ARGENTINIEN UND CHILE DER NORDEN: 03.08. - 07.09.2007

Route: Posadas, Resistencia, Salta, Jujui, San Pedro de Atacama, Calama, Ollagüe

Distanz: 2596 Km  Höhenmeter: 16580m

 
Vorwort: Das Chaco ist flach relativ eintönig und so radeln wir täglich meist um die 120 Km bis wir in Salta am Fuße der Anden ankommen. Die Gegend um Salta und Jujui mit ihren vielen bunten Felsen finden wir absolut faszinierend und sehenswert, zumal man mit Salta eine gemütliche schöne Großstadt als Ausgangsort hat. Von Salta ging es für uns über Jujui über die Anden nach San Pedro de Atacama in Chile. Eigentlich dachten wir, daß bei der Andenüberquerung die bis zu 4800m hohen Pässe und die kalten Nächte mit bis zu -18°C unsere Hauptprobleme sein würden. Doch letztendlich hat uns am meisten der teilweise sturmartige Westwind zu schaffen gemacht, der den patagonischen Winden in nichts nachstand. Dennoch hat uns der Übergang über den Paso de Jama sehr tut gefallen. In Chile ging es dann etwas durch die Atacama Wüste weiter nach Bolivien. Auf der gesamten Etappe stellte wildes Zelten keinerlei Probleme dar, da die gesamte Gegend eher sehr dünn bis gar nicht besiedelt ist. Lediglich die Versorgung mit Wasser erforderte etwas mehr Aufmerksamkeit, das wir in den Bergen teilweise für 157 Km mit uns führen mußten.
 
219. Wochenbericht 03.07. - 12.08.2007

Route: Posadas, Corientes, Resistencia, Roque Saez Peña, Gral. Güemes 
 
Drogenkontrolle: Auf der Fahrt von Posadas nach Corrientes werden wir gleich an mehreren Checkpoints von der Polizei kontrolliert und müssen zweimal sogar je eine Hinterradtasche öffnen. Als wir den Polizisten fragen nach was er denn suchen würde schaut er uns etwas ungläubig an und sagt: "Nach Drogen natürlich!". Wir fragen ihn ob sie denn hier Probleme mit Drogen hätten, worauf er uns anschaut, als ob wir vom Mars kommen würden! Klar hätten sie hier Probleme mit Drogen, denn nach seiner Aussage ist Paraguay der weltgrößte Produzent für Marihuana. Nun erfahren wir auch noch daß Ciudad del Este in Paraguay fest in der Hand der Mafia wäre und wir uns glücklich schätzen können keine Probleme gehabt zu haben. Zum Glück leben wir als Radler anscheinend in einer anderen Welt!
 
Mandarinenbaum: Hier ist Nadine gerade dabei einen wilden Mandarinenbaum abzuernten. Leider sind die Mandarinen jedoch sehr sauer (eher wie Zitronen), doch wegwerfen wollen wir sie trotzdem nicht. Sauer macht ja angeblich lustig!
 
Talfahrt: Während es in Brasilien selbst bei den steilsten Abfahrten und Anstiegen keinerlei Hinweisschilder gibt, gibt es sie hier in Argentinien nahezu überall. Bei dieser "gefährlichen und extrem berüchtigten Abfahrt" geht es immerhin zwei Höhenmeter bergab, bevor der "lange und steile Gegenanstieg" erfolgt.
 
Das kräftige zarte Geschlecht: Vermutlich hat der Künstler der dieses nette Verkehrsschild entworfen hat eine Athletin der chinesischen Schwimm Nationalmannschaft zum Vorbild gehabt, denn die durchschnittliche Argentinierin ist nämlich wesentlich femininer.
 
Chaco: Das Chaco ist eine riesige flache Ebene, die sich vom Rio Paraguay über 700 Km bis hin zu den Vorbergen der Anden erstreckt und dabei lediglich 200m ansteigt. Das Chaco ist sehr trocken und zählt zu den heißesten Regionen Südamerikas, doch nun im Winter haben wir  eigentlich regelmäßig Nachtfrost, während es tagsüber immer wieder schön warm wird. Im Südosten fahren wir noch an vielen Baumwollfeldern vorbei doch je weiter wir nach Westen kommen nimmt die Landwirtschaftliche Nutzung, und somit auch die Besiedelung, immer stärker ab. Uns gefällt es dank der Bäume, Büsche und Kakteen hier zwar wesentlich besser als in der Pampa weiter südlich, doch als wirklich interessant kann man das Chaco nun auch wieder nicht bezeichnen.
 
Kohlemeiler: Bei uns ist der Beruf des Köhlers längst ausgestorben, doch hier im Chaco gibt es immer noch Köhler, die in Kohlemeilern Holz zu Holzkohle verkohlen. Überall um die Kohlemeiler liegt der beißend scharfe Rauch und teilweise, je nach Windrichtung, liegt sogar der ganze Ort unter einer grauen Rauchwolke versteckt.
 
Kakteenbäume: Daß es Kakteen auch als richtige Bäume gibt war uns bisher auch unbekannt.
 
