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URUGUAY: 30.05.- 05.06. & 18.06. -01.07.2007
Route: Colonia de Sacaramento, Montevideo, Paysandu, Tacuarembo,
Melo, Rio Branco
Geradelte Kilometer: 550 Km Höhenmeter: 3400m
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Vorwort: Hätte man mich vor 4 Jahren gefragt, was
ich über Uruguay wußte, hätte ich vermutlich erst einmal tief Luft
geholt um etwas mehr Zeit zu finden, um irgendwo in meinen hintersten
Gehirnwindungen irgendeine Information zu finden. Nach einer viel
zu langen und erfolglosen Denkpause hätte ich vermutlich, nur um nicht
nicht vollkommen zu blamieren, behauptet, daß Uruguay irgendein wildes
lateinamerikanisches Land wäre (wäre mir nämlich nicht einmal sicher
gewesen, ob es in Mittel- oder in Südamerika liegt), das vermutlich
schwer im internationalen Drogengeschäft verwickelt ist. Und vermutlich
hättest du mir meine Antwort abgenommen, weil du nämlich genauso wenig
von Uruguay gewußt hättest wie ich! Das kleine Uruguay liegt auf der
anderen Seite des Rio de La Plata gegenüber von Buenos Aires. Uruguay
hat den Spitznamen die "Schweiz Südamerikas" zu sein und wies 2002
laut Reiseführer mit 12000 US$ das höchste Durchschnittseinkommen
Südamerikas auf. Uruguay selbst besteht nahezu ausschließlich aus
hügeligem Farmland, wobei Rinderzucht an erster Stelle steht. Kein
Wunder also, daß ein Milchproduzent das größte private Unternehmen
des Landes ist. Noch mehr als in Argentinien ist die Gauchokultur
untrennbar mit dem Land verwachsen, auch wenn sich vermutlich langsam
die Zeiten ändern werden. Mit Punta del Este liegt nämlich das bevorzugteste
Strandresort Südamerikas ebenfalls in Uruguay, das auf Postkarten
Surfers Paradise in Australien sehr ähnlich sieht. Die Uruguayos sind
nahezu ausschließlich europäischer Abstammung, deren Vorfahren im
19. Jhr. überwiegend aus Spanien und Italien eingewandert sind. Wir
haben uns in Uruguay sehr wohl gefühlt, nicht zuletzt wegen der sehr
netten und hilfsbereiten Art der Uruguayos. Zum radeln im Reiseführer
zwar als ideales Land beschrieben muß man aber sagen, daß es zwar
herrlich wenig Verkehr und keine nennenswerten Berge gib, doch im
Landesinneren gibt es außer riesigen Estancias auch herzlich wenig
zu sehen. Vermutlich ist die Ostküste und die Strecke am Rio Uruguay
entlang jedoch spannender. Zelten ist problemlos möglich, auch wenn
man wegen der vielen Zäune nie weit von der Straße weg kommt. Dank
des geringen Verkehrsaufkommens ist dies jedoch kaum störend. |
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1. Besuch in Uruguay 30.05. - 05.06.2007
Route: Colonia de Sacaramento, Montevide
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Bootsüberfahrt: Mit der Fähre geht es direkt
vom Zentrum von Buenos Aires aus über den Rio de la Plata nach Colonia
de Sacramento im benachbarten Uruguay, das wir nach einer dreistündigen
Überfahrt erreichen. Insbesondere ich bin von dem Besuch der Tangoshow
jedoch noch so müde, daß ich eigentlich die gesamte Fahrt über schlafe! |
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Colonia de Sacramento: 1680 von
Portugiesischen Siedlern aus Brasilien gegründet war Colonia im 17.
Jhr. ein wichtiges Zentrum um englische Waren über den Rio de la Plata
in die spanischen Kolonien zu schmuggeln. Der alte historische Teil
der Stadt ist auch heute noch erhalten und die Gebäude aus den Colonialzeiten
sind in einem bemerkenswerten Zustand, so daß die Altstadt zum UNESCO
Weltkulturerbe erklärt wurde. Nach der Hektik, dem Lärm und dem vielen
Verkehr in Buenos Aires ist der malerisch Ort eine wahre Wohltat.
