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Kanada 1: 25.05. - 18.09.2009
Canada
2 |
Route: Vancouver Island, Comox,
Powell River, Vancouver, Hope, Fraser Canyon, Kamloops, Salmon Arm,
Revelstoke, Golden, Yoho NP, Lake Louise, Banff, Canmore, Calgary,
North Sakatchewan River, Rocky Mountain House, Devon, Edmonton, Canmore,
Icefield Parkway, Jasper, Lake Louise, Banff, Calgary, Medicine Hat,
Swift Current, Moose Jaw, Carlyle, Winnipeg, Kenora, Thunder Bay,
Sault Ste. Marie, Espanola, Manitoulin Island, Guelph, Hamilton, Niagara
on the Lake, Niagara Falls, Fort Erie |
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Distanz: 6410 Km Höhenmeter:
34110m |
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313. Wochenbericht 25.05.- 31.05.2009
Route: Sidney, Juan de Fuca Trail
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Willkommen
in Kanada: Die Einreise nach Kanada verlief vollkommen unproblematisch
und während wir einfach den Einreisestempel in unseren Pass gedrückt
bekommen und am Zoll quasi durchgewunken werden wird das Auto des
Pärchens das hinter uns kommt komplett auseinandergepflückt.
Wir sind noch nicht einmal 10 Km geradelt, als wir auf eine riesige
Gruppe Tourenradler treffen, die gerade Pause machen. Spontan werden
wir an ihr großes Buffet eingeladen (auch wen die Schatzmeisterin
uns spontan fragt: Wie kommt es daß ihr esst ohne gezahlt zu
haben? Doch schnell wurde sie von den umherstehenden zurechtgewiesen,
daß wir eingeladen wurden,. Sie wäre halt als ehemalige
Polizistin immer etwas barsch entschuldigte sich die Schatzmeisterin
und wünscht uns einen guten Appetit. Zum essen kommen wir eigentlich
kaum, denn schnell hat sich unsere Reise unter den gut 150 Radlern
rumgesprochen so daß wir eigentlich ständig irgendwelche
Fragen beantworten, während wir versuchen unser Chilli ein Käsebrötchen
und den leckeren Nachtisch zu essen. Bruce, der ältere nette
Herr der uns eingeladen hatte, versucht uns zwar mehr freiraum zum
essen zu schaffen, doch letztenendes versuchen wir alle fragen so
gut wir möglich zu beantworten und essen halt abwechselnd. Als
wäre das durchfüttern nicht genug, bekommen wir noch eine
große Tüte Gemüse und einen Topf Chilli mit auf den
Weg. Was für ein Empfang in Kanada! |
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Wiedersehen
mit Chris und Tanja: Beim Apfelpflücken in Neuseeland haben
wir Chris und Tanja kennengelernt die ebenfalls auf der selben Plantage
gearbeitet haben. Zufälligerweise sind sie mittlerweile nach
Victoria Island gezogen und ihr Haus liegt gerade mal 15 Km von der
Fähre Entfernt die uns von den San Juan's hierher gebracht hat.
Die beiden bienten uns an daß wir uns etwas bei ihnen erholen
können, was wir natürlich gerne machen. |
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Juan
de Fuca Trail (Anreise): Eigentlich hatten wir vor den Berühmten
West Coast trail zu wandern, doch Trailgebühr, Fährtickets
und Shuttleservice summieren sich für uns beide auf über
300,- Euro. Wir finden heraus, das direkt südlich des West Coast
trails der Juan de Fuca Trail verläuft, der zwar 2 Tage kürzer,
jedoch ansonsten durchaus vergleichbar ist und sich lediglich auf
40,- Euro beläuft. Die Entscheidung welchen Trail wir machen
ist natürlich schnell gefällt. Chris und Tanja haben uns
zwar angeboten uns zum Trailanfang zu fahren, doch da wir weder ihrer
Zeit noch das ganze Benzin verschwenden wollen lassen wir uns von
Tanja auf dem Weg zu Arbeit an einer Busstation absetzen. Mit den
Bus fahren wir nun nach Sooke. Die 80 Km bis zum Anfang des Trails
wollen wir Trampen und nach nur 15 Minuten finden wir auch schon eine
Mitfahrgelegenheit. Wir erkundigen uns am Infozentrum noch mal nach
Details der Tour und als wir gerade die letzten 2 Km zum Trailanfang
laufen wollen hält ein Auto an und fragt ob wir mitgenommen werden
wollen. Klar wollen wir und so sind wir bereits um 10:00 Uhr morgens
am Ausganspunkt unserer Tour angelangt. |
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Tidepools
am Botanical Beach: Am Botanical Beach gibt besonders viele kleine
Pools die bei Ebbe vom Meer abgeschnitten sind und so eine eigene
kleine Welt bilden. Viele der Pools sind runde im Sandstein ausgehielte
Becken die wie ein schön bepflanztes Aquarium wirken in dem man
manchmal sogar kleine Krebse oder Fische beobachten kann. Wir kommen
genau passend zur Ebbe an und so erkunden wir neugiering jeden auch
noch so kleinen Tidepool. |
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Muschelbänke:
Neben den Tidepools gibt es hier auch große Muschelbänke,
die bei Ebbe ebenfalls komplett freigelegt sind. |
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Juan
de Fuca Trail: Der Juan de Fuca Trail führt entweder über
wilde felsige Strände, die mit riesigen Kieseln und Treibholz
übersäht sind oder durch dicht bewachsenen temperierten
Regenwald. Jährlich fallen hier etwa 7m Regen, und so ist es
kein Wunder, daß wir uns durch dichte Vegetation und über
schlammige Pfade kämpfen dürfen. Viele der umgefallenen
Baumriesen wurden in den Weg mit integriert um kleine Bäche oder
Schlamlöcher zu überqueren. |
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Achtung
Schwarzbären: Wir fragen uns schon zu welchem Tier wohl die
ganzen Kothaufen gehören, die wir auf dem Weg sehen als wir um
eine Ecke biegen und auf einmal ein Schwarzbär etwa 15m vor uns
auf dem Weg steht. Bevor wir den Rückzug antreten versuche ich
zwar noch schnell ein Photo von dem Bär zu machen, doch da es
im Wald zu dunkel ist ist es verwackelt. Ein paar Meter weiter gehen
wir in einen Seitenweg der zu einem Plumpsklo führt. Wir warten
in der nähe des Plumpsklos in das wir im Zweifelsfall flüchten
wollen, doch der Bär zieht ruhig auf dem Wanderweg an uns vorbei.
Am übernächsten Tag sehen wir dann einen jungen Bären
am Strand. Erst frisst er einfach weiter doch dann kommt er direkt
auf uns zu. Wir ziehen uns lieber zurück, doch da es am Strand
keine Seitenwege gibt (am Ufer sind hier direkt Steilklippen) klettern
wir auf einen kleinen Felsen. Der Bär ist aber sicherlich genauso
verunsichert und versteckt sich in einer großen Felsausbuchtung
hinter einem Baumstamm. Nach ein paar Minuten kommt ein kanadisches
Pärchen und gemeinsam umgehen wir die Felsausbuchtung mit dem
Bären großräumig. Kaum sind wir halbwegs an dem Bären
vorbei kommt dieser auch schon aus seinem Versteck heraus und flüchtet
in die entgegengesetzte Richtung. Wer dawohl mehr Angst gehabt hat? |
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314. Wochenbericht 01.06.- 07.05.2009
Route: Victoria, Comox, Powell River, Vancouver
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Hotelübernachtung:
Heidi ist gerade die glückliche Besitzerin unserer Broschüre
geworden. Allzu gerne würde sie uns auch ihrer Familie und insbesondere
ihrem Sohn, der kommenden Sommer durch die USA radeln will, vorstellen
und uns zum Abendessen einladen, doch sie wohnen nicht hier und wir
müssen am späten Nachmittag aus der Stadt raus. Eine halbe
Stunden später kommt sie mit ihrem Ehemann Maurie zurück
und sagt sie hätte bereits einen guten Deal in ihrem Hotel ausgehandelt
und sie wurden uns gerne zu der Übernachtung einladen. Es fühlt
sich schon ziemlich komisch an in ein Hotel eingeladen zu werden,
doch die ganze Familie ist so nett, daß wir nicht umhin können
anzunehmen. Zum Abendessen holen wir uns beim Asiaten leckere Nudeln
und geniessen diese bei Sonnenuntergang an der Uferpromenade. Als
wir mit dem Essen fertig sind präsentiert der beste Straßenkünstler
den wir jemals gesehen haben seine Künste, und nach einem herrlichen
Abend fallen wir schließlich todmüde ins Bett. |
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Wohnwagenübernachtung:
Kurz vor Sonnenuntergang werden wir eingeladen in einem als Gästezimmer
genutztem Wohnwagen zu übernachten, was wir natürlich gerne
annehmen. |
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Wildwasser:
An der sogenannten Sunshine Coast hatten wir zwar reichlich Sonnenschein,
doch die Küste haben wir leider nur selten gesehen, da die Straße
entweder im Inland verläuft oder aber die Küste verbaut
ist. Die Skookumchuck Narrows sind eine Engstelle, durch die sich
Ebbe und Flut zwängen müssen. Hierbei entstehen stets riesige
Strudel und heftiges Wildwasser dem sich lediglich sehr erfahrene
Paddler stellen. Ich habe zwar überlegt auch mein Glück
zu versuchen, doch letztenendes waren mir die Strudel die zuweilen
einen Durchmesser von 30m hatten dann doch eine Nummer zu heftig.
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Mal
wieder Deutsch sprechen: Vor dem Supermarkt werden wir von Oswald
und Joland angesprochen und spontan eingeladen. Oswald und Jolanda
sind ein deutsch-schweizer Ehepaar, das vor gut 14 Jahren nach Kanada
ausgewandert ist und sich hier eine neue Existenz aufgebaut hat. Zu
Abend essen wir in einem indischen Restaurant, in dem ihre Tochter
arbeitet, zu dem sie uns einladen. Da sie jedoch etwa 30 Km weiter
weg wohnen und es bereit spät am Abend ist packen wir unsere
Räder und unser Gepäck in ihr Auto und werden chauffiert.
Nach einer erholsamen Nacht müssen wir am nächsten Morgen
nur noch bergab rollen um zur Fähre zu kommen die uns nach Vancouver
bringt. |
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Zu
Gast bei Seppel und Kerstin: Seppel und Kerstin sind Freunde von
unserem Freund Ufo aus Offenbach. Die beiden Bauingenieure leben seit
etwa 4 Jahren in Vancouver, und da die beiden Rad- und Wintersportbegeistert
sind fühlen sie sich pudelwohl. Seppel liebt es beim Mountainbiken
extrem und für die Dinger die er mit seinem MTB runterfährt
braucht ein normal sterblicher schon eine Kletterausrüstung.
Werner, der ebenfalls gerade zu Besuch bei den beiden ist, war mutig
und ist mit Seppel zum radeln gegangen, doch am nächsten Tag
hat er immer noch alle Knochen gespürt. |
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Sandra
zu Besuch: Unsere Freundin Sandra ist Flugbegleiterin und wie
es der Zufall so will ist sie gerade in Portland (USA) als wir in
Vancouver sind. Portland liegt zumindest von Deutschland aus gesehen
gerade mal um die Ecke von Vancouver und so fliegt Sandra während
ihrem zweitägigem Aufenthalt mal kurz nach Kanada. Vancouver
ist vermutlich die Lieblingsstadt von Sandra und ziehen wir zwei Tage
lang mit ihr durch die Stadt um einige ihrer Lieblingsplätze
kennenzulernen. |
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315. Wochenbericht 07.06.- 14.05.2009
Route: Vancouver
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Fahrradreparatur: Bereits seit einigen Wochen
macht mein Tretlager einige Probleme und aus Angst, daß es irgdwo
in der Weite Kanadas schlapp macht, versuche ich es hier auzutauschen.
