Kanutour auf dem Mekong: 18.12.04 - 25.01.05

Land: Laos Fluß: Mekong und Nam Ou
Start: Pak Peng Ende: Vientiane
Route: Pakpeng, Luanag Prabang, Vientiane + Si Phan Don     
Distanz: etwa 900 Km Zeit: 3 Wochen
Strömung: gut bis sehr gut Schwierigkeiten Fluß: Rapids and Strudel
Versorgung: Einige Städte und Dörfer Boot: Ally Faltkanadier
Schwierigkeiten::

Oft große Abstände zwischen den Dörfern und Städten, also alles immer für mehrere Tage dabei haben. Einige Rapids und oft große Strudel die einen von hinten überholen.

Rating: Paddeltechnisch nicht ohne und landschaftlich sehr schön aber nach dem Ganges kulturell etwas enttäuschend
 
 
Da der Mekong bei Huang Xai noch Grenzfluss zwischen Thailand und Laos ist, und außerdem noch sehr nahe an China und Myamar grenzt haben wir beschlossen, diese erste Etappe von etwa 150 Km nicht mit unserem eigenem Kanu zu fahren. Also kauften wir uns zwei  Bootstickets von Huang Xai nach Pakpeng für 24,- Euro (2 Pers. incl. Fahrräder). Für dieses Land einfach unbegreiflich teuer. Aber am nächsten Morgen wurde unsere Frage wie sich die Einheimischen diese Preis leiste könne schnell beantwortete. Gar nicht! Unser Boot war ein reiner Touristendampfer und von Einheimischen weit und breit keine Spur. Aber zum Glück war es ein einfaches Boot, so daß wir die Fahrt trotzdem genießen konnten. Also schipperten wir 6h lang den Mekong herunter, der sich hier durch urwaldbewachsene Berge schlängelt,  und unsere Vorfreude auf unsere eigene Kanufahrt wuchs von Minute zu Minute.
 
Die Polizei Dein Freund und Helfer: In Pakpeng angekommen haben wir, gemeinsam mit einem slowakischen Pärchen kurzerhand beschlossen, am Strand zu zelten um am nächsten Morgen direkt mit dem Bootsaufbau beginnen zu können. Es war bereits kurz vor Sonnenuntergang und so bauten wir relativ zügig unser Zelt auf und kochten noch etwas Tee zum Abendessen. Es war bereits dunkel geworden bis der erste Polizist zu uns kam und uns erklärte, daß wir am Strand nicht Zelten dürften, da es zu gefährlich ist. Wir hatten jedoch wenig Lust alles wieder einzupacken und mit Hilfe unseres Photoalbum zeigten wir ihm, in wie vielen anderen Ländern wir schon ohne Probleme gezeltet hatten. Nach ein paar Minuten hatte wir gewonnen und der Polizist zog unverrichteter Dinge wieder ab. Nach etwa weiteren 15 Minuten kam erneut ein Polizist der uns nochmal darauf hinwies, daß es hier gefährlich sei, nachdem wir ihm aber erklärten das wir wirklich keine Angst hätten verschwand auch er wieder schnell (2:0 für uns). Nun dauerte es nochmals knapp 45 Minuten bis die gesamte Polizeitruppe erneut anmarschierte. Nun war ein Polizeibeamter dabei der englisch und sogar etwas deutsch sprach. Dieser gerade erwähnte Polizist erklärte uns ziemlich in überschwenglicher Freundlichkeit, daß wir hier auf keinen Fall zelten dürften. Es würde hier Opium geraucht werden und sie würden um unser Leben fürchte; und das obwohl die Polizeistation nur 50m entfernt war! Nach einem längerem Diskussionsversuch mit dem vermutlichen Polizeichef resignierten wir und bauten unser Zelt sehr genervt wieder ab(2:1). Zum krönenden Abschluss sahen wir auf dem Weg zum Guesthouse dann, daß unweit von uns Einheimische zelteten, was natürlich völlig in Ordnung war (2:2).
 
Bittere Pille: Die ersten 2 Tage in einem neuem Land sind für uns immer sehr spannend und meist sehr aussagekräftig. Meist ziehen sich diese Erfahrungen nämlich wie ein roter Faden durch das gesamte Land. Bereits in Huang Xai (dem Grenzort) mußten wir feststellen, daß die Touristen wie eine Weihnachtsgans ausgenommen werden. Kassierten sie doch für ein trockenes kleines Baguette stolze 35 Eurocent ab. Ebenso ruften sie für 800g Reis den doppelten Preis wie in Thailand auf. Für Kekse und andere Luxusartikel wurden noch unverschämtere Preise verlangte (also ging unsere Reise das erste Mal ohne Kekse weiter). Aber wie man so schön sagt, schlimmer geht immer, und so war es dann auch. Als ich mit unserem 10 Liter Wassersack in Pakpeng nach Trinkwasser fragte, wurde das nur mit einer abwertenden Handbewegung und der Bemerkung ich solle doch Flaschenwasser kaufen, kommentiert! Erst am dritten Laden hat sich dann doch jemand dazu durchgerungen mir zu zeigen, wo ich einen Wasserhahn finden kann. Traurig aber wahr!!! (2:3) Sollte dieser erste Eindruck hier in Laos wirklich der richtige sein?
 
