sonst soweit alles in Ordnung sei. Zum Übernachten sind wir dann auf die Donauinsel gefahren. Wir hatten gerade unser Abendessen beendet und wollten gerade unser Zelt aufbauen, als aus dem benachbarten Gebüsch ein Obdachloser gestolpert kam. Nicht sehr begeistert von der Idee noch mehrere von seinen Kollegen nachts hinter unserem Zelt zu haben entschieden wir uns zu einem Standortwechsel. Hatten wir doch 2 Km vorher auf einer großen Wiese mehrere Gruppen feiern gesehen, wobei eine sogar Zelte aufgebaut hatte. So verbrachten wir dann die Nacht in guter Gesellschaft. Dass am nächsten Morgen die anderen Zelte alle verschwunden waren machte uns stutzig. Mitten bei einer ausgiebigen körperlichen Grundreinigung, die wieder einmal dringend notwendig war, wurden wir von einem netten jungen Mann der Forstbehörde überrascht, der uns aufklärte, dass Zelten hier nicht erlaubt ist (passiert ist aber nix). 
 
Technische Probleme: Beim Losfahren bemerkten wir, dass meine Vorderradgabel immer noch knackste. Bevor es aber wieder zum Radladen ging mußte noch meine Hepatitisimpfung aufgefrischt werden. Schön, wenn man mit einer Kinderkrankenschwester unterwegs ist, die einem die Impfung direkt vor den Apotheke geben kann. Auch diesen Nachmittag verbrachten wir dann wieder vor dem Radladen (siehe Bild: der Laden ist rechts oben in der Ecke). Auch diesmal wollten Sie mich wieder auf den nächsten Tag vertrösten. Als ich Ihnen dann erklärte, dass ich dann vor dem Laden übernachten muß hatten Sie ein einsehen. Nach 2,5 Stunden erfuhr ich dann für 44,- €, dass das obere Kugellager defekt war (war es das vielleicht gestern auch schon?). Mittlerweile war es dann schon wieder Abend so dass wir wieder auf der Donauinsel aber diesmal außerhalb von Wien unser Zelt aufbauten. Bis auf Heerscharen von Moskitos, die mich in den 5 Minuten bis das Zelt aufgebaut war mindesten 40 mal gestochen haben, blieben wir aber völlig unbehelligt.
 
Nadines Geburtstag: Nadines Geburtstag haben wir bei einem ausgiebigen Frühstück mit selbstgemachten Apfelpfannkuchen gefeiert. Leider haben die Apfelpfannkuchen Nadine so gut geschmeckt, dass Sie erstmal keine Lust zum Weiterfahren hatte. Eigentlich wollten wir den Tag gemütlich an einem See oder an der Donau verbringen, doch auf der Suche nach einer Rückruftelefonzelle sind wir dann immer weiter bis Hainburg gefahren. Auch hier blieb unsere Odyssee erfolglos, so dass wir schließlich fast unser ganzes Tagesbudget der Österreichischen Telekom zugute kommen ließen. Eine Touristin war von unserer Reiseidee so begeistert, dass sie uns spontan 20,- € schenkte. Wir waren von dem Geschenk so begeistert, dass wir uns gemeinsam zur Feier des Tages eine Pizza, ein Pizzabrot und eine Kiste Eis (1 liter) schenkten.
 
Radlerkollegen: Gerade als wir uns auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit machen wollten, kamen Gerhard und Nicole angeradelt.  Die beiden Innsbrucker sind gerade auf dem Weg nach Damaskus (Syrien); natürlich auch per Bike. Leider haben sie nicht so viel Zeit wie wir, sondern müssen Ihr Ziel in 2 Monaten erreicht haben (Natürlich gibt es bei solchen Gelegenheiten immer viel zu berichten, so dass wir uns erst weit nach Mitternacht in die Zelte verkrochen. Besonders die Erlebnisse Ihrer Radtour nach Marokko fanden wir sehr spannend. Als Lehrer für die Duschmethode mit einer 1,5 l PET-Flasche werden sie uns wohl für den Rest unserer Reise in guter Erinnerung bleiben. Besucht einfach ihre Internetseite:  http://berg.heim.at/anden/420948
 

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