Um es auszubauen benötige ich jedoch erst einmal ein paar Spezialwerkzeuge,
die ich mir in einem Outdoorladen kaufe. Dummerweise haben die mir
jedoch das falsche Werkzeug verkauft und so tausche ich es am nächsten
Tag wieder um. Nachdem wir im Internet gelesen haben wie wir das Tretlager
heraus bekommen klappt dies auch wunderbar. Nun zurück zum Radladen,
doch die haben leider kein passendes Tretlager. Ebens erfolglos verlasse
ich auch den 2., 3. und 4. Radladen. Im fünften Radladen gibt
es dann zwar kein passendes Tretlager, doch der Mechaniker meint ich
könnte eventuell ein komplett neuen Kurbelsatz mit integriertem
externem Tretlager einbauen. Der sechste Radladen ist zwar wie die
meisten seiner Vorgänger gut sortiert, doch ein passendes Tretlager
haben sie auch nicht. Im siebten Radladen werde ich jedoch fündig
und erstehen ein neues Tretlager für den Preis in dem ich in
Indien vermutlich ein ganzes Fahrrad kaufen kann. Nun habe ich nur
noch das Problem, daß in Kuba beim Umbau meines Pedals letztes
Jahr das Gewinde neu gemacht wurde, jedoch leider etwas zu klein.
Damals wurde einfach das Pedal nachgeschnitten, was aber bedeutet
daß ich nun kein neues Pedal einbauen kann, welches ich aber
ebenso benötige. In einem Radladen (der 2. in dem ich war) haben
sie aber einen Gewindeschneider und so schneiden wir einfach das Gewinde
an meiner Kurbel etwas größer. Zurück bei Seppel und
Kerstin baue ich alles wieder zusammen. Alles klappt problemlos und
so ist mein Rad nur fit für die letzten 15.000 Km. |
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Mt.
Grouse: Mt. Grouse liegt direkt in Vancouver etwa 10m mit dem
Auto vom Stadtzentrum entfernt. Obwohl eine Seilbahn nach oben führt
ist es im Sommer Volkssport hochzurennen. Etwas unter einer Stunde
benötigen wir für die 700 Höhenmeter und sind damit
nur halb so schnell wie der schnellste Läufer dieses Jahr. Oben
gibt es dann eine weltklasse Holzfällershow, eine Vogelshow,
und zwei Grizleybären. Nadine muss bei der Holzfällershow
mitspielen, und obwohl sie sich alle Mühe gibt verliert sie beim
Sägewettbewerb. Besonders beeindrucken sind die Wettbewerbe wir
Baumstammklettern und Log rolling (beide Holzfäller stehen und
einem Baumstamm der im Wasser liegt und versuchen sich gegenseitig
ins kühle Naß zu befördern). Die beiden Holzfäller
der Show sind jedoch keineswegs irgendwelche Clowns, auch wenn sie
sich so verhalten, sondern beide mehrmalige Weltmeister in den Disziplinen
Speedklettern und Log Rolling. |
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Grizzlys:
Viel Spaß haben wir auch mit den beiden Grizzlys, die sich
hier pudelwohl zu fühlen scheinen. Beide wurden als mutterlose
Babys gefunden und aufgezogen und tollen nun in ihrem Gehege herum
ohne irgendwelche Spuren von Hospitalismus zu zeigen. Um wieder zu
unseren Fahrrädern zu kommen fahren wir aber mit der Seilbahn
bergab um Nadines Knie zu schonen. |
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Weltreiseradlertreffen:
Vor einem Outdorladen treffen wir Edwin und Scott und da wir für
den Abend bereits verabredet sind machen wir aus, uns am nächsten
Morgen zum Frühstück zu treffen. Gesagt getan und so sitzen
wir bei super leckeren Pfannkuchen mit Sahne und Blaubeeren in Edwins
Küche und tauschen Geschichten aus aller Welt aus. Edwin, eigentlich
Neuseeländer, ist von 2001 - 2003 um die Welt geradelt und schließlich
bei seiner heutigen Frau Kathie hier in Vancouver hängengeblieben
(http://howsmycycling.com/).
In Tibet hat er damals Scott kennengelernt. Scott ist US-Bürger
und hat eine 4 jährigen Radweltreise hinter sich und gerade sein
Buch über seine Reise veröffentlicht (www.theargonauts.com).
Klar, daß das Frühstück zum Austauschen aller Geschichten
nicht ausgereicht hat und so bleiben wir noch eine Nacht bei Edwin,
Kathie und ihrer Tochter Anna. Zum Abendessen zaubert Edwin dann eine
Pizza auf den Tisch, die es problemlos mit der Pizza von so manchem
Italiener aufnehmen kann. Am nächsten Morgen müssen wir
dann aber wirklich Abschied nehmen. |
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316. Wochenbericht 15.06.- 21.05.2009
Route: Hope, Fraser Canyon, Kamloops, Salmon Arm
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Wüste:
Der Wüstengürtel der in Mexiko beginnt und sich quer durch
die USA zieht reicht sogar hoch bis nach Kanada. Als uns die ersten
Touristen denen wir im Regenwald begegnen erzählen, daß
wir in ein paar Km in einer Wüste sind fällt es uns sehr
schwer ihnen zu glauben. Richtig vorstellen können wir es uns
jedenfalls nicht. Doch nach und nach weichen die Bergwälder Sage
Büschen bis schließlich nur noch weites offenes Land übrig
ist. Dank riesiger Bewässerungsanlagen gibt es zwar einige große
Weiden, doch ansonsten sind die Sage Büsche (etwa 50 cm hohe
Büsche die mich immer an den Geruch von Salbei oder Teebaumöl
erinnern). |
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Kakteen:
Was wäre eine richtige Wüste one Kakteen? Kein Wunder
also daß es auch hier die stacheligen Gesellen gib.
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Martin
geht fremd: Erwischt :-)
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Ein
Wiedersehen: Eigentlich wollten wir ja über die südliche
Route in die Rockies radeln, doch in Hope haben wir uns kurzfristig
umentschieden und sind doch dem Fraser River gefolgt. So kamen wir
dann nach Kamloops wo wir Heidi, Abby, Kate und Jaiden wieder getroffen
haben. Ja genau, dies war die Familie die uns in Victoria in ein Hotel
eingeladen hat. Diesmal sind wir bei ihnen zu Hause, holen mit unserer
Internetseite wieder auf (der Englische Teil lag fast 2 Monate hinten
dran), lernen Tim Hortons und Wii kennen. Maurie, Heidis Ehemann ist
gerade wieder für 4 Wochen in dem Indianerreservat in dem er
als Krankenpfleger (obwohl er dort die Aufgaben eines Arztes übernimmt
und sogar Wunden näht) arbeitet. Gerne wären wir noch etwas
länger geblieben, doch mit jedem weiterem Tag wäre uns der
Aufbruch noch schwerer gefallen als er es eh schon ist. Die Heimat
fängt an zu ziehen. |
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Tim
Hortons: Tim Horons ist die Kanadische Version von Starbucks.
Tim Hortons ist jedoch um einiges günstiger und so zieht es Heidi
jeden Morgen auf eine Tasse Kaffee hierher. Klar daß wir gerne
mitkommen.
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Wii:
Selbst wir werden irgend wann einmal von Forschritt eingeholt
und so lernen wir von Abby und Kate die Aktiv Spielkonsole Wii kennen.
Anders als bei den Spielkonsolen die es bisher gab muss man her nicht
nur einen kleinen Joystick bewegen sondern seinen ganzen Körper
einsetzen. Am besten gefallen uns die "Spiele" Tennis und
Boxen. Da stehen wir also vor dem TV und schwingen mit unseren Armen
durch die Gegend als würden wir Tennis spielen oder schalgen
Luftlöcher um uns gegenseitig beim Boxen auszunocken. Spaß
hat es auf jeden Fall riesig gemacht, und nun kommt das Beste: Am
nächsten Tag haben wir beide richtig heftig Muskelkater in den
Armen und im Rücken! |
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317. Wochenbericht 22.06.- 29.06.2009
Route: Revelstoke, Golden, Yoho NP, Lake Louise
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Bärenland:
Wir sind wieder im Bäreland und so heißt es wieder
jeden Abend unsere Lebensmittelvorräte im Baum aufhängen.
Diesmal haben wir jedoch Glück und zelten direkt neben einer
Brücke, so daß wir unsere Packtaschen von der Brücke
herunter hängen lassen können. Am nächsten Morgen reißt
uns dann jedoch einer der Packriemen und eine Tasche stürzt einige
Meter in die Tiefe. Kaputt ist jedoch nichts gegangen. |
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Moose:
Eigentlich ist das englische Wort für "Elch" "Elk".
Hier in Nordamerika wurde jedoch das von den einheimischen Indianern
verwendete Wort "Moose" für den Elch übernommen,
während man den Rothirsch hier als "Elk" bezeichnet.
Wie auch immer das Tier auf Englisch nun auch heißen mag, wir
haben auf jeden Fall im Yoho Nationalpark einen Elch gesehen der relativ
nahe an der Straße in einem See stand. An die Autos ist der
Elch ja mittlerweile schon recht gut gewöhnt, doch uns Radler
checkt er doch lieber erst einmal aus, bevor er schließlich
wieder weiterzieht. |
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Yoho
Nationalpark: Eine der Attraktionen im Yoho Nationalpark ist die
sogenannte Natural Bridge. Hier hat sich der Fluß nämlich
so durch den Berg gefressen, daß eine natürliche Brücke
entstanden ist. Das leuchtend blaue Wasser und die atemberaubende
Bergwelt im Hintergrund sind selbst ohne die natürliche Brücke
schon ziemlich beeindruckend. |
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Mountain
Goat: Immer noch im Yoho Nationalpark sehen wir am Abend auf einmal
eine Mountain Goat mit ihrem Jungem. Beide grasen gemütlich direkt
neben der Straße und als die Zahl der Touristen die sie photographieren
wollen immer weiter ansteigt ziehen sich die Beiden sicherheitshalber
etwas in die Felsen zurück, um die komischen Touristen lieber
aus sicherer Entfernung zu beobachten. |
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Lake
Louise: Vermutlich die Hauptattraktion im Banff Nationalpark ist
der weltberühmte Lake Louise und dementsprechend viele Touristen
treffen wir hier auch an. Während sich die meisten mit einem
kurzem Blick von der Uferpromenade begnügen investieren einige
wenige 33,- € um 1 Stunde lang über den See zu paddeln.
Wir pumpen einfach unsere Boote auf, paddeln eine halbe Stunde lang
quer über den leuchtend blauen See und wandern dann noch zu dem
Aussichtpunkt Plain of Six Glaciers bevor es wieder zurück zu
unseren Rädern geht. Jeden Mittag gegen 12:00 Uhr gibt es hier
in der Saison einen deutschen Alphornbläser, der seine Kunst
vor dem atemberaubendem Panorama zum besten gibt.. |
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Lake
Moraine: Am nächsten Tag besuchen wir dann den Lake Moraine,
der uns sogar noch viel besser Gefällt als sein weitaus berühmterer
Nachbar. Wir folgen dem Uferweg bzw. hüpfen direkt am Ufer von
Stein zu Stein und mit jedem Schritt wird der Ausblick auf die vergletscherten
Berge immer besser. |
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318. Wochenbericht 29.06.- 05.07.2009
Route: Banff, Canmore
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Amir
und Julia: Am Lake Louise wurden wir von Armir, seiner bald Frau
Julia sowie einem befreundetem Pärchen angesprochen. Die beiden
Jungs kommen aus dem Iran und so haben wir uns eine Weile über
ihre Heimat unterhalten. Noch am selben Abend erhalten wir eine E-mail
in der uns Armir zu sich nach Canmore einlädt. Da uns unser Weg
sowieso nach Canmore führt nehmenen wir gerne an und einen Abend
später sitzen wir schon bei den beiden am genialen sebstgemachten
Abendessenstischen und bekommen das beste Thai Currey unseres Lebens
serviert. Da Armir und Julia in 3 Wochen heiraten und gerade beide
ihre Eltern ankommen sind die beiden natürlich sehr beschäftigt,
aber sie empehlen uns trotzdem eine Wandertour zum Mt. Assiniboine. |
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Mt.