Bankettzündler: Als würden die Kohlemeiler nicht schon genug Rauch produzieren wird hier im Chaco das Bankett nicht gemäht, sonder einfach abgebrannt. Erstaunlich ist, daß irgendwie fast immer nur das Bankett abbrennt, die benachbarten Felder jedoch verschont bleiben. Nur hin und wieder scheinen auch ein paar Bäume den Flammen zum Opfer zu fallen und einmal haben die Flammen auch einen Weidezaun mit verzehrt. Für uns sind die Bankettzündler eher sehr nervig, da wir dann sehr zur Freude unserer Lungen, immer ewig durch dicke Rauchschwaden radeln müssen.
 
Wir geben Vollgas: Um die Zeit die wir bei unserem Umweg über Uruguay, Brasilien und Paraguay etwas "vertrödelt" haben wieder halbwegs einzuholen radeln wir nun etwas engagierter. Obwohl wir nur etwa 10 Stunden Tageslicht haben radeln wir täglich meist 7 -8 Stunden. Der Rest geht für 2 Pausen (nach 50 Km und nach 100Km), Einkaufen und Wasser auffüllen drauf. Es ist zwar flach, doch irgendwie haben wir ständig Gegenwind (mal von links vorne, dann von rechts vorne und zu Abwechslung dann auch mal direkt von vorne), so daß die 100 Km bis 120 Km die wir täglich radeln schwer erarbeitet sind. Insgesamt haben wir die etwa 1500 Km lange Etappe von den Iguazu Fällen bis nach Salta 2 Wochen benötigt (incl. Paraguay).
 
Dreckbären: Leider sind viele Argentinier ausgesprochene Dreckbären. Da der Weg zum nächsten Mülleimer doch recht beschwerlich ist, wird der entstandene Abfall entweder direkt an Ort und Stelle fallen gelassen oder aber einfach aus dem Autofenster geschmissen. Wird dann doch einmal der Müll gesammelt fehlt es insbesondere in den kleineren Städten an Möglichkeiten um den Müll zu entsorgen und so wird er einfach am Stadtrand ins Gebüsch gekippt. Der Wind hat dann noch seine wahre Freude daran insbesondere die Plastiktüten noch großflächiger zu verteilen. Dank Plastik Getränkeflaschen, Kekstüten und Co. lebt man dann vor lauter Fortschritt quasi direkt auf der Müllhalde. Immer wenn wir auf solche Orte treffen verzichten wir darauf unseren Müll bei der Tankstelle in den Mülleimer zu werfen, da er ja dann zwangsläufig eh im Gebüsch landen würde, sondern nehmen ihn lieber bis zum nächsten "sauberen" Ort mit, in der Hoffnung, daß dort der Müll etwas besser entsorgt wird.
 
Heiligenverehrung: Volksheilige stehen in Argentinien ganz hoch im Kurs, erfüllen sie doch, anders als ihre Kollegen der Katholischen Kirche, auch weltliche Wünsche.  Natürlich sind die Dienste der Volksheiligen nicht für umsonst, und so werden sie mit allerlei Geschenken entlohnt. An vielen Gedenkstätten, wir hier kurz vor Salta, kann man so die kuriosesten Opfergaben entdecken.
 
220. Wochenbericht 13.07. - 19.08.2007

Route: Salta, San Antoniode los Cobres, Cafayate, Quebrada de las Conchas
 
Salta: Salta liegt auf einer Höhe von 1200m und ist Ausgangsort für das argentinische Altiplano (Hochgebirgswüsten). Salta soll laut Reiseführer die schönste Stadt Argentiniens sein, und wir können das nur unterstreichen. Für uns ist es die bisher schönste Stadt Südamerikas. Neben den vielen herrlichen alten Gebäuden und Kirchen gefällt uns insbesondere die ruhige und gemütliche Atmosphäre und die netten Einwohner der Großstadt. Leider haben wir jedoch super viel zu tun bevor wir hoch aufs Altiplano nach Chile und Bolivien radeln (neue Felge und Pedale für Nadines Rad, beide Isomatten flicken, Karte für Bolivien besorgen, Kompaß und Wärmflaschen kaufen, Photos machen, massig Cd's brennen, ...) und so können wir die Stadt leider nicht so ausgiebig genießen. Der Mechaniker der Nadines Hinterrad neu einspeicht ist super nett und arbeitet sogar die halbe Siesta durch um es direkt machen zu können, wovon seine Frau aber weniger begeistert ist. Vor lauter Arbeit und Aufregung läßt Martin dann auch noch eine unserer Speicherkarten im Internetcafe liegen, doch als wir ein paar Tage später wieder kommen hält sie uns die Besitzerin schon freudestrahlend entgegen.
 
Hostel "Los Cardones": Durch Zufall sind wir in Salta in dem super schönem Hostel "Los Cardones" gelandet, das von dem argentinisch deutschem Ehepaar Belen und Achim geleitet wird. Seit dem Dahab Hotel in Cairo haben wir uns in keinem anderen Hostel sowohl gefühlt wir hier. Eigentlich sollte Salta nur eine kurze Durchgansstation sein, doch die beiden machen uns so neugierig auf die Gegegend, so daß wir etwas länger bleiben und ein paar Ausflüge in die Gegend machen. Für unsere zweite Nacht bringen uns Achim und Belen dann sogar im luxuriösen Doppelzimmer mit eigenem Bad unter und das zum Schnäppchenpreis des Mehrbettzimmers ohne Bad. www.loscardones.todowebsalta.com.ar, los.cardones.salta@gmail.com
 
