SYRIEN 2: 04.03. - 01.04.2004

Route: Deraa, Damaskus, Palmyra, Homs, Tartus, Latakia, Aleppo, Al Raqqa, Deir Ez Zor, Al Hasakeh

Distanz: 1786 Km          Höhenmeter: 5995m

Vorwort: Wir fühlen uns so wohl, daß wir unser Visum verlängern! Damascus und Aleppo sind Staedte mit dem Zauber von Tausend und einer Nacht. Das Land ist für Radreisende wie geschaffen: keine schlimmen Berge, viel Kultur zum besichtigen und übersdurchschnittlich nette und hilfsbereite Menschen. Für "Ägyptengeschädigte" dringend zur Erholung empfohlen!!!

Wir hatten gerade mal die ersten Kilometer in Syrien zurückgelegt, als plötzlich auf der Landstraße ein Kleinbus anhielt. Ein junger Mann sprang aus dem vollbesetztem Bus und lud uns spontan ein, bei Ihm und seiner Familie zu übernachten. Da der Busfahrer weiterfahren wollte verabredeten wir, daß er in seinem Ort an der Straße auf uns warten würde. Im nächsten Dorf war dann ein paar Kindern etwas zu langweilig, und so entschied sich ein Junge mir eine Tomate in den Rücken zu werfen. Von diesem für Syrien völlig untypischen Verhalten leicht verärgert hielt ich sofort an, um die Sache zu klären. Der Junge ergriff sofort die Flucht und verschwand in einem offenen Garagentor, das er hinter sich schloss. Also fragte ich seine Freunde (oder Geschwister), die unbeteiligt das Ganze beobachteten, ob dem Vater des Jungen der neben der Garage liegenden Laden gehörte, doch sie sprachen leider kein Englisch. Nun kam ein Erwachsener hinzu und nachdem er von den Kindern erfahren hatte, was passiert war, klopfte er an ein Hoftor neben dem Laden. Anscheinend war hier der Junge zu Hause. Ein Mann öffnete die Türe und nachdem die Geschichte abermals erzählt wurde, begrüßte er mich freundlich mit dem Brudergruß und bestand darauf, daß wir zumindest auf eine Tasse Tee mitkommen sollten. Er wollte mich gar nicht mehr loslassen, und so brachten die Kinder der Familie mein Fahrrad in den Innenhof. Nun ging es in das Wohnzimmer der Familie. Wir hatten uns gerade gemütlich niedergelassen, da wurde Nadine auch schon gebeten, einem der Männer doch in den Aufenthaltsraum der Frauen zu folgen, da es hier üblich ist, daß man unter "seinesgleichen" zusammensitzt.  So wurden wir getrennt voneinander mit Tee und Orangen bewirtet. Das Einzige Familiemitglied, das Englisch sprach war kurz zuvor am Bauch operiert worden und so lag er über uns thronend auf dem Bett, während er sich mit mir unterhielt. Etwas verwirrend fand ich lediglich, daß er mir zwar erklärte, daß er die Amerikaner hassen würde, dennoch aber ein T-Shirt mit amerikanischer Flagge und der Aufschrift: "Operation DESSERT STORM - I was there" trug (Das T-Shirt der Amerikaner zum Irakkrieg). Nach knapp einer Stunde gelang es mir dann ihnen zu erklären, daß wir nun wirklich weiter müssten und leider nicht übernachten könnten. Nadine war gerade wieder geholt worden, da überraschten sie uns noch mit einem Abendessen, das sie auf die Schnelle für uns gezaubert hatten. Nachdem wir das wirklich köstliche Mahl verzehrt hatten bedankten wir uns ganz herzlich für die unerwartete Gastfreundschaft und machten uns wieder auf den Weg. Eigentlich hatten wir uns mit dem jungen Mann aus dem Bus für in einer halben Stunde verabredet, doch durch den "Tomatenangriff" waren bereits knapp 2 Stunden vergangen. Anscheinend war er mittlerweile enttäuscht nach Hause gegangen und uns tat es mindestens genauso Leid, daß wir ihn nicht mehr getroffen haben. Doch mit der unerwarteten Einladung nach dem "Tomatenangriff" hatten wir nicht gerechnet, und wir hätten ihnen auch nicht erklären können, daß wir nur deshalb nicht bleiben können, weil uns jemand eingeladen hat, dessen Namen wir weder kannten noch von dem wir genau wußten, wo er wohnt. So verbrachten wir also die Nacht trotz zweier Einladungen ungewollter weise wieder im Zelt.