Assiniboine: Wir lassen den Großteil unseres Gepäck
bei den beiden in Abstellraum und radeln mit unserem Wandergepäck
die 35 Km zum Anfang des Wanderwegs. Der Höhepunkt der zweitägigen
Tour ist sicherlich Lake Maggog über dem Mt Assiniboine thront.
Mt. Assiniboine hat auch übrigens den Spitznamen Marterhorn der
Rockiers, und der kommt wie man sehen kann nicht von ungefähr.
Die Wandertour ist wirklich wunderschön, aber das beste daran
ist, daß wir in den 2 Tagen gerade mal 10 Leute sehen. Am Lake
Louise sieht man die in weniger als einer Sekunde! |
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Schwarzbären:
Auf dem Weg zwischen Banff und Lake Louise im Bow Valley sehen
wir morgens einen noch jungen Schwarzbären neben der Straße
grasen. Fast hätten wir Glück gehabt und hätten ein
Bild alleine mit den Bären im Vorbeiradeln machen können,
aber dann hat ihn auch schon das erste Auto endeckt und stoppt ebenfalls.
Wenn erst einmal ein Auto stopt halten dann auch alle anderen Autofahrer
an, denn sie wissen, daß es igendwas zu sehen gibt. Binnen kürzester
Zeit halten nun 4-5 Autos um den Bären herum an. Zuerst ist der
Bär etwas verunsichert, dann aber beschließt er mitten
durch die Autos hindurch über die Straße zu gehen und auf
der anderen Seite im Wald zu verschwinden. Ein ausgewachsener Bär
streckt zwischendurch mal kurz seinen Kopf aus dem Wald, als er aber
all die Autos sieht brummt er kurz genervt und verschwindet lieber
gleich wieder im Wald. |
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Einradfahrer:
Wenn ihr glaubt, daß wir verrückt sind, dann habt ihr
noch nicht Marc und Gracie getroffen. Die beiden fahren mit dem Einrad
entlang der Great Divide (Hauptkamm der rockis) von Kanada bis nach
Mexiko! Etwa 5000 Km liegen vor den beiden und das fast ausnahmslos
auf Schotterpisten. Packtaschen für Einräder hat leider
noch niemand erfunden und so tragen sie ihre gesamte Ausrüstung
und ihre Verpflegung in großen Rucksäcken auf dem Rücken.
Hut ab! Mehr auf ihrer Internetseite: www.divideby1.com |
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Paddeltour
Teil 1: Zurück in Lake Louise beschliessen wir den Bow River
von Lake Louise bis nach Canmore zu paddeln. Wir deponieren also unsere
Fahrräder bei den Rangern und sperren unser restliches Gepäck
in den Foodlockern am Campingplatz ein und begeben uns auf den Fluß.
Gleich in Lake Louise gibt es auch schon ein paar nette Stromschnellen,
bei denen wir auch schon gleich etwas naß werden. Der Bow River
hat eine gute Strömung und so müssen wir nicht allzu hart
paddeln während wir den Ausblick auf die umliegenden Berge genießen.
Auch die auf halber Strecke liegenden Stromschnellen vor denen wir
mehrmals gewarnt wurden entpuppen sich als ziemlich harmlos und so
haben wir einen herrlichen ersten Paddeltag. |
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319. Wochenbericht 06.07.- 12.07.2009
Route: Banff, Calgary, Lake Louise, Saskatchewan Crossing
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Paddeln
Teil 2: Nachdem wir am ersten Tag bis kurz vor Banff gepaddelt
waren sollte es heute weiter bis nach Canmore gehen (30 Km nach
Banff). Gerade als wir jedoch lospaddeln fängt es heftig an
zu regnen. Teilweise schüttet es wie aus Eimern und als wir
nach knappen 2 Stunden in Banff ankommen stellen wir uns erst einmal
unter und checken unsere Emails und die Wettervorhersage in der
Bücherei. Es soll heute und morgen den ganzen Tag regnen und
so beschließen wir unsere Paddeltour vorzeitig abzubrechen.
Nicht nur daß wir keine Lust haben im Regen rumzupaddeln,
doch die traumhafte Bergwelt ist vollkommen in Wolken verhüllt,
so daß wir eh nichts sehen können. Nachdem unsere Boote
verpackt sind trampen wir nach Calgary. Während wir in Banff
umgehend von zwei Jungs mitgenommen wurden die nur mal eben schnell
auf ein Kaffee nach Canmore fahren (25 Km) warten wir in Canmore
sicherlich eine Stunde bis wir von Vater und Tochter mitgenommen
werden. Die Tochter war mit ihrem Ehemann und Onkels Auto zum Campen
und als dessen Auto auf dem Rückweg komische Geräusche
gemacht hat wurde mal eben Daheim angerufen. Das Schlimmste befürchtend
rückten Vater und Onkel natürlich sofort aus, doch letzten
endes entpuppte sich alles als Fehlalarm. Da Vater und Tochter nach
Red Deer abbiegen werden wir kurzerhand in Onkels/Bruders Auto umgesetzt.
Wir haben mehr Glück als Verstand denn es stellt sich heraus,
daß Onkel/Bruder früher Busfahrer in Calgary war, sich
daher natürlich bestens auskennt und uns freundlicherweise
sogar bis direkt vor die Haustüre von Hendrik fährt. (Haben
im Regen kein Paddelbild gemacht uns so gibt es halt noch ein Sonnenscheinphoto)
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Wiedersehen
mit Hendrik: Hendrik haben wir im Herbst 2006 in Chile kennengelernt.
Hendrik, damals noch Rettungssanitäter, ging kurz darauf für
ein Jahr nach Kanada um dort auf einer Schlittenhundefarm zu arbeiten.
Auf der Anschließenden Rundreise lernte er seine Freundin kennen
(ebenfalls Deutsche,aber mit ihrer Familie in Kanada lebend) uns so
ist er einfach in Kanada hängen geblieben. Wir verbringen einen
herrlichen Abend bei Hendrik und hören uns mit Begeisterung seine
Geschichten von den Schlittenhundetouren die er auf einem Gletscher
geführt hat an bevor wir irgendwann mitten in der Nacht todmüde
ins Bett fallen. |
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Sandra
ist wieder da: Sandra hat gerade einen Flug nach Calgary (weshalb
wir überhaupt nur nach Calgary gefahren sind), und so sehen wir
sie bereits zum fünften Mal auf unserer Reise. Damit steht Sandra,
zusammen mit Martins Mutter ganz oben auf der Liste der häufigsten
Besucher (auch wenn Martins Mutter immer noch ungeschlagen in der
Rangliste mit der längsten Besuchszeit führt). Leider dauert
Sandra's Aufenthalt gerade mal 20 Stunden so daß wir eigentlich
nichts richtig unternehmen, so daß wir zusammen mit Frank, einem
ihrer Kollegen, durch die Fußgängerzone bummeln und zum
Essen gehen. |
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Square
Dance: In Calgary ist gerade Rodeo und so gibt es auch viele Paralellveranstaltungen
in der Fußgängerzone. Neben kostenlosen Pfannekuchenfrühstücks
gibt es auch eine Square Dance Veranstaltung und ehe Nadine sich versieht
wird sie von einem Cowboy geangelt und ist mitten drinn statt nur
dabei! |
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Geburtstag:
Bereits zum 7. mal feiert Nadine nun bereits schon ihren Geburtstag
seit unserer Abreise, doch zu ihrem 30. Geburtstag nächstes Jahr
werden wir wieder daheim in Deutschland sein! |
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Paddeltour
auf dem North Saskatchewan River: Der North Saskatchewan River
entspringt den Gletschern der Rocky Mountains und bahnt sich seinen
Weg durch die Prärie bis zum Lake Superior im Osten Kanadas.
Klar wäre es cool die gesamte Strecke zu paddeln, doch wir begnügen
uns mit dem Teilabschnitt vom Banff Nationalpark bis hinunter nach
Edmonton. Etwa 10-12 Tage planen wir für die 450 Km lange Stecke.
Wir haben riesig Glück und können unsere Räder an der
Rangerstation am North Saskatchewan Crossing einsperren. Und als wäre
das noch nicht genug werden wir von der netten Rangerin auch noch
mit ofenfrischen selbstgebackenen Keksen verwöhnt. Nachdem wir
all unsere Zeltausrüstung und reichlich Essen auf dem Booten
verstaut haben sind wir auch schon auf dem Wasser. Die Strömung
ist richtig gut uns so können wir in aller Ruhe die herrliche
Landschaft genießen. |
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Lake
Abraham: Der Lake Abraham ist der größte Stausee Kanadas,
und da unsere Boote nicht gerade die schnellsten sind planen wir um
den See herum zu trampen. Wir verpassen jedoch dummerweise die Letzte
Ausstiegsmöglichkeit vor dem See und müssen so noch etwa
1,5 Stunden lang auf dem See entlang paddeln und dann noch etwa 1
Km zur Straße laufen. Wir haben jedoch Glück und werden
relativ zügig mitgenommen. Wir haben sogar noch viel mehr Glück
und unser Fahrer bringt uns direkt bis an die Einstiegsstelle unterhalb
der Staudammes so daß wir keinen Meter mehr laufen müssen.
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Entwicklungsland
Kanada: Als Hendrik Kanada mehrmals als Entwicklungsland bezeichnet
hatten wir zwar schon viele haarsträubende Geschichten über
das Umweltbewußtsein vieler Kanadier gehört, jedoch wenig
eigene Erfahrungen gemacht. An dem Campingplatz unterhalb des Stausees
sehen wir dann jedoch eine Gruppe von Quad Fahrern, die ihre Quads
mitten in dem kristallklaren Geltscherwasser waschen! Wir paddeln
hin und fragen sie ob sie denn nicht Wissen, daß sie mit dem
Öl ihrer Quads das Wasser verseuchen. Die Jungs sind unbeeindruckt
und waschen ihre Quads weiter und als Nadine dann noch meint, daß
es ja nicht schlimm ist, wenn man nicht weiß das man das Wasser
verschmutzt wenn man sein Quad darin wäscht, daß es jedoch
ziemlich unglaublich ist, daß man damit weiter macht, wenn man
darauf hingewiesen wird. Antwort der Jungs: "Ich glaube Du fährst
jetzt besser weiter, sonst kann ich dich ja ertränken!" |
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320. Wochenbericht 13.07.- 19.07.2009
Route: North Sakatchewan River, Rocky Mountain House, Devon
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Rapids:
Der North Saskatchewan River ist laut Beschreibung mit WW II -
III bewertet (auf einer Skala von I für: leichte Wellen bis VI
für: unfahrbar). Alle paar Kilometer treffen wir also auf ein
paar nette Stromschnellen, die die Paddelei spannend und feucht gestalten.
