Route: Santiago, Ovalle, Vicuna, La serena, Valparaiso, Curico,
RN Altos de Lircay, Talca, Chillian, Pucon, Villarrica, Lican Ray,
Conaripe, Chohuenco, Calafquen, Lincan Ray. Villarrica, Temuco, Valdivia,
Lago Ranco, Entre Lagos, Puerto Varas, Puerto Montt, Hornopiren, Chaiten,
Coyhayque, Cochrane, Villa O Higgins |
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Distanz: 4471 Km
Höhenmeter: 43405m
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Vorwort: Chile ist eines der Länder von denen wir
keinerlei Vorstellung hatten was uns erwarten würde, und so sind wir
überrascht hier eine aufstrebende Wirtschaftsnation anzutreffen. Zumindest
südlich von Santiago sind die klimatischen Verhältnisse mittel- bis
nordeuropäisch und so ist es auch kein Wunder, daß man hier auf viele
Chilenen Deutscher oder Schweizer Abstammung trifft. Radeln in Chile
macht Spaß doch wenn man nicht unbedingt auf der Panamerikana, die
hier eine moderne Autobahn ist, radeln will, ist man auf die Nebenstrecken
angewiesen. Die Nebenstrecken sind jedoch oft Schotterpisten
die bergauf und bergab führen, was sehr anstrengend sein kann. Wildes
Zelten ist in Chile extrem schwierig, ist doch nahezu alles (selbst
Wälder) eingezäunt! Einkaufen ist völlig problemlos, kann man hier
zumindest in den Großstädten zwischen kleinen Märkten und riesigen
Supermärkten wählen. Ansonsten ist Chile nicht das billige Reiseland
da wir erwartet bzw. erhofft haben und durch einen immer größeren
Touristenanstrom haben die Preise hier in den letzten Jahren kräftig
angezogen (teilweise haben sie sich innerhalb von drei Jahren sogar
verdoppelt!). |
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174.+ 175. Wochenbericht: 23.09. - 08.10.2006
Route: Santiago de Chile |
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Übergepäck: Wie es als Radler halt so ist,
hatte ich natürlich ordentlich Gepäck mit mir als ich von Neuseeland
über Tahiti und die Osterinsel nach Chile geflogen bin. Insgesamt
dürfte ich so etwa 67 Kg Gepäck gehabt haben. Mein erlaubtes Gepäck
war (2 x 23 Kg eingecheckt + 8 Kg Handgepäck = 54 Kg). Wie also 13
Kg ohne extra zu zahlen dreimal mit in den Flieger nehmen. Einen Großteil
meines Übergepäcks verstaute ich in einer Radtasche, die ich als Handgepäck
mitnahm. Ein paar weitere Kilogramm verstaute ich in einer Duty Free
Tüte, die ich ebenfalls als Handgepäck mitnahm (Duty Free Tüten werden
anscheinend nicht beachtet). Dann noch den dicken Reiseführer und
den Photo in die Jackentaschen und die schweren Batterien in die Hosentaschen.
Beim Einchecken habe ich dann 49 Kg, die nette Dame von Air Tahiti
Nu bestand darauf, daß ich 2 Kg wieder auslade, und so erleichtere
ich mein Gepäck um ein paar halbwegs entbehrliche Dinge. Die nette
Dame meinte zwar ich könnte die Sachen mit ins Handgepäck nehmen,
doch mein Handgepäck war eh schon sehr mutig. Mein Fahrrad und meine
Taschen waren Sperrgepäck und so wurde ich gebeten, die die beiden
Taschen an einem anderen Schalter abzugeben. Da der andere Schalter
außer Sichtweite war und mein Gepäck schon die erforderlichen Aufkleber
hatte, habe ich die soeben ausgepackten Sachen unterwegs einfach wieder
in die Tasche gesteckt und alles abgegeben. Die erste Hürde war also
genommen, doch bei der Personenkontrolle wurde ich gebeten mein Handgepäck
auf die Wage zu stellen; 13 Kg! Nun wurde ich gefragt was ich denn
in der Tasche hätte, und da ich nur Klamotten, Bücher und Photozubehör
dabei habe darf ich einfach so weitergehen. Mir fällt ein Stein vom
Herzen. Vor dem Abflug in Tahiti dann wieder die gleichen Vorbereitungen
wie in Auckland, wobei mein Pullover und meine Regenjacke bei 30°C
wohl eher auffällig sind. Diesmal hatte ich mehr Glück, denn vor der
Waage am Eincheckschalter war ein Metallbügel und meine Bikebox ist
so groß, daß ich einfach eine Kante auf den Bügel stellen konnte,
und so mein aufgegebenes Gewicht von 49 Kg auf 40 Kg reduzierte. Handgepäck
wurde nicht überprüft und so sitze ich wieder im Flieger. Die Letzte
Bewährungsprobe dann auf der Osterinsel. Diesmal zeigte die Waage
wieder 49 Kg an, ich stellte mich gerade darauf ein wieder was auspacken
zu müssen, als die nette Dame von LAN-Chile zu ihrer fragend schauenden
Kollegin meinte "Ist nur ein Radfahrer" und meine Gepäckanhänger ausdruckt.
Handgepäck interessierte auf der Osterinsel niemanden und so komme
ich wohlbehalten und ohne Extrakosten in Santiago de Chile an. |
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Spanisch Kurs: In Santiago bin ich in einem
eher etwas schmuddeligem Guesthouse abgestiegen, doch es war das günstigste
weit und breit. Scott, der amerikanische Besitzer liebt es seine Gäste
von seinen eigenen politischen, religiösen und sonstigen Meinungen
zu überzeugen und so hatten wir einige teils interessante und teils
ermüdende Diskussionen bis in die frühen Morgenstunden. Scott, in
Fachkreisen auch Schmittchen Schleicher genannt, kennt natürlich auch
einige Chileninnen und so stellte er mir Regina vor, die seit 2 Jahren
Englisch lernt. Der Deal ist schnell und einfach formuliert: Sie bringt
mir Spanisch bei und ich bringe ihr Englisch bei! Insgesamt haben
wir uns viermal getroffen und jedesmal etwa 4 Stunden gepaukt. Bisher
hatte ich Spanisch nur mit einem Buch gelernt und die ersten Schritte
beim Sprechen und Verstehen fielen mir unheimlich schwer. Nun, nach
der vierten Stunde, habe ich zwar immer noch extrem große Verständnisprobleme,
ist die Aussprachen der Chilenen etwa so wir bei jemand aus dem hintersten
Winkel das Bayrischen Waldes, doch ich fange langsam an Fortschritte
beim sprechen zu machen. |
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Tagesausflug in die Berge: Bereits
auf Mo'orea (Tahiti) und erneut auf der Osterinsel habe ich Veronica
und Andres, ein nettes Pärchen aus Santiago getroffen. Die beiden
waren selbst gerade über ein Jahr in Neuseeland und Asien am arbeiten
und reisen und so waren sie gerade wieder dabei sich daheim einzuleben
und die nähere Umgegend wiederzuentdecken. Auf eine diese Entdeckungsreisen
in die Berge haben sie mich kurzerhand mitgenommen. Direkt hinter
Santiago liegen die Anden und kaum haben wir die Stadt hinter uns
gelassen geht es auch schon steil bergauf uns so entfliehen wir dem
Smog. Knapp ein Stunde lang folgen wir der schmalen und steilen Teerstraße
bis wir schließlich auf 2818m in dem kleinen Skiresort La Parva ankommen.
Unter uns, unter einer Smogwolke versteckt, liegt Santiago und Schneereste
zeugen noch von einer erst vor 2 Wochen beendeten Skisaison. Wir tollen
etwas im Schnee, bestaunen einen Kondor, der seine Kreise am Himmel
zieht und machen uns wieder auf den Heimweg. |
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Nadine ist wieder da: Nach nur 3 Monaten
ist Nadine von ihren kleinen Urlaub bei ihrer Schwester in den USA
nun wieder hier. Vorbei die himmlischen Zeiten in denen ich so lange
aufbleiben konnte wie ich wollte und, was viel wichtiger ist, so lange
ausschlafen konnte wie ich wollte. |
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Salsa Kurs: Luly die equardorianische Mitbewohnerin
meines Guesthouses, die hier für etwas Mithilfe kostenlos wohnt, ist
eine begeisterte Salsatänzerin und so werden Nadine und ich kurzerhand
mit zu einem Salsa Kurs genommen. Auch Luly lebt von einem schmalem
Budget und so gehen wir zu einem Kurs der von einer Kirchengemeinde
kostenlos angeboten wird. Salsa ist schnell und der Rhythmus nicht
gerade einfach zu hören, so daß wir mehr über unseren eigenen Füße
stolpern als daß wir tanzen. Im Kurs wird auch nicht rumgetrödelt
und nach einer kurzen Einweisung in den Grundschritt sollen wir auch
schon die wildesten Drehungen vollführen. Unsere Radlerbeine sind
jedoch für schnelle, rhythmischen und elegante Bewegungen erdenklich
ungeeignet. Dank unserer fehlenden Spanischkenntnisse haben wir auch
leichte Probleme die Anweisungen unserer Kursleiter zu verstehen und
so kreieren wir einfach ein paar ganz besonders interessante Schritte
und Figuren. Am nächsten Abend geht es zu einer Salsa Party, doch
leider entpuppt sich die Musik als wilder Tecno und so erfreuen wir
uns am Kicker mit einigen von Luly's Freunden und Bekannten, die übrigens
alles sehr nett sind. |
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176. Wochenbericht 09.10. - 15.10.2006
Route: Santiago de Chile, San Felipe, Illapel, Ovalle |
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Chile ist bergig! Nach langer radelpause
sitzen wir nun wieder auf unseren Rädern. Wir wollen nur mal kurz
in den Norden, bevor wir uns auf nach Patagonien machen, doch Chile
ist sehr bergig und und so quälen wir uns über einen Berg nach dem
anderen. Im Schnitt radeln wir jeden Tag 70 Km - 80 Km und bezwingen
dabei 800 bis 1000 Höhenmeter auf überwiegend ungeteerten Pisten.
Bester Tag: 975 Höhnmeter Anstieg auf 30 Km Schotterpiste, wobei wir
am Ende der Etappe wieder nahezu auf Ausgangshöhe waren. |
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Tunnel sind super: Um die Berge etwas radfahrerfreundlich
zu machen haben die Chilenen netterweise einige Tunnel gebaut, die
uns so manchen Höhenmeter ersparen. Alle Tunnel, von Nadine auch "Drecklöcher"
genannt, sind jedoch ungeteert, einspurig, ohne Licht, relativ lang
und teilweise mit einem Knick in der Mitte. Der Kick mit dem Knick
ist, daß man nicht sehen kann, ob schon ein anderes Fahrzeug im Tunnel
ist, wenn man in ihn hineinfährt. Trift man dann auf einmal ein entgegenkommendes
Fahrzeug in der Tunnelmitte muß einer von beiden wohl oder übel rückwärts
wieder hinausfahren. Bei einem der Tunnel hatten die Fahrer eines
Kleinlasters, nachdem sie gerade wegen einem entgegenkomendem Bus
rückwärts wieder aus dem Tunnel kamen, Mitleid mit uns, und so wurden
wir samt unseren Bikes für die Tunneldurchquerung kurzerhand hinten
in den Laderaum gepackt. |
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Erdbeben: Wir sitzen gerade vor den Toren von Illapel
und waschen gemütlich unsere Wäsche, als wir ein nettes Erdbeben bekommen.
Das Beben dauert eine knappe halbe Minute und ist schon ganz schön
ordentlich. In der benachbarten Schule kreischen die Schüler, doch
auf der Straße scheint keiner großartig Notiz von dem Beben zu nehmen.
Erdbeben scheinen hier anscheinend eher an der Tagesordnung zu sein,
denn in den darauffolgenden Tagen haben wir noch zwei weitere, aber
schwächere Beben. (Bild ist wegen dem Erdbeben verwackelt) |
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Nicht alle Straßen sind geteert:
Chile ist doppelt so groß wie Deutschland mit weniger als einem
viertel der Einwohner und so können durch die knappen finanziellen
Mittel natürlich nicht alle Straßen geteert werden. Wir hatten uns
eine Hinterlandroute Richtung Norden ausgesucht um nicht auf der Panamerikana
fahren zu müssen, und so landen wir immer wieder auf den staubigen
Landstraßen, die von glatt gewalztem Lehm bis hin zur üblen Schotterpiste
variieren. |
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Straßenatlas: Obwohl 2006 neu aufgelegt
haben wir vermutlich den mit Abstand schlechtesten Straßenatlas von
Chile erstanden. Nicht nur, daß die Entfernungen nicht stimmen, nein
viele Straßen fehlen gleich ganz, Orte wurden an falsche Straßen gelegt,
Straßen verlaufen oft ganz anders als in der Karte markiert, ... .