Gemütlich schlendern wir durch die Altstadt mit ihren kleine Gäßchen,
schönen Museen, den Sovenierläden und dem Leuchtturm. Besonders gut
gefällt uns, daß einige der Museen im alten Stil eingerichtet sind. |
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Calle de los Suspiros: In der
Calle de los Suspiros liegt noch das portugiesische Kopfsteinpflaster.
Für uns Deutsche ist altes Kopfsteinpflaster zwar nichts spezielles,
gibt es das doch in jeder besseren Stadt, doch hier in Südamerika
sind derart gut erhaltene Bauten und Straßen aus den Kolonialzeiten
jedoch rar gesät |
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Montevideo: Nach zwei ruhigen Tagen in
Colonia geht es wieder zurück ins Großstadtgetümmel, diesmal jedoch
nach Montevideo. Montevideo mit seinen 1,3 Mio. Einwohnen (bei 3,6
in Uruguay) ist mehr als nur die Hauptstadt von Uruguay. Nahezu die
gesamte industrielle Produktion sowie nahezu alle Importe und Exporte
werden hier getätigt. Außerdem verfügt Montevideo mit mehreren Theatern
über ein ausgeprägtes Kulturangebot. Anders als sein argentinisches
Gegenüber verläuft das Leben in Montevideo jedoch sehr ruhig und gemächlich,
der Verkehr hält sich in Grenzen und Männer und Frauen, die mit Thermoskanne
unter dem Arm und Matetasse in der Hand durch die Straßen ziehen sind
hier in der Überzahl. Ist der Mate in Argentinien Nationalgetränk
so ist er hier in Uruguay Lebenselexier. Die Architektur Montevideos
kann die südeuropäische Herkunft seiner Bewohner kaum verheimlichen.
Interessant ist, daß es hier in Montevideo die drittälteste deutsche
Schule weltweit gibt, die auch heute noch ein hervorragenden
Ruf genießt (soll die beste Schule in Uruguay sein) :-)) |
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Theatro Solis: Unser Reiseführer schlägt
eine Führung durch das Theatro Solis vor, doch stattdessen haben wir
eine Aufführung von "El Princepito" (Der kleine Prinz) besucht. Die
Vorstellung war am Sonntag Vormittag und so haben wir sie uns zusammen
mit vielen anderen Kindern angesehen. Um die Aufmerksamkeit der kleinen
Theatergäste nicht zu überstrapazieren wurde die Handlung jedoch stark
verkürzt und zuweilen sehr stilisiert dargestellt. Der Besuch der
Spanischschule hat sich gelohnt, denn wir können den Dialogen der
modernen Inszenierung zumindest teilweise folgen. |
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Flohmarkt: Jeden Sonntag gibt es einen riesigen Flohmarkt
auf dem man nahezu alles finden kann was das Herz begehrt. Feilgeboten
werden hier nicht nur, Antiquitäten, Krempel und Kunsthandwerk, sondern
auch Lebensmittel, Autoersatzteile, Haustiere und Möbel. Wir erstehen
eine schöne Mateausrüstung; eine Tasse und einen Lederbehälter um
die Tasse und eine Thermoskanne zu transportieren. |
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Straßentango: Für den Abend ist eine laut
Aushang eine Tangoveranstalung auf dem Plaza Fabini angekündigt und
in freudiger Erwartung machen wir uns auf den Weg. Es ist bereits
dunkel und reichlich kalt als wir auf dem Plaza ankommen, doch statt
der erwarteten Großveranstaltung gibt es Tangomusik aus der Konserve,
zu der zwei einsame ältere Paare tanzen. Auf den Parkbänken direkt
neben der "Tanzfläche" haben sich sich etwa 10 Zuschauer bzw. potentielle
Tänzer eingefunden, während wir es uns auf der gegenüberliegenden
Seite auf einem Entlüftungsschacht bequem machen. Unweit von uns steht
ein einsamer älterer Herr, der auf einem Grashalm die Melodien des
Akkordeonspielers mitbläst. So gut wie er mitbläst war er schon öfter
hier und kennt die Musikstücke der CD schon in- und auswendig. Dennoch
hält er sich bewußt im Schatten versteckt. Vermutlich schämt er sich
seiner einfachen sozialen Herkunft. Während nebenan auf der Hautstraße
immer noch der Feierabendverkehr donnert bekommen unsere beiden Tanzpaare