Nachdem wir bei unserem ersten Syrienbesuch nur durch Damaskus durchgefahren waren, statteten wir nun der syrischen Hauptstadt einen längeren Besuch ab. Im Gegensatz zu Kairo und Amman ist Damaskus aber eher eine gemütliche Hauptstadt. Vor allem auf dem Basar wird gemütlich gehandelt und man kann sich als Tourist in aller Ruhe umsehen, ohne alle paar Meter angesprochen zu werden. Besonders faszinierend fanden wir den Basar, der in Damaskus größtenteils durch überdachte Straßen führt. Durch die vielen kleinen Löcher im Dach funkelt bei Tag das Sonnenlicht und so wirkt es wie ein kleiner Sternenhimmel. Sehenswert fanden wir auch das Nationalmuseum. Im Gegensatz zum Ägyptischen Museum in Kairo haben sie hier zwar weniger faszinierendere Ausstellungsstücke, dafür hat man sich aber sehr viel Mühe gemacht, sie zu präsentieren. Sehenswert waren neben einer kleinen Tafel mit dem ältesten Alphabet und einigen sehr schönen alten Mosaiken insbesondere ein rund 2000 Jahre alter Saal, der komplett mit bemaltem Holz getäfelt ist.

Ansonsten nutzten wir unsere Zeit um unsere Internetseite umzubauen. Bis jetzt hatten wir unsere Wochenberichte immer auf einer Seite über mehrere Monate gesammelt, so daß es nahezu unmöglich war, unsere Erfahrungen, die wir in einem Land gemacht hatten, nochmal zu lesen ohne ewig suchen zu müssen. Nun fingen wir also an, unsere Berichte zu Länderberichten zusammenzustellen und je einzeln auf einer Seite zu veröffentlichen. Übrigens haben wir in Damaskus unseren alten Bekannten Tim wiedergetroffen und wieder einige nette Abende mit ihm verbracht. Denke, daß es nun aber das Letzte mal sein wird, da Tim Anfang April in Suez auf ein Segelboot steigen wird und einen Bekannten damit bis nach Hong Kong begleiten wird. Zurück nach London will er dann mit der Transasiatischen Eisenbahn (habe noch nie davon gehört). Wünschen ihm viel Spaß und viel Glück dabei.

Wir hatten zwar schon des öfteren sehr viele Raupen in Syrien und Jordanien bemerkt, aber in unseren ersten Nacht nach Damaskus bevölkerten sie unser Zelt invasionsartig. Von allen Seiten krabbelten die Raupen im Eilzugtempo heran. Wir haben noch nie so schnelle Raupen gesehen!  Zwar ließen sie sich relativ leicht abschütteln, doch kaum auf dem Boden versuchten sie wieder auf unser Zelt zu krabbeln. Wir wußten gar nicht, daß Jack Wolfskin nicht nur bei uns sondern auch in der Tierwelt so beliebt ist!

Im Dmeir, unser Toilettenpapier war uns wieder einmal ausgegangen, versuchten wir Nachschub zu bekommen. Um den Einkauf einfacher zu gestalten nahm ich unser kleines "Ohne Wörter Wörterbuch" (ein Wörterbuch, in dem sehr viele Gegenstände und Tätigkeiten abgebildet sind) zur Hilfe. Ich zeigte dem Ladenbesitzer also das Bild von einer Klopapierrolle. Anscheinend hatte er so etwas noch nie gesehen und so beriet er sich mit einem seiner Kunden eingehend darüber, was das wohl sein könnte. Ich zeigte ihnen zwar auch noch das Bild einer Toilette, doch letztendlich befanden sie, daß es wohl ein Knäuel weißer Schnur sei, wonach ich suchte. Nachdem sie anscheinend kein Klopapier hatten bedankte ich mich für ihre Hilfe und ging auf ihr Anraten hin in die benachbarte Apotheke. Auch die Apothekerin war mit der Frage nach Toilettenpapier anscheinend überfragt, da sie mir daraufhin Mullbinden und Leukoplast anbot. Auch hier war keine Lösung unseres Problems zu erwarten, und so gingen wir in den nächsten Laden und kauften einfach eine Packung Papiertücher, eine Mischung aus Taschentüchern und Servietten.

Nachdem es drei Tage lang durch die syrische Steppe ging, erreichten wir die Oase Palmyra. Die Ruinen von Palmyra erinnern als stille Zeugen an eine Glanzvolle Zeit vor 2000 Jahren. In den ersten drei Jahrhunderten n. Chr. war das blühende Königreich ein zentraler Schnittpunkt der Handelskarawanen, die über die berühmte Seidenstraße ans Mittelmeer zogen.  Besonders bekannt war die Königin Zenobia. Heute sind von der ehemaligen Pracht noch einige Tempel, Gräber, eine Säulenallee, ein Amphitheater und eine Burg erhalten.

 

Nach unserem Besuch in Palmyra wurde es dann ungemütlich. Wir bekamen starken Gegenwind, es wurde kalt und es fing an zu regnen. In der Nacht sanken die Temperaturen sogar bis unter den Gefrierpunkt. Nach zwei Tagen kam dann endlich wieder die Sonne zum Vorschein, obwohl es weiterhin kalt blieb. Kurz vor Homs kamen wir dann in ein Anbaugebiet für Kirschen. Bereits jetzt Anfang März blühten viele der Bäume in ihrem herrlichem weiß. Hoffentlich haben die vielen Blüten beim Nachtfrost der letzten Tage keinen Schaden bekommen.

