TAHITI: 05.09. - 14.09.2006

Route: Tahiti, Bora Bora, Mo'orea,

Tahiti Distanz: 185 Km                          Höhenmeter: vielleicht 250

 
Vorwort:Tahiti ist die größte Insel von Französisch Polynesien, das mit seinen 118 Inseln gerade mal über 3500 Km² Festland verfügt. Auf den allermeisten Inseln ist lediglich ein schmaler Küstenstreifen besiedelbar und so gibt es eigentlich kaum Möglichkeiten zum wild Zelten. Die meisten Insel sind von einem Riff umgeben, so daß man direkt vor der Küste eine wunderschöne, flache Lagune mit keinerlei Wellen hat. Insbesondere die wunderbar leuchtenden blauen Lagunen sind absolut sehenswert, auch wenn Französisch Polynesien sicherlich zu den teuersten Urlaubsregionen der Welt gehört! Habe übrigens eine Woche lang ständig gerätselt warum ich am 6. September in Neuseeland losgeflogen bin und am 14 September von Tahiti weiterfliege, obwohl ich im Reisebüro sagte, daß ich 10 Tage hier bleiben wolle. Dann dämmerte es mir allmählich: Tahiti liegt östlich der Datumsgrenze und die habe ich von Neuseeland aus kommend überflogen und so einenTag "reingeholt"!
 
 Begrüßungszeremonie auf Tahiti: Kaum durch den Zoll wurde ich auch schon so begrüßt wie man sich es in der Südsee vorstellt: Es wurde Musik gemacht und jeder Ankömmling bekam ein Blume geschenkt. Die beliebten Blumenkränze gab es natürlich auch, doch die bekam man nur von Verwandten oder Freunden die einen am Flughafen abholen wollten, oder wenn man sich Freunde in Form einer "Hotelreservierung mit Abholservice" gekauft hatte. 
 
Die Geschichte Polynesiens (Besiedelung, Eroberung und Atomtests): Obwohl sehr weit abseits gelegen und lange unentdeckt, so hat Polynesien doch in den letzten Jahrhunderten eine abwechslungsreiche Geschichte zu bieten. Hier die Kurzform: Französisch Polynesien (genauer gesagt Inseln wie Bora Bora, Mo'orea, Tahiti) wurde von den Polynesiern zwischen 200 v.Chr. - 400 n.Chr. besiedelt. 1520 n.Chr. kamen dann die Spanier mit Ferdinand Magellan in diese Gegend, der aber nur eine weit abseits gelegene Inseln gesichtet hat. 1615 kamen die Holländer, aber auch sie sichteten nur einige entlegene Inseln. 1767 kamen dann schließlich auch die Engländer in die Südsee und entdeckten als erste Tahiti gefolgt von den Franzosen 1768. Zwischen 1769 und 1779 kam dann der große James Cook und erkundete und entdeckte quasi alle Inseln und Atolle der gesamten Südsee. 1772 kamen nochmals die Spanier um Tahiti für sich zu beanspruchen, was jedoch längst die Engländer und Franzosen gemacht hatten. 1787 ereignete sich dann die berühmte Meuterrei auf der Bounty, einem englischen Schiff. Die Briten brachten Ende des 18 Jh. protestantische Missionare mit und so wurde in Polynesien das Christentum eingeführt. Später kamen dann katholische Missionare, die von den Franzosen angeliefert wurden. Als schließlich zwei katholische französische Missionare von den protestantischen Briten verhaftet und deportiert wurden kam 1842 ein französischer Admiral, richtete seine Kanonen auf Papeete und übernahm die Kontrolle. Der Erste Weltkrieg ging nahezu unbeschadet an der Region vorbei. Im Zweiten Weltkrieg benötigten die Amerikaner nach dem Angriff auf Pearl Harbour auf Hawaii einen Stützpunkt im Südpazifik und so rückten sie mit 5000 Soldaten nach Bora Bora ein. Auf Bora Bora bauten die Amerikaner eine Straße rund um die Insel (ganze 32 Km lang) und einen Flughafen (der erste und bis 1961 einzige Flughafen Französisch Polynesiens). 1946 wurde Französisch Polynesien offiziell zum Überseegebiet der Französischen Republik erklärt und 1958 stimmten 65% der Polynesier dafür, daß sie bei Frankreich bleiben wollen. 1966 fingen die Franzosen dann auf den Atollen Moruroa und Fangataufga mit atmosphärischen Atomtests an, die sie erst 1981, nach massiven internationalen Widerständen, in den Untergrund verlegten. Der internationale Widerstand gegen die Atomtests wächst weiter, wobei auch das Greenpeace Schiff "Rainbow Warrior" vom französischen Geheimdienst in Auckland in Neuseeland versenkt wird. 1995 wollen die Franzosen nochmal eine Testserie durchführen werden aber durch internationalen Druck zur Vernunft gebracht. 1999 dann die offizielle Bekanntgabe, daß es bereits Risse in den Atollen gibt, so daß Radioaktivität über Lecke in den Ozean könnte. 
 