San Antonio de los Cobres: Das Tal von Salta nach San Antonio de los Cobres soll laut Achim besonders schön sein. Da San Antonio auf einer Höhe von 3800m liegt entscheiden wir uns eine kleine Aklimatisierungstour zu machen. So fahren wir über einen 4080m hohen Pass mit dem Bus nach San Antonio, wo wir gegen 21:00h in stockfinsterer Nacht ankommen. Wir fahren ein paar Meter aus  dem Ort raus und bauen in der stürmischen Nacht unser Zelt hinter eine LKW-Waage auf. Wir wollen ausprobieren ob wir mit unseren Schlafsäcken für die kalten Nachttemperaturen auf dem Altiplano passend gerüstet sind Doch um auf Nummer Sicher zu gehen haben wir uns noch zwei Wärmflaschen zugelegt die wir nun einweihen. Wir haben zwar Nachtfrost, denn das Wasser in unseren Wasserflaschen ist gefroren, doch so kalt wie erwartet ist es nicht, sodaß uns mit den Wärmflaschen ganz schön heiß wird.
 
Traumhafte Abfahrt I: Von San Antonio de los Cobres geht es über den 4080m hohen Paß die 168 Km zurück nach Salta. Mir ist die Höhe doch etwas zu viel und so macht sich bei mir die Höhenkrankheit mit leichten Kopfschmerzen und etwas Übelkeit bemerkbar. Als wir vom Pass aber wieder abfahren geht es mit recht schnell wieder besser.
 
Traumhafte Abfahrt II: Achim hatte recht und so radeln wir durch eine atemberaubende Bergwelt. Anfangs haben wir es zwar noch mit einer staubigen Piste zu tun, doch später bekommen wir dann Asphalt.
 
Kakteen: Riesige Kakteen säumen stellenweise die lange Abfahrt.
 
Wasserfall: Da es hier oben nahezu jede Nacht kräftigen Frost gibt ist es kein Wunder, daß auch die Wasserfälle gefroren sind.
 
Traumhafte Abfahrt III: Ohne Worte
 
Traumhafte Abfahrt IV: Ohne Worte
 
Quebrada de las Conchas: Ein weiteres Highlight der Gegend ist die Quebrada de las Conchas, eine Schlucht die von Cafayate nach Salta führt. Nadine hat auf der Internetseite von Peter, einem Reiseradler den wir auf Feuerland getroffen haben, dessen Photos von der Schlucht gesehen und ist so begeistert, daß sie die auch sehen will. Ganz untypisch für uns machen wir wieder einen kleinen Ausflug mit dem Bus. Der Busfahrer ist etwas erstaunt, als wir ihn bitten uns doch 10 Km vor Cafayate abzusetzen. Er meint es wäre doch ziemlich dunkel und kalt, doch da wir ihm erklären, daß wir nicht nur unsere Räder sondern auch eine Zeltausrüstung dabei haben, ist er beruhigt. Die Fahrt durch die Quebrada de las Conchas am nächsten Tag ist dann der absolute Traum. Dafür daß es eigentlich bergab gehen soll ist es zwar ganz schön hügelig und ein strammer Gegenwind läßt es zwar keinen gemütlichen Radeltag werden doch landschaftlich ist die Strecke wirklich einmalig.
 
Nadine: Nadine vor herrlichen roten Felsen.
 
Quebrada de las Conchas II: Ohne Worte
 
Quebrada de las Conchas III: Die verschiedenfarbigen Felsen sind in Wirklichkeit noch viel beeindruckender als auf dem Photo!
 
El Sapo: "Die Kröte"!
 
Kurzer Downhill: Martin bei einem kurzen Ausflug in die Berge.
 
Zeltplatz: Zum Abschluß des Tages finden wir einen herrlichen Zeltplatz auf einem Ziegenpfad. Insbesondere der Ausblick am nächsten Morgen ist absolut herrlich. Da es keinen passend hohen Stein gibt um den Photo aufzulegen konstruieren wir ein Stativ aus einem Wanderstecken (die Wanderstecken dienen uns normalerweise als Fahrradständer).
 
Wieder daheim? Der letzte Ort der Quebrada de las Conchas ist Alemania. Doch wie auf dem Photo unschwer zu erkennen ist haben wir der Heimat immer noch den Rücken zugekehrt, auch wenn wir ja prinzipiell schon wieder auf dem Heimweg sind. :-)
 
221. Wochenbericht 20.08. - 26.08.2007

Route: Salta, Jujui, Pumarmarca, Salinas Grandes
 
Paßabfahrt: Von Salta geht es über einen kleinen Paß weiter nach Jujui. Vom Paß geht es leicht abwärts durch herrliche Wälder auf kurvenreicher Strecke auf einer sehr schmalen Straße, die weder von Lkws noch von Bussen benutzt werden darf. Die herrliche Straße mit ihren unzähligen blinden Kurven ist für Fahrrad- und Motorradfahrer ein wahrer Traum.
 