Gastfreundschaft wird in Syrien groß geschrieben und so vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht zumindest zum Tee eingeladen werden. Meist wird aus dem Tee dann aber doch etwas mehr, so wie in Kneifis. Wir hatten gerade etwas Zucker und Brot eingekauft, als ein Mann mit seinem Moped vorbeikam und uns zu einem Tee einlud. Gerne nahmen wir die Einladung an und folgten dem Mann bis zu seinem Haus. So saßen wir dann ein paar Minuten später wieder in einem der zwar spartanisch eingerichteten aber sehr gemütlichen arabischen Wohnzimmer. Meist findet sich in den Wohnzimmern lediglich ein Teppich auf dem Boden, Sitzpolster samt Armstützen, die an der Wand entlang im ganzen Raum ausgelegt sind und ein Ofen in der Mitte des Raumes (manchmal gibt es auch einen Fernseher oder einen kleinen Schrank). Da wir uns nicht zu sehr aufdrängen wollten lehnten wir eine Einladung zum Essen jedoch ab. Anscheinend nicht entschieden genug, denn gleichzeitig mit dem Tee kam ein ganzes Tablett voll Speisen. Angefangen von Salat über Joghurt, Spagetti, Bohnengemüse, Paprika und Brot gab es fast alles was das Herz begehrte.  Also blieb uns nichts anderes übrig, als gemeinsam mit den Eltern zu speisen, während die Kinder noch warten mußten. Erst als wir mit dem Essen fertig waren durften die Kinder in der Küche essen, und wir bekamen den eigentlich angebotenen Tee. Um uns zu bedanken machten wir ein Photo, der sehr netten Familie und baten sie uns doch ihre Adresse zu geben, damit wir ihnen das Bild schicken könnten. Vermutlich wird das Bild jedoch nie ankommen, da wir das Gefühl haben, daß sie uns nicht viel mehr als ihren Namen aufgeschrieben haben. Für eine vollständige Adresse mit Ort und Straße waren die aufgeschriebenen arabischen Worte einfach viel zu kurz. Zum Abschluß durfte sich Nadine noch in das Poesiealbum einer der Töchter eintragen, bevor es frisch gestärkt wieder auf die Straße ging.

In Homs, einer großen Industriestadt ging es dann weiter mit dem Umbau der Reiseberichte auf unserer Internetseite. Wir sind selbst ganz überrascht, aber nach Damaskus und Palmyra haben wir schon wieder ein top modernes Internetcafe. Nicht nur, daß es sehr modern eingerichtet ist, auch die Computer sind absolut neuwertig und über die ISDN Verbindung kann man sehr schnell im Internet arbeiten. So gute Verbindungen hatten wir zuletzt in Rußland und davor in Deutschland!!! Hoffentlich etwas besser als ihr Werbeschild sind aber die Englischkurse, die sie anbieten...

Neben den Ruinen, die immer noch die Zeit der römischen Besatzung bezeugen, haben auch die Kreuzritter ihre Zeugnisse in Syrien hinterlassen. Unter den vielen noch erhalten Kreuzritterburgen ist die "Crak des Chavalliers" sicherlich die bekannteste. Da wir gerade auf dem Weg zum Meer waren, machten wir den kleinen Abstecher (13 Km und 500 Hm) um die Burg zu besichtigen. Wir arbeiteten uns mühsam den steilen Berg hoch, wobei Nadine mehrmals verkündet, daß sie ab nun keine Sehenswürdigkeiten mehr besichtigen wird. Die Verkäufer der obligatorischen Souvenirartikel waren leider etwas zwielicht, so daß wir uns entschieden, die Fahrräder nicht unbewacht stehen zu lassen und die Burg nacheinander zu besichtigen. Die Burg selbst ist absolut sehenswert und besteht aus einer äußeren und einer inneren Burg. Während die einzelnen Räume und Hallen nahezu nicht restauriert sind, sind die Außenmauern in einem beeindruckendem Zustand.  Die Pyramiden oder Petra zu erbauen ist an sich schon einen bewundernswerte Sachen, aber noch viel beeindruckender finde ich die imposanten Bauwerke der Kreuzritter und Römer. Anders, als die Ägypter und Nabatäer, die ihre Monumente in ihrer Heimat gebaut haben, haben letztere ihre Amphitheater, Städte und Burgen am "anderen Ende der Welt" errichtet. Für mich ist das fast so als würde heute jemand das Empire State Building am Südpol oder auf dem Mond errichten.

An der Küste hatten wir dann das Gefühl, auf einmal in einem anderen Syrien zu sein. Bereits ab Homs gab es statt Schafen fast nur noch Kühe, die  friedlich auf den Wiesen des hügeligen Landes weideten. Die Steppe und die riesigen Weizenfelder waren einem Gemüseanbaugebiet mit zahlreichen Gewächshäusern mit reifen Tomaten und Erdbeeren gewichen. Die Frauen trugen nahezu keine Kopftücher mehr, die Falaffel wurden kleiner und die Internetverbindungen waren grottenschlecht (Wir konnten nicht einmal mehr unser Emailaccount öffnen!).