 Das teuere Paradies: Und ich dachte schon Neuseeland wäre teuer. Binnen weniger Stunden wurde ich da auf Tahiti aber eines besseren belehrt. Ich war noch keine 16 Stunden auf Tahiti (wovon ich alleine 9 Stunden geschlafen habe), und war schon meine ersten 75,- € los. Die Übernachtung in einem sehr einfachen Guesthouse in Pape'ete (einfach selbst nach asiatischen Gesichtspunkten!), in dem ich in einem Schlafsaal (Dormitory) geschlafen habe, der eigentlich der normale Aufenthaltsraum war in dem die Betten mit Stofftrennwänden separiert waren, schlug mit schlappen 20,- € zu Buche! Denn Rest habe ich dann für Lebensmittel und die Mitfahrt auf einem Frachtschiff nach Bora Bora verbraten. Wenn's im Paradies in der Bibel genauso teuer war, dann sind Adam und Eva nicht rausgeflogen weil Adam den Apfel vom Baum der Erkenntnis gegessen hat, sondern weil die beiden ganz einfach nach kurzer Zeit Pleite waren. 
 
Frachtschiff Vaeanu: Nachdem ich herausgefunden hatte, daß Tahiti lediglich die größte Insel in Französisch Polynesien ist und neben der Hauptstadt Pape'ete keine größeren Sehenswürdigkeiten zu bieten hat (kein Traumstrände und Schnorchelparadiese) buchte ich kurzerhand ein Überfahrt auf dem Frachtschiff Vaeanu auf die Insel Bora Bora. Bora Bora liegt 270 Km nordwestlich von Tahiti und so dauerte die Bootsfahrt von 16:00 Uhr bis gegen 11:00 Uhr am nächsten Vormittag. Wir hatten stellenweise raue See und so wurde ich nach einem bezaubernden Sonnenuntergang schön in den Schlaf gewiegt.
 
 Laguneninsel Bora Bora: Bora Bora ist durch eine Vulkanexplosion vor etwa drei bis vier Millionen Jahren entstanden. Das Meer ist teilweise über den Kraterrand eingebrochen und so ist die wunderschöne blaue Lagune entstanden. Der Kraterrand ist an nur einer Stelle tiefer geöffnet und existiert sonst entweder als Inseln (auch Motu genannt) oder endet direkt an der Wasseroberfläche. Dadurch brechen sich alle großen Wellen weit vor der Küste und innerhalb der Lagunen hat man das ruhige und herrlich blaue Wasser. Hier gibt es übrigens kein Plankton im Wasser, so daß es so kristallklar ist.
 
 Traumstrände auf Bora Bora: Dank der herrlichen Lagune mit dem unglaublich blauem Wasser, ganzjährig warmer Temperaturen, einiger schöner Strände sowie üppiger Vegetation und vulkanischen Gipfeln gehört Bora Bora zu einem der Top Bade-, Tauch- und Schnorchelplätzen in der Welt. Kein Wunder also, daß man hier gleich eine ganze Reihe von Luxushotels findet, die dann für eine kleinen Bungalow auch gleich mal 450,- € bis 1000,- € pro Nacht abkassieren. Freizeitbetätigungen gehen bei den Schnäppchenpreisen natürlich extra. Selbst die Budgetklasse verlangt für ein einfaches Doppelzimmer immer noch ab 65,- € aufwärts. Da war guter Rat natürlich teuer und so habe ich die erste Nacht als es schon dunkel war auf einem freien Stückchen Land einfach meine Isomatte ausgerollt und dort geschlafen. Am zweiten Tag  habe ich dann doch auf einem Campingplatz eingecheckt, der dann für 10,- € pro Nacht in einem etwas verwahrlosten Hintergarten einer Familie war. Toilette, Bad und Küche durften die Camper (außer mir noch einer) sich mit der Familie Teilen. Immerhin hatte ich so die Gelegenheit mit ein paar normalen Einheimischen in Kontakt zu kommen und zu sehen wie man hier so lebt. 
 