Zum Glück sind jedoch einige der als ungeteert gekennzeichneten Straßen
doch geteert, doch ansonsten grenzt es nahezu an ein Wunder, daß wir
uns, wie hier an dieser unbeschilderten Gabelung, noch nicht verfahren
haben. |
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Wettersturz: Nachdem wir die ersten Tage
mit Temperaturen von über 30°C verwöhnt (bzw. gebraten) wurden fielen
die Temperaturen bei einem Wetterumschwung über Nacht auf frische
8°C! Eigentlich hätte unser Weg laut Karte gemütlich einer Eisenbahnlinie
folgen sollen, doch nach wenigen Kilometern biegt die Bahnlinie in
ein Seitental ab, während sich unsere Schotterpiste immer höher in
die Berge schraubt. Mit zunehmender Höhe bläst uns der Wind immer
stärker um die Ohren und als wir gerade den Pass mit 1650m bezwungen
haben fängt es auch noch an zu regnen. Kalt, windig und naß sind die
optimalen Voraussetzungen für eine schöne Unterkühlung, und um diese
zu vermeiden radeln wir von den windigen Höhen in tiefere Lagen. Naß
und durchgefroren krabbeln wir schließlich bereits am frühen Nachmittag
in unser Zelt wo wir langsam wieder auftauen. |
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Der Tag danach: Als wäre nichts gewesen,
haben wir am nächsten Tag wieder strahlend blauen Himmel und sommerliche
Temperaturen. Lediglich unsere Schlammverschmierte Ausrüstung zeugt
noch von dem anstrengenden Vortag. |
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Die besten Früchte: Die besten Früchte
sind immer die, die nicht, oder nur schwer zu erreichen sind. Doch
als richtiges Schleckermaul nimmt man natürlich alle nur erdenklichen
Mühen auf sich, um an die besten Blättchen zu kommen, und so kletterte
diese Ziege kurzerhand in einen Baum. |
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177. Wochenbericht 16.10. - 22.10.2006
Route: Vicuña, Pisco Elqui, La Serena, Coquimbo, Ovalle |
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Kakteen: Jeder kennst sie, aber einmal Berghänge zu
sehen, die anstatt mit Bäumen mit Kakteen bewachsen sind ist schon
was anderes. Wir haben gerade Frühjahr und so blühen einige der stacheligen
Gesellen. |
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Blühender Kaktus: |
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Papageien: Bereits in Australien haben wir ja festgestellt,
daß Papageien keineswegs nur im tropischen Dschungel oder auf der
Insel von Robinson Cruso leben, sondern auch im trockenen und heißen
Outback. Auch hier in Chile treffen wir wieder auf Papageien in der
Halbwüste. Diese Papageien leben in kleinen Höhlen in großen Lehmwänden
und machen wie alle Papageien einen unglaublichen Lärm. |
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Chilenische Bergwelt: Die Nebenstrecken
nördlich von Santiago sind staubig, bergig und heiss. Radeln
ist sehr anstrengen aber auch sehr schön. |
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Der letzte Pass: Der letzte Pass vor Vicuña
war dann auch der härteste. Völlig unerwartet schraubte sich die staubige
Schotterpiste plötzlich auf 1900m hoch. Auch die Abfahrt nach Vicuña
vom Pass war alles andere als spaßig. Der Weg ging auf sehr schlechtem
Schotter mit einigen knackigen Gegenanstiegen meist sehr steil bergab.
Wenn es mal gut lief konnten wir uns mit 10 Km/h bergab rollen lassen,
sehr oft waren wir aber nur mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs. |
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Vicuña: Wahrzeichen von Vicuña ist der Torre Bauer,
der Uhrturm, den ein deutschstämmiger Bürgermeister erbauen lies.
Vicuña lebt unter anderem vom Tourismus und so gibt es hier Hostels
und Hotels in Hülle und Fülle. Wir haben uns in der günstigsten Unterkunft
der Stadt in der "Casa de los Professores", dem "Haus der Lehrer"
mit seinen sehr netten und Betreibern, für 2 Nächte niedergelassen. |
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Pisco Elqui: In einem Seitental des Elqui
Tales liegt Pisco Elqui, ein beschaulicher kleiner Bergort. Eigentlich
hieß der Ort ja mal La Union, doch aus Marketinggründen wurde er einfach
nach dem chilenischen Nationalgetränk, dem Pisco, dessen Trauben hier
und in den umliegenden Tälern wachsen, umbenannt. Wie schon im oberen
Industal in Ladakh so finden wir auch hier den Übergang von der mit
Bewässerungsanlagen errichteten Kulturlandschaft und der Bergwüste
beeidruckend wobei hier anstatt Gerste jedoch Wein angebaut wird.
Wir haben hier Weinberge bis in einer Höhenlage von 1500m gesehen.
Da kann man dann ruhig schon mal von einem Weinberg sprechen. |
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Gabriela Mistral: Hier in Monte Grande,
einem kleinem Bergdorf in einem Seitental des Elqui Tales liegt der
Geburtsort von Gabriela Mistral. Genauso wie Pablo Neruda erhielt
auch Sie den Nobelpreis für Literatur. Oft wenn wir durch sehr abgelegene
Orte wir zum Beispiel Monte Grande radeln denken wir immer gleich,
daß das Leben der Einheimischen meist schon ab Geburt vorbestimmt
ist und wenig Möglichkeiten zur Entfaltung bietet. Menschen wir Gabriela
Mistral belehren uns da aber zum Glück immer wieder eines besseren. |
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Observatorium Mamalluca: Dank
der klaren trockenen Luft liegen im Norden Chiles mehrere der größten
Observatorien der Welt. Hier gibt es sogar Observatorien die Fernrohre
mit einem Linsendurchmesser von 8m haben! Durch die riesigen "Fernrohre"
darf man jedoch leider nicht durchschauen. Anders hingegen bei der
von Vicuñia betriebenen Sternwarte Mamalluca. Jeden Abend (außer wenn
zu viele Wolken am Himmel sind) werden hier von enthusiastischen Professoren
und Studenten mehrere Führungen gemacht. Während unseres Besuches
konnten wir so die vier Jupitermode, mehrere offene und einen geschlossenen
Sternhaufen und unsere Nachbargalaxien, die Magellanschen Wolken,
sehen. Insgesamt dauerte die Tour knapp 2 Stunden und war absolut
faszinierend. |
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Capel: Capel ist eine Kooperation
von Weinbauern, die ihre Trauben erst zu Wein und dann zu Branntwein
verarbeiten. Der Branntwein der aus den süßen Trauben der Gegend hergestellt
wird heißt Pisco und ist das Nationalgetränk Chiles. So wie anderenorts
die Werbeplakate von Coca Cola hängen, hängen hier in der Gegend überall
die Plakate von CAPEL. Neben dem reinen Pisco werden hier auch Mixgetränke
Pisco Sour (mit Limonensaft) und Pisco Creme (wie Baileys) produziert
und insgesamt gehen hier jährlich über 36 Mio. Flaschen vom Band. |
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Erwischt!!! Zum Abschluß der Führung durch die Anlagen
von Capel gibt es noch eine kleine Pisco Probe. Nach Jahren der Abstinenz
wagt ich mich mutig an einem Gläschen mit Pisco Creme und einem
Gläschen Pisco Sour Mango zu nippen. Mehr als ein paar Tropfen habe
ich sicherlich nicht erwischt und ich muß sagen, geschmeckt hat es
nicht schlecht. Doch selbst die wenigen Tropfen sind mir umgehend
gewaltig zu Kopf gestiegen, so daß mit schwummerig und etwas übel
wurde. Alle die sich nun über meine Rückkehr zum Alkohol gefreut haben
muß ich jedoch leider enttäuschen. Ich bevorzuge immer noch einen
klaren Kopf! |
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Felszeichnungen: 20 Km westlich von Ovalle
liegt das "Vale del Encanto" mit seinen bis zu 2000 Jahren alten Felszeichnungen.
Zu unserer großen Freude durften wir sogar in dem kleinen Park im
Zelt übernachten. |
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Alte Mühlen: Neben den vielen Petrogrifen
gibt es im Vale del Encanto" auch viele kleine Mulden in den Felsen,
die vemutlich genutzt wurden um Getreide zu mahlen. |
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178. Wochenbericht 23.10. - 29.10.2006
Route: Ovalle, Los Vilos, Valparaiso
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Panamerikana: Für viele ist die Panamerikana,
die berühmte Straße quer durch zwei Kontinente führt und die Alaska
und Feuerland verbindet, eine Straße der Träume. Hier in Chile landet
man von Wolke 7 aber ganz schnell auf dem Boden der Tatsachen, ist
die Panamerikana hier doch eine perfekt ausgebaute und eingezäunte
vierspurige Autobahn. Ganz so streng sieht man es hier mit den Autobahnen
jedoch nicht, und so ist radeln keineswegs ein Problem. Abgesehen
von der Route die wir bereits geradelt sind gibt es erst einmal keine
Alternativrouten in den Süden, so daß wir mit der Ruta 5 Vorlieb nehmen
müssen. Von einer flachen Straße ebenfalls keine Spur, denn anstatt
Pässe zu erklimmen müssen wir nun Flußtäler durchqueren. Knappe 1000
Höhenmeter pro Tag Aufstieg bekommen wir meist zusammen. |
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Weltkulturerbe Valparaiso: Die Hafenstadt Valparaiso,
oft auch die "Perle des des Pazifiks" genant ist die zweitgrößte Stadt
Chiles. Das Herz der Stadt bildet eine von Bergen umrandete Eben "El
Plano", doch da nahezu alle älteren Gebäude bei einem großen Erdbeben
1906 zerstört wurden findet man hier überwiegend moderne Architektur.
Während einige Stadtteile in Valparaiso florieren, sind andere Bereiche
mit ihren Wellblechhütten so ärmlich, daß die Einwohner dort nicht
einmal für die Müllabfuhr bezahlen müssen. |
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Mauerbemalung: Chilenen mögen es farbenfroh
und so finden wir häufig bunt bemalte Mauern und Häuser. |
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"Ascensores": Da Valparaiso direkt an der Küste liegt
und die "El Plano" zu klein für eine große Stadt ist, liegen alle
Wohnstadtteile an den die Ebene umrahmenden Hängen. Um den Anwohnern
die mühsamen Aufstiege zu erleichtern wurden zwischen 1883 bis 1916
15 Ascensores (eine Art Aufzüge) angelegt, die immer noch im Betrieb
sind. Dank eines guten öffentlichen Bussystems werden die Ascensores
nun jedoch überwiegend von Touristen genutzt. |
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Wuschelkopf: Wer von den drei abgebildeten
Schönheiten hat denn nun den schönsten Wuschelkopf?! |
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Bunte Häuser in Valparaiso: Insbesondere
die an den Hängen liegenden Stadtviertel Cerro Constitucion und Cerro
Alegre sind bei Touristen wie uns besonders beliebt. Zum einen kann
man die beiden Stadtteile jeweils mit einem Ascensor erreichen und
zum anderen sind sie mit ihren bunt bemalten Häusern schon einen Besuch
wert. |
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Früh übt sich: Wer mal ein berühmter Rennfahrer
werden will muß natürlich schon früh mit seinem Training beginnen
wie dieser junge Nachwuchssportler in einem Park in Valparaiso. |
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Chilenische Geschäftsleute: Wenn
es dann mit der Karriere als Rennfahrer doch nicht so geklappt hat
wie erhofft, kann man sich in Chile seinen Lebensunterhalt immer noch
als hart arbeitender Geschäftsmann verdienen. |
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179. Wochenbericht 30.10. - 05.11.2006
Route: Valparaiso, Curico, RN Altos de Lircay, Talca |
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Einkaufen: Einkaufen hier in
Chile macht wirklich Spaß. Entweder kann man in einem der riesigen
Supermärkte vom deutschen Schwarzbrot bis zur neuseeländischen Schokolade
nahezu alles kaufen was das Herz begehrt, oder man geht auf einen
der Obst und Gemüsemärkte. Das Einkaufen auf den Mäkten macht besonders
uns besoders viel Spaß, da man nicht handeln muß, die Preise angeschrieben
sind und die Verkäufer immer für eine nette Unterhaltung zu haben
sind (auch wenn sie nicht verstehen sind). |
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Gemüse gefällig? |
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RN Altos de Lircay: Laut Reiseführer sollte
es im Naturreservat Altos de Lircay sehr günstige Reitouren
geben und da Nadine außer auf Ponnys im Freizeitpark noch nie geritten
ist wollen wir die Gelegenheit nutzen. Der Park liegt lediglich knappe
70 Km von der Panamerikana entfernt und so machen wir uns auf den
Weg. Wir pirschen uns auf Nebenstrecken langsam an den Park
heran und dürfen dabei einen sehr steilen Schotterpass bezwingen.