El Exodo Jujeño: Im August 1812 orderte General Belgrano (der General der in Rosario zum ersten mal die Argentinische Flagge gehißt hat) an, die Stadt Jujui vor den voranschreitenden spanische Truppen zu evakuieren und zu zerstören. Diesem außergewöhnlichen Opfer im argentinischen Unabhängigkeitskrieg wird jährlich am 23. und 24. August mit großen Festivitäten und Gauchoparaden gedacht. Wir kommen passend zur großen Gauchoparade nach Jujui und können so dem eindrucksvollen Schauspiel beiwohnen, bei dem locker 2 Stunden lang eine Gauchotruppe nach der anderen vorbei reitet. Alle Pferde und insbesondere die Reiter sind aufs feinste herausgeputzt und spiegeln sicherlich nur in einigen Fällen den tatsächlichen Wohlstand wieder. So reiten an der jubelnden Menge "Großgrundbesitzer" samt Kindern, "Kleinbauer" oder "Peon" (Landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter bzw. Knecht) vorbei. Neben uns steht ein Gaucho, der mit etwas traurigem Blick seinem Patron zuwinkt, der gerade mit seinen Kindern vorbeireitet. Obwohl die Pferde teilweise völlig aufgedreht sind, was sicherlich auch an den wilden waffenscheinpflchtigen Sporen liegen mag, die die Reiter heute tragen, haben sie alle Reiter vollkommen im Griff. Man sieht ganz deutlich, daß das Pferd hier kein "Sportgerät" ist, sondern für die tägliche Arbeit benötigt wird.
 
Sporen für den Nachwuchs: Anscheinend war das Pferd des Sohnes nicht ganz so gehorsam wie es sein soll und so bekommt Sohnemann kurzerhand die Sporen des Vaters verpaßt.
 
Auf dem Heimweg: Während die "Großgrundbesitzer" ihre Reittiere nach der Parade auf Lkws verladen und wieder nach Hause fahren, treffen wir auf unserem Weg nach Norden immer wieder auf die "Kleinbauern", die nun wieder nach Haus reiten.
 
Pumamarca I: 65 Km nördlich von Jujui liegt der kleine Ort Pumamarca, der für seinen siebenfarbigen Felsen berühmt ist. Die Farben des Felsen wirken in der Morgensonne fast schon kitschig schön und irgendwie unwirklich.
 
Pumamarca II: Nachdem wir wie alle anderen ebenfalls von dem Aussichtshügel aus ein Photo gemacht haben und dabei die Bekanntschaft einer Schulklasse aus El Carmen gemacht hatten lassen wir uns auf einem Mäuerchen in Purmamarca nieder um erst einmal gemütlich im Angesicht des bunten Felsen zu frühstücken. Nach einem kurzen Plausch mit den Dorfbewohnern die auf dem Marktplatz Wollklamotten verkaufen und einem Argentinier der hier seinen Winterurlaub verbringt machen wir uns auf den Weg in die Berge.
 
Cuestan de Lipan: Von Purmamarca aus geht es über die Serpentinen mit dem Namen Cuestan de Lipan über den 4170m hohen Abra de Portrerillos  hoch aufs Altiplano, die große "Hochebene" (ist nicht wirklich eben) in Argentinien, Chile, Bolivien und Peru. Um uns zu akklimatisieren lassen wir uns für den Aufstieg zwei Tage Zeit, obwohl wir offen gesagt auch nicht schneller hätten radeln können, da wir etwa 16 Liter Wasser mit dabei haben (es gibt auf den nächsten 400 Km nämlich nur einen Ort und eine kleinen Rinnsal). Unser Ziel ist San Pedro der Atacama in Chile auf der anderen Seite der Anden, die wir über den 4200m hohen Paso de Jama überqueren wollen.
 
Sandsturm: Oben auf dem Paß angekommen freuen wir uns schon auf die nun kommende Abfahrt, doch dank strammen Gegenwind ist die Freude etwas getrübt. Unschön wird die Abfahrt dann jedoch, als sich der stramme Gegenwind zum Sandsturm entwickelt.Wir sind zwar nur am Rande des Sandsturmes und der Sand der uns um die Ohren fliegt hält sich noch in Grenzen, doch der Wind ist mittlerweile so stark, daß wir bergab teilweise nicht mehr radeln können sondern schieben müssen! Genau in diesem Moment bricht bei Nadine eine Speiche am Hinterrad. Wenig erfolgreich versuchen wir hinter einem kleinen Sandhügel Schutz zu finden um die Speiche auszutauschen. Da wir jedoch mit gebrochenen Speichen zum Glück keinerlei Erfahrung haben (es ist der zweite Speichenbruch in über 56000 Km) brauchen wir natürlich ziemlich lange bis wir die neue Speiche endlich drin haben. Das vor uns liegende Tal, daß wir vom Paß aus noch gut sehen konnten, ist mittlerweile in einer riesigen Sandwolke untergetaucht, so daß wir zu dem Einsehen gelangen, daß es wohl das Beste sein wird schnellstmöglich an einem halbwegs geschütztem Platz unser Zelt aufzubauen. Nachdem wir einige Straßendurchlässe begutachtet und dann doch nicht für gut befunden haben schlagen wir unser Zelt schließlich, nach gerade mal 28 Km, hinter einer Art Bushäuschen auf. Gerne wären wir in das Häuschen hineingegangen, doch das wurde leider bereits als Toilette mißbraucht. Fast die ganze Nacht über tobt der Sturm, doch am nächsten Morgen haben wir wieder das schönste Wetter und lediglich eine leichte Prise, die uns auf der Abfahrt zu den Salinas Grandes entgegenweht.
 