Still und heimlich: Nach dem gescheiterten Versuch zu zelten haben wir beschlossen sicherheitshalber bereits im Morgengrauen unser Boot aufzubauen und bereits auf dem Wasser zu sein, bevor das Leben im Dorf erwacht. Wollten wir doch verhindern, daß unser Bootstripp beendet wird, bevor er überhaupt angefangen hat. Gesagt, getan und um 5.30 klingelte der Wecker (wie Martin um diese Uhrzeit ausgesehen hat könnt ihr Euch ja sicherlich vorstellen) und bereits um 8.30 Uhr war das Boot aufgebaut und wir auf dem Wasser (3:3).
 
Mekong; bezaubernde Landschaft und gute Strömung: Endlich auf dem Wasser und schon schossen wir durch einige Stromschnellen und Strudel dahin. Gerade mir (Nadine) war doch etwas Angst und Bange und so war ich sehr froh über die bereits in Bangkok gekauften Schwimmwesten. Martin dagegen genoß das etwas wilder Wasser sehr (allerdings aber auch erst nachdem ich mich nach den ersten Stromschnellen als halbwegs taugliche Paddelgenossin herausstellte). Der Mekong schlängelt sich mit einigen Kurven durch die dicht bewachsenen Urwaldberge von Laos. Trotz der Berge sind aber überall wunderschöne weiße Sandstrände die sich hervorragend zum Zelten eignen. Endlich können wir anfangen Laos zu genießen.
 
Speedboote: Gerade im oberen Teil des Mekongs sind Straßen rar und viele Orte sind oftmals nur per Boot zu erreichen. Um die zum Teil großen Entfernungen schnell überwinden zu können gibt es hier sogenannte Speedboote. Die kleinen nur 5m langen Speedboote sind mit einem 40 PS Motor ausgestattet und rasen mit einem höllenlärm und affenartiger Geschwindigkeit mehrmals täglich an uns vorbei. Die Passagiere tragen zwar Motorradhelme, doch nach dem 6 stündigen Trip von Huang Xai nach Luang Prabang ist ein ordentlicher Brummschädel wohl kaum zu vermeiden. Auch sonst ist ein Speedboottrip nicht ganz ungefährlich, da sie sich, nach dem Kontakt mit auf dem Wasser treibenden Gegenstände, leicht überschlagen können, war jährlich mehrere Verletzte und Todesopfer fordert. Für uns sind sie jedoch ungefährlich, da sie ausreichend Abstand halten und lediglich kleine Wellen verursachen.
 
Höhle von Pak Ou: Kurz vor Luang Prabang bei Pak Ou liegt direkt am Mekong eine heilige Höhle der Buddhisten. Gemeinsam mit den ganzen Touristenbooten legten wir also am Landungssteg direkt vor der Höhle an. In den zwei Höhlen stehen neben einer Stupa und einem heiligen Shrine über 8000, zum Teil 200 Jahre alte kleine Buddhas, die erst aus Holz, Tierhörnern oder Keramik gefertigt und anschließend mit Gold überzogen wurden.
 
Hinkebein: Aufgrund der guten Strömung haben wir nach drei Tagen und 150 km bereits unseren ersten Etappenstop Luang Prabang erreicht. Wir wollen hier Weihnachten verbringen und außerdem noch den Nam Ou, einen Nebenfluß des Mekong mit der bezauberndsten Flußlandschaft von Laos, befahren, und so entscheiden wir uns unser Kanu abzubauen. Ich brachte gerade ein paar Sachen ins Guesthouse als Martin das Boot aus dem Wasser holte und dabei in einen rostigen Nagel trat, der sich etwa 1 cm tief in den Fuß bohrte. Er zog den Nagel wieder heraus und da die Wunde nicht allzusehr schmerzte bauten wir erstmal das Kanu ab, bevor wir die Wunde reinigten und verarzteten. Im Laufe des Tages hatte sich die Wunde jedoch entzündet und am Abend war dann der Fuß angeschwollen und schmerzte. Also humpelten wir ins nahegelegene Krankenhaus nur um dort zu erfahren, daß erst am nächsten Morgen wieder ein Arzt verfügbar sein werde. Zurück im Guesthouse bekam dann Martins Fuß noch ein schönes Fußbad und einen noch schöneren Verband, und am nächsten Morgen war die Schwellung wieder etwas zurückgegangen.
 