Laut Karte liegt der Parkeingang in Vilches direkt an einem Fluß und
so erwarten wir eigentlich keine größeren Berge. Als die Straße dann
18 Km vor dem Park anfängt anzusteigen denken wir uns noch nichts
schlimmes und freuen uns schon auf die kommende Abfahrt, doch als
sich die Straße nach 10 Km immer noch unauhörlich in die Berge schraubt
dämmert uns langsam, das es wohl keine Abfahrt geben wird. Während
wir uns mühsam den Berg hochquälen werden wir von mehreren Pickups
die voll mit festlich gekleideten Einheimischen sind und einem mit
Pferden beladenen LKW übberholt. Es ist gerade Rodeozeit in Chile
und unsere Hoffnung in Vilches ein Rodeo zu erleben spornen uns an.
Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir schließlich in Vilches an. Der
Ort besteht lediglich aus den paar Häuserrn, die bereits die letzten
Kilometer der Straße gesäumt haben und ohne das Rodeo gefunden zu
haben stehen wir auf einmal vor dem Parkeingang. |
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Unerwartete Einladung: Erschöpft
von dem Anstieg (700 Höhenmeter in 18 Km) packen wir erst einmal in
aller Ruhe unseren Kocher aus und köcheln uns ein Süppchen. Der Kocher
ist verstopft und während dem reinigen kommen ein paar Chilenen aus
dm Park zurück und fragen uns ob wir hier zelten wollen bevor sie
in einem der benachbarten Grundstücke verschwinden. Etwas später,
wir haben den Kocher wieder zum laufen bekommen und sind gerade dabei
unsere Suppe zu löffeln, kommt der Mann nochmal und meint wir könnten
die Nacht gerne bei ihnen vedrbringen. . Die beiden sind Rentner und
leben seit 10 Jahren hier im letzten Haus vor dem Nationalpark. Als
sie von unseren Pläne den Nationalpark zu besuchen hören bieten sie
uns an, daß wir unsere Räder bei ihen lassen könnten und nach unserer
Rücvkkehr auchwieder in dem leerstehenden Gästehaus übernachten könnten.
Was besseres hätte uns wirklich nicht passieren könnnen! Ein eigenes
Häuschen mit Dusche und Küche direkt vor dem Nationalpark und Abends
noch eine nette, wenn auchsehr holprige, Unterhaltung am Kaminfeuer
im Hause unsere Gastgeber. Da er auf einem Auge blind ist und auch
dem anderen Auge auch kaum etwas sehen kann haben die Beiden eine
Haushälterin, die ich nicht nur um den riesigen Garten sondern auch
um das leibliche Wohl kümmert. |
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El Enladrillado: Teile des Nationalparks
liegen auch über 2000m und jetz im Frühling liegt hier immer noch
so viel Schnee, daß einige der Touren noch nicht geöffnet sind und
so unternehmen wir eine 2 tägige Tour zu dem Basaltplatau El Enladrillado.
Das Plateau liegt auf etwa 2200m und obwohl wir ringsum von Schnee
umgeben sind finden wir einen wunderschönen Zeltplatz. Direkt vor
unserem Zelt liegt etwa 1700m tiefer das Tal des Rio Claro auf dessen
anderer Seite zwei maijestetische Vulkane aufragen; der Ausblick ist
atemberaubend. Einer der schönsten Zeltplätze unserer Reise! |
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Sonnenuntergang: Kurz vor Sonnenuntergang
reißen die Wolken auf und die Sonne kommt raus, so daß wir einen wunderschönen
Sonnenuntergang erleben!!!!!!!!! |
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Auf Abwegen: Der Rückweg im noch nicht
geöffneten Teil des Parkes führt überwiegend entlang eines Grades,
was eine leichte Orientioerung verspricht, und da wir außerdem alte
Spuren im Schnee entdecken entscheiden wir uns für diese Route. Bei
grandiosem Wetter und einer noch besseren Ausicht ist die Gratwanderung
absolut klasse. Als es dann aber an den Abstieg geht verpassen wir
auf einem Geröllfeld irgendwie den Abzweig, doch nach einem "kurzem"
Abstecher durch die Schlucht eines steilen Gebrigsbachs sind wir wieder
auf dem Weg der mittlerweile auch wieder schneefrei ist. |
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180. Wochenbericht 06.11. - 12.11.2006 DIESMAL VON
NADINE
Route: Chillian, Pucon |
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Zuckerhut: Der chilenische Zuckerhut liegt etwas nördlich
von Chillan und gehört dem chilenischen Zuckerfabrikanten. Natürlich
passt ein gräulicher Zuckerhut nicht ganz so ins Image und so dürfen
zwei "todesmutige" den schwarzen Ruß abschrubben. Einer der beiden
Putzer steht auf einer kleinen Plattform in der bereits weiß geschrubbten
Ausbuchtung. |
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Ruta 5: Da sich Sandra zu Besuch angemeldet hat und wir sie
am 14.11. in Osorno treffen wollen, um dort gemeinsam eine 4-tägige
Wandertour zu machen, bleibt uns keine andere Alternative als mit
einem 80 km Tagesschnitt über die Autobahn Richtung Süden
zu fahren. Etwas wirklich erwähnenswertes gibt es also von den letzten
Tagen nicht zu berichten. Gibt es vielleicht doch noch andere Alternativen?
In Chillian angekommen hat Nadine auf einmal die Idee mit dem Bus
nach Pucon zu fahren, da die Ruta 5 sowiso uninteressant ist und dafür
in der eingesparte Zeit lieber im Nationalpark Huerquehue eine 3 tägige
Wandertour zu machen. Martin mag zwar den Gedanken mit dem Bus zu
fahren nicht, willigt aber trotzdem ein (da auch er lieber wandern
gehen will anstatt auf der Autobahn zu radeln und beides ist leider
wegen Sandras Besuch nicht möglich). Leider war der einzige Bus für
diesen Tag schon ausgebucht, so daß wir ein Ticket für den nächsten
Morgen kaufen mussten, womit wir einen kostbaren Tag verloren haben
und deswegen evtl. eine weiter Busfahrt nötig wird um rechtzeitig
am 14.11. in Osorno zu sein, wo wir Sandra treffen wollen. Ihr könnt
euch ja vorstellen wie gut Martin bei diesem Gedanken gelaunt ist. |
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Chillian: Chillian ist dafür berühmt den schönsten Markt
in ganz Chile zu haben und den wollen wir uns natürlich nicht entgehen
lassen. Ich glaube wir haben einfach schon zu schöne Märkte in Syrien
und Iran gesehen als daß uns dieser Markt hier beeindrucken kann.
Der Markt ist nicht sonderlich groß und wirkt auf uns eher sehr
touristisch. Es werden traditionelle Pullover, Schals, Mützen und
Sattel in allen Variationen angeboten. Wir schlendern kurz
durch die Ladenbuden , kaufen noch etwas Obst ein und machen es
uns dann doch lieber in der Fußgängerzone mit einem frischen Obstsalat
gemütlich.
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Pucon: Pucon ist bekannt als
das Travel Mekka im Lake Distrikt in Chile. Der Ort ist Ausgangspunkt
für viele Touren in die nahegelegenen Nationalparks. Trotz der vielen
Hotels und Adventureagenturen ist Pucon ein netter Ort und wirkt mit
seinen vielen Holzhäusern auf uns wie ein alpenländisches Bergdorf.
Lediglich der ständige Blick auf den Vulkan Villarica wirkt etwas
uneuropäisch. |
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Wandertour P.N. Huerquehue: Der Nationalparkeingang
liegt 35 entfernt von Pucon. Wir packen also unsere Rücksäcke für
eine Wandertour mit Übernachtung und lassen den Rest unseres Gepäcks
und die Fahrräder an unserem Campingplatz zurück und fahren mit dem
Bus zum Parkeingang. Das Erste was wir am Parkeingang ganz zu unserer
Freude sehen sind die unterschiedlichen Eintrittspreise für Chilenen
und Ausländer. Wie auch immer, wir zahlen den Ausländer Eintrittspreis.
Karten vom Park gibt es leider keine, aber laut Parkranger stehen
überall Schilder und der Weg sei eindeutig. Der Parkranger informiert
uns noch kurz das wir auf unserer geplanten Route noch auf Schnee
treffen werden und dann geht es auch schon los. Der Weg führt an zwei
schönen Wasserfällen vorbei und man hat immer wieder eine wunderschöne
Aussicht auf den Vulkan Villarica. Nach knapp 2,5 Stunden sind wir
am zweite Bergsee angekommen und machen erst einmal Mittagspause an
dem Platz an dem die Tagestouristen wieder umdrehen. Nun wird der
Weg deutlich schlechter und von irgendwelchen Schildern ist weit und
breit keine Spur mehr zu sehen. Zuerst kommen wir noch ganz gut voran,
aber als wir etwas höher aufsteigen und plötzlich Schnee liegt wird
es immer schwieriger den Weg zu finden. Nachdem wir mehrfach den richtigen
Weg der unter etwa 1m Schnee begraben liegt verlieren und für wenige
hundert Meter knappe 2 Stunden gebraucht haben geben wir schweren
Herzens auf. Mittlerweile ist aber schon zu spät um umzukehren, und
so suchen wir uns einen schönen Zeltplatz und verbringen den Rest
des Tages lesend an einem wunderschönen halb zugefrorenen Bergsee.
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Araucarias: Martin ist besonders begeistert von den
Araucaria Bäumen die es nur in dieser Region in Südamerika gibt. Araucarias
haben eine puzzleartige Rinde, weshalb sie auch "Monkey Puzzle Tree"
genant werden, und eine schirmartige Krone. |
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Hurra Besuch!!! Zurück von unserer Wandertour gehen wir in
Pucon direkt ins Internetcafe um zu sehen ob es Neuigkeiten von Sandra
gibt. Und jetzt die Riesen Überraschung: Sandra hat ihre Reisepläne
etwas geändert, und ist seit heute Morgen hier in Pucon. Wir schreiben
noch schnell die Adresse von Sandras Hostel auf und machen uns sofort
auf den Weg. Sandra ist leider unterwegs und so hinterlassen wir eine
Nachricht und gehen erst einmal auf unseren Campingplatz um in der
Zwischenzeit zu duschen und Wäsche zu waschen. Am frühen Abend treffen
wir dann Sandra in ihrem Hostel. Die Wiedersehensfreude ist groß und
der abend noch jung, deshalb beschließen wir kurzer Hand gemeinsam
in ein nettes Café zum Quatschen zu gehen.
Für den nächsten Tag hat Sandra schon gemeinsam mit ihrer Zimmergenossin
die Tagestour + Kajaktour in dem Nationalpark geplant von dem
wir gerade zurück kommen und so verabreden wir uns für den nächsten
Tag zu Abendessen bei uns auf dem Campingplatz. |
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181. Wochenbericht 12.11. - 19.11.2006 DIESMAL VON
NADINE
Route: Villarrica, Lican Ray, Conaripe, Chohuenco,
Calafquen, Lincan Ray. Villarrica |
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Radeln statt wandern: Da wir
bereits die Wandertour im P.N. Huerquehue wegen zuviel Schnee nicht
machen konnten befürchten wir, daß uns das Selbe bei der geplanten
Wandertour bei Osorno passieren wird und entscheiden uns deshalb lieber
eine gemeinsame Radtour entlang einiger Seen zu machen. Insgesamt
sind es sieben Seen und ca. 220 km, die wir uns für 5 Tage vorgenommen
haben. Sandra leiht sich also für die nächsten 5 Tage in Villarrica
ein Fahrrad und wir sortieren ein paar von unseren Sachen aus, so
dass wir genügend Platz für Sandras Sachen in unseren Gepäcktaschen
haben. Gegen 16.00 Uhr haben wir alles soweit verpackt und machen
uns auf den Weg |
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Regen: Wir haben gerade den ersten Berg bezwungen als es
zu regnen anfängt. Zum Glück finden wir schnell eine Bushaltestelle
wo wir uns unterstellen können. Da wir noch genügend Zeit haben
beschließen wir den Regen auszusitzen. Als es nach 1,5 Stunden
aber immernoch regnet hilft alles nix mehr: wir müssen uns dem Regen
stellen und uns auf Zeltplatzsuche begeben. Aber wie das immer so
ist, wenn man dringend einen Zeltplatz braucht kommt weit und breit
keiner. Zu guter letzt beschließen wir auf einem Sportplatz unser
Quartier aufzuschlagen.