Zuwachs und zuweilen befinden sich 6 Tanzpaare auf dem Platz. Zwischen
den Tanzpaaren läuft ein einsamer streunender Hund schwanzwedelnd
umher, doch keiner beachtet ihn. Zumindest wird er aber auch nicht
getreten. Die Gruppe der Tänzer/Zuschauer kennt sich, denn jeder Neuzugang
wird freudig begrüßt, auch wenn letztendlich meist immer die gleichen
Paare am tanzen sind. Auch wenn die Tanzveranstaltung mitten auf dem
Bürgersteig stattfindet, so haben sich einige der Tänzer und insbesondere
der Tänzerinnen doch herausgeputzt. Getanzt wird im Anzug und Kleid,
doch zurück auf der Zuschauerbank wird schnell wieder Mantel und Mütze
angezogen. Kurz vor Ende der Veranstaltung verkrümelt sich dann der
Grashalmmusiker heimlich, still und leise. Ob die Tänzer überhaupt
bemerkt haben, daß er da war? |
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Mercado del Puerto: Nach dem ernüchterndem
Parilla-Essen in Buenos Aires will ich meiner Mutter zumindest einmal
den Genuß des berühmten Südamerikanischen Rindersteakes ermöglichen.
Das Rindersteak in Uruguay ist vermutlich noch besser als das in Argentinien
(noch bessere Weideflächen und weniger bis keine Zufütterung), und
um es zu genießen gehe ich mit ihr in den Mercado del Puerto.
Der Hafenmarkt ist eine alte Markthalle aus den 19. Jhr. in dem diverse
Restaurants auf riesigen Holzgrills die saftigen Steaks direkt vor
den Augen ihrer Kunden grillen. Während ich einen gegrillten Käse
genieße gönnt sich meine Mutter ein bife de lomo, ein Lendensteak.
Wäre ihr bife de lomo nicht schon so groß gewesen hätte sie
sich vermutlich noch ein zweites bestellt, so gut hat es ihr geschmeckt!
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Rückreise: Nach sechs sehr schönen Tagen
in Uruguay machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Buenos Aires.
Dank ungünstiger Fährverbindungen verlassen wir Montevideo gegen 01:00
Uhr morgens, wechseln um 04:00 Uhr aufs Schiff und kommen gegen 7:30
Uhr etwas erschöpft wieder in Buenos Aires an. |
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2. Besuch in Uruguay: 213. Wochenbericht 18.06. - 01.07.2007
Route: Paysandu, Tacuarembo, Melo, Rio Branco |
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Carlos Gardel: Carlos Gardel, der vermutlich
berühmteste Tangosänger aller Zeiten, wurde auf einer Estancia vor
den Toren von Tacuarembo Ende des 19. Jhr. geboren. Bevor er
1935 bei einem Flugzeugabsturz in Kolumbien tödlich verunglückte trat
er einen Siegeszug um die Welt an, die neben Uruguay auch Argentinien
und Frankreich dazu veranlasst haben, ihn zu einem Nationalhelden
zu erklären. Hier in Valle Eden bei Tacuarembo unweit
der Estancia seines Vaters gibt es ein Museum zu Ehren des großen
Sängers. Um die uruguayische Herkunft zu untermauern sind in dem Museum
neben vielen Photographien von Carlos Gardel auch sämtliche Dokumente
(Pass, Urkunden, Zeitungsartikel, Ausweise, ...) ausgestellt, die
seine Herkunft aus Tacuarembo in Uruguay beweisen! Irgendwie wirkt
es so, als wäre dies auch der einzige Sinn des Museums. Zum Abschuß
des Museumsbesuches sehen wir uns noch einen halbstündigen Film über
Carlos Gardel an, in dem neben der erneuten Vorführung seiner uruguayischen
Dokumente und einer Vorstellung des Museum auch Szenen gezeigt werden,
in denen der Sänger sich als Schauspieler versucht hat. |
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Der Sonne entgegen: Eines muß man der Pampa
und Uruguay lassen: Die Sonnenuntergänge können wirklich malerisch
sein! |
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Saftige Weiden: Einigen Pferden sind die
saftigen Weiden in Uruguay anscheinend nicht saftig genug und so begeben
sie sich einfach in einen See zum grasen. |
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HAGA UN CAMBIO: "Mache einen Wechsel!"