Luang Prabang: Luang Prabang (von Nadine auch liebevoll "Pak Pua Lama Pum Pum Lam" genannt), ist ein kleines Städtchen das sich, umrahmt von Bergen, mit seinen buddhistischen Tempeln und Französischen Kolonialbauten an den  Mekong schmiegt.  
 

Seittrip: Pak Ou River:

 
Busfahrt nach Nong Kiew: Gemeinsam mit Simona und Sven wollten wir den Pak Ou Fluß, einen Nebenfluß des Mekong, der laut Reiseführer schönsten Flußlandschaft in Laos, von Nong Kiew zurück nach Luang Prabang paddeln. So besorgten wir uns einen etwas größeren Vorrat an Obst und Gemüse für den etwa 2-3 tägigen Ausflug. Wir ließen unsere Fahrräder und einen Teil unseres Gepäcks im Guesthouse und machten und am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages auf den Weg zum Busbahnhof. Wir staunten nicht schlecht, als sich unser Bus als ein umgebauter alter Lkw entpuppte. Auf der Ladefläche waren lediglich zwei lange Sitzbänke angebracht während in der Mitte Eternitplatten aufgestapelt waren. So ging es also auf die vierstündige Fahrt. Der Nebel hatte die Berge hier dicht umhüllt und so war es auf der Ladefläche natürlich ordentlich zugig und frisch. Nach etwa 2 Stunden hielt unser Lkw auf einmal an. Reifenpanne! Anscheinend hier ein alltägliches Problem, denn nach knapp 20 Minuten war bereits der völlig abgefahrene Ersatzreifen montiert und die Fahrt konnte fortgesetzt werden. Eine Stunde später, wir hielten gerade in einem Ort damit ein paar Passagiere aussteigen konnten, hatten wir dann den nächsten Platfuß. Wieder der rechten Vorderreifen. Zum Glück hatten wir unweit einer Reifenwerkstatt (wobei das Wort mehr erwarten lässt als das was wir antrafen) angehalten, so daß auch dieser Platten sehr zügig repariert worden war. Erstaunlicherweise ließ unser Busfahrer jedoch nur den normalen Reifen und nicht auch noch den Ersatzreifen flicken. Eine knappe halbe Stunde später hielten wir bei einen einzelnstehenden Haus, um einen Fahrgast aussteigen zu lassen und konnten bei dieser Gelegenheit dann auch gleich denn 3. Platten am rechten Vorderreifen diagnostizieren! Bei uns wäre nun guter Rat teuer gewesen, doch nun wurde einfach einer der doppelt bereiften Hinterräder ausgebaut und mit dem Vorderrad ausgetauscht! Wir nutzten die Pause um für Simona, die seit einigen Tagen etwas Magenprobleme hatte, einen Pfefferminztee zu kochen. Irgendwie war eine der Dichtungen an der Pumpe defekt und der ganze Kocher ging lichterloh in Flammen auf. Alle versuche ihn mit Wasser zu löschen scheiterten, da ja ständig weiterhin Benzin aus der Pumpe lief. Irgendwie ist es dann Sven und mir gelungen die Flammen mit vielen Blättern die wir auf das Feuer drückten, zu ersticken. Da die Pumpe des Kochers aus Plastik besteht waren natürlich einige Teile durch das Feuer etwas verschmort. Zuerst dachten wir der Kocher wäre nun vollkommen hinüber, doch mit etwas Geduld und einer Feile konnten wir ihn wieder notdürftig reparieren und müssen nun nicht auf unsere warmen Mahlzeiten verzichten. Mit nur einer Stunde Verspätung erreichten wir nach dieser abenteuerlichen "Busfahrt" endlich Nong Kiew, nur um beim Ausladen unseren prall gefüllten Obst- und Gemüsekorb zu vergessen!
 