Obwohl die syrische Küste sehr dicht besiedelt ist, hatten wir nie ernsthaft Probleme einen Zeltplatz zu finden. Die erste Nacht schlugen wir unser Zelt neben einer vollkommen intakten aber ungenutzten Villa direkt am Meer auf. Die zweite Nacht fanden wir dann eine wunderschöne Bucht. Zunächst kamen ein paar Fischer, die uns erklärten, nachdem wir die Einladung bei Ihnen zu übernachten abgelehnt hatten, daß wir hier keine Angst haben müssten, da das Haus auf dem Hügel nebenan eine Polizeistation sei. Später kamen dann auch noch zwei Polizisten, die uns einluden in die Polizeistation zu Essen und zum Trinken zu kommen. Unsere selbstgekochte Nudelsuppe gerade fertig, als wieder zwei Polizisten kamen. Wir vermuteten, daß sie nur etwas neugierig waren und nachdem sie sich wieder ein paar Meter in die Dunkelheit der Nacht entfernt hatten, schlossen wir das Zelt und begannen zu Essen. Um eine weitere Störung zu verhindern schlürften wir unsere Suppe besonders laut (machen die Araber auch so). Der Trick funktionierte, und obwohl de Polizisten draußen noch nach einem Kollegen riefen, konnten wir völlig unbehelligt essen. Wir waren gerade mit dem Essen fertig, da klopfte es wieder an unser Zelt. Nun kam ein Polizist der uns erklärte, daß wir hier nicht übernachten könnten. Er deutete immer auf sein Funkgerät und wollte uns so vermutlich erklären, daß er die Anweisung bekommen hatte uns zu sagen, daß wir abbauen müssten. Da er nur arabisch sprach stellten wir uns erstmal ganz dumm und taten so, als würden wir ihn nicht verstehen.  Wir erklärten ihm, daß wir Touristen aus Deutschland seien. Auf Nadines Wink mit dem Zaunpfahl wollte er dann unsere Ausweise sehen. Da er die Ausweise natürlich nicht lesen konnte erklärte er uns, daß er um 8:00 Uhr (ob am Abend oder am Morgen war uns nicht klar) wieder zurückkommen werde und verschwand in der Nacht. Nachdem um 8:00 Uhr von dem Polizisten weit und breit keine Spur zu sehen war, legten wir uns schlafen. Gegen 23:00 Uhr klopfte es dann wieder an unser Zelt. Zwei Polizisten streckten mir unsere Reisepässe entgegen und ohne ein weiteres Wort ließen sie uns alleine. Am nächsten Morgen war von den Polizisten ebenfalls weit und breit keine Spur zu sehen.

Am Tag vor unserer Ankunft in Aleppo lagen wir sehr gut in der Zeit, und da ich mir etwas den Magen verdorben hatte beschlossen wir bereits am späten Nachmittag unser Zelt aufzuschlagen. Wir fanden direkt neben der Autobahn ein nahezu verfallenes Grundstück mit einer großen Wiese. Bis kurz vor Sonnenuntergang verbrachten wir die Zeit damit Karten zu spielen und uns zu entspannen. Nadine war gerade dabei einen Pudding zu kochen als plötzlich jemand uns zurief. Nachdem wir erst nicht reagierten (wir konnten auch niemanden sehen) kam nach einigen Minuten ein sehr aufgeregter Mann mit seinen Freunden, allesamt im Anzug, zu uns. Aufgebracht erklärte er uns, daß er der Eigentümer des Grundstückes sei, und warum wir ihn nicht gefragt hätten bevor wir es betreten hätten. Gerne hätten wir gefragt, doch leider gab es an dem brach liegenden Grundstück weder eine Klingel oder ein Türschild noch irgend einen Hinweis darauf, daß es überhaupt einen Eigentümer gibt. Der Eigentümer, übrigens kein Araber sonder asiatischer Abstammung, erklärte uns, daß wir hier leider nicht bleiben könnten. Die Regierung würde das nicht wollen. Da wir nun aber bereits seit knapp 4 Wochen in Syrien wild zelten, konnten wir dieses Argument schnell entkräften.  Nun meinte er, er kam extra um das Grundstück abzusperren, und daher müssten wir jetzt gehen. Seine arabischen Freunde, von der Sache leicht belustigt, meinten zu mir, daß wir ruhig bleiben könnten und luden uns sogar zu sich nach Hause ein. Der Besitzer zeigte mir dann, daß wir ja direkt vor der Türe, und etwa 20m neben der Autobahn, unser Zelt aufschlagen könnten. Wir hatten keine große Lust auf irgendwelche Diskussionen, und so bauten wir unser Zelt ab um es dann jedoch auf der Rückseite des Grundstückes wieder aufzubauen (etwas leiser als direkt neben der Autobahn). Zwischenzeitlich war der Besitzer ständig wild am telefonieren und erwähnte mehrmals die "Deutschen Radfahren". Vermutlich hatte er bereits die Polizei verständigt, die er nun wieder "abbestellen" wollte. Das Tor hat er natürlich nicht abgesperrt, sondern nur zugezogen. Nach unserem Eindruck hatte der neureiche Eigentümer das Grundstück erst ganz frisch erworben und kam nun, um seinen wirklich reichen Freunden stolz seinen Besitz zu zeigen. Während seine Freunde mit einem großen, neuen Merzedes vorgefahren kamen, hatte er das Merzedesimitat von Skoda (zum verwechseln ähnlich), den er bei dem Versuch zu wenden sogar noch kurz auf einem kleinen Sandhaufen aufsetze. Nach knapp 10 Monaten war es nun also das Erste Mal, daß wir unseren Zeltplatz wieder räumen mußten. In diesem Fall aber nicht weiter tragisch, da wir ja direkt hinter dem Grundstück am Ackerrand unser Zelt wieder aufbauen konnten. Von den noch vorbeikommenden Landwirten hat uns übrigens keiner fortgejagt! 