und mache, anstatt die Tiere mit dem Gewehr zu erschießen, lieber
ein paar Schnappschüsse mit deiner Kamera von ihnen. |
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Estanciabesuch: Mitten in der Pampa werden
wir von Labido (vorne rechts) der gerade auf dem Weg zu seiner Estancia
ist eingeladen, ihn doch dort zu besuchen. Die Estancia liegt nur
etwa 15 km weiter und so treffen wir eine Stunde später dort ein.
Labido lebt und arbeitet eigentlich in Montevideo, hat jedoch hier
draußen drei Estancias die von einem Verwalter (stehend rechts) geleitet
werden. Alle zwei Wochen kommt er jedoch hierher um nach dem Rechten
zu sehen und mit Agraringenieuren Details abzusprechen. Als wir auf
der Farm ankommen ist gerade Mittagszeit und zusammen mit dem Verwalter,
Juan einem Agraringenieur für Getreide aus Argentinien (vorne links)
und Jaime einem weiteren Agraringenieur (stehend links) werden wir
zum Mittagessen eingeladen. Daß wir es hier nicht mit ein paar einfachen
Bauern zu tun haben merken wir sofort. Nicht nur, daß wir uns problemlos
in gutem Englisch unterhalten können, sondern auch daß viele Plätze
die wir Besucht haben samt Hintergrundgeschichte den Herren bestens
bekannt sind, so daß wir nicht nur mit ein paar oberflächlichen Antworten
davon kommen. Oft müssen wir tief in unseren hintersten Gehirnwinkeln
kramen um die oft sehr fordernden Fragen zu beantworten. Mitten in
Uruguay, wo man soweit das Auge reicht nur riesige Rinderweiden sieht,
auf Leute zu treffen, die sowohl die 1999 von den Amerikanern
zerstörte Brücke in Novi Sad (Serbien) anhand des Photos sofort erkennen
und die auch wissen, daß die Süßwasserdelphine im Ganges besonders
lange Schnauzen haben, haben wir jedenfalls beim besten Willen nicht
erwartet! So wundert es uns auch nicht, als wir erzählt bekommen,
daß Labido unser Gastgeber Mitglied einer Delegation um den Präsidenten
von Uruguay war, als dieser Dubai besucht hat. Die Einladung, doch
die Nacht auf der Estancia zu verbringen, nehmen wir natürlich gerne
an! |
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Estanciabesuch Teil 2: Prinzipiell ist
das Leben auf einer Estancia in Uruguay jedoch noch sehr sehr traditionell:
Der Vorarbeiter hat seine Baskenmütze gezogen als wir ihm vorgestellt
wurden, und Labido hat jedem seinen Platz am Mittagstisch einzeln
zugewiesen. Die Rinder hier im Herzen von Uruguay sind vermutlich
eine der wenigen wirklich glücklichen Rinder weltweit, den sie dürfen
ihr gesamtes Leben auf ihren riesigen Weiden verbringen (1 ha pro
Kuh) und bekommen weder irgendwelches Kraftfutter gefüttert noch irgendwelche
wachstumsfördernden Spritzen verabreicht. Daß ihre Rinder im Winter
etwas abnehmen (etwa 30 Kg) nehmen die Estanciabesitzer zu Gunsten
der guten Fleischqualität gerne in Kauf, und Kuhställe sind hier ebenso
ein Fremdwort wie Massentierhaltung. Labido muß sich bei seinem kurzem
Besuch natürlich um einige Dinge kümmern und so bekommt einer seiner
Gauchos aufgetragen, uns erst die Estancia zu zeigen und anschließen
noch ein Pferd für uns zu satteln. So bekommen wir nicht nur den Gemüsegarten
und die Kuhwaage sondern auch die Unterkünfte der Gauchos zu sehen,
und können uns mit eigenen Augen davon überzeugen, daß so ein Gaucho
außer seinen Klamotten und seiner Matetasse wirklich nichts besitzt.