Rattenplage in Nong Kiew: In Nong Kiew checkten wir dann gleich im erstbesten Guesthouse, das aus mehreren kleinen Bambushütten bestand, ein. Bereist beim Abendessen wurden wir von unserer Bambushüttennachbarin gewarnt, daß es hier Ratten geben solle und wir unsere Lebensmittel, insbesondere das neu erstandene Obst und Gemüse,  lieber gut verstauen sollten. Nach dem Abendessen packten wir also all unsere Schätze in Plastiktüten und hängten die eine Hälfte in etwa 1,5m Höhe von außen an unsere Bambushütte. Wir hatten kaum das Licht gelöscht, als wir hörten, wie die erste Ratte die Wände unsere Hütte hochkrabbelte und sich an einer unserer Tüten zu schaffen machte. Um nicht bereits unsere Vorräte vor der Abfahrt zu verlieren spannte ich nun eine Wäscheleine in etwa 2m Höhe auf unserer Veranda auf und hängte die in einzelne Plastiktüten verpackten Lebensmittel daran auf. Ich war gerade fertig, als ich einen kleinen Aufschrei aus unserer Hütte hörte. Sehr zur Freude von Nadine wollte eine der Ratten gerade von oben in unsere Bambushütte klettern! Natürlich hat Nadine die ganze Nacht kaum ein Auge zugemacht, denn überall in und um unsere Hütte fing es nun zu krabbeln an! Unser Gemüse war zum Glück sicher genug aufgehängt, doch dafür rächten sich die Ratten, indem sie ein paar Löcher in Nadines Bermudashorts fraßen.
 
Bootsausflug mit Sven und Simona: Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann endlich aufs Wasser. Da wir einen Großteil unserer Ausrüstung in Luang Prabang gelassen hatten war das Kanu mit Sven und Simona nur unwesentlich schwerer geworden. Anders als erwartet war der Nam Ou jedoch kein schnell fließender Fluß mit unzähligen Stromschnellen sondern plätscherte eher sehr gemütlich dahin. Lediglich hin und wieder gab es einige kleinere Stromschnellen auf dem sonst fast stehende Gewässer. Einmal, natürlich erst kurz vor Abend, kamen dann etwas größere Stromschnellen, so daß wir etwas Wasser ins Boot bekamen. Landschaftlich waren wir leider auch etwas enttäuscht. Zwar fanden wir das enge Flußtal mit seinen zum Teil steilen Bergflanken und den vielen, mitten im Wasser stehenden, Büschen sehr schön, doch letztendlich war es auch nicht viel schöner als auf dem Mekong. Übernachtet haben wir gemeinsam in unserem Zelt. Kaum zu glauben, doch unser 2 Personenzelt ist wirklich so geräumig, daß wir zu viert relativ bequem darin schlafen konnten.
 
Kenterung: Nachdem wir mittlerweile etwa 2500 Km unfallfrei mit unserem Boot zurückgelegt hatten, mußten wir nun endlich auch mal unfreiwillig ins Wasser. Sven paddelte vorne und die Mädels liesen es sich in der Mitte gut gehen, als wieder einmal ein paar Stromschnellen kamen. Wir üblich wichen wir einigen der Felsen aus doch dann sehe ich auf einmal vorne das Boot nach unten sacken und ehe ich mich versehe plumpst auch der hintere Teil des Bootes einen halben Meter in die Tiefen. Durch die vielen Köpfe vor mir konnte ich einen der großen Steine nicht sehen und so sind wir einfach direkt über ihn gefahren. Nach dem Stein war natürlich eine größere Walze und schwupps lagen wir auch schon alle im Wasser. Wir kamen alle gut aus den Boot und schafften es sogar noch das Boot wieder umzudrehen, bevor uns die Strömung weiter flußabwärts trieb. Der Nam Ou hatte hier endlich mal Strömung und so hingen wir alle am Boot während es vorbei an einigen Felsen noch durch ein paar kleinere Stromschnellen ging. Nach ein paar hundert Metern kam dann endlich ein größeres Kehrwasser (hier fließt etwas Wasser gegen die normale Fließrichtung des Flusses) und mit vereinten Kräften konnten wir das Boot ans Ufer schieben. Natürlich war genau hier ein kleinerer Ort und von den schaulustigen konnten wir uns einen Eimer leihen um das randvolle Boot wieder leer zu schöpfen. Es war bereits später Nachmittag und so entschieden wir uns einfach alles wieder grob ins Boot zu werfen und auf der kleinen Sandbank auf der anderen Uferseite dann zu trocknen auszulegen (dort war noch Sonne). Beim radeln sind unsere Taschen ja super wasserdicht, doch so eine Kenterung ist dann doch eine andere Sache. Wir hatten nun in jeder Tasche zumindest etwas Wasser und selbst in der bis 30m wasserdichten Photobox war es naß. Wir haben zwar alles noch zum trocken aufgehängt, doch so richtig trocken waren die meisten Sachen erst zwei Tage später in Luang Prabang. Offizielle Schadensliste: Alle Kekse komplett aufgeweicht, Wasser auch in Milchpulver und Kakao, Bügel von Svens Sonnenbrille verloren, Unterwäsche der Mädels (lag zum trocken auf dem Boot).
 