In Aleppo hatten wir bei unserer Hotelsuche nun zum ersten Mal keinen Reiseführer. So landeten wir in einem Hotel in dem außer uns nur syrische Männer zu Gast waren. Vermutlich wohnten einige sogar hier. Die Eigentümer und der Mann an der Rezeption waren sehr glücklich darüber, uns als Gäste begrüßen zu dürfen. Bei nahezu jeder Gelegenheit, bei der wir unser Zimmer verließen, wurden wir auf eine Tasse Tee eingeladen! Aleppo ist die zweit größte Stadt in Syrien, und so wie uns schien, der Wohnsitz der wohlhabenderen Syrer; alles war etwas teuerer als in Damaskus. Besonders fasziniert waren wir von dem Basar. Während der Basar in Damaskus nur mit einer Blechkuppel überdacht ist, führt der Basar in Aleppo kilometerlang durch vollkommen zugemauerte Gänge. Hin und wieder kommen dann ein paar Sonnenstrahlen in das Halbdunkel, so daß durch das Spiel von Licht und Schatten tolle Stimmungen entstehen. In den unzähligen kleinen Läden auf dem Basar gibt es natürlich wieder Alles, was das Herz begehrt. Auch hier sind alle Läden mit einer "Warengruppe" überwiegend in einer Gegend angesiedelt. So gibt es einen Bereich für die Tuchhändler, einen für die Eisenwarenhändler, einen für die Metzger (besonders lecker, da hier alles von der Ziegenleber bis zum Schafkopf direkt an der Gasse hängt). Das Marktreiben selbst verläuft sehr ruhig und man kann in aller Ruhe bummeln. Bis jetzt der mit Abstand schönste Basar, den wir gesehen haben.

Große Teile von Syrien bestehen aus Steppe, die von Nomaden für Ihre Schafherden genutzt werden. Mehrmals täglich begegneten wir daher Schafhirten, die mit ihren Herden durch das Land zogen. Anders als bei uns, wo der Schäfer mittlerweile vermutlich gemütlich in seinem von der Klimaanlage geheizten VW-Bus sitzt, während die Hunde draußen die Arbeit verrichten, sind die Schäfer hier richtig gefordert. Bereits in der Morgendämmerung ziehen sie mit ihrem Esel und den Herden los, verbringen den ganzen Tag im Freien, und kehren erst nach Einbruch der Nacht wieder in Ihre Zelte zurück. Die Hunde die sie dabei haben sind vermutlich außer zur Abschreckung von Fahrradfahrern (eventuell auch Wölfe) nicht weiter ausgebildet und so versuchen die Schäfer mit allerlei eigentümlichen Ruf- und Pfeifflauten ihre Herde zu leiten. Nadine hat zwar auch mal versucht die Rufe nachzuahmen, doch die Schafe ließen sich davon nicht weiter beeindrucken. Meist liegen die Schäfer aber am Boden, beobachten ihre Schafe und beten (haben Gebetskette mit dabei). Damit sie dabei aber nicht erfrieren haben sie einen speziellen Umhang. Er ist etwas weiter geschnitten als ein Mantel, so daß man die Arme entweder in die Ärmel stecken  oder aber auch direkt an den Körper nehmen kann. Auch zum Sitzen ist der Mantel sehr gut geeignet. Ich erinnerte mich daran, daß ich am Lagerfeuer immer einen kalten Rücken habe und so versuchten wir einen solchen Mantel zu erstehen. Zufällig entdeckten wir den Bereich auf dem Basar in dem die Händler die Mäntel (Siriah) hatten. Am ersten Abend bummelten wir nur durch, ließen uns die verschiedenen Mäntel zeigen und versuchten den Preis auszukundschaften. Am nächsten Nachmittag ging es dann zum Einkauf. Es folgte eine lange und zähe Verhandlung (etwa 1,5 Std.) und schließlich bekam ich für den von mit gesetzten Preis und ein Photo von uns einen Hirtenmantel mit einem kompletten Innenfutter aus Schaffell. Jetzt können die Lagerfeuernächte kommen! Einziger kleiner Nachtei: der Mantel wiegt einige Kilo und die haben wir die nächsten 2 Wochen erstmal mit dabei.