Außer einem Fernseher und einem Radio für sechs Gauchos haben wir
nicht viel mehr gesehen (haben auch keinen Schrank). |
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Reitstunde: Erste Reiterfahrung durfte
Nadine bereits in frühester Jugend auf den Pferden im Freizeitpark
Lochmühle sammeln. Nach einer langen Pause folgten dann weitere Erfahrungen
auf Kamel (Ägypten), Esel (Ägypten) und Elefant (Thailand). Nun, nach
einer erneut längeren Pause, bietet sich hier auf der Estancia für
Nadine die Gelegenheit wieder zu den Anfängen zurückzukehren, hat
uns Labido doch angeboten, daß wir auf einem seiner Pferd etwas reiten
können. Während sowohl in der Lochmühle als auch bei Kamel, Esel und
Elefant der jeweilige Führer für das Wohlbenehmen des jeweiligen Reittieres
gesorgt hatte, ist Nadine hier, nachdem der Gaucho sich nach dem Satteln
des Pferdes diskret zurückgezogen hatten, auf sich alleine gestellt.
Die Frage wie das Pferd den nun in Bewegung zusetzen sei löst dieses
jedoch selbständig und läuft einfach zurück auf seine Weide. Nun kommt
der Gaucho doch noch einmal zur Hilfe und meint, das Problem hätten
wir gleich gelöst: Wir bringen einfach das Pferd zurück in den Garten
und schließen dann das Tor zu seiner Weide! Gesagt getan, doch wie
das Pferd in Bewegung zu setzten oder gar zu lenken ist hat er Nadine
jedoch nicht gesagt. Bei der Gelegenheit fragen wir den Gaucho noch
nach dem Namen des Pferdes, doch er meint das Pferd hätte keinen Namen
- es wäre halt ein Pferd. Ganz so innig scheint das Verhältnis eines
Gaucho zu seinem Pferd also nicht zu sein. Zu Nadines Ehrenrettung
muß jedoch gesagt werden, daß die Pferde hier anders als bei uns geritten
werden, und man zum "lenken" nicht die Zügel verwendet. Nachdem "gut
Zureden", "ruckeln" und "mit den Zügeln schnicken" alles erfolglos
bleiben führt schließlich der Gebrauch der rebenque, der kurzen
Peitsche der Gauchos, dazu, daß sich das Pferd in Bewegung setzt.
Nach einer Weile, nachdem sie aufgehört hat wild am Zügel zu
ziehen, gelingt es Nadine dann sogar das Pferd dahin zu reiten wohin
sie möchte. Nach eineinhalb Stunden ist sie dann schon ein halber
Profi, der auch nicht davor zurückschreckt zu traben, was nach der
kurzen Zeit wirklich sehr gut ist. Das Einzige was Nadine daran hindert
in den Sonnenuntergang hineinzureiten ist der Weidezaun, denn Springunterricht
kommt erst in der nächsten Stunden dran :-). |
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Diashow: Vor und nach dem Abendessen (Reis mit Bohnen
und Rindfleisch (um das wir herumfischen können)) das von der Haushälterin
gezaubert wurde, können wir auf dem TV der Gauchos unsere kleine Diashow
über unsere Reise zeigen. Ich glaube die Gauchos wissen erst gar nicht
wie ihnen geschieht, als wir zu sechst bei ihnen in ihrer Küche
einmarschieren. Labido begrüßt sie einzeln mit Handschlag und stellt
sowohl sie als auch uns vor. Dann fragt er sie, ob wir ihren TV nutzen
könnten um die Photos anzusehen und lädt sie auch ein ebenfalls zuzusehen,
wenn sie Lust dazu hätten. Für mich ist es somit eine Prämiere, denn
da 3-4 der Gauchos zusehen muß ich den Vortrag natürlich auf Spanisch
halten. Dank der Hilfe von Juan dem Argentinier klappt esaber recht
gut, da er an besonders komplizierten Stellen entweder meine englischen
Erklärungen übersetzt oder aus seinem umfangreichen Allgemeinwissen
von selbst ergänzt, wenn meine Beschreibungen zu unverständlich sind.