 Paddeln, paddeln, paddeln: Eigentlich hatten wir mit etwas mehr Strömung als auf dem Mekong gerechnet, und dachten daß wir in etwa 2 Tagen die 120 Km bis Luang Prabang bewältigen würden. So machten wir uns keinen großen Streß und wechselten uns beim paddeln regelmäßig ab; meist sind jedoch Sven und ich gepaddelt. Nach 2 Tagen war aber von Luang Prabang weit und breit noch nichts zu sehen und nach Auskunft von einigen Touristenbootfahrern noch etwa 2 Stunden per Motorboot entfernt. Simona machte ihr Magen wieder starke Probleme, so daß sie sich entschied die letzten Kilometer lieber doch mit dem Bus zurückzulegen und sich im Krankenhaus untersuchen zu lassen, so daß Nadine und ich alleine weiterpaddelten. Schließlich erreichten wir  kurz vor Sonnenuntergang des dritten Tages etwas erschöpft wieder Luang Prabang und waren froh zu hören, daß es Simona wieder besser ging.
 

Zurück auf dem Mekong:

 
Silvester: Am 30. Dezember ging es dann wieder auf den Mekong. Unseren Jahreswechel 04/05 verbrachten wir auf einer der einsammen Mekonginseln. Es wurde wir jeden Abend früh dunkel und so lagen wir bereits gegen 19:00 Uhr in unseren Schlafsäcken. Den Jahreswechsel haben wir so natürlich verschlafen.
 
Gold!!! Bereits auf unseren ersten Mekongetappe haben wir uns über den vielen glitzernden Staub an den Uferstränden gewundert. Zuerst dachten wir, daß es vermutlich nur Phyritstaub sei. Nach und nach sahen wir aber immer mehr Frauen, die mit großen Schalen in den Fluten standen. Nein, nicht etwa um so ihre Wäsche zu reinigen, sondern um so Gold aus dem Mekongwasser zu waschen. Reich scheint man bei dieser harten Arbeit, die Frauen standen meist bis über die Hüfte im kalten Mekongwasser,aber nicht zu werden.Den die Hütten in denen die Goldwäscherinnen mit ihren Familien lebten waren meist nicht mehr als ein paar mit Plane abgedeckte Bambusstangen.
 
Stromschnellen: Der Mekongabschnitt zwischen Luang Prabang und Vientiane ist vorallem für seine vielen Stromschnellen bekannt. Natürlich variieren sie je nach Wasserstand und da wir gerade Trokensaison hatten waren sie nur halb so schlimm. Viel schwieriger für uns waren die vielen Strudel. Meist tauchten sie urplötzlich direkt vor uns auf und wir hatten alle Mühe ihnen auszuweichen. Oftmals hatten sie einen Durchmesser von 1,5 m und waren etwa 1m tief (Größe der Luftlöcher, wobei es auch größere gab). Nicht immer ist es uns gelungen rechzeitig auszuweichen. Während Nadine stets noch unbeschadet durch den Strudel gekommen ist, bin ich dann hinten drin hängengeblieben und samt Boot in den Struden gesackt. Dabei kam meist auch gleich ein ordentlicher Schwapp Wasser direkt ins Boot. Nun war das Wasser nur noch wenige Zentimeter von der Bootskante entfernt und ein Kippeln hätte vermutlich zu einem so starken Wassereinbruch geführt, daß wir gekentert wären. Irgendwie ist es uns aber immer wieder gelungen, die Ruhe zu bewahren, Nadine, die ja schon aus dem Strudel wieder raus war, hat einfach kräftig weitergepaddelt und uns so aus dem Strudel gezogen. (sorry, aber wenns wild war konnten wir leider keine bilder machen)
 
Ohne Boot geht nichts: Viele der am Mekong gelegenen kleinen Ortschaften haben keinerlei Straßenanbindung an den Rest der Welt und sind lediglich über den Mekong zu erreichen. So ist es auch kein Wunder, daß vermutlich jede Familie hier ihr eigenes Boot besitzt. Die Holzboote sind allesamt sehr schmal und lang. Sie sind gerademal so breit, daß ein Erwachsener in ihnen sitzen kann, und so sitzen dann auch alle schön brav hintereinander. Während die einfacheren Boote alle noch gepaddelt werden, was bei der zuweilen sehr starken Strömung ganz schön hart ist, sind die meisten Boot jedoch mit einem kleinen Motor ausgerüstet. Genutzt werden die Boot um die Kinder in die Schule zu bringen, um die eingebrachte Ernte in den nächsten Ort zu fahren, damit die Frauen zum waschen an eine einsame Flußstelle fahren können, oder einfach nur um die Fischernetze zu kontrollieren. Es vergeht eigentlich kaum eine halbe Stunde in der nicht hinter irgendeinem Felsen ein kleines Boot auftaucht. Neben den kleineren Booten gibt es dann noch die berits erwähnten Speedboote (für größere Distanzen) und die kombinierten Passagier- und Frachtboote. Sie legen größere Distanzen zurück und transportieren alles, von der reisenden Kleinfamilie über Zementsäcke bis hin zum geliebten Bier (Beer Lao). Zu guter letzt gibt es dan noch die großen Frachtschiffe, die zwar nict ganz so groß sind wie die Frachter auf der Donau, doch dafür ist der Mekong auch nicht so breit und ruhig.
 