Wir, bzw. besser gesagt unsere Boote, managen alle Rapids jedoch ohne
grösere Probleme, bis auf die eine einzelne unerwartet große
Welle, die Nadine strack aus dem Boot haut. Wie so gerne beim Paddeln
verliert Nadine wieder einmal ihre Mütze bei der Aktion, doch
ansonsten wurde sie lediglich etwas naß. |
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Wasserfilter:
Nach 6 Jahren in zuweilen den entlegensten Winkeln der Welt verwenden
wir hier in Kanada nun zum ersten Mal unseren hier neu gekauften Wasserfilter!
Bisher haben wir stets Leitungswasser getrunken, doch hier auf dem
Fluß gibt es leider keine Wasserhähne und dem grauen Flußwasser,
in dem zuvor diverse Quads und Autos gewaschen wurden, trauen wir
nicht richtig über den Weg. Später sehen wir dann noch einige
Goldwäscher im Fluß stehen, und was die noch alles für
Chemikalien ins einst saubere Gletscherwasser hauen wollen wir lieber
gar nicht erst wissen. |
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Einkaufsbummel:
In Rocky Mountain House waren dann unsere Lebensmittelvorräte
erschöpft und so ging ich zum Supermarkt zum Einkaufen. Beladen
mit 2 schweren Tüten und Essen für etwas 6 Tage mache ich
mich auf dem Rückmarsch zu unseren Booten. Etwa 2 Km liegen vor
mir und bei jedem Schritt werden meine Arme etwas länger. Ich
habe es bereits fast geschafft, als ein Autofahrer anhält und
mich zurück zum Fluß bringt. Es sind zwar nur noch ein
paar Meter, doch meine schmerzenden Arme sind sehr dankbar für
die Hilfe. Grant setzt mich am Fluß ab und verabschiedet sich
und als er nach ein paar Minuten wieder zurück kommt vermute
ich schon, daß ich irgend etwas bei ihm im Auto vergessen habe.
Grant ist jedoch besorgt, daß wir keinen Zeltplatz finden würden
und lädt uns zu sich nach Hause ein. Grant, seine Frau Shelley
und insbesondere seine Schwester Roanda sind alle selbst Paddler,
so daß wir leicht ins Gespräch kommen. Etwas überraschend
für unsere Gasdtgeber kommt jedoch, daß wir eigentlich
gar keine Paddler sondern Radfahrer sind und so zeigen wir ihnen nach
dem Abendessen noch unsere kleine Diashow. Shelley und Roanda befürchten
jetzt aber, daß Grant von nun an öfters vor dem Supermarkt
rumhängen wird um wieder ein paar Leute mitzunehmen die sich
letztenendes als Weltenbummler entpuppen. |
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The
Bierley´s: Die Bierley´s (hoffe ich habe sie richtig
geschrieben) sind eine Serie von Wellen kurz vor Rocky Mountain House,
die von der lokalen Kajakszene zum Trainieren genutzt werden. Am Vortag
haben wir sie jedoch verpaßt, da wir links um die sie verdeckende
Insel herumgefahren waren, doch am nächsten Morgen bringt uns
Roanda direkt bis oberhalb von den Wellen. Laut Roanda soll die letzte
Welle die wildeste sein, doch als ich an die Erste Welle heranfahre
sieht diese alles andere als das von Roanda angekündigte WW II+
aus. Nach einem ordentlichem Loch treffen sich zwei sich kreunzende
Wellen genau da wo ich durch will. Ich versuche noch etwas zur Seite
auszuweichen, erwisch die Wellen etwas quer und schon liege ich im
Wasser drin, auch wenn es sekundenbruchteile zuvor noch ganz gut aussah,
als Nadine das Photo machte. Zwei Wellen weiter habe ich das Boot
dann jedoch wieder umgedreht und eine Welle später sitze ich
auch bereits wieder in ihm, um die "gefürchtete" letzte
Welle problemlos zu meistern. Roanda, die lediglich die letzten Wellen
gesehen hat, da ihre Sicht durch die Insel halb verdeckt war, meint
ich wäre ziemlich naß geworden, bevor ich ihr von meiner
unfreiwilligen Badeeinlage berichte. So einfach will ich mich jedoch
nicht geschlagen geben und so trage ich mein Boot nochmal hoch vor
die Wellen um einen zweiten Versuch zu wagen. Diesmal fahre ich die
erste Welle geschickter und nicht mitten im größten Gesprudel
an und komme problemlos durch. Etwas übermütig geworden
will ich nun etwas in der letzten Welle surfen, drehen mein Boot jedoch
zu spät um, erwische die Welle seitwärts und lande zum zweiten
Mal im Wasser. Da bin ich nun also bereits tropfnaß bevor wir
unsere Tagesetappe überhaupt erst anfangen, aber Spaß hat
es allemal gemacht! |
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Aufgesessen:
Da hat ein Bootsfahrer wohl seine Mittagspause wohl etwas zu lange
ausgedehnt und nicht bedacht, daß sich in einem von Wasserkraftwerken
gespeißtem Fluß der Wasserstand auch mal ändern kann.
Als es dann weiter gehen sollte war der Fluß dummerweise in
Weite ferne gerückt. Ganz im Sinne von Robinson Cruso hat seine
Familie dann auch gleich mal eben ein Feuer angemacht um mit Rauchzeichen
auf ihre Notsituation aufmerksam zu machen. Rauchzeichen sind jedoch
auch nicht mehr so verläßlich wie sie es einmal waren und
so rief der Familienvater per Handy kurzerhand einen seiner Freunde
an, der ebenfalls über ein leistungsstarkes Motorboot verfügt.
Zum Gluck ist Sonntag Nachmittag und so leitet der Freund natürlich
umgehend die Rettungsaktion ein. Sehr erfahren zeigt er sich dabei
jedoch nicht, da er schon anfängt das gestrandete Boot ins Wasser
zu ziehen während sein Freund noch im Wasser rumturnt, und jenen
gleich 2x dabei mit dem Seil umnockt. Doch zum Glück hat sein
Motorboot vermutlich mehr PS als jedes Auto in dem ich in meinem Leben
gesessen bin. Schließlich gelingt es mit röhrendem Motor
und ohne das Seil zu zerreissen, was sicherlich seinen Freund, der
immer noch direkt neben dem Seil im Wasser ist und gerade wiedermal
versucht auf die Beine zu kommen, nachdem er zum zweiten mal umgerissen
wurde, ohne Probleme geköpft hätte! Wir paddeln sicherheitshalber
ganz nahe ans Ufer um nicht versehentlich über den Haufen gefahren
zu werden. Die Geduld eine Minute zu warten, bis wir vorbei sind,
hatten die Motorbotfahrer natürlich nicht. Schließlich
ist das gestrandete Boot wieder im Wasser und mit heulendem Motor
und Vollgas rasen die beiden Cowboys von dannen, während zumindest
einer von ihnen noch ganz cool die Hand zum Gruße hebt. Das
Rettungsfeuer raucht jedoch weiterhin fröhlich vor sich hin.
Kein Wunder daß es hier so viele Waldbrände gibt. |
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Gewitterfront:
Am Nachmittag verdunkelt sich bereits der Himmel und einige kleinere
Regenschauer sorgen für eine Abkühlung des bis dahin schwülheißen
Tages. Gegen Abend kommen wir durch Farmland so daß wir keine
guten Zeltplätze sehen. Schließlich finden wir jedoch in
einer Innenkurve eine große mit Büschen bewachsene Kiesbank.
Irgendwie gefällt mir der Platz nicht so gut da unser Zelt relativ
offen dasteht und ich es durch den Kies nicht gut im Boden verakern
kann. Komisch, daß mir genau heute diese Gedanken durch den
Kopf gehen denn normalerweise spielt das keinerlei Rolle. Nadine ist
bereits eingeschlafen während ich immer noch am neuen Wochenbericht
arbeite. Plötzlich höre ich eine Windbö herannahen
und denke mir noch ob ich nicht doch lieber noch schnell das Zelt
mit den Sturmabspannungen sichern soll. Nadine wacht auf und ich verdränge
die Sturmabspanungen, zumal es nun anfängt leicht zu nieseln
(und wer will schon raus in den Regen!). Völlig aus heiterem
Himmel fegt auf einmal eine riesige Gewitterfront heran. Der Sturm
reißt und zerrt an unserem Zelt und wir befürchten schon,
daß wir gleich als riesiges Knäul durch die Lüfte
wirbeln. Die Büsche bieten zwar etwas Schutz, doch nach nur wenigen
Minuten sind bereits einiger unsere Heringe aus dem Boden gerissen.
Damit das Zeltgestänge nicht bricht lehnen wir uns von innen
mit unserem gesamtem Gewicht gegen das Innanzelt und selbst wir werden
von dem Wind heftig durchgeschüttelt. Die heiße Phase des
Sturmes dauert vermutlich 20 - 30 Minuten. Schlieslich läßt
der Wind jedoch etwas nach (nur etwas wohlbemerkt) und ein heftiges
Gewitter mit monsunartigen Regenfällen bricht über uns aus.
Eigentlich bräuchten wir dringend Regenwasser, doch bei dem Regen
will keiner raus um unsere Töpfe zu holen, die wir zum Schutz
vor Bären natürlich nicht im Zelt haben. Riesige Blitze
erhellen den halben Abendhimmel, doch meist schlagen sie nicht am
Boden ein, was wir aus den lange andauernden Donnern folgern, die
quer über den ganzen Himmel rollen. Sicherlich eine gute Stunde
tobt das Gewitter und als der Regen etwas nachläßt spanne
ich das Zelt wieder orderntlich ab. Ein paar Tage später erfahren
wir dann, daß wir mitten im grösten Unwetter seit vielen
vielen Jahren waren. Der Sturm mit seinen Windgeschwindigkeiten bis
106 Km/h wäre beinahe sogar ein Tornado geworden. Zum Glück
nur beinahe. Trotzdem war der Sturm so stark, daß insbesondere
in Edminton viele Bäume entwurzelt wurden und stundenlange Stromausfälle
zu beklagen waren. |
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321. Wochenbericht 20.07.- 26.07.2009
Route: Devon, Edmonton,
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Tiere:
Immer wenn wir unterwegs Leute treffen fragen sie uns, ob wir
viele Tiere gesehen haben und stets haben wir mit: "Eigentlich
nicht" geantwortet, da wir in Canada bisher so mit Tierbeobachtungen
verwöhnt wurden. Doch prinzipiell haben wir in den 10 Tagen auf
dem North Saskatchewan River doch einiges gesehen. Den Anfang hat
der junge Weißwedelhirsch gemacht, der durch den Abraham Lake
geschwommen ist. Einmal sahen wir einen jungen Coyoten der fast eine
halbe Stunde lang in einer Steilwand herumtollte während wir
ihn aus unserem Zelt heraus beobachtet haben. Ein paar mal sahen wir
Weißkopfseeadler die uns entweder von einem Baum aus beobachten
haben, oder über unsere Köpfe hinweg gegleitet sind. Mehrmals
sahen wir Möven, Gänse oder Fischreiher. Immer wenn wir
unser Zelt an einem etwas langsameren Flußabschnitt aufgeschlagen
haben höhrten wir bei Sonnenuntergang das laute Platschgeräusch,
das entsteht wenn ein Bieber mit seiner Kelle aufs Wasser schlägt.