Salinas Grandes I: Die Salinas Grandes sind ein riesiger trockener Salzsee auf einer Höhe von 3400m. Soweit das Auge reicht nur blendendes Weiß, das so grell ist, daß wir seit langem wieder einmal Sonnenbrillen tragen und uns dick mit Sonnencreme einschmieren, um uns vor der starken UV-Strahlug zu schützen. Eine irgendwie unwirkliche Landschaft. Eigentlich wollten wir hier auf den Salinas unser Zelt aufschlagen, doch wegen dem Sandsturm haben wir sie gestern nicht erreicht, und wegen knappen Wasservorräten müssen wir heute doch noch einige Kilometer weiter.
 
Salinas Grandes II: Obwohl die Salinas Grandes wie eine riesige, absolut ebene Fläche wirken hat die Salzkruste jedoch lauter sechseckige Felder gebildet. Wie sich die einzelnen Felder aber gebildet haben konnten wir jedoch leider nicht rausfinden. Für Hinweise sind wir jedoch sehr dankbar.
 

222. Wochenbericht 27.08. - 02.09.2007 

Route: Susques (Arg.), Paso de Jama, San Pedro de Atacama (Chile)

 
Llamas (Arg.): Hier die ersten Llamas die wir aus der Nähe zu sehen bekommen. Llamas sind die domestizierte Form der Lamas. Die wilden Guanakos und Vicuñas haben wir zwar schon öfter gesehen doch die bleiben meist auf Fluchtdistanz.
 
Susques (Arg.): Susques ist eigentlich ein kleines Städtchen auf dem Altiplano, daß jedoch recht betriebsam ist, da sich hier der argentinische Zoll niedergelassen hat (120 km vor der eigentlichen Grenze entfernt).Für uns ist Susques die letzte Möglichkeit uns vor San Pedro de Atacama mit Lebensmitteln einzudecken (Wasser soll es auch direkt an der Grenze geben),und so stürmen wir die kleinen Supermercados. Mitten in dem ganzen Zolltrubel versteckt in Susques jedoch eine wunderschöne kleine Kirche, die bereits im Jahr 1598 erbaut wurde. Von innen liebevoll bemalt sind uns ins besondere die gemauerten Sitzmöglichkeiten entlang der Längsseiten der Kirche aufgefallen. Um die schönen Malereien nicht zu beschädigen darf man jedoch innen zum photographieren keinen Blitz benutzen, und zum photographieren ohne Blitz ist es jedoch zu dunkel.
 
Strenger Nachtfrost am südlichen Wendekreis (Arg.): Wir haben gerade den südlichen Wendekreis überschritten und befinden uns somit offiziell in den Tropen. Doch von Palmen, Strand und Sonnenschein weit und breit keine Spur. Stattdessen bekommen wir unseren ersten richtig strengen Nachtfrost. Kurz vor Sonnenaufgang haben -11°C im Zelt und -18°C vor dem Zelt. Am Innenzelt haben wir ein kleinwenig Rauhreif von unsere gefrorenen Atemluft. Um in den Eisigen Höhen nicht einzufrieren haben zusätzlich zu unseren warmen Schlafsäcken noch einen dünnen Sommerschlafsack quasi als Art Decke über uns beide gelegt und mit einem Reißverschluß mit den Isomatten verbunden. Das System funktioniert so hervorragend, daß uns beiden in der Nacht viel zu heiß wird und wir sogar anfangen die Schlafsäcke aufzureizen. Eigentlich haben wir sogar noch 2 Wärmflaschen mit dabei, doch wenn es nicht viel kälter wird haben wir die wohl umsonst gekauft.
 
Tolle Hochebenen (Arg.): Die Hochebenen hier oben in Argentinien sind wunderschön, insbesondere wenn die Flächen aus Eis und Salz bestehen.
 
Vicuñas (Arg.): Vicuñas auf einem Salzsee. Vicuñas leben auf dem Altiplano in Höhen über 4000m. Die feine goldene Wolle des Vicuñas war das exklusive Eigentum der Inka Könige, und so waren die eleganten Tiere durch die Inkas streng geschützt Mit dem Eintreffen der Spanier wurden die Population der Tiere jedoch von etwa 2 Millionen auf vermutlich gerademal 10000 reduziert, so daß sie fast vor dem Aussterben bedroht waren. Durch Schutzprogramme haben sich die Bestände aber mittlerweile wieder etwas erholt.
 
Paso der Jama (Arg. und Chile): Im Spanischen wird das Wort paso nicht nur für Pässe sondern auch für Grenzübergänge verwendet. So kommt es also daß wir mehrere Höhenangaben für den Paso de Jama haben: die für die Argentinische Grenzstation, die für die eigentliche Grenze und die für die Höchste Erhebung beim Paß. Letztendlich müssen wir hier über 4400m rüber. Eigentlich freuen wir uns jetzt auf eine schöne 157 Km lange Abfahrt nach San Pedro de Atacama, doch in der Grenzstation haben wir einen Hinweis entdeckt, der vermuten läßt daß es noch nicht ganz so einfach werden wird.
 