Wahrzeichen von Aleppo ist seine Zitadelle (Burg), die auf einem ovalem Hügel, umgeben von einem großen Graben, mitten in der Stadt liegt und alles überragt. An unserem Ruhetag war sie wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, so daß wir sie vor unserer weiterreise noch kurz besuchten. Gemeinsam mit uns beschlossen aber noch einige Schulklassen die Zitadelle zu besichtigen. Nachdem sogar einem der Lehrer das Durcheinander zu viel geworden war und er schlagkräftig an einem der Schüler ein Exempel statuierte, kehrte langsam Ruhe in den Ameisenhaufen ein. Das Innere der riesigen Burg ist nahezu verfallen und wird gerade wieder aufgebaut. Bereits fertiggestellt ist der ehemalige Thronsaal mit einer wunderschönen Decke.

Während wir ihn Aleppo waren wurde der Gründer der Untergrundorganisation Hamas, Scheich Jassin, entgegen den Bestimmungen der Kriegsvölkerrechtes, von israelischen Soldaten mit Kampfhubschraubern ermordet. Die Ermordung an sich ist ja schon schlimm genug, aber daß die USA mit ihrem Veto im Sicherheitsrat die Verurteilung der Tat durch die UN zum Fall gebracht haben, setzt dem ganzen noch die Krone auf. Wir sind jetzt nun seit knapp 4 Monaten in der arabischen Welt und haben mit den Menschen hier nur die allerbesten Erfahrungen gemacht. Die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit der Menschen hier (insbesondere in Syrien) läßt sich mit Worten wirklich nur sehr schwer beschreiben. Umso verwunderlicher, daß uns die Propaganda der USA seit Jahren einzureden versucht, wie gefährlich und unmenschlich die Araber seien. Sehr interessant finden wir die Tatsache, daß Israel alle seine Nachbarländer angegriffen hat um sei Staatsgebiet zu vergrößern, nicht aber als gefährlicher Staat erkannt und durch die UN in seine Schranken gewiesen wird. Noch erstaunlicher ist es, daß die USA dann noch die von Israel unterdrückte Volksgruppe der Palästinenser und alle die sie unterstützen, erfolgreich in der Weltöffentlichkeit verteufelt. Sicherlich haben die Palästinenser bei ihrer Gegenwehr ebenfalls den falschen Weg eingeschlagen, aber der Hauptaggressor war und ist immer noch Israel. Obwohl Syrien im Nahostkonflikt ebenfalls sehr stark engagiert ist, fühlen wir uns hier sehr sicher. Die Menschen sind, dank Satelitenfernsehen, alle sehr gut und keineswegs einseitig über die politische Situation informiert. Immer wieder erstaunt sind wir, wenn sie sogar die Namen unseres Bundeskanzlers und unseres Außenministers kennen (ob das der Durchschnittsamerikaner auch weiß?)! Völlig unverständlich ist uns, daß sich eine Institution wie die UN von einer einzigen Nation jahrzehntelang so zum Narren halten lässt. Nicht nur, daß es die UN akzeptiert, daß eine Nation entgegen einer UN Resolution einen Angriffskrieg anzettelt für den sie der Weltöffentlichkeit noch immer die Beweise schuldig ist, sondern sich auch noch verbieten läßt, geschehenes Unrecht zu verurteilen! Wir können nur hoffen, daß sich ein geeintes Europa in Zukunft auch über einheitliche außenpolitische Ziele verständigen kann und dann dem Ganzen ein friedliches Ende setzt! Ebenso hoffen wir, daß sich die amerikanische Bevölkerung bei den nächsten Wahlen für einen Präsidenten entscheidet, der sich an den Prinzipien von Demokratie und Menschlichkeit orientiert! Wir möchten jeden inständig bitten, doch einmal Urlaub in Syrien oder Jordanien zu machen, um sich selbst von der Freundlichkeit und Herzlichkeit der Araber zu überzeugen, statt blind dem von Selbstgefälligkeit und der Gier nach Öl geprägten Bild, das uns die Regierung der USA zu vermitteln versucht, zu folgen! Friede sei mit dir  (der arabisch Gruß) ...