Kokosnuß auf Bora Bora: Wenn man schon mal in der Südsee ist wo einem die Kokosnüsse direkt vor die Füße fallen, dann muß natürlich auch mal eine öffnen. An einem unbewohnten Küstenabschnitt mit vielen am Boden herumliegenden Kokosnüssen, wobei ein Großteil schon von den Krabben gegessen wurde, schnappe ich mir eine die diregt am Strand liegt. Wer denkt, daß es das härteste um an die Nuß zu kommen ist die Nußschale zu knacken und das Fruchtfleisch rauszupulen, der irrt sich. Die Kokosnuß ist nämlich in einen dicken faserartigen Kokon eingepackt der äußerst schwierig zu durchdringen ist. Ich habe die Kokosnuß etwa 15 Minuten lang auf einen scharfkantigen Stein gehämmert (mittlerweile war dann der Kern schon zerbrochen und der Saft ausgelaufen), bis ich endlich durch den fasrigen Schutzpanzer kam. Geschmeckt hat die selbstgesammelte Kokosnuß natürlich tausend mal besser als eine im Laden gekaufte.
 
 Kokoskrabben auf Bora Bora: Ja ihr habt gerade richtig gelesen. Es gibt Krabben  die an Land leben und Kokosnüsse essen. Und wirklich klein sind die stets präsenten Krabben auch nicht. Eine der Krabben hatte ihr Wohnloch direkt neben meinem Zelt und am nächstem Morgen hatte sie sich eine Zeltabspannleine geschnappt und in ihr Loch gezogen,. 
 
Tanzshow auf Bora Bora: An meinem letzten Abend hatte ich das Glück einer Tanzshow in einem der Luxushotels beiwohnen zu können (die Shows sind kostenlos und jeder darf kommen). Als die ersten Missionare in Polynesien ankamen stellten sie erschreckt fest, das die Frauen unanständige Lieder singen und dazu auch unanständig tanzen. Kurzerhand wurden Gesang und Tanz natürlich  umgehend verboten und erst ein halbes Jahrhundert später unter der Königin Pomare IV wurden zumindest ein bißchen unanständige Gesänge und Tänze wieder erlaubt. 
 
Rückfahrt mit der Vaeanu: Auf der Rückfahrt lief das Schiff bereits um 08:00 Uhr aus, und so hatten wir den ganzen Tag Zeit einige Insel auf dem Rückweg anzusehen, wobei wir die Inseln auch anliefen, wobei jedesmal wieder neue Ware eingeladen wurde. Wir auch meine polynesischen Mitreisenden so hatte auch ich Deckklasse gebucht, was bedeutete, daß wir alle auf dem Boden lagerten und schliefen. Während die Polynesier es eher etwas ruhiger angingen ließen verbrachte ich die meiste Zeit Außen, um die Fahrt durch die zauberhafte Inselwelt  zu genießen. An fast jeder Insel wurden wir von einer größeren Menge Einheimischer begrüßt, die begierig auf ich angelieferten Waren warteten. Kaum war irgend ein Sammelkontainer gerade mal aus dem Gefahrenbereich des Ladekrans raus kamen die Einheimischen dann auch schon angestürmt und jeder holte sich was für ihn bestimmt war. Von wegen Kontrolle der Ladepapiere! Irgendwie scheint die Methode aber zu funktionieren, denn es gab weder Klagen über Fehlendes noch blieb etwas übrig. 
 
 Mo'orea: Nachdem das Schiff den größten Teil der 18 stündigen Fahrt bei Tage zurückgelegt hat, kamen wir diesmal um 01:30 Uhr morgens in Pape'ete auf Tahiti an. Bis das Fahrrad ausgeladen und gepackt war war es dann schließlich 03:00 Uhr. Den Rest der Nacht versuchte ich schlafend auf einer Bank am Hauptplatz zu verbringen, doch zweimal wurde ich von Sicherheitsbeamten aufgeweckt. Schließlich fuhr ich dann um 06:00 Uhr morgens mit einer Fähre auf die Nachbarinsel Mo'orea. Die Insel hat einem Umfang von 60 Km und da die schönsten Strände, Lagunen und Schorchelplätze genau auf der anderen Seite liegen durfte ich erst einmal 30 Km auf der schön flachen Küstenstraße bis zum Hauru Point radeln. So müssen Küstenstraßen sein: flach, gut ausgebaut, wenig Verkehr und tolle Aussichtspunkte!
 