Mehrmals paddelten wir an Weißwedelhirschen und Rothirschen
vorbei, doch sobald sie uns sahen verzogen sie sich sicherheitshalber
in den Wald. Als wir bereits kurz vor Edmonton unser Zelt auf einer
kleinen Insel aufschlugen kam in der Nacht auf einmal ein Hirsch vorbei
doch als er unser Zelt sah machte er sich lieber aus dem Staub. |
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Ankunft
in Edmonton: Edmonton ist eine Millionenmetropole und so erwarten
wir, daß wir viele Kilometer durch unzählige Vororte paddeln
müssen um schließlich ins Zentrum zu gelangen. Etwa 15
Km vor dem Stadtzentrum sind wir immer noch von dichten Wäldern
umgeben und da wir dem Frieden nicht trauen bauen wir unser Zelt auf
einer kleinen Insel gegenüber von einem Skilift auf. Am nächsten
Morgen paddeln wir dann weiter durch ein dicht bewaldetes Tal und
von einer Großstadt ist immer noch weit und breit keine Spur.
Als wir nur noch 5 Km vom Stadtzentrum entfernt sind sehen wir vereinzelt
einige große Villen am Hang über dem Tal liegen, doch von
Downtown ist nichts zu sehen. 2 Km vor dem Zentrum macht der Fluß
auf einmal eine Kurve und als wir um die Kurve herum sind liegt Edmonton's
Skyline auf einmal direkt vor uns. Daß man mitten in das Herz
einer Großstadt paddeln kann, und dabei stets das Gefühl
hat mitten in einem Nationalpark zu sein hätten wir uns früher
auch nie vorstellen können. |
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Karen
und Mike: Karen haben wir vor etwa 2 Wochen im Banff Nationalpark
getroffen und da sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Mike ebenfalls eine
Fahrradweltreise plant kamen wir natürlich sofort ins Gespräch.
Als wir dann in Edmonton sind besuchen wir die beiden im Haus von
Karen's Eltern. Um mehr Geld für ihre Reise sparen zu können
haben die beiden erst vor ein paar Wochen ihre Eigentumswohnung verkauft
und sind wieder in Karen's Elternhaus eingezogen. Wir wollten zwar
nur eine Nacht bleiben doch Karen und Mike wollen am kommenden Wochenende
zu einem 24h MTB Rennen nach Canmore fahren und sie meinten von dort
wäre es für uns viel einfacher eine Mitnahmegelegenheit
zu unseren Rädern zu finden als von Edmonton aus. |
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West Edmonton Mall: Als die West Edmonton Mall
1982 eröffnet wurde war sie die größte Shoppingmall
auf der Welt. Neben etwa 800 Läden und unzählige Restaurants
gibt es hier auch einen Freizeitpark mit Achterbahn, ein Wellenschwimmbad
mit mehreren riesigen Wasserrutschen und eine Seelöwenshow. Während
Nadine einen Klamottenladen nach dem anderen unsicher macht und sogar
einige richtige Schnäppchen ersteht gefällt mit besonders
die Seelöwenshow. Besonders beeindruckt bin ich wie schnell und
beweglich so ein Seelöwe selbst an Land sein kann und daß
er auch mal eben so aus dem Wasser mehrere Meter senkrecht in die
Luft springen kann. |
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24h
MTB Rennen: Um 24 Stunden lang mit dem MTB über wilde Trails
zu rasen sind Radbegeisterte aus der gesamten Weld hierher nach Canmore
gekommen. Neben den Teams die aus je fünf Fahrern bestehen, von
denen immer einer auf der Strecke ist, gibt es aber auch 150 Einzelfahrer,
die hier um den Weltmeistertitel kämpfen. Die 18 Km lange Strecke
mit ihren steilen Anstiegen und Abfahrten führt über Steine
und Wurzeln mitten durch den Wald und ist selbst bei Tag ziemlich
anspruchsvoll. Ausgerüstet mit den neuesten Stirn- und Radlampen
rasen die Radler jedoch auch mitten in der Nacht über den Rundkurs.
Für zusätzlich Spannung sorgten ein paar Schwarzbären
und ein Grizzlybär, die sich am Pacours herumdrückten. Zu
einer Begegnung mit Folgen kam es jedoch nicht. Unser Team, erkennbar
an Bastrock und Blumengirlande, in dem neben Karen und Mike auch Daren,
Peter und Kent mitfahren, braucht bei Tag für eine Runde zwischen
1h 10 Min und 1h 30 Min und in der Nacht gerade mal 10 - 15 Minuten
länger, wobei sie im guten Mittelfeld liegen. Völlig unglaublich
ist jedoch die Leistung der besten Solofahrer, die insbesondere in
den ersten 12 Stunden stets Rundenzeiten von unter einer Stunden abliefern!
Völlig unglaublich ist auch eine Gruppe von Solofahrern, die
auf Single Speed Rädern (Fahrräder ohne Gangschaltung) unterwegs
sind und dabei immer noch schneller sind als unser Team. Während
die Fahrer sich die Nacht um die Ohren schlagen verkriechen wir uns
in unser Zelt, denn wir haben unseren Schönheitsschlaf dringend
nötig. Nach 24 Stunden haben Mike, Karen, Daren, Peter und Kent
dann 18 Runden absolviert, eine Runde mehr als letztes Jahr und das
obwohl die Strecke 2 Km länger war. Dank Bob der sich um den
technischen Zustand der Räder gekümmert hat gab es außer
Karen's Kettenriß keine technischen Probleme. Während das
Team ihren Erfolg gebührend feiert werden wir von einem Pärchen
aus Jasper, die einen Solofahrer unterstützt haben, zurück
zu unseren Rädern genommen. |
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322. Wochenbericht 27.07.- 02.08.2009
Route: Icefield Parkway, Jasper,
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Bärenjagd:
Immer wenn irgendjemand anhält, weil er ein Tier gesehen
hat halten alle anderen Parkbesucher ebenfalls an und gehen auf Photopirsch.
In diesem Fall wurde ein noch junger Schwarzbär erspät.
Zunächst stehen alle noch schön brav oben auf der Straße,
während der Bär unterhalb eines kleinen Abhanges auf Futtersuche
trifft. Als der Bär dann im Gebüsch verschwindet überholt
ihn die gesamte Gruppe, angeführt von einer asiatischen Familie,
und stürmt dann den Hang hinunter um dem Bär den Weg abzuschneiden.
Die offizielle Regel ist, daß man von Bären 100m bzw. 10
Buslängen Abstand halten muß, was sich jedoch nicht immer
umsetzen läßt. Doch sich so nahe dem Bären anzunähern
ist mehr als nur fahrlässig. Und dann wundern sich alle wenn
ein Bär mal aggressiv wird. Wir sind um den Bären besorgt
und radeln zum angrenzenden Campingplatz um den Ranger zu informieren.
Als er das Photo sieht springt er sogar ohne sich ein Oberteil überzuziehen
in seinen Jeep und rast von dannen; dem Bären zur Hilfe. |
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Mistaya
Canyon: Der kristallklare Mistaya River verengt sich hier und
rauscht durch eine enge Schlucht. Die Urgewalt des Wassers, das hier
unablässig auf den Fels einhämmert ist super beeindruckend.
Wäre der Fluß trocken würde der Canyon sicherlich
in etwa so aussehen wie die Slot Canyons, durch die wir in Utah geklettert
sind. |
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Colombia
Icefield: Das Columbia Icefield mit dem ihm entspringenden Gletscher
ist eine Haupttouristenattraktion der kanadischen Rockies. Damit auch
wirklich jeder die Möglichkeit hat mal auf einem Gletscher zu
stehen gibt es anstatt der sonst üblichen Gletscherwanderungen
sogenannte Snowcoach Touren. Snowcoach heißt der Spezialbus
mit dem hier bis zu mehreren tausend Touristen jeden Tag auf den Gletscher
gekarrt werden und dort dann etwas rumlaufen können. Auf den
Gletscher radeln darf man natürlich nicht und für eine eigenständige
Gletschertour haben wir leider die notwendigen Ausrüstung nicht
mit auf unseren Rädern dabei, so daß wir uns mit einem
Spaziergang zur Gletscherzunge begnügen. An der Gletscherzunge
treffen wir auf einen Spanier der für eine dreimonatie Radreise
bei der seine Freundin das Begleitfahrzeug fährt 90.000,- €
als Budget veranschlagt hat! Uns verschlägt es den Atem, was
jedoch nicht an der dünnen Höhenluft liegt. |
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MTB
Trail: Von Jasper aus folgen wir einem auf der Karte eingezeichneten
Radweg, um etwas dem zuweilen stark befahrenem Highway zu entkommen.
Der Radweg entpuppt sich jedoch als felsiger und zuweilen sehr steiler
MTB Trail. Die Anstiege sind so steil, daß wir unserer beider
Kraft benötigen um die bepackten Räder bergauf zu schieben.
Mehrere Stunden quälen wir uns so über Stock und Stein bergauf
und bergab, bevor wir wieder schönen flachen Teer unter unseren
Rädern haben. |
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Fryatt
Valley: Eigentlich wollten wir ja über den berühmten
Skyline Trail bei Jasper wandern, doch als wir am Abend zum Ranger
Office kommen ist dieses bereits geschlossen. Da wir telefonisch bereits
die Auskunft bekommen hatten, daß der Trail eigentlich ausgebucht
ist legen wir am nächsten Morgen keinen Frühstart hin und
erfahren so erst gegen Mittag, daß es doch noch freie Plätze
gegeben hätten. Dummerweise fehlt und nun jedoch die Zeit für
die Wanderung und so wanden wir stattdessen ins Fryatt Valley. Die
ersten 11 Km der Wanderung können wir jedoch noch radeln. Am
ersten Zeltplatz lassen wir unsere Räder und unsere Ausrüstung
zurück und unternehmen eine Übernachtungstour zum Upper
Fryatt Valley, daß mit seinem leuchtend blauem See, dem kristallklaren
Fluß, den Bergen und den Gletschern eines der schönsten
Täler hier in en Rockies ist. |
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Abkürzung:
Wir haben die Wahl noch 7,5 Km auf dem Wanderweg, 2 Km auf einer
Schotterpiste und 9 Km auf einer Teerstraße zu radeln, oder
einfach kurz unsere Packrafts aufzupumpen und unsere Ausrüstung
über den Atabasca River zu paddeln. Zeitlich würde beides
vermutlich etwa gleich lange dauern,und so entscheiden wir uns für
die spannendere und weniger anstrengende Variante: Wir paddeln! Wir
pumpen also unsere Boote auf und paddeln so in mehreren Umläufen
unsere Ausrüstung und unsere Räder durch die starke Strömung
auf die ander Flußseite. Wir haben die Packrafts mittlerweile
ja seit etwa 2,5 Jahren, doch die Fahrräder haben wir bisher
noch nie auf ihnen mitgenommen. Prinzipiell hat man mit den Rädern
zwar etwas weniger Platz, aber ansonsten klappt die Überfahrt
sehr gut. 5 Mal müssen wir übrigens hin und her paddeln,
bis wir unsere gesamte Ausrüstung übergesetzt haben. |
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Grizzly:
Unser erster Grizzly den wir sehen! Im Gegensatz zu einem Schwarzbär
hat ein Grizzly einen kleinen Buckel auf dem Rücken und eine
etwas eingedellte Gesichtspartie (etwa so wie bei einem Schwein) und
bis zu 7 cm lange Krallen. Unser Grizzly ist noch recht jung und da
es dieses Jahr fast keine Beeren gibt (von denen ein ausgewachsener
Grizzly bis zu 250.000 am Tag frißt) futtert er irgendwelche
Knospen. |
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323. Wochenbericht 03.08.- 09.08.2009
Route: Icefield Parkway, Lake Louise, Banff, Calgary
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No
foodlocker, no money: Alle Zeltplätze auf dem Icefield Parkway
sind bereits beleget und da wir im Nationalpark nicht wild zelten
wollen radeln wir zum Overflow Campground. Wir suchen nach einem Stellplatz
möglichst nahe and den Foodlockern um unser Essen nicht so weit
tragen zu müssen, doch können wir nirgendwo einen finden.