In Al Raqqa wollten wir uns wieder einmal nach einem Internetcafe umsehen. Bereits vor den Toren der Stadt wurden wir von einem Englischlehrer auf seinem Moped abgefangen, der uns zu sich nach Hause einlud. Er war gerade dabei seinen Computer hochzufahren, als ein Stromausfall die Hilfe vereitelte. So wurden wir bei einer netten Unterhaltung  "lediglich" mit Tee und Äpfeln verwöhnt. Ausgestattet mit einer Skizze zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt machten wir uns nach 1,5 Stunden dann wieder auf den Weg. Wir besichtigten zuerst das Bab Baghdad (Baghdadtor) und die Überreste der alten Stadtmauer, bevor wir uns wieder auf die Suche nach dem begehrten Internetcafe machten. Es war wieder einmal Freitag und da nahezu alle Läden geschlossen waren fragten wir ein paar Jugendliche. Nachdem sie eine Weile beraten hatten und gerade zu dem Entschluß kamen, daß heute wohl alle geschlossen wären, meinte einer der Jungs, daß wir doch oben im Büro seines Vaters den Computer nutzen könnten. So landeten wir in dem sehr luxuriösen Büro seines Vaters, offenbar ein wohlhabender Geschäftsmann. Mehrmals wurde uns auch angeboten, daß wir anstatt eine Email zu schicken auch gerne nach Deutschland telefonieren können. Leider gelang es ihnen aber nicht eine Verbindung herzustellen und so wurden unsere Fahrräder kurzerhand in das Büro und wir in ein Auto verfrachtet. Nun fuhr der Sohn des Geschäftsmannes mit uns zu einem seiner Freunde (er studiert in Rußland), von dem er wußte, daß er einen Internetanschluß hatte. Völlig unerwartet landeten wir in einer ebenfalls sehr luxuriös ausgestatteten Wohnung. Leider war das Modem gerade kaputt gegangen, so daß wir auch hier keinen Erfolg hatten. Nun klapperte er mit uns alle Internetcafes der Stadt ab und fand schließlich eines, das geöffnet hatte. Wir wurden mit Tee versorgt und konnten an einem Rechner unseren Email versenden. Leider hatte unser Helfer aber nur sehr wenig zeit, so daß er sich unvermittelt verabschiedete. Er meinte sein Freund, vermutlich der Besitzer des Internetcafes, würde uns dann zurück zu dem Büro seines Vaters bringen. Nachdem wir unseren Schriftverkehr erledigt hatten durften wir für die Internetnutzung und den Tee genauso wenig bezahlen wie für das Taxi mit dem wir von dem Freund unseres Helfers zurück zum Büro gebracht wurden. Eigentlich haben wir erwartet hier wieder unseren Helfer und seinen Vater anzutreffen, doch von ihnen war weit und breit keine Spur mehr zu sehen. Von einem der Angestellten des Vaters wurde uns und den Mitarbeitern des Nachbarbüros (ein Computerladen) noch ein Tee serviert. Irgendwie haben wir gehofft, daß nochmal von unseren Helfern auftauchen würde, bei dem wir uns für die unglaubliche Hilfe bedanken konnten. Nachdem aber nach einer dreiviertel Stunde immer noch niemand  auftauchte hinterließen wir als Erinnerung ein Photo von uns und verabschiedeten uns.