 Rochen bei Mo'orea: Nachdem ich auf einen schönen Campingplatz unter einen kleinen Kokospalme (die noch keine Nüsse trägt) mein Zelt aufgebaut habe geht es los zum Schnorcheln. Ich schnorchle also zum Motu Fareone, eine ein paar hundert Meter vor der Küste gelegene Insel. Das Schnorchelerlebnis hielt sich in Grenzen und auch der Strand auf der Insel war nicht ganz so schön wie ich ihn mir erhofft hatte. Ich will mich gerade wieder auf den Rückweg machen als ich einen großen grauen Schatten im Wasser sehe und traue erst meinen Augen kaum als ich einen großen Rochen entdecke, der geradewegs auf eine Touristengruppe zuschwimmt. Anstatt vor den im Wasser plantschenden Touristen zu flüchten schwimmt der Rochen direkt zu ihnen und umkreist sie. Nun fangen die Touristen an Kontakt mit dem Rochen aufzunehmen und gerade als ich mich entschließe auch zu ihnen zu stoßen kommt ein noch viel größerer Rochen (locker 1m ohne Schwanz). Gemeinsam mit den anderen Touristen liege ich also kopfunter im Wasser, während die zwei Rochen um und unter uns herumschwimmen. Mehrmal ist der große Rochen nur wenige Zentimeter direkt unter mir wie schwerelos durchgeschwebt. Nachdem die Tiere keinerlei Scheu zeigen fasse ich mir schließlich auch ein Herz und berühre ihn sanft, was ihn jedoch keineswegs stört. Nach einer Weile wird mir jedoch das Theater das die anderen Touristen machen doch etwas zu viel (einer versucht sich vom Rochen ziehen zu lassen) und so verkrümele ich mich wieder. Nun war der Bann gebrochen und auf dem Rückweg zur Hauptinsel begegne ich einem Rochen nach dem anderen, wobei keiner mehr so zutraulich war wie die ersten Beiden. 
 
Unterwasserwelt auf Mo'orea: Dank des kristallklaren Wassers und den flachen Lagunen kann man die Unterwasserwelt teilweise sogar ohne Taucherbrille und Schnorchel beobachten. Optimal ist das natürlich um Photos zu machen, auch wenn man natürlich Abstriche in Schärfe und Farbbrillianz machen muß.
 
 Meuterei auf der Bounty: Die berühmte Meuterei auf der Bounty die sie in den Gewässern Polynesiens ereignet hatte wurde gleich dreimal verfilmt. Die dritte Verfilmung mit Anthony Hopkins und Mel Gibson wurde hier in der Cook's Bay auf Mo'orea in den 80ern gefilmt. 
 
Paul Gaugin: Der 1948 geborene Maler Paul Gaugin verbrachte sein Kindheit in Peru. Später verdiente er sich seien Lebensunterhalt als Marineoffizier und als Börsenmakler in Paris wobei er anfing Landschaften zu malen. Nachdem Börsencrash 1882 endet seine Karriere als Börsenmakler und Gaugin verläßt Frau und Kind um sich ganz der Malerei zu widmen. Gaugin fühlt sich und seinen Malstil unverstanden und um seine Malerei für sich in einer wilden und primitiven Art zu kultivieren geht er schließlich nach Tahiti, wo er sehr kreativ arbeitet. 1993 muß er jedoch zurück nach Paris da er verarmt ist. 1995  geht er wieder zurück nach Polynesien, diesmal nach Hiva Oa, eine kleine Insel in den Marquesas, wo er bis zu seinem Tod 1903 lebt und arbeitet. Paul Gaugin wird übrigens den Postimpressionisten zugerechnet (Keine Ahnung was die Postimpressionisten genau gemalt haben. Im Zweifelsfall einfach den Michi www.michi-illustrations.de fragen). Das Bild ist übrigens ein Kopie eines "Gaugin" von einer unbekannten Künstlerin. Tips wer die unbekannte Künstlerin sein könnte bitte ins Gästebuch. 
 
Blumen: Dank des warmen Klimas blühen hier überall die schönsten Blumen. Leider blühen die Blumen immer nur so lange, bis sie von einem Einheimischen (Frau und Mann) gepflückt und zum Schmuck in die Haare gesteckt werden
 

I

Broschüre über unsere

Weltreise!

50 Seiten, 113 Farbphotos

Hintergrundinfos, Geschichten

& mehr

6,95 € (zzgl. 1,50 € Versandkosten)

 

Bestellung per Email:

martinlunz@yahoo.de

 

Bezahlung per:

Banküberweisung:

NASPA, BLZ: 510 500 15

KontoNr.: 535297800

Pay Pal :

nadinepuschkasch@yahoo.de