Traumhafte Überachtungsplätze: Am Mekong gibt es unzählige kleine Felsen und Inseln. Tagsüber boten sie und meist ein beeindruckendes landschaftlichs Bild und am Abend wuderschöne Zeltplätze. Besonders geliebt haben wie die Inseln auf denen sich Sandbänke zwischen Felsen gebildet hatten. So hatten wir neben der romantischen Lage auch noch einen guten Sicht- und Windschutz.
 
David und Goliat: Auch wenn auf dem Mekong stets lebhafter Bootsverkehr herrscht, haben doch immer alle sehr viel Rücksicht auf uns genommen. Die schnellen Speedboot haben steets ausreichend Abstand zu uns gehalten und einige der größeren Fracht- / Passagierschiffe haben sogar ihre Geschwindigkeit gedrosselt um nicht allzugroße Wellen aufzuwerfen. Der Mekong war wieder einmal durch viele Felsen mitten im Fluß ziemlich schmal, als uns eines der großen Frachtschiffe entgegenkam. Genaugenommen gab es zwei hinterteinanderliegende Engstellen und auch zwei Frachtschiffe. Wir passierten also das erste Frachtschiff noch vor der ersten Engstelle und wollten eigentlich das zweite Frachtschiff zwischenden beiden Engstellen passieren. Dar Kapitän winkte jedoch wild mit den Armen und bedeutete uns, daß wir in eine Seitebucht ausweichen sollten. Etwas irritiert wichen wir in eine von Felsen umrahmte Bucht aus. Zum Glück, denn was wir nicht sehen konnten, es folgten noch drei weitere große Frachter. Prizipiell wäre auch in den Engstellen genügend Platz gewesen, um dort gemeinsam mit einem Frachter durchzufahren. Der Mekong hatte hier jedoch starke Strömung mit ein paar kleineren Stromschellen und zudem rechts und links Felsen, die die von den Frachtern produzierten Wellen zurückwerfen und somit vergrößern. So wurden die Stromschnellen von Frachter zu Frachter immer größer. Nachdem der lezte Frachter die Engstelle passiert hatte standen dementsprechend auch ganz schöne Wellenberge mitten auf dem Fluß, wärend es in unserer kleinen Bucht absolut ruhig war.
 
Morgennebel: In den letzten Tagen vor Vientiane wurde der allmorgentliche Nebel dann so dicht, daß man keine 50m mehr weit sehen konnte! Um nicht unversehens in irgendwelche Stromschnellen zu geraten, gegen oder über einen Felsen zu fahren, oder gar mit einem der Fischerboote zusammenzustoßen blieben wir lieber etwas länger in unserem Zelt und vertrieben uns die Wartezeit mit einem ausgedehnten Frühstück und einer Runde Siedler. Obwohl es bereits ab 6:30 Uhr hell wurde, wurde meist erst zwischen 9:30 Uhr und 10:00 Uhr die Sicht so gut, daß wir lospadeln konnten.
 
Outdoorküche: In Luang Prabang hatten wir uns eigentlich für die ersten Tage wieder mit ausreichend Vorräten, insbesondere Reis, Obst, Gemüse, Keksen und Baguettes (ein Überbleibsel aus französischen Kolonialzeiten) eingedeckt. Am späten Vormitag des 5. Tages erreichten wir einen ziemlich großen Ort, in dem wir unsere Vorräte, insbesonder Kekse, Baguette sowie Obst und Gemüse auffrischen wollten. Baguette gab es hier keines und Obst und Gemüse gibt es hier fast nur auf dem Morgenmarkt. Der Morgenmarkt ist jedoch um 6:00 Uhr und hatte sich schon längst wieder in Wohlgefallen aufgelöst. Immerhin konnten wir noch eine Flasche Cola, 4 Äpfel und eine Kiste Kekse (1,8 Kg) erstehen. Von unserem ehemals sehr reichhaltigem Gemüsevorrat war außer ein paar Tomaten Zwiebeln und Sojasprossen nichts merh übrig, und nachdem das letzte Baguette gegessen war wurde unser Speiseplan relativ unkompliziert: morgens: Milchreis, Mittags: Reis mit Tomaten und Sojasprossen, Abends: Nudelsuppe mit Tomaten und Sojasprossen. Wir konnten zwar nur relativ einfach kochen, doch dafür waren unsere Pausenplätze für die Mittagspause umso schöner!
 