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind (Chile): Wer meint, daß die große Höhe, die großen Distanzen ohne Wasser und Orte oder gar der strenge Nachtfrost unsere Hauptprobleme wären, der hat sich leider getäuscht. Wir haben es hier oben nämlich mit einem strammen Gegenwind zu tun. Und mit stramm meine ich wirklich stramm. Uns kommt er mindestens genauso schlimm vor wir der Wind in Patagonien. Der Wind ist so stark, daß wir in der Ebene kaum über 6 Km/h hinauskommen und auf den Abfahrten teilweise heftig strampeln müssen um 8 - 10 Km/h zu erreichen. Obwohl die Straße asphaltiert ist sind wir meist froh wenn wir am Abend 45 Km geradelt sind. Hinzu kommt, daß es mit 6°C bis 8°C nicht gerade sehr warm ist (soll laut Reiseführer 20°C) und durch den Windchilleffekt wirkt es saukalt. Wir fahren mit dicken Klamotten, Winterhandschuhen, Mütze und Buff über dem Mund (damit Wind und Sonne uns nicht die Lippen total kaputt machen). Ohne Wind könnten wir die herrliche Landschaft viel mehr genießen, doch so heißt es meist: Kopf runter und rein in den Sturm.
 
Kurzer Lift (Chile): Es geht bergauf und der Gegenwind raubt uns wieder einmal unsere letzten Kräfte. Nach 20 Km haben wir völlig erschöpft bereits eine erste Pause gemacht. Seit der Pause haben wir gerade mal 5 Km geschafft und sind gerade dabei bergauf zu schieben, da wir gegen den starken Wind nicht mehr ankommen. Etwa 500m vor uns sieht es so aus, als ob die Straße einen starken links Knick macht und wir dann endlich zumindest Wind von schräg hinten bekommen würden. Diese Hoffnung hatten wir schon oft, doch meist hat mit unsere Fahrtrichtung auch der Wind seine Richtung gedreht, so daß wir auch diesmal nicht ernsthaft  eine Besserung erwarten. Wir sind in Gedanken gerade dabei zumindest von Windstille zu träumen als unverhofft ein Pickup neben uns anhält und fragt ob er uns ein Stückchen mitnehmen kann. Erleichtert nehmen wir an und verladen unsere Bikes, nur um 500m später festzustellen, daß wir nun wirklich Rückenwind bekommen hätten!!! Insgesamt lassen wir uns nun 5 Km bis hoch auf einen Pass mitnehmen wo wir die etwas verdutzten Chilenen bitten uns wieder abzusetzen; da wir auf der Ladefläche sitzen klopfen wir einfach aufs Dach. Die drei netten Chilenen können kaum verstehen daß wir bei dem Sturm nicht bis nach San Pedro de Atacama mitgenommen werden wollen.
 
Wunderschöne Bergwelt (Chile): Die Anden hier oben in Chile mit ihren vielen Vulkanen, Salzsee, Lagunen,  moorartigen Landschaften, Vicuñas und Flamingos gefallen uns unglaublich gut. Hätten wir nicht knapp bemessene Wasser und Lebensmittelvorräte würden wir sicherlich noch etwas länger hier bleiben.
 
Paraguaische Trucker (Chile): Die Route über den Paso de Jama ist die einzige vollkommen geteerte Strecke über die Anden hier im Norden und dementsprechend relativ stark von Lkws genutzt. Wirklich viele sind es aber nicht. So werden neue Lkw von Sao Paulo in Brasilien nach Peru gefahren und neue und gebrauchte Autos von Chile nach Paraguay. Interessant ist, daß die meisten Lkws unbeladen über die Anden fahren. Aufgrund des Windes müssen wir uns oftmals ganz schön quälen und insgesamt halten 3 Trucker an um uns zu fragen, ob sie uns mitnehmen sollen. Sehr dankbar für die nette Geste, und froh zu wissen, daß es Hilfe gibt, wenn es wirklich einmal nicht mehr geht lehnen wir immer dankend ab. Auffällig ist, daß alle drei Trucker aus Paraguay kommen, was unseren positiven Eindruck über die Herzlichkeit der Menschen in Paraguay nur noch unterstreicht.
 
Eingefroren! (Chile): Wieder einmal haben wir eine Nacht mit strengen Frost (sicherlich -18°C) und als wir morgens bereits vor Sonnenaufgang aufwachen haben wir eine dicke Reifschicht überall im Innenzelt. Sobald einer von uns die Zeltwände berührt fängt es an im Zelt zu schneien und man ist über und über voll mit Reif. Etwas Reif ist bereits auf unseren Überschlafsack gerieselt und teilweise geschmolzen und teilweise dann wieder festgefroren. Nun ist guter Rat teuer. Wenn wir warten bis die Sonne rauskommt und der Reif schmilzt fängt es an im Zelt zu regnen und alles ist tropfnaß. Also springe ich bei locker noch -18°C im Schlafanzug kurz vor Sonnenaufgang aus dem Zelt und breite unsere gesamte Ausrüstung auf der Mauer aus, die sich glücklicherweise direkt hinter uns befindet. So räumen wir stückchenweise das komplette Zelt leer und breiten alles zum trockenen aus. Als das Zelt leer ist bürstet Nadine den ganzen Reif auf den Boden und kehrt ihn anschließend hinaus. Bis wir schließlich alles getrocknet, wiederverpackt und gefrühstückt haben dauert es zwar etwas länger als üblich, doch um 10:30 Uhr sind wir wieder auf der Straße, soll es heute doch über den letzten und höchsten Paß gehen.
 