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Regentag: Es regnet die ganze Nacht durch und auch
am nächsten Morgen keine Wetterbesserung. Der Himmel ist grau in grau!!
Wir spielen also erst einmal eine Runde "Siedler von Catan" und hoffen,
daß der Regen vielleicht aufhört. Aber es regnet und regnet unaufhörlich
weiter und so rufen wir einen Regentag aus und machen ein kleines
Nickerchen. Als wir wieder aufwachen hören wir keinen Regen mehr,
aber mittlerweile ist es schon später Nachmittag und wir können uns
nicht überwinden für die wenigen Stunden noch einmal aufzubrechen.
In der Nacht regnet es zwar immer mal wieder, aber der nächste Morgen
begrüßt uns sogar mit kurzen Sonnenschein. |
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Ochsengespann: Obwohl das Durchschnittseinkommen
in Chile mit etwa 10000,- $ US relativ hoch liegt leben viele Chilenen
noch in sehr einfachen Verhältnissen. Während einige Gemüsebauern
ihre Felder noch mit Pferden bestellen werden Holzrückearbeiten oft
noch von Ochsengespannen übernommen. |
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Aktivurlaub: Trotz des breiten und außergewöhnlichen
Freizeitangebotes hat es Quilmio nicht geschafft sich zu einer Touristenhochburg
zu entwickeln. Wer aber neben Angeln, Radeln und Wandern noch an "Haien
im Bergsee" (oben Mitte), "verkleideten Frauen" (unten links) und
"freilaufenden Teddybären" (unten rechts) interessiert ist, sollte
keine Kosten und Mühen scheuen um in dieses entlegene Bergdorf zu
kommen. |
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Schotterpiste: Sandra bekommt ihren ersten
Radausflug wirklich nicht leicht gemacht. Kaum 50 km geradelt müssen
wir die geteerte Strasse verlassen und auf einer Schotterpiste weiterfahren.
Einen Tag später kommt es dann sogar noch schlimmer. Da es in den
letzten Tagen sehr viel geregnet hat, ist aus einer der ungeteerten
Bergstrassen eine schöne Schlammpiste geworden. Und so haben
wir ( insbesondere Sandra ) ganz schön zu kämpfen um diesen steilen
schlammigen Berg zu bezwingen. Laut karte hätten wir übrigens einem
Fluß folgend bergab radeln sollen. |
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Kraft tanken: Zum Glück haben wir immer
wieder wunderschöne Aussichten auf Vulkane und Seen, die Sandras Kräfte
sofort wieder auffrischen. Eben noch so erschöpft daß sie schieben
muss, wird ihr Energietank durch einen Einzigen Blick auf den Vulkan
Chohuenco sofort wieder so aufgefüllt, daß sie aufs Rad springt
und sogar Martin davonfährt. |
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Die Zeit wird knapp: Durch den Regentag
und die schlechten Strassenbedingungen beschließen wir unsere Tour
auf eine kleine Runde mit fünf Seen zu verkürzen. Immerhin wollen
wir diese wunderschöne Gegend genießen und uns und Sandra nicht mehr
mehr strapazieren als eh schon nötig. |
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Zeltabende: Selbst in den entlegensten Tälern ist
die Zeltplatzsuche dank ständiger Weidezäune extrem schwierig, doch
irgendwie haben wir immer ein Plätzchen gefunden, wenn auch nicht
immer so schön wie hier. Abends sitzen meist noch so lange
die Sonne scheint vor dem Zelt. Martin spielt Gitarre während ich
uns Abendessen koche ( Sandra übernimmt nach dem essen das Abspülen).
Sobald die Sonne weg ist wird es sehr schnell kalt und wir verkriechen
uns ins Zelt, wo wir bald vor Erschöpfung einschlafen. |
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Der letzte Abend: Um die letzten gemeinsamen
Stunden bestmöglich nutzen zu können hat Sandra uns zu einer Hostelübernachtung
eingeladen. Aber wie immer gibt es tausend Dinge die noch erledigt
werden müssen: CD's brennen, aussortieren der Dinge die wir mit nach
Hause geben wollen, ... . Gegen 23.00 Uhr haben wir dann doch noch
Zeit gefunden Sandra unsere Diashow zu zeigen, was ein sehr schöner
Ausklang für unsere gemeinsame Zeit war, bevor wir sie am nächsten
Morgen nach dem Frühstück zum Busbahnhof begleitet haben. So schnell
sind 10 Tage rum :-( |
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182. Wochenbericht 20.11. - 26.11.2006
Route: Temuco, Valdivia, Lago Ranco
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Reparaturen: Die Ersatzteile die Sandra
für unsere Räder mitgebracht hat mussten noch eingebaut werden, während
bei Martins Bike noch alles relativ problemlos klappte, passte bei
Nadine das neue Kettenblatt nicht. Aus irgendeinem Grund scheint die
Fahrradindustrie einen Riesigen Spaß daran zu haben ständig neue Standards
zu entwickeln so daß ein Laie wich völlig den Überblick verliert.
Nachdem es werde in Pucon noch in Villarica in den ansonsten gut ausgestatteten
Radläden ein passendes Kettenblatt gab und ich außerdem ein neues
Tretlager benötige (ebenfalls wieder irgendeine Sondergröße die es
nirgendwo gibt!) fahre ich schließlich mit dem Bus zurück nach Temuco,
während Nadine an der Autobahnraststätte im Zelt wartet. Während ich
bei Nadines Kettenblatt auch hier nicht fündig werde finde ich zumindest
ein neues Tretlager für mich, daß jedoch mit etwa 45,.- € ordentlich
zu Buche schlägt. Zum Glück haben wir von Anfang an ein kleineres
Kettenblatt für eventuelle sehr steile Berge montiert gehabt, das
bis jetzt jedoch nahezu ungenutzt geblieben ist (ich habe meines das
letzte mal in Deutschland benutzt) und so konnte ich dieses jetzt
so ummontieren, daß Nadine mit der neuen Kette fahren kann. |
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Schulklasse: Bei einer unserer Pausen in
einem der kleinen Stadtparks wurden wir gleich von einer halben Schulklasse
angesprochen. Nach anfänglich zögerlichen Annäherungsversuchen standen
sie schließlich alle um uns herum, doch leider waren ihre Englischkenntnisse
so schlecht, daß wir uns dann doch wieder in holprigem Spanisch verständigt
haben. Kaum zu glauben, daß eine aufstrebende Wirtschaftsnation wir
Chile sowenig Wert darauf legt ihren Kindern Fremdsprachen beizubringen. |
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Seelöwen in town: In Australien und Neuseeland
hatten wir bereits mehrmals das große Vergnügen Seelöwen (oder Seehunde,
kenne den genauen Unterschied leider nicht) in der freien Natur zu
erleben. Als wir in Valdivia aber plötzlich Seelöwen mitten in der
Stadt entdecken sind wir doch etwas überrascht. Hier hat eine kleine
Seelöwenkolonie einen Bootsanleger im Stadtzentrum zu ihrer Heimat
erklärt. Ein ganz mutiger Seelöwe hat sogar den Gehweg überquert um
sein Nickerchen auf einer kleine Wiese zu machen. |
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Fischjagd: Anders als ihre richtig wilden Artgenossen,
ersparen sich die Seelöwen von Valdivia, den mühsamen weiten Weg zu
ihren Jagdgründen im Meer und schwimmen stattdessen von ihren Schlafplätzen
gerade mal 100m zum Fischmarkt, wo sie von den Fischverkäufern die
Fischabfälle zugeworfen bekommen. Schlecht scheint es sich so nicht
zu leben, denn einige der Bullen sind wahrhaft riesig und stehen zweifellos
gut im Futter. |
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Deutsche Feuerwehrkompanie: Nachdem Mitte
des 19. Jahr. sehr viele Deutsche in den Süden Chiles ausgewandert
sind kann es natürlich an einer deutschen Feuerwehrkompanie wie hier
in Paillaco nicht fehlen. Zum Glück haben die Deutschen aber neben
dem Bundesadler auch noch die deutsche Backtradition mitgebracht und
so gibt es in Chile überall Brötchen, Brot und sogar el kuchen! |
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Kicker: In Deutschland "dank" Playstation und Co.
bereits nahezu ausgestorben, ist hier in Chile Tischfußball immer
noch sehr beliebt. In Paillaco stehen die Kicker sogar am Marktplatz,
so daß man auf dem Nachhauseweg von der Schule ja quasi noch zumindest
eine Runde spielen muß. Ich wollte Nadine auch zu einer Runde Kicker
überreden, doch ihr war das zu blöde. |
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Fast dreckig: Diese Sau hat sich erst auf
der einen und anschließend auf der anderen Seite im Schlamm gewälzt.
Da der Schlamm aber nicht tief genug war ist in der Mitte ein sauberer
Streifen übriggeblieben. |
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Lago Ranco: Der Lago Ranco, laut Lonely Planet ein
"off the beaten track" Juwel, ist wirklich sehr schön, aber ganz so
touristisch unentschlossen wie angekündigt ist er jedoch nicht. Der
Ausverkauf der Uferpromenade hat auch hier begonnen, doch einige Traumgrundstücke
wie dieses hier unweit von Futrono sind immer noch zu haben. |
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Steine hüpfen lassen: Das letzte mal als
wir Steine auf dem Wasser hüpfen ließen war im Oktober 2003 an der
russischen Schwarzmeerküste! Damals waren wir aber etwas erfolgreichen
denn hier am Lago Ranco haben wir es beide auf lediglich viermal Hüpfen
lassen gebracht. |
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Schöne Aussicht: Während die die meisten
einheimischen Bauern in sehr einfachen Hütten leben, stehen die Wochenend-
oder Ferienhäuser der reichen Chilenen meist leer. Welch eine Verschwendung
von erstklassigem Wohnraum! |
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Neubausiedlung: Hier eine Neubausiedlung
die vermutlich für die Mapuche Indianer angelegt wurde, die die Häuser
zu besonders günstigen Preisen erwerben können. Die Häuser sind aber
so winzig und unpraktisch gebaut, daß man sich kaum umdrehen kann,
wenn man mal drin ist. Wie man hier mit einer Familie leben soll ist
uns völlig schleierhaft! |
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183. Wochenbericht 27.11. - 03.12.2006
Route: Osorno, Entre Lagos, Ensanada
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Es lebe Burt Moroe!!! Für all diejenigen
die den Film "The worlds fastest Indian" nicht gesehen haben: Burt
Monroe war ein Neuseeländer (mittlerweile verstorben) der in den 60ern
nach jahrelangem tuning seiner Indian (altes US Militär- und Kultmotorad)
schließlich mehrere Hochgeschwindigkeitsrekorde aufgestellt hat. In
dem Film gibt es eine Szene in der sich Burt vom Nachbarjungen das
Küchenmesser seiner Mutter ausleiht, um damit das Profil von seinen
Reifen zu scheiden (Hochgeschwindigkeitsreifen haben nämlich kein
Profil). Seitdem wir den Film gesehen haben verweise ich immer auf
Burt Monroe, wenn ich unser Küchenmesser wieder etwas mißbrauche.
Hier musste ich von einer Kupferstange aus dem Baumarkt ein Stück
abschneiden, um eine neue Reparaturhülse für unser Zelt bekommen,
da wir mittlerweile einige gebrochene Stangen haben. Der Film über
das neuseeländische Original ist übrigens nicht nur für Motorradfans
absolut sehenswert! |
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Radlertreff in Entre Lagos: Bereits in
Villarrica haben wir je zwei amerikanische und zwei schweizer
Radler in einem Hostel getroffen, doch hier in Enter Lagos kam es
richtig dicke. Binnen 30 Minuten trafen wir erst auf ein Schweizer
Paar, anschließend auf zwei Amerikaner und dann noch auf eine alleine
radelnde Holländerin mit der wir uns etwas länger unterhielten als
dann auch noch zwei Reiseradler unbekannter Herkunft vorbei fuhren.
Insgesamt also 9 Radler in einem kleinen Ort in Nordpatagonien. So
viele Radler auf einem Fleck haben wir seit dem Radlertreff im Dahab
Hotel in Kairo nicht mehr gesehen. |
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Wilder Rhabarber: Ein bei den Mapuche Indianern
beliebter Snack sind die Stücke eines wilden Rhabarber, den sie mit
Salz essen. Wir haben den wilden Rhabarber bereits in Osorno (jedoch
mit Zucker) getestet und für gut befunden. Auf dem Weg zur argentinischen
Grenze haben wir mehrere der rhabarberartigen Stauden am Straßenrand
gesehen und Nadine hat sich sofort eine abgesäbelt. Leider hat er
aber nicht so gut geschmeckt wie der in Osorno (vermutlich noch zu
jung), wenn auch das Blatt recht kleidsam war. |
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Stippvisite in Argentinien: Da
die Osterinseln zu Chile zählen bin ich bereits seit etwa 2,5 Monaten
in Chile. Die verbleibenden 2 Wochen würden uns nicht ausreichen um
noch auf der Careterra Austral bis in den Süden zu fahren und eine
Visaverlängerung für schlappe 100,- $US muß auch nicht unbedingt sein.