Wir fragen zwei Ranger, die gerade eine Umfrage machen, doch auf sie
wissen nicht ob es überhaupt einen Foodlocker gibt. Nun ja, es
gibt keinen und so bietet uns eine nette kandische Familie an, daß
wir unsere Lebensmittel gerne bei ihnen im Auto unterstellen können,
was wir dann auch machen. Offiziell darf man im Nationalpark keinerlei
Lebensmittel außerhalb von sichern Plätzen haben (Auto,
Wohnwagen, Haus, ...), und normalerweise gibt es entweder Boxen, in
die man sein Essen einsperen kann, oder Stahlseile um es hoch in die
Bäume zu ziehen. Wir überlgen uns wie wir den Rangern am
besten verklickern, daß die hier dringend einen Foodlocker brauchen
und da Geld immer ein guter Anreiz ist stecken wir in den Umschlag
für die Caminggebühr einfach anstatt der geforderten 15,70
$ lediglich 10,-$. Daß wir wegen des fehlenden Foodlockers und
da es kein fliesendes Trinkwasser auf dem Campingplatz gibt wenige
bezahlt haben schreiben wir ausführlich von außen auf den
Umschlag. Als wir am nächsten Morgen gerade losradeln kommen
gerade die Ranger um die Kasse mit den Campinggebühren zu leeren.
Anna, die eine der beiden Rangerinnen kennen wir bereits, da wir bei
ihr unsere Räder untergestellt hatten und so halten wir kurz
an um ihnen zu sagen, daß wir diejenigen mit den 10,- $ im Umschlag
sind und wir hoffen, daß sich ihr Chef sooooo sehr darüber
ärgert, daß er umgehend den Bau eines Foodlockers veranlaßt
und die vorhandene Wasserpumpe wieder aufschliesen läßt.
Anna lacht fröhlich und meint daß sie die Info umgehend
weitergeben wird, während sich ihre Kollegin etwas aufs Füßchen
getreten fühlt und meint, daß es etwa 1200,-Euro kosten
würde die Pumpe wieder gangbar zu machen und deswegen kein Foodlocker
da wäre, da der Zeltplatz nur wenige Wochen im Jahr offen wäre.
Nun ja der Zeltplatz ist gut besucht und innerhalb von 2-3 Tagen dürften
die Einnahmen sicherlich schon ausreichen um beide Projekte umzusetzen,
doch einen Foodlocker wird es vermutlich erst dann geben, wenn die
Bären rausgefunden haben, daß es hier einfach Essen zu
bekommen gibt und Anfangen die ersten Zelte auszuräumen. |
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Snowbird
Glacier: "Nomen es Omen" hier am Schneevogel Gletscher. |
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Lake
Peyto: Als ein paar Reisebusse unvermittelt vor uns vom Icefield
Parkway abbiegen folgen wir ihnen unauffällig und werden dafür
mit der herrlichen Aussicht auf den Lake Peyto belohnt. Die milchig
blaue Farbe kommt übrigens von den winzigen Gesteinsteilchen
die sich in dem Wasser gelöst haben, als der Peyto Gletscher
über die Felsen geschrubbt ist. Während die größeren
Gesteinsteilchen zu Boden sinken schweben die winzigen "Gesteinsmehl"
Teilchen imWasser und reflektieren insbesondere die Wellen von blaugrünem
Licht, was dem See seine Farbe gibt. |
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Besuch
aus Deutschland: Mit Floh habe ich seinerzeit in Nürnberg
Abi gemacht und so war es eine riesige Freude ihn und seine Schwester
Eva hier in den Rockies wiederzutreffen. Floh hatte mittlerweile Andrea
geheiratet und war Vater von Benedikt geworden. Andreas Nichte Dani
hatten sie ebenfalls mit in den Urlaub genommen, und so herrschte
in ihrem riesigem Wohnmobil stets reges Treiben. Während wir
am ersten Tag gemeinsam eine kleine Wanderung durch den Johnston Canyon
und einen Ausflug zum Lake Moraine unternahmen, paddelte ich am nächsten
Tag mit Floh eine Runde auf dem Bow River (wo wir einige Stromschnellen
meisterten) während Andrea und Dani einen Reitausflug unternahmen.
An den Abenden traffen wir uns jedesmal in ihrem Wohnmobil wo wir
bis spät in die Abendstunden neue und alte Geschichten austauschten
bzw. wiederbelebten. |
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Zweitbester
Zeltplatz: Der schönste offizielle Zeltplatz in den beiden
Nationalparks Banff und Jasper war der Waterfowl Overflow Campgroud,
da man dort einen herrlichen Blick in die Berge hat. Kurz vor dem
Parkausgang hinter Banff halten wir an einen Restarea an und sind
begeistert von der ebenfalls herlichen Aussicht. Wir machen Abendessen
und da gerade eine Regenfront herannaht bauen wir 100m nebem dem Restarea
unser Zelt auf. Wir sind nicht die ersten mit dieser Idee und so sehen
wir gleich mehrere erst kürzlich zum Zelten genutzte Stellen.
Am nächsten Morgen beim Frühstück genießen wir
dann zum letzten Mal die herrliche Aussicht, bevor wir den Rocky Mountains
endgültig den Rücken zukehren. |
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Calgary:
Nachdem wir, als Sandra da war um uns zu besuchen, Calgary schon einen
kurzbesuch abgestattet hatten rollten wir diesmal mit unseren Rädern
durch die Millionenstadt. Dank der am Bow River angelegten Radwege
brauchten wir kaum auf die Hauptstraßen. Diesmal übernachteten
wir bei Darrin, einem der Mountainbiker aus dem Team von Mike und
Karen. Kurz vor dem Rennen war Darrin seine Federgabel gebrochen und
so war er sicherlich der einzige Teilnehmer der an dem 24h MTB Rennen
mit einer starren Vorderradgabel Teilgenommen hat und damit trotzdem
super schnell unterwegs war. Darrin wohnt in der Innenstadt und so
haben wir keinerlei Probleme ihn zu finden. Darrin befürchtet,
daß seine Kochkünste nicht ausrreichen würden und
so hatte er alle Zutaten incl. Fertigboden für eine Pizza gekauft,
die wir uns dann auch schmecken liessen. Unsere Reise neigt sich nun
doch langsam dem Ende zu und da wir in den nächsten paar Wochen
schnell durch die Prärie zu den Niagarafällen müssen
und es zum paddeln im Winter in den USA und in Spanien vermutlich
eh viel zu kalt ist haben wir unsere beiden Packrafts bei Darrin zurückgelaßen
damit sie Sandra bei ihrem nächsten Flug nach Calgary zurück
nach Deutschland bringen kann. Zumindest für mich ein recht schmerzhaftger
Abschied auf Zeit, doch Nadine ist froh über das Extragewicht,
das sie jetzt nicht mehr mit durch die Gegend radeln muß. |
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324. Wochenbericht 10.08.- 16.08.2009
Route: Calgary, Medicine Hat, Swift Current, Moose Jaw
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Dinosaurierer
Provincial Park: Obwohl wir uns wirklich beeilt haben, sind wir
leider etwas zu spät im Diosaurier Provincial Park angekommen.
Genau genommen sind wir 75 Mio. Jahre zu spät, doch wären
wir schneller gewesen hätten wir noch die Dinosaurier bewundern
können, die damals hier in einer tropischen Landschaft lebten.
Hier findet man übrigens die größte Konzentration
von Dinosaurierknochen auf der Welt, und viele der hier gefunden Knochen
ruhen nun in Museen rund um den Globus. Um zu verhindern, daß
Touristen hier anfangen die Dinosaurierknochen zu plündern sind
70% des Parkes jedoch nur mit von Rangern geführten Touren zu
sehen. Für heute sind jedoch alle Touren bereits ausgebucht und
so begnügen wir uns mit dem Museum und einem kleinem Rundkurs
den wir abradeln. |
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Es
ruft die Prärie: Eigentlich wollten wir uns für die
West-Ostdurchquerung von Kanada etwas mehr Zeit lassen, doch da wir
haben gerade eine Einladung von VAUDE (sie unterstützen uns mit
Radtaschen, Zelt und Bekleidung) erhalten um an der Bikeshow vom 20.
- 25.09.2009 in Las Vegas teilzunehmen. Durch Las Vegas sind wir zwar
schon voor einigen Monate durch, doch wenn wenn wir uns in der Prärie
etwas beeilen werden wir mitte September bei den Niagara Fällen
sein und von dort dann per Flugzeug "mal eben schnell" zur
Bikeshow reisen. Nahezu jeder Kanadier dem wir erzählt haben,
daß wir quer durch Kanada radeln wollen hat mehr oder weniger
die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und gemeint,
daß wir vor Langeweile in der Prärie sicherlich halb umkommen
werden. Mit Prairie bezeichnet man die riesige, flache und fast baumlose
Ebene von den Rocky Mountains bis hinüber zu den großen
See. Etwa 2500 Km "langweiliges" Farmland a la " Unsere
kleine Farm" im Originaltitel "Little House in the Prairie",
sollen auf uns warten. Wir haben die triste eintönige Pampa in
Argentinien immer noch gut in Erinnerung, wo ich vor lauter Langeweile
angefangen haben Ameisen zu beobachten, und so legen wir uns 2 neue
MP3-Player und eine ganze Anzahl Höhrbücher zu (Ufo unser
Homesupport war uns wieder einmal ein helfender Engel). So genießen
wir die leicht hügelige Landschaft während wir uns Krieg
und Frieden (Tolstoi), Steppenwolf (Hesse), Der Alte Mann und das
Meer (Hemmingway), .... erzählen lassen. |
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Kuriose
Namen: Hier im Herzen Kanadas gibt es viele ausgefallene Ortsnamen
wie: Elchkiefer (Moose Jaw), Schnelle Strömung (Swift Current),
oder unser Liebling: Kopf von springendem Buffalo zerdrückt (Head
Smashed In Buffalo Jump). Doch auch bei uns daheim lassen Ortsnamen
wie Katzenellenbogen oder Mausgesäß die Frage aufkommen,
wie die wohl entstanden sind. |
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325. Wochenbericht 17.08.- 23.08.2009
Route: Carlyle, Winnipeg
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Lehrerrunde:
Beim rausradeln aus Carlyle fährt ein Auto langsam neben uns
her und wir werden von drei älteren Damen angesprochen. Sie fahren
zwar erst weiter, doch dann kommen sie nochmal zurück und wollen
uns in ihr Wochenendhäuschen einladen. Um zu dem Wochenendhäuschen
zu gelangen müßten wir jedoch 18 Km leicht bergauf und
dazu noch gegen den Wind radeln, was in anbetracht der bereits späten
Stunde kurz vor Sonnenuntergang für uns völlig unmöglich
ist. Also bieten Pat, Wendy und Sharen an eine Unterstellmöglichkeit
für unsere Räder zu organisieren. Wir können unsere
Räder bei Paul unterstellen. Als dieser meint er hatte bei seiner
eigenen 6 jähringen Weltreise als Rucksackreisender und mit dem
Motorrad in den 70ern damals einen Deutschen Reiseradler mitten in
Australien getroffen meinen wir spontan: "Das war sicherlich
Heinz Stücke". "Ja genau, Heinz war sein Name"
antwortet Paul überrascht, doch noch überraschter ist er,
als wir im erzählen, daß Heinz immer noch am Radeln, ja
sogar immer noch auf der selben Reise ist. Obwohl uns Paul viel lieber
zu sich nach Hause mitnehmen möchte liefert er uns bei dem in
seiner Nachbarschaft gelegenen Wochenendhäuschen von Pat, Wendy
und Sharen ab. Wir bekommen sogar unser eigenes kleines Häuschen,
das eigentlich für die Kinder von Pat und Wendy gedacht ist.