Durch die Sprachschwierigkeiten und die Essenpause zieht sich aber
der Vortrag etwas in die Länge, so daß wir uns anschließend schnell
zurückziehen, da die Gauchos morgen wieder weit vor Sonnenaufgang
raus müssen. |
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Gegenanzeige: Bisher haben wir uns ja eher sehr kritisch
darüber geäußert, daß 99,9 % des Soja in Argentinien und Uruguay genmanipuliert
sind. Juan ist Agraringenieur mit dem Fachgebiet Getreide und als
er mitbekommt, daß wir die Sache mit der Genmanipulation eher kritisch
sehen erklärt er uns, daß wir vor genmanipuliertem Soja keinerlei
Angst haben bräuchten. Die relevante Genmanipulation würde die Pflanze
lediglich gegen eine spezielle Schädlingsart resistent machen, so
daß dadurch keine giftigen Herbizide gespritzt werden müssten. Vielleicht
ist ja bei der Genmanipulation wirklich nicht alles so schlecht wie
wir befürchten. |
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Riesige Maulwurfshügel: Hier
in Uruguay gibt es auf manchen Weiden riesige Maulwurfshügel, die
teilweise so groß sind, daß sich ein Schaf halb dahinter verstecken
kann. Leider haben wir nie das Tier gesehen das die Haufen gräbt.
Vielleicht eine Art Riesenmaulwurf?! |
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Ausreise: Die Ausreise aus Uruguay und die Einreise
nach Brasilien ist eher ungewöhnlich. Der uruguayische Checkposten
kommt noch vor der letzten Stadt in Uruguay. Da wir bei der letzten
Einreise keine Einreisekarte bekommen haben, die Beamten haben damals
nämlich behauptet man bräuchte die nicht, geben wir sicherheitshalber
eine alte Einreisekarte ab. Das Datum auf dem Stempel der Einreisekarte,
der übrigens eigentlich der Ausreisestempel von dem Montevideobesuch
mit meiner Mutter war, stimmt natürlich nicht mit dem Datum des Einreisestempel
in unserem Paß überein. Der Grenzbeamte ist zunächst etwas verwirrt,
und um sich irgendwelche Scherereien zu ersparen meint er es wäre
schon gut so und schickt uns weiter. Nun muß Martin noch für ein paar
Männer die hier an der Grenze rumhängen und sich langweilen noch sieben
zweistellige Zahlen auf einen Zettel schreiben. Soll irgendein Spiel
sein, das wir jedoch nicht verstehen. Die Jungs haben jedoch einen
riesigen Spaß damit. Abschließend geht es durch das Städtchen Rio
Branco über eine Brücke in die brasilianische Stadt Jaguarao. Von
einem Grenzposten jedoch weit und breit keine Spur. Wir fragen einen
Zollbeamten der anscheinend zufällig auf der Brücke steht wo wir unseren
Einreisestempel bekommen können, und der meint wir sollten ihn uns
uns bei der Policia Federal, die irgendwo in der Stadt liegt, abholen.
So irren wir eine ganzen Weile durch Jaguarao bis wir endlich die
Policia Federal finden. Ein junger Polizist nimmt uns durch ein geöffnetes
Fenster des Polizeigebäudes unsere Pässe ab und ein paar Minuten später
bekommen wir sie samt Einreisestempel wieder zurück. Herzlich willkommen
in Brasilien! Zum Glück hatten wir keinen so unorganisierten Grenzübergang
am Anfang unserer Reise, denn da hätten wir nämlich bestimmt erst
Probleme wegen der fehlenden Einreisekarte in Uruguay bekommen und
sicherlich auch gar nicht daran gedacht bei der Policia Federal unseren
Einreisestempel abzuholen! |
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I
Broschüre über
unsere
Weltreise!

50 Seiten, 113
Farbphotos
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