Zum Glück bekommt man in Chile selbst wenn man nur für einen Tag ausreist
bei erneuter Einreise wieder eine kostenlose 90 tägige Aufenthaltsgenehmigung
und so entscheiden wir uns kurz mal nach Argentinien auszureisen.
Eigentlich wollten wir östlich von Osorno eine Wandertour im Puyehue
Nationalpark unternehmen, doch da auf dem Vulkan immer noch zu viel
Schnee liegt und der Weg nicht erkennbar ist streichen wir diese Tour
von unserer Liste. Glücklicherweise liegt die chilenisch- argentinische
Grenze jedoch nur wenige Kilometer östlich von hier wenn es auch den
1300m hohen Paso Carderial Samorè zu überwinden gilt. Anstatt die
Grenze direkt auf den Pass zu bauen haben Chile und Argentinien ihre
Grenzposten jeweils ihrer Seite im Tal angelegt, so daß wir 40 Km
radeln müssen um nach dem chilenischen Ausreisestempel den argentinischen
Einreisestempel zu bekommen. Nach einer Übernachtung in Argentinien
ging es am nächsten Morgen dann wieder zurück nach Chile. |
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Camping auf Argentinisch: Die
Region auf der argentinischen Seite ist ein riesiger Nationalpark,
in dem wildes campieren verboten ist, und so müssen wir notgedrungen
auf einen Campingplatz. Auf der Grenzstation gab es keine Möglichkeit
Geld zu wechseln und so fragen wir bei dem 2 Km hinter der Grenze
gelegenem Campingplatz, ob wir nicht auch mit chilenischen Pesos zahlen
könnten. Ein älterer Campingplatzbetreiber will uns gerade erklären,
wo es die nächste Geldwechselmöglichkeit gibt, als sein jüngerer Kollege,
der mit seiner Baskenmütze aussieht wie ein Franzose, kommt. Als wir
ihn fragen ob wir den Campingplatz mit chilenischen Pesos bezahlen
können meint er sinngemäß: "Bleibt mir nur mit euerem Chilenengeld
hier fort. Den Kram könnt ihr ruhig selber behalten, ich jedenfalls
will damit nichts zu tun haben! Aber wenn ihr wollt könnt gerne kostenlos
hier übernachten." Etwas verdutzt bedanken wir uns für die Gastfreundschaft
und bauen unser Zelt an dem direkt an einem See gelegenen Sandstrand
auf. Auch wenn wir keine argentinischen Pesos hatten, wollten wir
doch auch keine kostenlose Übernachtung abschnorren, und so bedanken
wir uns am nächsten Morgen mit unserer letzten Tafel Schokolade und
einem Photo. |
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Oldtimer Rallye: Auf unserem Rückweg von
Argentinien nach Chile werden wir bei dem erneut mühsamen Anstieg
über den Pass von einer Oldtimer Rallye überholt. Weit über 100 der
alten Schönheiten keuchen an uns vorbei die steile Straße hinauf.
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Vulkan Osorno: Der schöne Vulkan im Hintergrund
heißt Vulkan Osorno und sein immer mitSchnee bedeckter Gipfel ist
2652m hoch. Besteigen kann man den schönen berg auch, doch entweder
muß man erfahrung nachweisen und den PArkwächtern seine Ausrüstung
zeigen, oder man bucht einfach einen Guide. |
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Nochmal der Vulkan: an diesem Motiv konnte
ich einfach nicht vorbei fahren ohne ein Photo zu machen. Wirkt fawst
schon kitschig :-) |
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184. Wochenbericht 04.12. - 10.12.2006
Route: Puerto Varas, Puerto Montt, Hornopiren, Caleta Gonzalo, Chaiten |
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Dem Ingenieur ist nichts zu schwer,
...: ..., doch leider sind wir keine Ingenieure und so standen
wir mit dem defekten Display unserer Digitalcamera vor einem echten
Problem. Diverse Untervertretungen von Canon Chile hätten uns das
Display für etwas über 100,- EUR repariert (und das wo man eine neue
Kamera in den USA mittlerweile etwa 150,- EUR bei ebay bekommen kann),
aber das haben wir Sparbrötchen natürlich nicht gemacht. In Puerto
Monnt hat sich Martin im Baumarkt einen Satz Uhrmacher Schraubenzieher
für 1,5 EUR zugelegt und noch direkt vor dem Baumarkt angefangen den
Photo zu zerlegen. Die Idee: wir tauschen einfach die Displays unserer
beiden Kameras, denn mit der alten kann man auch durch den Sucher
halbwegs photographieren. Das defekte Display war dann auch relativ
schnell ausgebaut, doch das der alten Kamera haben wir nicht rausbekommen.
Um nicht irgendetwas zu zerstören habe ich dann lieber aufgehört.
Am Abend im Guesthousezimmer dann nochmal ein Versuch und nach einigem
Probieren ist schließlich das andere Display auch ausgebaut. Wie erhofft
passt das Display der alten Kamera, obwohl das vor Vorgängermodell,
tadellos! Glück gehabt!!! |
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Fischzucht: In den Fjords um Puerto Montt gibt es
sehr viele indrustrielle Fischzuchtanlagen.. Besonders die Aufzucht
von Lachsen ist besonders lukrativ. Damit die Lachse auch schön gesund
sind und schönes rotes Fleisch bekommen werden sie natürlich fleissig
mit Chemikalien gefüttert. Das Kraftfutter das die Fische bekommen
verunreinigt das Meerwasser und Seelöwen, die die Lachse natürlich
als einfache Nahrungsquelle sehen werden einfach abgeschlachtet! Na
dann guten Appetit! |
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Fahrt nach Chaiten Teil I: Unser ursprünglicher
Plan war von Puerto Montt aus auf die Insel Chiloe zu fahren und dort
von der Hafenstadt Quellon mit der regelmäßig verkehrenden Fähre wieder
aufs Festland nach Chaiten überzusetzen um dann auf der Careterra
Austral weiter Richtung zu radeln. Als wir uns in Puerto Montt nur
nochmal kurz vergewissern wollten wann die Fähre genau fährt fangen
die Ereignisse an sich zu überschlagen. Um das ganze Drama halbwegs
kurz zu fassen hier nur stichwortartig die Ereignisse: PUERTO MONTT,
5.12.: Touristeninformation: "Fährschiff defekt, wird gerade repariert,
nächste Fähre erst am 13.12. ", PUERTO MONTT, 7.12., 13:00
Uhr, Büro der Fährfirma: "Fährbetrieb bis auf weiteres komplett
eingestellt, Alternativfähre von Puerto Montt direkt nach Chaiten
erst am 25.12.", 14:00 Uhr, Touristeninformation: "Es gibt
keine anderen Fähren nach Chaiten, einzige Alternative ist mit dem
Bus über Bariloche in Argentinien", 15:00 Uhr, Reisebüro: "Es
fährt ein Schiff, von Quellon aus aber es ist ein kleineres Schiff
und hat keinen Platz mehr für Fahrräder, eventuell von Quellon oder
Hornopiren mit Fischerbooten", 15:20, Reisebüro als ein Freund
des Betreibers da ist: "Fischerboote sind unmöglich, da es Ihnen
verboten ist Leute mitzunehmen und die Strafen sehr hoch sind, einzige
Alternativen sind mit dem Bus über Bariloche oder mit dem Flugzeug
(dann aber 4 Plätze, 2 für uns und 2 für Bikes)." |
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Wer wagt gewinnt, ... hoffentlich:
Wir wollen unser Glück mit den Fischerbooten versuchen und radeln
nach Hornopiren um von dort mit einem Fischerboot zu dem nördlich
von Chaiten gelegenen Nationalpark Pumalin zu fahren. LA ARENA,
7.12., Matrose auf der Fähre über Fjord: "Einfachste Möglichkeit
ist mit Fischerboot von Hornopiren nach Poyo, dann mit dem Rad nach
Buill und von dort mit einem anderen Fischerboot nach Caleta Gonzales.
Im Nationalpark." PUERTO AUSTRAL, 8.12. 14:30 Uhr, 2 Angler:
"Entweder mit Booten den Parks Pumalin, oder die Fischerboot Variante
über Poyo und Buill, oder über das Cabanas Reindell die Touren organisieren",
HORNOPIREN, 8.12.16:00 Uhr, Touristeninfo: geschlossen, 16:30 Uhr,
Cabanas Reindell: "Wir machen nix, nächste Möglichkeit mit Fähre
im Januar", 17:00 Uhr, Cabanas Central: "Eigentlich gibt es
keine Möglichkeit, aber vielleicht mal am Bootssteg schauen, wenn
ihr wollt könnt ihr aber gerne heute nacht kostenlos bei uns im Restaurantgarten
zelten" (haben wir auch gemacht), HORNOPIREN BOOTSANLEGER, 18:00
Uhr, Matrose Fischerboot 1: "Ja es gibt morgen sicherlich Fischerboote
nach Poyo, weiß nicht was es kostet", 18:15 Uhr, Kapitän Fischerboot
2: er redet erst gleich gar nicht mit mir!!!! 18:30, Kapitän
Fischerboot 3: "Ja ich fahre morgen mit meinem Boot nach Poyo,
vermutlich 8:00 Uhr, Preis weiß ich aber noch nicht" (anstatt zu sagen
daß er den Preis nicht weiß hat er einfach geschwiegen), 18:45
Uhr, die drei Jungs von den 3 Fischerbooten: setzten sich zusammen
und beraten, 20:00 Uhr, französischer Tourist: Es gab heute
ein Boot von Castro nach Chaiten und morgen Abend fährt ein Navimag
Schiff von Puerto Montt nach Chaiten, außerdem gibt es eine Straße!"
21:00 Uhr: Angebliche Straße auf keiner Karte zu finden und
Fährverbindung auf Internetseite der Fährfirma auch nicht zu finden. |
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Ja wie den nun? Immer noch Hornopiren, 9.12.
7:30 Uhr: Informationsbaracke mit Aufschrift Pumalin, betrunkener
Mann: "Nein mit Fischerbooten kann man da nicht hinfahren, aber
geht mal zur Gendarmerie. Die Gendarmerie überwacht hier nämlich die
Grenze zu Argentinien und Bolivien und die haben dafür Boote mit denen
sie euch auch mitnehmen können." (zur Info: Bolivien liegt etwa 2500
Km weiter nördlich und die Grenze zwischen Argentinien und Chile liegt
in den bis zu 6000m hohen Anden!), 7:45 Uhr, Bootssteg, Kapitän
von Fischerboot 3: "Fahre heute erst gegen 14:00 -15;00 Uhr da
mein Motor kaputt ist. Preis für die Überfahrt: 100 US$." Handle ihn
auf 40US$ runter für die zweistündige Bootsfahrt zu dem Ort in dem
er eh wohnt aber wir wissen immer noch nicht ob wir von dem zweiten
Ort auch in den Park kommen. 09:00 Uhr, anderer Bootssteg, mehrere
Mechaniker: "Wir können heute nicht fahren weil unsere Boote erst
repariert werden müssen, frage mal in der Porteria nach, die wissen
auch wie es weitergeht." Ich suche ewig die Porteria finde aber nichts.
Da wir unsicher sind ob es von Buill nach Caleta Gonzales auch wirklich
Boote gibt die wir uns auch leisten können, und da wir uns den Bootsfahrern
nicht auf Gedeih und Verderb ausliefern wollen gehen wir zu Telefonladen
um die mögliche Fähre von Puerto Montt nach Chaiten auszuchecken.
Schreiben wir auf einen Zettel was wir wissen wollen und bitten die
Telefonladenbesitzerin für uns anzurufen. 11:00 Uhr, Telefonladenbesitzerin
nach Anruf bei NAVIMAG: "Ja heute abend fährt eine Fähre um 21:00
Uhr von Puerto Montt nach Chaiten, können euch mitnehmen, Reservation
nicht erforderlich.", 11:15 Uhr Busfirma Kemel: "Ja wir können
euch samt eueren Rädern um 13:15 Uhr mit nach Puerto Montt nehmen."