Pat und Wendy sind beide frisch pensionierte Lehrerinnen, während
Sharen immer noch im aktiven Schuldienst ist. Sharen ist jedoch Lehrerin
an einer Schule der Hutterer. Die Hutterer sind eine deutschstämige
protestantischen Religionsgemeinschaft, bei denen es bis auf ein paar
persönliche Habseligkeiten nur Gemeinschaftseigentum gibt. Sie
sind also quasi die "Kommunisten" unter den Religionen,
und während der Staatskommunismus eigentlich weltweit auf Grund
menschlicher Unzulänglichkeit gescheitert ist florieren die Hutterer
hier in Kanada. Obwohl es für den privatgebrauch keinerlei moderne
Technik (TV, Computer, Digitalkamera, ...) erlaubt ist sind ihre gemeinschaftlich
betriebenen Farmen auf dem neuesten Stand der Technik. Da sie ihre
Einnahmen nicht für irgendeinen Firlefanz (TV, DVD Player, MP3
Player,....) ausgeben sind sie ungemein wohlhabend und bezahlen selbst
teuere landwirtschaftliche Maschinen stets in bar! Kein Wunder also,
daß uns an dem Abend nicht der Gesprächsstoff ausgeht,
zumal uns auch Paul Gesellschaft leistet und von seiner Reise erzählt,
während wir ein herrliches Abendessen genießen. |
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Küchenbaugehilfen:
Paul macht maßgefertigte Küche und hatte uns erzählt,
daß ihm gerade drei seiner Angestellten fehlen und er mit der
Arbeit nicht nachkommen würde. Spontan bieten wir ihm an zu helfen
(hatten wir doch in der letzten Woche gute Fortschritte gemacht) und
finden uns so am nächsten Morgen mit Asthon auf einer Farm wieder,
wo wir helfen wollten in das gerade neu erbaute Haus die Küche
und die Badezimmermöbel einzubauen. Eine Treppe in das Haus gibt
es noch keine und so schleppen wir zunächst alle Teile über
einen schmalen "Laufsteg" ins Haus. Während Asthon
die Küche zusammebaut beginnen Nadine und ich die Badezimmermöbel
zusammenzubauen. Als gelte es die Möbel so fest in das Haus zu
verankern, damit diese im Falle eines Orkanes nicht nur sich selbst
sondern auch das gesamte Gebäude zusammen halten könnten,
sollten wir zunächst mit 5 Schrauben je zwei Möbelteile
miteinander verbinden und anschließend mit 8 Schrauben mit der
Wand auf immer und ewig verbinden. Kanadische Häuser sind alle
aus Holz gebaut, so das es keinerlei Mühe darstellt die Möbelteile
mit der Wand zu verschrauben. Gegen Abend haben wir dann die halbe
Küche und beide Badezimmer fertig und fahren zufrieden wieder
"heim" |
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Radreparatur:
Als wir schon fast auf den Rädern sitzen fällt uns noch
ein, daß sich ja noch eine Schraube an Nadines Lenker festgefressen
hatte. Da Paul über eine voll ausgestattete Werkstatt verfügt
fragen wir ihn, ob wir kurz seine Bohrmaschine benutzen könnten,
doch stattdessen legt Paul gleich selbst Hand an. Nachdem die Schraube
rausgebohrt ist werden noch Vertiefungen eingebohrt und eine neue
Schraube eingesetzt, so daß wir Nadines schon bis auf den Lenker
abgegriffenen Handgriffe umdrehen können und sie bis zurück
nach Deutschland halten werden. Während Paul mit den Bohrarbeiten
beschäftigt ist und uns die Lehrerinnen eine unserer Taschen
nachbringen, die wir bei ihnen vergessen hatten, werden wir vom Reporter
der lokalen Presse interviewt. Schließlich machen wir uns dann
aber doch wieder auf den Weg. |
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Holland:
Obwohl mitten in der Prairie sind wir auf einmal in Holland! Doch
der kleine Ort wurde keineswegs nach unserem Nachbarland benannt sondern
nach dem ersten Postbeamten des Ortes, Mr. Holland, der jedoch aus
England stammte. Die Frage warum dann jedoch eine Windmühle als
Wahrzeichen des Ortes gewählt wurde und nicht etwa die "Tower
Bridge" konnten wir leider nicht klären. |
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Bee's
Knees: Als wir durch Winnipeg radeln gibt gerade ACDC ein Konzert.
Es wäre bestimmt mal cool die Jungs live zu hören, aber
nach einem ganzen Tag radeln den Abend noch dicht gedrängt gemeinsam
mit 45.000 Menschen zu verbringen scheint uns dann doch nicht allzu
verlockend. Kurz hinter Winnipeg ist die Prärie dann zu Ende
und wir radeln wieder durch Wälder. Nach 2 Wochen haben wir nun
also die Prärie hinter uns gelassen und dabei die Provinzen Alberta,
Saskatchewan und Manitoba durchquert ohne auch nur einmal den berühmten
Westwind erlebt zu haben. Jede Provinz alleine ist etwa 3x so groß
wie Deutschland, doch nach Toronto fehlen uns immer noch knappe 2000
Km und die werden wir komplett durch die Provinz Ontario radeln..
Unseren letzten Abend in Manitoba verbringen wir im B&B Bee's
Knees. Eric, der Betreiber, ist in unserem Alter und hat uns in dem
nahegelegenen Seeresort aufgegabelt, als wir nach dem Abendessen gerade
wieder aufbrachen. Das Bee's Knees steckt gerade in seiner ersten
Saison als B&B doch da zwei gute Freunde in dem nahegelegenem
Resorthotel arbeiten und ihm stets Gäste vermitteln läuft
der Laden sehr gut. |
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326. Wochenbericht 24.08.- 30.08.2009
Route: Kenora, Thunder Bay
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Lake
of the Woods: Unter Kanada haben wir uns immer endlose malerische
Seen und Wälder vorgestellt, und bis jetzt wurde diese Erwartung
nicht so richtig bestätigt. Doch mit unserer Ankunft in Ontario
sollte das anders werden. Alles ist bewaldet und hinter jeder Kurve
lauert ein herrlicher See. Den schönsten Namen all der Seen,
hat der schier endlose "Lake of the Woods" was sich auf
Deutsch mit "See von den Wäldern" jedoch ziemlich bescheuert
anhört. Aber man muß ja auch nicht alles übersetzen.
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Die
Polizei dein Freund und Helfer: Wir haben die Nacht an einem kleinem
Rastplatz, an dem ein großes Schild "Nur zum Picknicken"
angebracht ist, gezeltet und sitzen gerade beim Frühstück
vor dem Zelt mit Blick auf demn See, als ein Polizeiauto auf uns zufährt.
Wir befürchten schon einen kleinen Anschiß oder zumindest
eine Belehrung, daß man hier nicht zelten dürfe, doch der
Polizist fragt nur ganz freundlich, ob bei uns alles klar sei, oder
ob wir Hilfe bräuchten. Bei uns ist alles bestens, und da wir
kein Mobiltelefon haben lehnen wir das Angebot des Polizisten uns
seine Visitenkarte mit Notrunummer zu geben dankend ab. Nach einer
halben Minute kommt der Polizist dann jedoch wieder zurück und
übergibt uns seine Karte mit dem Hinweis, daß wir in einem
Notfall ja auch das öffentliche Telefon benutzen können,
das in ein paar Kilometern an der Straße wäre. Wie freundlich!
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Terry
Fox: Terry Fox war ein junger an Krebs erkrankter kanadischer
Indianer, der, obwohl er bereits ein Bein an die Krankheit verloren
hatte (er hatte eine Beinprothese), beschloß von der Ostküste
Kanadas an die Westküste zu rennen. Nachdem er in nur 5 Monaten
bereits 5373 Km bis nach Thunder Bay zurückgelegt hatte zwang
ihn seine Krankheit, der er schließlich erlag, zur Aufgabe seines
Vorhabens. Bei seinem "Marathon of Hope" sammelte er Spendengelder
in Höhe von 24 Mio. $CAN für die Krebsforschung und wurde
so zu einem kanadischen Nationalhelden. Zum Gedenken an Terry Fox
und seine unglaubliche Leistung wurde ihm daher ein Monument etwas
östlich von Thunder Bay errichtet. |
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Häuschen
am See: Wir sind gerade auf der Suche nach einem geeigneten Zeltplatz,
als ein Auto neben uns anhält und wir gefragt werden, ob wir
nicht Lust hätten heute Nacht in einem Bett zu schlafen. So kommt
es, daß wir George und Barb zu ihren direkt am Lake Superior
gelegenen Wochenendhäuschen folgen. Den beiden gehören gleich
zwei nebeneinander gelegene Häuschen und so kommen wir zum dem
Luxus eines eigenen Häuschens. Doch es kommt noch besser. Da
sie hier draußen keine Dusche haben haben sie eine schöne
Sauna, die sie uns auch direkt anheizen. George, der 1972 für
Kanada als Ringer an den Olympischen Spielen in München teilnahm,
und Barb bieten uns an, daß wir uns hier doch ruhig ein paar
Tage lange erholen sollten, doch wegen der Bikeshow in Las Vegas haben
wir leider etwas Zeitdruck, da wir immer noch etwa 1500 Km radeln
müssen. Allem "Stress" zum trotz bleiben wir aber doch
einen weiteren Tag und genießen die herrliche Aussicht auf den
See, während wir einige Reparaturen durchführen und unsere
Photos sortieren. Neben dem herrlichen Frühstück und dem
leckerem Abendessen, mit dem uns Barb und George verwöhnen, genieße
ich von dem bequemen Sessel im Wohnzimmer insbesondere die Aussicht
auf den vom Mond erhellten Lake Superior. |
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327. Wochenbericht 31.08.- 06.09.2009
Route: Thunder Bay, Wawa, Sault Ste. Marie
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Liegeradler:
Am Lake Superior treffen wir auf Scott und Becky, die mit ihren Liegerädern
gerade auf dem Weg nach Ottawa sind. Ottawa ist nicht nur die Hauptstadt
Kanadas, sondern auch die Heimat von Scott und Becky, die sie vor
gut 15 Monaten gen Osten verlassen hatten. Nach Kanada und der Ostküste
der USA folgten Italien, Griechenland, Türkei, Syrien, Jordanien
und Südostasien, bevor sie mit dem Frachtschiff wieder nach Nordamerika
zurückkehrten. 15.000 Km sind die beiden mittlerweile auf ihren
Rädern geradelt, und bis sie wieder daheim sind werden wohl nochmal
gut 1000 Km hinzukommen. Wir verstehen uns sehr gut und so radeln
und zelten wir drei Tage lang gemeinsam, bevor Scott und Becky nach
Ottawa abbiegen. Ihre Internetseite: |
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Essenbaum:
Scott und Becky haben ebenso wie wir immer reichlich Lebensmittel
mit dabei, und so ziehen wir jeden Abend knappe 50 Kg Fressalien die
Bäume hoch. |
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Winnie
the Pooh: Was macht Winnie the Pooh eigentlich hier in White River
am Lake Superior? Ganz einfach: Hier kommt er her! 1914 erstand der
junge Militäroffizier Harry Coleburn hier von einem Trapper ein
Schwarzbärenbaby für 20,- $ und benannte ihn nach seiner
Heimatstadt Winnipeg. Schnell wurde der Name des Bären zu Winnie
verkürzt, doch als Harry Coleburn nach Frankreich versetzt wurde,
um dort seinen Dienst zu leisten, übergab er Winnie dem Zoo von
London, wo er schnell zum Liebling der Zoobesucher wurde. So wurde
er auch zum Liebling von Christopher Robin Milne, dem Sohn von A.