Pässe, Pässe, Pässe (Chile): Da die Route über die Anden als Paso de Jama benannt ist, sind wir eigentlich davon ausgegangen, daß dieser mit 4200m angegebene Paß der höchste der gesamten Strecke ist. Bereits in Argentinien durften wir aber noch 3 weiter Pässe, jeweils über 4000m, bewältigen. In Chile wurde es dann sogar noch eine Nummer wilder, denn dort geht es gleich zweimal über 4800m und einmal über 4700m!
 
Lange Abfahrt (Chile): Auf den letzten 50 Km geht es dann aber von 4800m in einer riesigen langen Abfahrt runter bis auf 2436m. Unterwegs halten wir mal an, damit sich unsere Felgen wieder abkühlen können, da wir sie schon ziemlich heißgebremst haben. Prinzipiell wollen wir jedoch erst am nächsten Morgen in San Pedro de Atacama ankommen und so schlagen wir mitten auf der Abfahrt nochmal unser Zelt auf und genießen den herrlichen Ausblick auf den hinter uns liegenden Vulkan Licancabur (5916m) und die unter uns liegende Atacama Wüste.
 
San Pedro de Atacama (Chile): San Pedro de Atacama, einst eine idyllische Oase, hat sich mittlerweile zur Touristenhochburg im Norden von Chile gemausert. Als wir in den Ort reinkommen sind wir von dem ruhigen gemütlichem Dorf mit seinem malerischen Marktplatz und der schönen Kirche begeistert und können kaum verstehen warum es hier so touristisch sein soll. Das ändert sich jedoch schlagartig, als am Nachmittag alle Touristen von ihren Touren von den umliegenden Sehenswürdigkeiten in der Atacama Wüste zurückkehren. Plötzlich herrscht überall ein reges Treiben und wir ziehen uns in unser Hostel zurück, wo wir auf sehr nette Touristen aus London, Kalifornien, Sydney und Santiago de Chile treffen und die halbe Nacht lang am quatschen sind.
 
Schach (Chile): Seit etwa 4 Jahren spiele ich mit Michi Schmitt, dem Freund, der unser Logo gemalt hat, eine Partie Schach. Ich habe mir ein Schachbrett auf einem Zettel gemalt und so schicken wir uns unsere Züge immer per Email zu. Vermutlich habe ich Michi zuweilen bis an den Rande der Verzweiflung gebracht, wenn ich wochenlang nicht geantwortet habe, weil ich entweder keinen Internetzugang hatte, vergessen hatte zu ziehen oder mein "Schachbrett" gerade nicht dabei hatte. Nun habe ich aber gerade meinen letzten Zug gemacht und werde gerade von Michi Schach Matt gesetzt. Zur besseren Orientierung: Ich bin Schwarz, und die schwarzen Figuren sind die mit einem Kringel.
 
Valle de la Luna (Chile): Eine der Haupttouristenattraktionen von San Pedro de Atacama ist das sogenannte Valle de la Luna, das Tal des Mondes. Seinen Namen verdankt das Valle de la Luna dem Wind und dem Regen, die hier eine faszinierende Mondlandschaft geschaffen haben. Besonders eindrucksvoll ist das Valle de la Luna bei Sonnenuntergang, doch um es in aller Ruhe zu erkunden benötigt man sicherlich einige Stunden.
 

223. Wochenbericht 03.09. - 07.09.2007   

Route: Calama, Ollagüe

 
Valle de la Muerte (Chile): Das "Tal des Todes" direkt vor den Toren von San Pedro de Atacama.
 
Leicht bergab nach Calama (Chile): Von San Pedro wollen wir weiter ins 100 Km entfernt gelegen Calama. Da die Touristeninfoirmation die letzten beiden Tage geschlossen ist erkundigen wir uns im Reisebüro, das Touren zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten organisiert nach der Straße. "Es geht ständig nur bergab" bekommen wir als Antwort auf die Frage ob die Strecke sehr bergig wäre. Von der Antwort nicht ganz überzeugt hake ich nochmal nach indem ich dem jungen Mann erkläre, daß auf der vor ihm liegenden Karte aber einige Höhenlinien eingezeichnet wären, was wohl auf Berge hindeuten würde. Nun fragt er nochmal seinen Kollegen, und gemeinsam versichern sie uns, daß es zwar am Anfang ein klein wenig bergauf gehen würde, doch dann ständig bergab. Dies wäre offensichtlich, da Calama ja 200 Höhenmeter tiefer liegen würde. Wir bleiben skeptisch und füllen sicherheitshalber lieber alle unsere Wasserflaschen auf, da wir uns ja immerhin in der Atacama Wüste befinden. Direkt hinter San Pedro geht es dann auch schon gleich bergauf und die 200 Höhenmeter die wir bewältigen könnten man gut und gerne als den "kleinen Anstieg" werten. Dummerweise geht es jedoch auf der anderen Seite direkt wieder hinunter ins Tal nur um dann richtig hoch in die Berge zu gehen. Für den nun folgenden "kleinen Anstieg" benötigen wir den Rest des Tages, und bei Sonnenuntergang finden wir uns nach 40 geradelten Kilometern und 1150m Anstieg auf einem auf etwa 3300m gelegenen Paß wieder. Aber am nächsten Tag geht es dann wirklich nur noch bergab bis Calama.
 