Wir entscheiden uns für diesen sicheren Weg und schreiben unserem
Kapitän auf einem Zettel auf daß wir wegen der Unsicherheit
der Verbindung von Buill nach Pumalin doch nicht mit ihm fahren sondern
zurück nach Puerto Montt müssen. 11:45 Uhr, unser Kapitän nachdem
wir ihm den Zettel vorgelesen haben: "Von Buill nach Pumalin gibt
es Montag, Mittwoch und Freitag jeweils ein Boot, das etwa 4,- EUR
pro Person kostet". Warum sagt der das erst jetzt!!!! Wir wollen unser
Glück nun doch versuchen, Nadine geht aber nochmal zu nachverhandeln
des Preises hin, da die beiden Teilstrecken etwa gleichlang sind,
er aber das dreifache des anderen Preises verlangt. Währenddessen
kommt ein neues Boot an. 12:00 Uhr, Kapitän des neu angekommenen
Bootes: "Fahre jetzt gleich nach Leptepu das bereits im Park Pumalin
liegt, von dort musst du noch 10 km radeln und dann noch kurz über
ein Fjord und bist dann in Caleta Gonzales. Die Bootsüberfahrt über
das Fjord ist keinerlei Problem. Preis für die Fahrt nach Leptepu:
7,- EUR pro Person, Bikes sind kein Problem. Ich gehe nur kurz einkaufen
und dann geht es auch schon los!" Endlich eine klare Auskunft! Ich
hole Nadine von den Preisverhandlungen mit unserem alten Kapitän weg
und berichte ihr von der neuen Option. Wir wollen mit dem neuen Boot
mitfahren.
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Hurra wir sind unterwegs!!!!
15 Minuten später kommt der neue Kapitän zurück, die Fahrräder und
unser Gepäck sind ruckzuck verladen und um 12:30 Uhr sind wir auf
dem Weg. Wie wir auf der .Fahrt mit dem super schnellen Boot durch
die wunderschöne Fjordlandschaft des Canal Comau dann herausfinden
gehört das Boot auf dem wir sind zum Nationalpark Pumalin und fährt
3x wöchentlich (Mo., Mi, Fr.) von Leptepu nach Hornepiren. Heute war
es noch einmal zusätzlich am Samstag unterwegs. Dass man in Hornopiren
niemandem die Information über diesen Bootsshuttle geben würde wisse
er zwar, aber das wäre halt so. Nach nicht einmal 2 Stunden legen
wir bei ordentlichem Seegang auch schon in Leptepu an. |
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Anspruch: "Wer die Wälder Chiles nicht besucht hat,
kennt die Erde nicht." Pablo Neruda, chilenischer Literaturpreisträger. |
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Realität: In der Realität werden aber immer noch Waldflächen
von riesigen Holzkonzernen und Rinderzüchtern abgeholzt und in Monokulturen
und Weideflächen umgewandelt. |
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Park Pumalin: Der private Naturpark Pumalin
wurde Anfang der 90er von dem Multimillionär Douglas Tompkins (Gründer
der Modekonzerne The North Face und Esprit) aus privaten Mitteln geschaffen
um den kühlen Regenwald Chiles zumindest hier vor der Abholzung zu
retten. Der Park erstreckt sich auf über 300000 Hektar und liegt teilweise
sogar auf der argentinischen Seite der Anden. Wir hatten bereits gelesen,
daß den Leuten, die in dem Park arbeiten kostenlos Unterkünfte zur
Verfügung gestellt werden, aber daß Haus unseres Kapitäns übertrifft
jedoch alle unseren kühnsten Vorstellungen. Selbst in einem Vorort
von Frankfurt wäre das Haus schon absolut klasse, aber mit seiner
Lage am Südrand des Fjordes ist das Haus der absolute Knüller!!! Während
wir gerade noch das Haus und die Aussicht vom Wohnzimmer bewundern
mahnt unser Kapitän auch schon wieder zur Eile. Ein Freund von ihm
und ebenfalls ein Pumalin Mitarbeiter ist gerade mit seinem Pickup
hier. Er könnte uns direkt mit nach Pillan nehmen von wo aus wir dann
heute noch mit einem kleinen Boot nach Caleta Gonzalo übergesetzt
werden könnten! |
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Pickupfahrt: Mit der Aussicht heute noch
nach Caleta Gonzales zu kommen willigen wir sogar ein die 13 Km anstatt
mit den Rädern mit dem Pickup zu fahren. Trotz Regen bleibe ich aber
lieber auf der Ladefläche um die Räder festzuhalten. In Pillan dann
eine kurze Unterbrechung unserer Glückssträne: Es müssen noch Honiggläser
und Plastikeimer mit dem Boot mitgenommen werden und so ist leider
kein Platz mehr für uns, unsere Räder und unser Gepäck. |
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Übernachtung im Park: Da es mittlerweile
recht ordentlich regnet haben die Pumalin Mitarbeiter Juan (Fahrer
des Pickups) und Roberto (Fahrer des Bootes von Pillan nach Caleta
Gonzalo) Mitleid mit uns und bieten uns an, daß wir mit in ihrer Unterkunft
übernachten könnten. Juan und Roberto fahren eigentlich eine kleine
Fähre auf die nur ein LKW passt. Einmal die Woche fahren sie mit der
Fähre 3-4 Tage lang nach Puerto Montt (zumindest Juans Familie lebt
auch in Puerto Montt) und so ist ihre Unterkunft nicht ganz so extravagant
wie die des Kapitäns in Leptepu. Dank eines im Küchenofen knisternden
Feuers ist es in der Wohnung der beiden gemütlich warm und bei einer
Tasse Tee, Keksen und im Park hergestellter Stachelbeermarmelade erzählen
wir Juan von unserer Reise. Wir freuen uns doppelt: Zum einen natürlich,
daß wir bei Regen nicht draußen zelten müssen und nette Leute kennen
gelernt haben, aber zum anderen auch , daß die Mitarbeiter bei einem
so großen Projekt sich nicht nur als halbe Sheriffs verstehen sondern
auch noch außergewöhnlich nett und hilfsbereits sind. Es geht ihnen
gut hier - sie wissen, daß es ihnen gut geht- und sie teilen
es mit anderen! Wir sind schwer beeindruckt! |
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Letzte Bootsfahrt: Um 8:00 Uhr am nächsten
Morgen, wir haben uns gerade an den Frühstückstisch gesetzt, kommt
per Funkgerät die Information, daß ein Parkranger über den Fjord übergesetzt
werden muß. Juan und Roberto freuen sich wie die Schneekönige, denn
da sie nun offiziell übersetzten müssen können sie uns kostenlos mitnehmen
(sonst wäre es eine Sonderfahrt gewesen und wir hätten extra bezahlen
müssen). Einziger Haken an der Sache: Abfahrt soll in 15 Minuten sein!
Wir stopfen also das schon halb gegessene Brot noch schnell ganz in
den Mund, schnappen unsere sieben Sachen und sind auch schon auf dem
Weg. Heute ist es etwas windiger und obwohl wir in einem Geschützen
Fjord sind knallt das Boot ganz schön in die Wellen. Zuweilen werden
wir von einem Pelikan begleitet, der majestätisch neben uns herschwebt,
während Nadine tapfer gegen die aufkommende Seekrankheit ankämpft.
Die Bootsfahrt dauert knapp eine halbe Stunde (war doch weiter als
erwartet) und so sind wir um 9:00 Uhr in Caleta Gonzales (60
Km nördlich von Chaiten). Da hatten wir ja mal wieder mehr Glück als
verstand, denn wir haben so nicht nur die mit Abstand billigste Möglichkeit
gefunden um von Puerto Montt hierher zu kommen sondern auch die mit
Abstand am schnellste (Fähre von Quello: 5-6 Stunden, von Puerto Montt:
10 Stunden, wir 2 Std. + 1/2 Std.)). Zusätzlich haben wir die nette
Bekanntschaft von Juan und Roberto gemacht, die uns einige Einblicke
in den Park gegeben haben, nicht zu vergessen das Feste Dach über
unseren Köpfen. Außerdem sind wir direkt im Park Pumalin gelandet
und haben uns so die mühevolle Anfahrt auf der Schotterpiste gespart. |
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Alercen: Alercen sind südamerikanische Zypressen von
ganz beachtlicher, um nicht zu sagen gigantischer Größe. Die einzigen
Bäume die ich bisher gesehen habe die noch größer werden sind Reedwoods
und Kauris. Dafür sollen die Alercen aber die Bäume sein die am ältesten
werden können. Die älteste Alerce in Chile ist vermutlich über 4000
Jahre alt und die älteste Alerce in Pumalin über 3000 Jahre. Das heißt
quasi, daß die Bäume schon riesig waren lange bevor Cäsar und
Cleoprata (und Asterix und Obelix) gelebt haben. |
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Traum Campingplätze: Obwohl das Hauptaugenmerk
in Pumalin in der Unterhaltung des nicht tropischen Regenwaldes liegt,
ist der Park teilweise öffentlich zugänglich und bietet seien Besuchern
erstklassige Einrichtungen. Besonders beeindruckt haben uns die direkt
am Lago Blance (Weiser See) gelegenen Zeltsplätze. Zu jedem Zeltsplatz
gehört ein am Weg gelegenen eigener Parkplatz, ein Mülleimer und ein
direkt am Seeufer gelegenes Picknickhäuschen aus massivem Holz, von
dem mach auch bei strömendem Regen vom Frühstückstisch aus den Ausblick
auf den See genießen kann. Jeder Zeltplatz ist eigens aus dem Wald
geschlagen, so daß man wirklich das Gefühl hat völlig alleine zu sein!
Ein absolut schöner Platz zum zelten!!!! |
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185. Wochenbericht 11.12. - 17.12.2006
Route: Chaiten, Ventisquero Yelcho, La Junta, Puerto Puyuhuapi
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Carretera Austral I: Die Carretera Austral
ist wohl die berühmteste Straße Chiles. Nicht etwa weil sie so gut
ausgebaut ist, sondern, weil die immer noch fast gänzlich ungeteerte
Straße über 1200 Km von Puerto Montt über Chaiten, Cohaique und
Cochrane bis nach Villa O'Higgins führt. Die Ruta 7, wie die Carretera
Austral offiziell heißt, kostete 300 Mio. US$ und wurde in einem Zeitraum
von 10 Jahren konstruiert, wobei Villa O'Higgins erst 1999 ans Straßennetz
angeschlossen wurde. Auf den 1200 Km durch Nordpatagonien, führt die
oftmals raue Schotterpiste vorbei an entlegenen Fjorden, Gletschern
von einem wunderschönem Tal ins nächste. |
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Carretera Austral II: So rau und ungezähmt
wie die Landschaf ist hier auch das Wetter (viel Regen) was eine Fahrt
auf der Carretera Astral laut Lonely Planet zu einem der besten Abenteuer
Straßentrips Südamerikas macht (wobei die von Reisenden sprechen die
per Auto oder Bus reisen!). Wir wollen uns dem Abenteuer stellen wenn
wir von Regen nicht von der Straße gewaschen werden. Auch wenn wir
bereits seit Puerto Montt auf der Carretera Austral unterwegs waren
(die Strecke über Hornopiren und den Park Pumalin gehört offiziell
nämlich auch dazu) fängt sie für die meisten erst in Chaiten an, da
es nur hierher ganzjährige Fährverbindungen von und zum Rest Chiles
gibt. |
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Thermas Amarillo: Etwa 30 Km südöstlich
von Chaiten liegen die Thermas Amarillo, die in unseren beiden Reiseführer
hoch in den Himmel gelobt werden. Im strömenden Regen quälen wir die
letzten 5 Kilometer die steile Schotterpiste hoch. Die Thermas sind
dann aber leider eher ernüchternd. Die Campingmöglichkeiten hätten
schon vor einigen Jahren einige Pflegearbeiten benötigt und die Therme
selbst ist ein ausbetoniertes Becken. Dafür sind die Preise dieses
Jahr nochmal um gut 60% erhöht worden. Wir bauen unser Zelt geschützt
vom Regen unter einem Dach auf und stürzen uns in das warme Naß. Im
strömenden Regen in einem warmem Pool zu sitzen und in den Regenwald
zu schauen ist dann aber doch nicht schlecht. Nach einer kurzen Badepause
in der wir uns was zum Abendessen kochen geht es dann wieder in Wasser.
Diesmal gehen wir jedoch in den etwas rustikaleren und kühleren Naturpool.
Zumindest hier haben wir echtes Thermalpoolfeeling und so plantschen
wir bis spät in der Nacht. |
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Ventisquero Yelcho: Von den Thermas geht
es am nächsten Morgen dann weiter zum 40 Km südlicher gelegenen Ventisquero
Yelcho. Der Ventisquero Yelcho ist ein an einem steilen Berghang gelegener
Gletscher mit Wasserfällen, den man auf einer 5 stündigen Wandertour
erreichen kann. Auf einem matschigen und gut markiertem Wanderweg
geht es zunächst durch den chilenischen Busch. Kaum aus dem Busch
raus gilt es einige Gletscherbäche zu überwinden, bevor der finale
Anstieg über Geröllfelder und dichten Bewuchs zur Gletscherfront führt.