A. Milne, der die berühmten Geschichten von Winnie the Pooh schrieb,
die schließlich von Disney gekauft wurden. Um nicht in Copyrightschwierigkeiten
mit Disney zu kommen wurden bei der Statue von Winnie hier in White
River jedoch dessen Augen leicht verändert. |
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Fauna:
Fast wären wir durch Nordontario hindurchgeradelt ohne einen
einzigen Elch zu sehen, und das, obwohl hier überall Schilder
stehen, die vor ihnen warnen. Einmal hat Nadine dann aber doch einen
Elch mit seinem Jungen erspäht, doch bevor ich mit Becky und
Scott bei ihr ankam hatten sie sich schon verdrückt. Abgesehen
von den Elchen hat sich die Tierwelt in Ontario aber nicht Lumpen
lassen, und so sehen wir zweimal Schwarzbären (einmal sogar mit
Jungem), einen alten Wolf, eine kleine harmlose Schlange, drei Kraniche,
mehrere Weisskopfseeadler, ein Murmeltier und unser erstes lebendes
Stinktier (sonst immer nur Tod auf der Straße). Als wir das
Stinktier sehen kommt es mit hoch erhobenem Schwanz direkt auf mich
zugerannt, und da ich keine Sprühladung abbekommen will ergreife
ich umgehend die Flucht! |
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Wawa:
"Wawa" ist der Name der hier ansässigen kanadischen
Indianer für "Gans". Die Gans wurde zu Ehren der Fertigstellung
des "Trans Kanada Highways" aufgestellt, da dessen Bau südlich
von hier wegen der vielen Berge besonders schwierig war. Natürlich
ein wichtiges Monument für Kanada, aber natürlich keineswegs
so wichtig für den Rest von uns wie Winnie the Pooh! |
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Vater-,
Mutter- und Babysee: Hier in Ontario gibt es einen See nach dem
anderen, doch um hier den herrlich bunten Indian Summer zu erleben
sind wir leider etwas zu früh dran. Bei so vielen Seen ist jedoch
einiges an Einfallsreichtum gefragt, damit einem nicht die Namen ausgehen,
was hier jedoch passiert zu sein scheint, da drei nebeneinander liegende
Seen Dad Lake, Mom Lake und Baby Lake heißen. |
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Seltsame
Flaschen: Diesen Artikel bitte nicht beim konsumieren jedwelcher
Speisen und Getränke lesen! Wir wundern uns bereits seit geraumer
Zeit, warum hier so halb gefüllte Trinkflaschen am Wegesrand
liegen. Scott und Becky kennen jedoch des Rätsels Lösung:
Viele Lkw Fahrer sind zu faul um eben mal kurz anzuhalten um ihrem
drigendem Bedürfnis nachzugehen. Also pinkeln sie kurzerhand
in eine leere Trinkflasche und werfen sie einfach aus dem Fenster! |
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Lake
Superior: Der Lake Superior ist der größte Süßwassersee
der Welt. Lediglich der Baikalsee hatte mal mehr Wasser, doch der
ist ja bekanntlich der russischen Planwirtschaft zum Opfer gefallen.
Der Lake Superior ist 82,100 Km² groß, 405 m tief und verfügt
über eine Küstenlinie von 2,938 Km! Kein Wunder also, daß
wir eine ganze Woche brauchen um an der Nordküste entlang zu
radeln! |
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328. Wochenbericht 07.09.- 13.09.2009
Route: Sault Ste. Marie, Espanola, Manitoulin Island, Guelph
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Velorution:
Von Becky und Scott haben wir erfahren, daß man in Sault Ste.
Marie (kurz lediglich The Soo oder The Zoo (ironisch)) hinter dem
Radladen Velorution kostenlos zelten kann. Wir kommen jedoch dummerweise
am Sonntag an, und so ist der Laden geschlossen. Von einem Reiseradler
aus Litauen, der gerade mit dem Besitzer telefoniert hat, erfahren
wir, daß wir trotzdem einfach unser Zelt aufbauen können.
Wir sind gerade dabei etwas an unserer Internetseite zu arbeiten als
Hans, ein sehr guter Bekannter des Radladenbesitzers, vorbei kommt
und uns noch den Zugangscode zu Dusche und Toilette gibt. Hans ist
vor vielen Jahren aus Deutschland nach Kanada ausgewandert und hat
in seiner Freizeit jahrelang selbst Fahrradrahmen geschweißt.
Klar, daß er sich freut mal wieder Deutsch zu sprechen, und
so lädt er uns, gemeinsam mit einer Bekannten, am nächsten
Morgen auf einen Cappuccino ein, den wir dann auch aus vollen Zügen
genießen, während wir von unserer Reise berichten. Der
Radladen hat übrigens eine kleine Radteststrecke hinter dem Haus,
auf der jedoch Saltos mit dem Fahrrad verboten sind. Schade, warum
eigentlich? :-) |
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Drehbrücke:
Jedesmal zu vollen Stunde wird diese Drehbrücke zur Seite
geschwenkt, damit Segelboote und andere größere Schiffe
passieren können. Die Manitoulin Island, zu der die Drehbrücke
führt, ist übrigens die größte Süßwasserinsel
auf unserem Planeten. Die ganz treuen unter unseren Lesern können
sich vielleicht noch an Rob erinnern. Rob haben wir im Januar 2004
in Kairo getroffen und mit ihm und Ufo (unserem Homesupport der uns
damals besucht hat) einen herrlich kurzweiligen und unterhaltsamen
Abend verbracht. Hier auf der Drehbrücke zur Manitoulin Island
ist Rob damals mitten im dicksten Winter zu seiner Fahrradweltreise
aufgebrochen. Sechs Jahre, 100.000 Km und um viele Erfahrungen reicher
hat Rob seine Reise dann kurz vor Weihnachten 2007 wiederum genau
hier auf dieser Brücke und erneut mitten im dicksten Winter mit
ordentlich Schnee beendet. Als wir ankommen ist Rob jedoch gerade
auf einer Kanutour unterwegs, so daß wir leider nicht das Vergnügen
haben ihn wieder zu treffen. Witzigerweise werden wir jedoch kurz
vor der Brücke von dem gleichen Reporter interviewt, der damals
auch über Rob einen Artikel geschrieben hat! |
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The
Big Canoe: Um von der Manitoulin Island gen Süden wieder
aufs Festland zu kommen müssen wir mit der MS CHI-CHEEMAUN, was
in der Sprache der hiesigen Indianer "Großes Kanu"
heißt, über den Lake Huron nach Tobermory fahren. Ich habe
leider die Infobroschüre verloren doch soweit ich mich erinnere
kann das "Große Kanu" 143 Autos transportieren und
benötigt für den 200 Km langen Rundweg 3600 l Diesel. Eigentlich
habe ich immer gedacht, daß so ein großes Schiff viel
effizienter ist als lauter einzelne Autos, doch zumindest in diesem
Fall braucht man schon ganz schöne Spritschlucker, um auch nur
nahe an das Schiff heran zu kommen. (Photo jedoch in Niagara on the
Lake aufgenommen) |
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329. Wochenbericht 14.09.- 18.09.2009
Route: Hamilton, Niagara on the Lake, Niagara Falls, Fort
Erie
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Niagara
on the Lake: Niagara on the Lake soll die schönste Stadt
Kanadas sein und mit ihren Allen, den herrlich hergerichteten alten
Häusern und der Blumenpracht die man überall sieht macht
sie ihrem Ruf alle Ehre. Die vielen Boutiquen, Galerien, Restaurants
und Cafes die sich daher hier angesiedelt haben können uns jedoch
nicht wirklich anlocken und so verbringen wir den Nachmittag gemütlich
in einem herrlichen Park am Lake Ontario. Als wir am Abend gerade
wieder weiterradeln begegnen wir Bern und Silvia, einem Deutsch Kanadischem
Ehepaar auf ihren Fahrrädern, die hier seit vielen Jahren leben.
Wir unterhalten uns lange sehr angeregt und als es zu dämmern
anfängt verabschieden wir uns voneinander und jeder radelt seines
Weges. Ein Paar Minuten später holen die beiden uns jedoch wieder
ein und laden uns zu sich nach Hause ein. Wir werden mit einem leckerem
Abendessen verwöhnt und da Bernd Photograph ist geht uns der
Gesprächsstoff nicht einmal annähernd aus. Als Bernd und
Martin ins Bett gehen ist es bereits weit nach 02:00 Uhr. Auch aus
dem geplanten Frühstart am nächsten Morgen wird nichts denn
immer noch gibt es viel zu viel zu erzählen, doch gegen Mittag
verabschieden wir uns schließlich schweren Herzens. |
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Niagara
Falls: Wenn sie auch nicht größer sind als die Iguazu
Fälle zwischen Argentinien und Brasilien und ebenso niedriger
als die 1000m hohen Angels Falls in Venezuela, so sind die Niagara
Fälle immerhin die wasserreichsten Wasserfälle der Erde.
Die Horseshoe Falls (Hufeisenfälle) sind schon ganz schön
beeindruckend. Kaum zu glauben, daß sich einige todesmutige,
in Stahlfässer gepackt, hier hinuntergestürzt haben und
das ganze auch noch überlebten. |
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Misty
Maid: Normalerweise ist der ganze Tourikram ja nicht ganz so unser
Ding, doch die Change mal fast unter die Niagarafälle zu schippern
nutzen auch wir. Nach dem Motto klotzen statt kleckern gehen wir so
auch direkt in die Bootsspitze. Als das Boot dann direkt vor den Wasserfällen
ankommt fühlen wir uns wie in einer Waschmaschine im Schleudergang.
Die hinabstüzenden Wassermassen rauschen in unseren Ohren und
der stürmische Wind bläst uns die Gischt sauber um die Ohren.
Wir haben für die Bootsfahrt zwar einen Poncho bekommen, doch
den müssen wir schon festhalten damit er uns nicht vom Wind fortgerissen
wird. |
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American
Falls: Die Niagara Falls teilen sich in 2 Wasserfälle auf.
Während die Horseshoe Falls die Grenze zwischen Kanada und den
USA bilden liegen die kleineren American Falls komplett in den Vereinigten
Staaten. |
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Abschied
aus Kanada: Becky und Scott, die beiden Liegerad Radler denen
wir begegnet sind, haben uns Beckies Onkel und Tante als übernachtungsplatz
vermittelt. Damit wir etwas mehr Platz haben haben die uns jedoch
bei Dieter, ihrem Deutschen Nachbarn untergebracht. Dieter feiert
in Kürze seinen 80. Geburtstag und freut sich sehr wieder einmal
die Sprache seiner alten Heimat sprechen zu können. Natürlich
werden wir hier mit richtigem deutschem Brot und Keksen verwöhnt.
gerne wären wir noch einen Tag länger bei Dieter, Tante
Sharon und Onkel Mike geblieben, doch die Bikeshow in Las Vegaßs
ruft und um im Notfall noch einen Reservetag zu haben entschliessen
wir uns nach dem wir uns das herrliche Frühstück von Tante
Sharon haben schmecken lassen, direkt weiter zur Grenze zu radeln.
Den Kanadiern sind wir gleich ganz egal und der Amerikanische Grenzbeamte
schaut zwar etwas murrisch, doch ansonsten haben wir diesmal keine
Probleme bei der Einreise (diesmal habe ich mir schon vorher 6,- $
von Nadine geschnappt). |
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