Calama (Chile): Calama ist eine moderne Stadt die als Servicezentrum für die umliegenden Minen dient. Anscheinend leben und Arbeiten hier auch sehr viele Ausländer, denn die Shoppingmall (zweistöckig mit Kino) ist die modernste die wir bisher in Südamerika gesehen haben und ähnelt eher dem was Nadine bei ihrer Schwester in den USA gesehen hat. Obwohl wir hier nur den Nachmittag verbringen um Post zu verschicken, Geld zu tauschen und Lebensmittel für die weiterfahrt nach Bolivien einzukaufen gefällt uns die saubere Stadt sehr gut. Insbesondere die vielen kontaktfreudigen, hilfsbereiten und herzlichen Einwohner von Calama werden uns noch lange in Erinnerung bleiben
 
Kupfermine (Chile): Vor den Toren von Calama liegt Chuquicamata, die größte offene Kupfermine der Welt. Die riesige Grube ist 4 Km lang, 2 Km breit und 730m tief (2005). Passend zu diesen riesigen Dimensionen sind die 3,5m hohen Räder der Lkws die 310t schwere Ladungen befördern. 8000 Arbeiter produziere so jährlich 600000t Kupfer. Die Mine ist der Weltgrößte Lieferant von Kupfer und erwirtschaftete 2003 17% des gesamten chilenischen Exporteinkomens! Die Kupfermine ist da wo man die Rauchwolke erkennen kann.
 
Atacama Wüste (Chile): Die Atacama Wüste ist einer der trockensten Plätze der Welt und an einigen Orten wurde sogar noch nie Regen registriert. Auf dem Weg aus Calama begegnen wir auf einmal ganz vielen Wanderern, die mitten auf dem Weg in die Wüste zu einem christlichen Festival zu Ehren der Jungfrau von Ayquina sind.
 
Vulkanlandschaft (Chile): Durch die Atacamawüste und vorbei an wunderschönen Vulkanen schraubt sich die Anfangs noch geteerte Straße von Clama immer weiter hoch in die Anden nach Bolivien.
 
Eisenbahnlinie nach Bolivien (Chile): Die Strecke nach Bolivien verläuft halbwegs parallel zu einer Eisenbahnlinie die Chile und Bolivien verbindet. Die Eisenbahnlinie hat Chile als Entschädigung an Bolivien gebaut für die im Pazifikrieg im 19.Jhr abgenommenen Gebiete in der Atacamawüste. So hat Bolivien damals nicht nur seinen Zugang zum Pazifik verloren sondern auch all die Minen, die heute den Reichtum Chiles begründen.
 
Salar de Ascotan (Chile): Nachdem wir mit lediglich 3966m den höchsten Punkt auf dem Weg nach Bolivien erreicht haben wollen wir bei der Gendarmerie wieder unsere Wasservorräte auffüllen. Da das Trinkwasser hier jedoch Arsenverseucht sein soll bekommen wir von den netten Gendarmen 2 Flaschen Mineralwasser geschenkt. Nun geht es hinab auf den großen Salar de Ascotan, auf dem immer noch irgendwelche Salze (Laut Jorge Borax) abgebaut werden. Wir ralden teilweise mitten über, bzw. durch den Salar, doch so lange wir jedoch nicht genau wissen um was es sich bei dem Zeug handelt versuchen wir jeden direkten Kontakt zu vermeiden. Schön anzusehen ist der Salar aber allemal.
 
Mehr Vicuñas (Chile): Hier oben auf den Salares sehen wir nun eigentlich ständig Vicuñas, die sich anscheinend von den spärlichen Pflanzen (vermutlich Moose und Flechten) die hier auf den Salzseen gedeihen ernähren. Meist haben die Vicuñas keinerlei Angst vor uns und beobachten nur neugierig die  komischen Menschen die sich mit so seltsamen Dingern (Fahrrädern) fortbewegen. Normalerweise haben die Menschen doch Jeeps, Busse oder Lkws!
 
Jorge (Chile): Gleich zweimal begegnen wir hier oben Jorge, der für die Eisenbahngesellschaft arbeitet und hier oben mit seinem Pickup unterwegs ist. Man hat ihm zwar schon andere Stellen angeboten, doch die wunderschöne Gegend  mit ihren vielen Vicuñas und Flamingos hier oben gefällt ihm so gut, daß er hier nicht weg will. Als wir ihn das erstemal treffen gibt er uns eine Runde Cola aus und versorgt uns mit vielen hilfreichen Streckeninformationen. Am nächsten Tag treffen wir ihn wieder zu einem kleinen Plausch und diesmal überreicht er uns gleich eine ganze Colaflasche, während er uns ganz begeistert berichtet, daß er gerade einen Fuchs gesehen hat.
 
Ollagüe (Chile): Unser letzter Ort in Chile heißt Ollagüe und ist der kleine Grenzort und Bahnhof hier oben mitten in der kargen Hochgebirgswüste auf 3690m. Die Leute hier sind unglaublich herzlich, freundlich und gut gelaunt und so geben wir mit Freude unsere letzten chilenischen Pesos aus bevor wir weiter nach Bolivien radeln.
 

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