Mit dem Verlassen des Waldes haben uns auch die Wegemarkierungen verlassen
und so müssen wir uns selber durchschlagen (nach dem neuseeländischen
Wandertraining kein Problem). Die Bäche sind schnell überwunden, auch
wenn wir wieder zu der deutschen Steinehüpfmethode übergegangen sind
anstatt nach Kiwiart einfach durchzulaufen. Doch nun wir es schwierig,
führt der Weg doch nun irgendwie über Geröllfelder und durch riesige
"Rhabarberstauden"-Urwälder. Wir finden den offiziellen Weg nicht
und müssen uns daher quer durch die "Rhabarberstauden" schlagen. Von
laufen kann nicht mehr die Rede sein, da wir mehr am klettern und
rutschen sind und eigentlich nicht so richtig vorankommen. Schließlich,
nach einer halben Ewigkeit, stoßen wir mehr aus Zufall auf den richtigen
Weg (der hier wieder etwas besser erkennbar ist) und erreichen so
schließlich die Eindrucksvolle Gletscherfront. Auf dem Rückweg treffen
wir auf eine Schulklasse die, bis auf die wenigen die es geschafft
haben dem Guide hinterherzurennen, planlos durch die Berge irrt. Zumindest
ein paar Schüler können wir wieder auf den "rechten Pfad" bringen.
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Quesos: Queso ist das spanische Wort
für Käse. Immer wenn ein Schild mit der Aufschrift Quesos am
Straßenrand steht bedeutet das, daß hier oder im benachbarten Haus
hausgemachter Käse verkauft wird. Währen wir im Norden von Santiago
so meist Ziegenkäse gekauft haben gibt es hier Kuhkäse und manchmal
auch Schafskäse. Hier werden wir sogar direkt in die kleine Käserei
geführt, wo wir und aus dem großen Angebot einen super leckeren Paprikakäse
und einen Bergkäse aussuchen. |
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Reisebegleitung: Während wir in den ersten
Tagen noch überwiegend trockenes und teilweise sogar sonniges Wetter
mit einigen Regenschauern hatten ist nun umgekehrt. Es regnet quasi
durchgehend mit einigen kurzen Regenpausen (wenn überhaupt). Wir hatten
gerade über 24 Stunden Dauerregen in unserem Zelt ausgesessen, und
waren gerade wieder ein paar Kilometer geradelt (und bereits wieder
tropfnaß), als wir zum dritten mal auf Mario, eine Reiseradlerin aus
Holland treffen (wir haben sie bereits in Entre Lagos und am Ventisquero
Yelcho getroffen). Da es sich gemeinsam besser friert radeln wir erst
einmal gemeinsam weiter. Als es schließlich wieder anfängt zu schütten,
finden wir Unterschlupf in einem Guesthouse wo wir uns und insbesondere
unser Zelt erst einmal wieder trocken legen. Am nächsten Tag kommt
zum strömenden Regen auch noch ein kleiner Sturm hinzu, so daß wir
es uns nochmal am Kaminfeuer des Hospedaje gemütlich machen. |
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186. Wochenbericht 18.12. - 24.12.2006
Route: Campo Grande, Coyhaique, Villa Cerro Castillo |
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Ventisquero Quelat: Am nächsten Morgen
legte sich der Sturm und in einer Regenpause brechen wir wieder auf.
Nach einem kurzen Abstecher zum Vendisquero Quelat, einem Gletscher
der so steil ist, daß er "hängender Gletscher genannt wird" und aus
dessen unteren Ende Wasserfälle über die Felsen in die Tiefe stürzen
radeln wir weiter Richtung Süden. Nach nicht einmal 20 Km werden wir
vom Regen schließlich kurz vor dem Anstieg zum nächsten Paß wieder
eingeholt. Es regnet so stark, daß ich hin und wieder das Wasser,
das durch meine Gore Tex Jacke gekommen ist aus dem Ärmel wieder ausschütten
kann. Auf der anderen Seite des Passes an der Straßenkreuzung nach
Puerto Cisnes finden wir ein kleine Bushaltestelle und stellen uns
erst einmal unter. |
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Schutzhütte: Eigentlich wollen wir nur
schnell was essen und trinken doch da der Regen nicht nachläßt beschließen
wir zu bleiben. Mario entzündet ein gemütliches Feuer in dem Hüttchen
(es gibt eine Feuerstelle und trockenes Äste in dem Häuschen), wir
hängen unsere tropfnassen Klamotten zum trockenen auf und drängen
uns um die wärmenden Flammen. In einer kurzen Regenpause bauen wir
unsere Zelt direkt neben der Bushaltestelle auf, doch das stört hier
keinen, denn zum einen gibt es hier kaum Verkehr und die wenigen Autofahrer
die vorbeikommen winken uns aufmunternd und mitfühlend zu. Am nächsten
Morgen, nachdem es auch in der Nacht geregnet hatte und wir die Regenpause
am Morgen verpasst hatten, trocken wir unser Zelt schließlich in der
Bushaltestelle ein wenig um es nicht patschnaß einpacken zu müssen. |
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Regen: Denke das Bild spricht
für sich! Eine so lange Regenperiode wie hier auf der Carretera Austral
hatten wie auf der ganzen Reise noch nicht, aber in unserer kleinen
"Sonnenscheingemeindschaft" kämpfen wir uns langsam weiter Richtung
Süden voran. |
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Die Zivilisation kommt: Etwa 150 Km vor
Coyhaique dann wieder Teerstraße. Obwohl wir uns über das schnellere
Vorankommen freuen, sehen wir die Sache eher mit gemischten Gefühlen,
denn mit der Teerstraße sind wir auf einmal auch wieder von Zäunen
umgeben. Mit der Teerstraße kommt auch die Zivilisation und die nimmt
bekanntlich auf die Belange der Natur wenig Rücksicht. Riesige Flächen
wurden gerodet um Weideflächen zu schaffen und lediglich ein paar
letzte Baumstümpfe zeugen noch von den einstigen Wäldern. Einen schönen
Farbtupfer bilden jedoch die gelben und blauen Lupinen die hier überall
am Straßenrand blühen. |
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Regen Regen und nochmals Regen: Lediglich
unser Freund der Regen ist uns auch auf der Teerstraße treu geblieben.
Nach einem weiteren Regentag finden wir diesmal unter einem großen
Dach auf einer Art privatem Autofriedhof Unterschlupf, unter dem wir
auch unsere Zelte aufbauen können. Die netten Eigentümer erlauben
uns sogar, daß wir ein kleines Feuerchen machen dürfen und so sitzen
wir wieder in unseren kleinen Runde um die wärmende Glut, während
es in strömen regnet. |
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Coyhaique: Wie man deutlich auf dem Schild sehen kann
ist Coyhaique mit seinen 45000 Einwohnern nicht nur die größte Stadt
auf der Carretera Austral, sondern auch ein Ort einen guten Rundumservice
bietet: Es gibt eine Post, man kann Essen gehen, es gibt eine Tankstelle
und ein Telefon und das Allerbeste, man kann sich sogar die Hände
waschen! Wir nutzen unsere Zeit in Coyhaique um drei Pakete von der
Post abzuholen von denen leider nur eines ankam, unsere Lebensmittelvorräte
für die Weiterreise in den Süden aufzustocken, unsere Weihnachtsmails
zu verschicken (mehrere Stunden im Internetcafe), weiteren Regenschutz
zu kaufen (2 Ponchos, 2 Plastikregenjacken, eine Zeltplane) und um
einige unserer Sachen zu verlieren (Martins Mütze, eine Schlauch von
Martins Trinksystem und schließlich 3000 Peso (4 €)). |
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Fast weiße Weihnachten: Auf dem
1120m hohen Paß vor Villa Cerro Castillo, den wir am 24.12.2006 überqueren
schneit es dann zwar nicht, aber wir geben uns auch mit dem Schneeregen
den uns der Wind um die Ohren bläst zufrieden. Nicht viel höher liegt
immer noch, bzw. schon wieder richtig Schnee, und das obwohl hier
gerade Sommer ist!!!!! |
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Weihnachten: Zusammen mit Mario verbringen
wir in einem kleinen sehr einfachen Hospedaje in Cerro
Castillo unser viertes Weihnachten auf der Reise (komplett durchgelegene
Matratzen, der Wind pfeift durch die Fenster und eine leicht cholerische
Hospedajebetreiberin die sich erst lauthals bei ihrem Mann über uns
beschwert weil wir mit dem Zimmer nicht ganz so zufrieden sind und
uns später aber zur Familienweihnachtsfeier einlädt was wir aber ablehnen,
weil wir wandern gehen wollen). Nachdem wir bei einer Tasse Tee und
einigen Kekse am warmen Küchenofen wieder gestärkt und aufgewärmt
waren beziehen wir unser Zimmer, legen uns trocken und genießen
eine heiße Dusche. Nun beginnt der gemütliche Teil des Tages beim
Kaffe trinken mit chilenischem Stollen, holländischem Weihnachtsgebäck
(hatte Marios Mutter geschickt) und einem heißen Kakao. Zu Feier des
Tages zaubert Nadine zum Abendessen eine super leckere Pizza in dem
mit Holz beheizten Küchenofen des Hospedaje, und nachdem unsere
Bäuche randvoll gefüllt sind genießen die beiden Mädels noch den selbstgemachten
Glühwein. |
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187. Wochenbericht 25.12. - 31.12.2006
Route: Parque Cerro Castillo, Puerto Tranquilo, Lago General Carrera,
El Maiten |
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Parque Cerro Castillo: Am ersten Weihnachtsfeiertag
geht es zusammen mit Mariolaine in den Nationalpark Cerro Castillo
mit seinen laut Reiseführer märchenhaften Felstürmen. Während es morgens
noch trocken und sogar etwas sonnig ist setzt am Nachmittag wieder
der Regen ein und als wir am Zeltplatz ankommen schüttet es wie aus
Eimern. Wir wollen nur schnell das Zelt aufbauen und uns wieder verkriechen,
als wieder einmal ein Zeltstange bricht. Nun ist guter Rat teuer.
Ich habe zwar noch eine Kupferhülse da, doch die ist viel zu lang
und unser Küchenmesser haben wir nicht dabei. Ich habe mich schon
fast damit abgefunden, daß wir wieder ins Tal absteigen müssen , als
Mario ihr Leatherman hervorzaubert. Mit der Feile gelingt es mir das
Kupferrohr durchzusägen und so können wir letztendlich das mittlerweile
sehr nasse Zelt doch noch aufbauen. Es regnet die ganze Nacht durch
und als es am nächsten Morgen mal kurz etwas weniger regnet packen
wir alles schnell zusammen und flüchten uns wieder ins Tal in unser
Weihnachts Hospedaje. Den Nachmittag und den Abend verbringen wir
dann damit uns und unsere Ausrüstung wieder trocken zu legen, wobei
unser Zelt gleich mehrmals vom Wind in ein zum trocknen aufgehängtes
Schaffell geweht wird. |
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Endlich wieder Sonne: Wie zum Spott haben
wir am nächsten Morgen dann strahlend blauen Himmel und eine grandiose
Aussicht in die Berge. Wir nutzen die Gunst der Stunde und schwingen
uns wieder auf unsere Räder wo wir nach wenigen Kilometern noch zwei
weitere holländische Radler aufgabeln. Gemeinsam, mittlerweile sind
wir 5 Reiseradler, stellen wir uns nun dem Wind, der uns teils sturmartig
direkt ins Gesicht bläst. An einer Stelle ist er dann sogar so stark,
daß man selbst bei größter Kraftanstrengung nicht mehr vorwärts kommt.
Während wir eine kurze Windpause abwarten um um die Felsnase herumzufahren
steigen die beiden Holländer ab und schieben. Vom Regen bleiben wir
relativ verschont und doch gegen Abend setzt wieder der patagonische
Regen ein und verziehen uns in unser Zelt. Während das holländische
Pärchen sich am nächsten Morgen im strömenden Regen zum Aufbruch entscheidet
berufen wir mit Mario einen Regentag ein und nutzen den Tag um Mario
in die Kunst des "Siedler von Catan" spielens einzuführen. |
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Marderbabys: Plötzlich tauchten neben der
Straße 2 kleine Marderbabys auf die lauthals nach ihrer Mutter schreien,
während sie ansonsten planlos umherirren. |
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Kuhherde: Auch der schlimmste Regen hört irgendwann
einmal auf und so sind wir wieder zurück auf der Straße. Doch nicht
nur wir sondern auch die Gauchos dieser riesige Kuhherde nutzen
die sonnigen Stunden um ihre Herde auf eine andere Weide zu treiben.