Vientiane: Geplant hatten wir für die Strecke von Lunag Prabang mit etwa 10 Tagen. Durch die gute Strömung kamen wir aber so gut voran, daß wir bereits nach 9 Tagen hätten ankommen können. Dummerweise wären wir dann genau am Freitagabend angekommen. Wir wollten in Vientiane jedoch unser Visum für Cambodia beantragen, Bearbeitungsdauer 3 Arbeitstage, was jedoch am Freitag nicht mehr möglich gewesen wäre. Also entschieden wir uns noch 2 Tage auf dem Mekong zu verbummeln um erst am Sontag inVientiane anzukommen. Am ersten Tag klappte es noch wurnderbar. Wir flickten am Vormittag unsere Schlafanzüge und brachen erst gegen 13:00 Uhr auf nur um gegen 17:00 Uhr schon wieder Feierabend zu machen. Am 2. Tag waren wir jedoch nicht so erfolgreich. Wir waren gerademal eine Stunde auf dem Wasser, als wir auch schon die ersten Häuser von Vientiane erreichten. Die Besidelung wurde schnell dichter, und da es nun keine Inseln und Sandbänke mehr gab hatten wir auch keienrlei Übernachtungsmöglichkeit mehr. So erreichten wir also die Hauptstadt von Laos bereits am Samstagmittag.
 

SI PHAN DON:

 
Tempelübernachtung: Südlich von Paxe wollten wir wieder mit unserem Boot aufs Wasser. Statt an einem einsamen Strand am Mekongufer landeten wir jedoch mitten in einem kleinen Dorf. Wir fragten nach dem Mekong und wurden in eine Tempelanlage geschickt, auf deren anderen Seite tatsächlich der Mekong floß. Um das Boot aufzubauen und zur nächsten Insel zu paddeln war es bereits viel zu spät. Von den paar Fischern die uns mit ihren Kindern umringten sprach keiner auch nur ein Wort Englisch und die Mönche waren gerade beim Gebet. Zwar meinten ein paar Fischer wir könnten ruhig auf der überdachten Terrasse des Klosters schlafen, doch da wir lieber die Mönche fragen wollten vertrieben wir uns die Wartezeit indem wir anhand unserer Bilder unsere bisherige Reise und unseren weiteren Plänen den neugierigen Einheimischen zeigten. Irgendwann war dann auch die Abendpuja beendet und vorsichtig schauten ein paar junge Mönche um die Ecke. Ich schnappte mir gleich den erstbesten, fragte ihn ob wir hier schlafen könnten und auch er hatte keine Einwände. Die noch recht jungen Mönche, keiner wirkte über 25, waren alle etwas scheu und zurückhaltend, aber sehr liebenswert und hilfsbereit; haben sie uns doch tatsächlich noch zwei Matten und zwei Kopfkissen auf die Veranda gebracht. Nach Einbruch der Dunkelheit hat sich dann nochmal das halbe Dorf bei uns auf der Veranda versammelt. Obwohl ein junges Laomädel sogar recht gut englisch sprach, hielt sich die Unterhaltung doch recht in Grenzen und nach und nach verkrümelten sich dann auch alle wieder. Am nächsten Morgen wurden wir noch vor den ersten Sonnenstrahlen von den betenden Mönchen geweckt. Kaum war es dann etwas heller, kam natürlich wieder das halbe Dorf vorbei um uns beim Aufbauen des Bootes zuzusehen. Wir hatten ja mittlerweile ganz gut Übung im aufbauen und 1,5 Stunden später war dann auch alles abreisefertig wieder im Boot verstaut.
 
Si Phan Don: Kurz vor der Grenze zu Kambodscha weitet sich der Mekong auf einmal aus und bildet mit 4000 Inseln (auf Lao: "Si Phan Don") eine einzigartige Landschaft aus Inseln, Kanälen, Felsen und einsamen Sandstränden. Obwohl insbesondere die größeren Inseln dicht besiedelt sind, haben wir doch auch einsame Inseln a La Robinson Cruso gefunden. Ein kleines Paradies zum baden und relaxen!
 