Unsere letzte Nacht verbrachten wir in einem Weizenfeld etwa 50 Km vor Kamishli, einer Stadt direkt an der Grenze. Am nächsten Morgen brachen wir bereits recht zeitig auf, um gegen Mittag an der Grenze zu sein. Normalerweise ist es für uns kein riesiges Problem mehr 50 Km am Vormittag zu radeln, insbesondere wenn es so flach ist wie in Syrien. Doch ärgerlicherweise hatte der Wind gedreht und blies uns nun kräftig entgegen. Nach 3 Stunden, wir hatten gerade mal 30 Km zurückgelegt, legten wir einer größere Pause ein um uns wieder zu erholen. Wir waren gedanklich schon dabei unseren Grenzübertritt einen Tag nach hinten zu verschieben, als wir kurz nach 14:00 Uhr doch noch im Al Kamishli ankamen. Da Syrien um einiges günstiger ist als die Türkei tauschten wir noch 5,-$ um damit unsere Lebensmittelvorräte aufzufrischen. Eigentlich wollten wir noch Milchpulver kaufen, doch nach knapp einer Stunde vergeblicher Sucherei gaben wir entnervt auf (es gab nur die völlig überteuerten Großpackungen von Nestle). Wir entschieden uns gerade unser restliches Vermögen in Reis, Hum Hum (syrische Variante von Bounty), Falaffel und Eis zu investieren, als wir erfuhren, daß die Grenze um 15:00 Uhr schließen würde (wir hatten gerade 15:10 Uhr!!). Wir wollten trotzdem aber noch unser Glück versuchen, beschleunigten unsere Einkäufe und erreichten gegen 15:40 Uhr den am Stadtrand gelegenen Grenzübergang. Dort erklärten uns dann die Grenzbeamten, die gerade dabei waren in zivil ihr Abendessen zu verzehren, daß sie erst am nächsten Morgen um 10:00 Uhr wieder öffnen würden. Um in ein Hotel zu gehen hatten wir kein Geld mehr und um wieder aus der Stadt zu radeln waren wir zu erschöpft. Ein paar hundert Meter neben der Grenze lag jedoch an einem Hang eine schöne Wiese mit einem netten kleinen Bach. Da dort bereits mehrere syrische Familien gemütlich ihren Nachmittag verbrachten, ließen wir uns ebenso erstmal auf der Wiese nieder (mit dem Hintergedanken bei Einbruch der Dunkelheit dort unser Zelt aufzubauen). Wir hatten uns gerade niedergelassen, als eine Gruppe syrischer Mädels kam und uns einlud uns doch zu ihren Familien zu setzen. So saßen wir dann ein paar Minuten später inmitten einer riesigen Gruppe von Frauen und Mädels, von denen aber leider niemand englisch sprach. Kushu, eine der Mädels lebte bei ihrem Bruder in der Schweiz und war gerade zu Besuch. Dummerweise sprach sie aber nur französisch. Da sich unsere Französischkenntnisse aber nur auf "ja", "nein" und "danke" beschränken redeten wir eher mit Händen und Füßen. Nach und nach kramte Kushu jedoch noch ein paar Brocken Englisch aus ihrem Gedächtnis, und schließlich nahmen wir die Übernachtungseinladung von Kushu und ihrer Tante an. Damit wir nicht die ganze Strecke unsere Fahrräder schieben mußten sprang einer der Cousins auf den Gepäckträger des Fahrrades eines Freundes und lotste uns zu dem Haus von Kushus Tante. Kushu und ihre Tante organisierten noch ein Wörterbuch und trafen so knapp eine Stunde nach uns ein. Unverhofft hatten wir so die Möglichkeit uns zu Duschen (warmes Wasser gab es aus einem großen Topf vom Gaskocher) und unsere Wäsche zu waschen (war ein langer Kampf bis wir zumindest helfen durften!!). Da der Mann von Kushus Tante Nachtdienst hatte, kam später noch ihre Mutter bzw., Oma vorbei. Sehr zur Freude der kleinen Tochter von Kushus Tante blieb die Oma als "Anstandsdame" sogar über Nacht. Am nächsten Morgen fing es dann an stark zu regnen, so daß wir neben einem netten Abend auch noch das Glück hatten, nicht im nassen unser Zelt abbauen zu müssen. Leider haben wir vor lauter Aufregung ganz vergessen ein Photo zu machen

Wie schon bereits im letzten Herbst erreichten wir auch diesmal die türkische Grenze im strömenden Regen. Nachdem wir bisher bei all unseren Grenzübertritten vom Zoll durchgewunken wurden hatten wir diesmal kein Glück. Bereits auf der syrischen Grenze wollte der Zollbeamte in alle unsere Taschen schauen. Die Kontrolle unserer Ausweise wurde dann zur Chefsache. Bei einer Tasse Tee wurden unsere Personalien, vom Leiter des syrischen Grenzpostens höchstpersönlich in dessen Büro, in ein großes Buch eingetragen. Nachdem wir den ersehnten Ausreisestempel hatten kramten wir noch unsere Gummistiefel aus unseren Taschen (zusammen mit dem Regen wurde es auch wieder empfindlich kalt). Mittlerweile war dem Leiter des Grenzpostens aufgefallen, daß er keine Angabe darüber hatte, wo wir die letzte Nacht verbracht hatten und es kostete uns einige Mühe ihm zu erklären, daß wir in keinem Hotel, sondern bei einer Familie eingeladen waren. Zum Glück hatte Nadine einen Zettel mit dem Namen und der Schweizer Telefonnummer von Kushu. Was hätten die wohl gemacht wenn wir im Zelt ein paar hundert Meter neben der Grenze geschlafen hätten? Da wir zwei Reisepässe haben und unser Visum für den Iran im anderen Pass war, tauschten wir auf der türkischen Seite unsere Pässe. Ohne Probleme bekamen wir auch ohne syrischen Ausreisestempel (der war ja im anderen Pass) unseren Einreisestempel. Auch der Zoll interessierte sich nicht weiter für uns. Wir hatten den Grenzbereich fast verlassen, als wir noch von einem Militärcheckposten angehalten wurden. In dieser Gegend leben sowohl auf syrischer als auch türkischer Seite viele Kurden und vor etwa drei Wochen hatte es in Al Kamishli einige Ausschreitungen mit 70 Toten gegeben. Daher waren die Soldaten vermutlich auf der Suche nach Waffen, und so mußten auch wir zum wieder unsere Taschen öffnen. Die Soldaten kontrollierten sehr genau und da auch Nadine sich sehr viel Zeit ließ (ich war damit beschäftigt bei fast sturmartigem Wind die Fahrräder festzuhalten), hatten sie bereits nach der dritten Tasche keinen Bock mehr und ließen uns fahren. Nach knapp 4 Monaten waren wir nun wieder in der Türkei!

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