Die Kühe haben wie immer Angst vor unseren Fahrrädern (vielleicht
kommt daher das englische Wort "coward") und die Gauchos haben
alle Hände voll zu tun um uns zu passieren. |
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Lago General Carrera: Bei strahlendem Sonnenschein
kommen wir schließlich am Lago General Carrera an, dem zweitgrößten
See Südamerikas. Der Anblick des Sees mit seinem fast kitschigem blau
inmitten von schneebedeckten Bergen ist absolut atemberaubend! Ein
Teil des Sees liegt übrigens in Argentinien und heißt dort Lago Buenos
Aires. |
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Keine Abkürzungen: Eigentlich
gibt es hier im Süden nur eine Straße und so fällt die Suche nach
Alternativrouten und Abkürzungen natürlich schwer. |
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Brücke am Lago General Carrera: Diese
schöne Brücke steht am südlichen Ende des Lago General Carerra, und
wenn man schon mal an so schönen Plätzen ist sollte man nicht einfach
so weiterfahren. Gesagt getan und so schlagen wir kurzerhand direkt
neben der Brücke am Seeufer unsere Zelte auf. |
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Campo Hielo Norte: Das Campo Hielo Norte
ist ein riesiges permanente Eisfeld und nach dem etwas südlicher gelegenen
Campo Hielo Sur und der Antarktis das drittgrößte permanente
Eisfeld Südamerikas. Auf dem Photo sind lediglich die letzten Ausläufer
des Eisfeldes zu sehen. |
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Überschwemmung: Nachts hatten wir sternklaren
Himmel und pünktlich zum Frühstück setzt der Regen wieder ein. Es
schüttet wieder einmal wie aus Eimern und das obwohl wir uns gerade
hinter dem Campo Hielo Norte, dem angeblich trockenstem Platz im chilenischen
Patagonien mit über 300 Sonnentagen pro Jahr. Marios Zelt stand so
ungeschickt, daß sich das ganze Wasser das von der Straße bergab gelaufen
ist direkt unter ihrem Zelt gesammelt hat. Marios Zelt stand bereits
in einer etwa 10cm tiefen Pfütze und die war bereits an der Oberkannte
zu der Betonplatte auf der unser Zelt stand. Zunächst retten wir erst
einmal Marios Zelt und bauen es ebenfalls auf der Betonplatte auf,
doch da der Wasserspiegel in der Pfütze ständig weiter steigt brauchen
wir eine dauerhafte Lösung (sonst schwemmt es und von der Betonplatte).
Wir folgen dem von der Straße kommenden Wasser und finden schließlich
eine Stelle an der wir das ganze Wasser einfach umleiten können und
so machen wir uns an die Arbeit und legen insgesamt 2 Entwässerungskanäle
(um die Pfütze zu entleeren) und 2 Wasserumleitungskanäle an. Dank
der schicken Ponchos die wir uns in Coyhaique gekauft haben bleiben
wir bei der Arbeit sogar noch beinahe trocken. |
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Silvester: Nachdem wir den Silvestermorgen
mit dem Anlegen unserer Drainagen beschäftigt waren verbringen wir
den Nachmittag beim Siedler von Catan spielen während es draußen mit
einigen kurzen Regenpausen nahezu ständig regnet. Am Abend machen
wir nach dem Abendessen etwas Musik und so harren wir tapfer bis Mitternacht
aus. |
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188. Wochenbericht 01.01. - 06.01.2007
Route: El Maiten, Puerto Bertrand, Cochrane, Tortel, Puerto Yungai |
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Einsamer Reiter: Weit und breit kein Haus
zu sehen, doch dieser einsame Reiter will sicher nicht so weit in
den Süden wie wir. |
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Sonnenkinder: Fürs neue Jahr scheinen nicht
nur wir sondern auch das Wetter gute Vorsätze zu haben, denn nun scheint
auf einmal die Sonne. Zum Glück, den die Ausblicke die wir nun in
die Bergwelt, auf den Rio Baker und auf das Campo Hielo Norte haben
sind wirklich atemberaubend. |
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Tortel I: Caleta Tortel wurde erst 2002 an die Carretera
Austral angebunden. Vorher erfolgte die Versorgung der 500 Seelengemeinde
lediglich per Boot und Flugzeug. Ohne Straßenanbindung natürlich auch
keine Autos, und so gibt es in Tortel keine einzige Straße. Stattdessen
sind die Häuser des idyllisch an den steilen Berghängen eines Fjordes
gelegenen Ortes untereinander durch ein weit verzweigtes Netz von
Holzstegen verbunden. Erst kürzlich wurde Caleta Tortel zum UNESCO
Weltkulturerbe erklärt und so wird sich die ehemals von der Holzwirtschaft
lebende Kommune vermutlich in eine kleine Touristenmetropole umwandeln
(spätestens wenn die Carretera Austral geteert ist). |
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Tortel II: Wir so oft hier im chilenischen Patagonien
sind auch in Tortel sehr viele Häuser mit Holzschindeln verkleidet,
eine Tradition die vermutlich von den alpenländischen Einwanderern
aus Europa eingeführt wurde. Tortel selbst ist sehr relaxt, die Einwohner
sind äußerst nett, man grüßt jeden der einem auf dem Zedernholzstegen
begegnet und als wir den Strand suchen wird uns kurzerhand ein Junge
mitgeschickt, der uns sicher durch ein kleines Sumpfgebiet geleiten
soll, weil der Holzsteg gerade neu gebaut wird. |
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Traum Zeltplätze: Laut Reiseführer soll
es auf der Carretera Austral kaum Unterkünfte geben, aber wildes Zelten
soll eine Option sein. Bei so schönen Zeltplätzen wie wir sie insbesondere
südlich von Coyhaique hatten ist unsere Meinung nach Zelten nicht
nur einfach eine Option sondern eher ein MUSS! Wo sonst gibt es so
schöne Zeltplätze mitten in nahezu unberührter Natur? |
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Puerto Yungay: Bei Puerto Yungay endet
die Carretera Austral plötzlich am Fjordo Michel und um auf
die andere Seite des Fjords zu kommen muß man mit dem Transpordador
des chilenischen Militärs fahren. Die kostenlose Fähre fährt dreimal
täglich und das gesparte Geld investieren wir umgehend in je ein Stückchen
der leckeren Ananastorte und ein Stückchen Schwarzwälder Kirschtorte,
die an dem kleinen Kiosk direkt an der Anlegestelle verkauft werden. |
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Wildnis pur: Die Landschaft zwischen Puerto
Bravo und Villa O Higgins ist noch extrem ursprünglich und nahezu
nicht besiedelt; noch weniger als schon der Rest der Carretera Austral
und das Meiste was man sieht ist unberührte Wildnis. Lediglich durch
die pure Anwesenheit der Schotterstraße auf der wir bergauf und bergab
hier entlang radeln ist die Wildnis keine richtige Wildnis mehr. |
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Bergsee: Einer der vielen wunderschönen Bergseen auf
den letzten Kilometern der Carretera Austral. Hier treffen wir einen
Deutschen der sich vorgenommen hat in 2 Monaten die Carretera Austral
von Villa O Higgins zu Fuß bis nach Puerto Montt zu wandern (1300Km)!!! |
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Ventisquero Tigre: Wir liegen gut in der
Zeit und so wollen wir kurz vor Villa O Higgins noch eine kleine zweitägige
Wandertour zum Ventiquero Tigre (Gletscher Tigre) machen. Die Fahrräder
verstecken wir in einem kleinem Waldstück in dem es nur so von Moskitos
wimmelt, und so machen wir uns am späten Vormittag guten Mutes auf
den Weg. Bereits nach wenigen Metern bekommt unsere gute Laune den
ersten Dämpfer: der Weg scheint sehr schlecht bis gar nicht markiert
zu sein. Dummerweise wird es immer schwieriger den möglichen Weg zu
finden, doch wir kämpfen uns tapfer immer weiter in die Berge. Nach
einer kleinen Mittagspause folgen wir erst noch irgendwelchen Trampelpfaden
die nach Weg aussehen, bis wir schließlich an eine Stelle gelangen,
wo wir entweder steil durch die Felsen nach oben müssen, oder steil
nach unten absteigen müssen um dem Rio Tigre durch einen Canyon zu
folgen. Keine der beiden Möglichkeiten sagt uns zu, weshalb wir uns
entscheiden umzudrehen, um vielleicht auf dem Rückweg wieder den Weg
zu finden. Bis auf ein paar wunderschöne Aussichtspunkte finden wir
jedoch nichts, und so sind wir am späten Nachmittag wieder zurück
an unseren Rädern. |
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Campingplatz: So traumhafte Campingplätze
wie dieser hier am Seeufer sind prinzipiell rar gesät, und wenn es
so schöne Plätze gibt ist es meist noch viel zu früh zum aufhören.
Bis Villa O Higgins sind es nur noch 20 Km und da unser Boot nach
Argentinien erst in 3 Tagen fährt haben wir alle Zeit um hier bereits
am frühen Abend unser Zelt aufzuschlagen. |
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189. Wochenbericht 07.01. - 09.01.2007
Route: Villa O Higgins
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Villa O' Higgins: Nach 1320 Km und 28750
Höhenmetern in 33 Tagen sind wir nun in Villa O' Higgins, der
südlichsten Besiedelung auf der Carretera Austral angekommen. Anfänglich
von Engländern gegründet wurde Villa O' Higgins erst 1966 offiziell
gegründet und erst 1999 durch die Carretera Austral mit dem Rest Chiles
verbunden. Heute zählt der völlig entlegene Ort gerade mal 500 Einwohner
die sich in einfachen Blechhütten eng um den Plaza de Armas scharen.
Obwohl von einer Wunderschönen Berg- und Seenlandschaft umgeben wirkt
der Ort eher trostlos, ja sogar quasi halb vergessen. Das hat sich
vermutlich auch die Chilenische Regierung gedacht und wie um es wieder
gut zu machen, daß O' Higgins Jahrzehntelang vergessen wurde steht
direkt an der Plaza de Armas ein großes neues Gebäude in dem eine
kleine Bücherei und ein kostenloses Internetcafe untergebracht sind;
alles auf Staatskosten! Auch die Einwohner wirken teils wie aus einer
anderen Welt: Die Frau in der Touristeninformation kennt weder Campingplätze
noch einfache Hospedajes, weiß nicht wie man mit dem Boot weiter
nach Argentinien kommt und scheint letztendlich nur drauf zu warten,
daß wir endlich die Touristeninformation verlassen, so daß sie endlich
Mittagspause machen kann. Die Supermarktbesitzerin in einem der mindestens
5 Supermärkte schreibt sogar alle verkauften Artikel einzeln auf eine
Liste, während der Tankstellenbesitzer das Benzin um unsere Kocherflasche
aufzufüllen erst mittels einem Schlauch aus einem Faß ansaugen muß,
wobei er zunächst großzügig Benzin am Boden verteilt bevor er beim
Ansaugen zu kräftig saugt und einen ordentlichen Schluck Benzin mit
93 Octan nimmt. Einige Autofahrer die uns entgegenkommen winken uns
zu als wären wir alte Bekannte, deren Besuch schon lange erwartet
wird. |
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Übernachtung para limpiar:
Nach dem Mißerfolg in der Touristeninformation versuchen wir unser
Glück auf der Gemeindeverwaltung. Hier gelangen wir an Ramon, einen
netten Beamten, der uns auch direkt 2 Campingplätze nennen kann. Irgendwie
ist die Betreiberin eines der Campingplätze gerade vor Ort doch für
die Preise die sie aufruft würden wir in anderen chilenischen Orten
schon ein Zimmer bekommen. Schließlich kommt Ramon nochmal zu uns
und meint er hätte da einen Platz 2 Km südlich der Stadt, wo wir übernachten
könnten und auch ein Feuer machen dürften wenn wir den platz dafür
ein wenig reinigen würden. Die Hütte ist eine Mischung aus Haus, Garage,
Partyraum und Räucherkammer aber der große offene Kamin lässt sie
recht gemütlich wirken. Zu reinigen gibt es eigentlich nichts und
als Ramon später nochmal vorbei schaut meint er wir könnten ja die
Flaschen wegbringen wenn uns langweilig wäre. Wir sind froh hier unsere
Zelte aufbauen zu können und so machen wir es uns am Abend vor dem
Kamin gemütlich, bevor wir übermorgen weiter nach Argentinien ziehen. |
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