Bungalowelt auf Don Det: Natürlich ist dieser schöne Flecken Erde auch vor den Touristen nicht zu verstecken gewesen, zumal sich am südlichen Ende der Inselwelt auch die berühmten Mekongfälle, die größten Wasserfälle Asiens befinden. Kein Wunder also, daß hier in den letzen Jahren ein mittelgroßer Touristenboom ausgelöst wurde. Insbesondere auf Don Det sind daher in den letzten Jahren auch die Touristenbungalows wie die Pilze aus dem Boden geschossen. Doch wie für das relaxte Lao so typisch ist, fügen sich die kleinen Bambus- oder Holzhütten harmonisch in die Landschaft mit ein. Laute schrille Restaurants gibt es hier nicht und so bleibt einem nichts anders übrig, als sich einfach zurückzulegen und zu entspannen.
 
Fischfang: Obwohl der Tourismus ständig weiter ansteigt, hat sich für die meisten Inselbewohner kaum etwas verändert. Wie auch schon ihre Vorfahren sind die meisten von ihnen Fischer, die nach alter Väter Sitte auch weiterhin ihre Netze zwischen den Inseln und Büschen auswerfen.  Im fischreichen Mekong  gibt es immerhin über 320 verschiedene Fischarten. Während die Männer die Netze auswerfen werden die Boote von den Frauen oder den Kindern (die jüngsten waren gerade mal 3-4 Jahre alt) gesteuert. Eine sehr mühsame Arbeit, denn obwohl ständig Fischer um uns herum waren haben wir nie gesehen, daß sie einen Fisch in ihren Netzen hatten.
 
Mekongfälle: Am südlichen Ende von Si Phan Don liegen die berühmten Mekongfälle. Obwohl die östlich gelegenen Khon Phapheng Fälle die wasserreichsten in Asien sind, besichtigten wir die dramatischen Sophamit Fälle. Zwischen zwei Inseln stürzt sich hier der Mekong erst durch Felsen in die Tiefe und strömt dann durch einen Canyon weiter Richtung Kambodscha. Wir hatten von einem Kajakfahrer gehört, der die Sophamit Fälle befahren und sogar überlebt hat, und so wollten auch wir unser Glück versuchen (wozu haben wir schließlich Schwimmwesten!). O.k. Spaß beiseite: Ganz so lebensmüde sind wir nun doch nicht, aber wir wollten zumindest versuchen möglichst nah an die Wasserfälle heran zu fahren um sie dann zu umtragen. Sicherlich gut einen Kilometer vor den Wasserfällen wurde unser Mekongarm jedoch etwas flacher, so daß auf einmal überall Büsche und spitze Steine im Wasser standen und die Strömung anzog. Nach nur wenigen Metern waren wir bereits mehrmals über einige der Spitzen Steine geschrammt, und durch die vielen Büschen wäre kurz darauf nicht mehr zu erkennen gewesen in welche Richtung die Wasserfälle überhaupt liegen. Wir wollten keinerlei Risiko eingehen und paddelten gegen die Strömung wieder zurück zur letzen besiedelten Stelle (schreibt sich jetzt recht locker, war jedoch sehr anstrengen und schweißtreibend) . Um die Wasserfälle zu besichtigten packten wir kurzerhand unsere Fahrräder aus, und radelten über die Insel bis zur Besichtigungsstelle.
 
Bootsabbau und Reparatur: Nach knapp 900 Km auf dem Mekong und Nam Ou River hatten wir nun bereits unsere dritte Bootsetappe hinter uns gebracht. Nachdem wir die Etappen auf Donau und Ganges ohne Schäden überstanden hatten, haben wir auf dem Mekong doch etwas Federn lassen müssen. Durch die spitzen Steine (im Oberen Mekongabschnitt und insbesondere vor den Mekongfällen) hatten wie einige kleinere Löcher in der Bootshaut, die nun geflickt werden mußten. Auch das Aluminiumgestänge im Inneren der Bootes war etwas verbogen. Dies kam, da das Boot im hinteren Teil prinzipiell etwas schwerer beladen ist; hier sind nämlich innerhalb von einem Meter vier Packtaschen, der 20l Wasserkanister und der dicke Martin untergebracht. Normalerweise noch kein Problem, doch immer wenn wir von einem der großen Strudel eingesaugt wurden hing ich hinten locker 1/4 Meter tiefer im Wasser, und das war dann doch etwas zu viel für das Gestänge. Nach gut 2,5 Stunden war dann alles gereinigt, repariert und wieder auf den Fahrrädern verstaut und bis Südamerika (Amazonas) wird es nun keine weiteren Bootsetappen mehr geben.
 

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