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ECUADOR: 22.01. - 20.02.2008
Route: Huaquillas, Pasaje, Cuenca, Riobamba, Ambato, Quito,
Tulcan
Geradelte Kilometer: 982 Km
Höhenmeter: 18235m
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Vorwort: Irgendwie hatten wir mit Ecuador
nicht ganz so viele Glück, denn entweder wurden wir von Mücken aufgefressen
oder vom Regen fast von der Straße geschwemmt. Gesehen haben wir
jedenfalls von Ecuador nicht viel, da wir meist irgendwo in den
Wolken rumgeradelt sind. Immerhin ein kurzer Blick auf den zweithöchsten
Berg Ecuadors den Cotopaxi konnten wir erhaschen, doch als wir ihn
besteigen wollten wurde die durch einen schönen Schneesturm und
Martins schmerzenden Kopf vereitelt. Besonders Cuenca, die zweitgrößte
Stadt Ecuadors mit ihrem schönen Altstadtzentrum hat uns sehr gut
gefallen. Auch wenn Ecuador relativ klein ist gehört das bergige
Land doch radeltechnisch zu den anstrengenderen Ländern unserer
Reise. Die Anstiege sind zwar nicht ganz so lang wie in Peru, dafür
jedoch umso steiler. Letztendlich haben jedoch in keinen Land so
viele Höhenmeter in so wenigen Kilometern zurückgelegt wie hier.
Auch wenn es diesmal mit Ecuador nicht ganz so geklappt hat wie
erhofft, so sind wir doch noch jung genug um das vielfältige Land
nochmal zu besuchen. Dann jedoch außerhalb der Regenzeit!
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243. Wochenbericht 22.01. - 27.01.08
Route: Huaquillas, Pasaje, Cuenca |
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Stürmischer Empfang: Unsere erste
Nacht in Ecuador wollen wir in einem Naturschutzgebiet nahe der Grenze
verbringen. Auf unserem ersten Seitenweg treffen wir auf einmal mitten
im Gebüsch auf zwei Rastafari Jungs. Uns kommt die Sache spanisch
vor und da wir keinen Lust haben mit eventuellen Drogenschmugglern
in Kontakt zu kommen fahren lieber zurück um einen anderen Seitenweg
zu probieren. Die Nacht bricht gerade herein, als wir unsere Zelt
aufbauen. Mit der Nacht bricht auch die Zeit der Moskitos an und so
werden wir von einigen tausend der Blutsauger begrüßt. Jetzt wird
sich jeder wohl denken, daß ich mit den tausenden Moskitos etwas übertreibe,
doch die Moskitos sind umgehend über mich hergefallen und da ich an
Armen und Beine eingesprüht war haben sie mich durchs T-Shirt in den
Rücken gestochen. Nachdem das Zelt nach wenigen Minuten aufgebaut
und eingeräumt war rette ich mich ins sichere Zelt, doch mein gesamter
Rücken ist bereits ordentlich zerstochen worden! Vermutlich hundert
Stiche! Am nächsten Morgen dann das richtige Begrüßungskomitee. Wir
machen gerade unsere Frühstückspause an einer Bushaltestelle als ein
paar Dorfbewohner kommen und uns umgehend mit Handschlag und Kuß begrüßen!
Eine der Frauen will sogar etwa später auf die Arbeit fahren, nur
um uns in ihrem Haus ein Frühstück anzubieten, was wir jedoch dankend
ablehne! Was für eine Begrüßung in Ecuador! |
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Bananenplantagen: Bananen sind das große
Geschäft hier in Ecuador und so ist es keine Wunder, daß wir hier
an der Westküste durch eine riesige Bananenplantage nach der anderen
radeln. |
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Mysteriöses Schild: Hier in Ecuador gibt
es dieses mysteriöse Schild. Während Nadine vermutet daß das Schild
die Auto-, Lkw- und Busfahrer dazu auffordert die Augen zumindest
halboffen zu halten, vermute ich, daß es ein Hinweis darauf ist, daß
hier irgendwo ein Steckdose ist mit der Radreisende ihre Akkus aufladen
können. Am nächsten Polizeicheckposten fragen wir zwei Polizisten
nach der Bedeutung des Schildes. Während der erste offen zugibt, daß
er keine Ahnung hat, meint der zweite, daß es die Autofahrer davor
warnen soll, daß es gleich zwei künstliche Bodenwellen gibt. Prinzipiell
keine schlechte Idee, doch das Schild für die Bodenwellen ist eine
gelbe Raute mit zwei eindeutigen großen Wellen. Wir bleiben am Ball
und versuchen die Bedeutung des Schildes ausfindig zu machen. Vorschläge
bitte ins Gästebuch. |
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Auswanderung: Allein zwischen 1995 und
2001 sind 380.000 Ecuatorianer illegal in die USA und nach Spanien
ausgewandert! Wir treffen auf eine Besitzerin einer kleinen Hühnerfarm,
deren beide Söhne illegal in den USA arbeiten, wobei der jüngere erst
vor 2 Monaten ausgereist ist. Für die illegale Reise in die USA geht
es zunächst mit dem Flugzeug nach Honduras und dann weiter über dem
Landweg über Guatemala nach Mexiko. Zwar bauen die Amerikaner momentan
eine Mauer um die illegalen Einwanderer zu stoppen, doch die Schmuggler
haben längst einen Tunnel gebuddelt durch die sie ihre zahlende Kundschaft
schleusen. Die Reise in die USA ist jedoch nicht nur körperlich anstrengend,
8 Tage lang geht es nämlich zu Fuß durch die Wüste, sondern auch recht
kostspielig. Für insgesamt 14.000,- $US kann man sich in die USA bringen
lassen. Kaum zu verstehen, daß die Ecuadorianer so begierig sind illegale
Billiglohnjobs in den USA zu machen wo sie in Ecuador doch ebenfalls
den $US als Währung haben und mit einem Startkapital von 28.000$US
(bei 2 Söhnen) läßt sich sicherlich auch hier ein ganz passables Geschäft
aufmachen. Die Regierung hat das Problem erkannt, und so gibt es landesweit
überall Plakate wie dieses, die die Ecuadorianer davon abhalten sollen
illegal auszuwandern: "Ja man kann - Ecuador braucht dich - Sag nein
zum Coyoten (Menschenschmuggler)", |
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Kleiner Käfer: Bereits am Vorabend habe
ich einen dieser "kleinen" Käfer gerettet als er auf dem Rückend liegend
wild mit den Beinen gestrampelt hat und vergeblich versucht hat sich
wieder umzudrehen. Anscheinend haben die riesigen Käfer Probleme mit
dem Landen, denn am nächsten Tag sehen wir wieder mehrere Käfer hilflos
auf dem Rücken liegen. Wie diese riesigen Käfer jedoch überhaupt fliegen
können ist uns jedoch ein Rätsel! |
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Caballos de Paso: Hier in Südamerika gibt
es Pferde die speziell darauf gezüchtet werden besonders schön zu
laufen: "Caballos de Paso". In Cuenca besuchen wir einen Wettbewerb
auf dem dann die Caballos de Paso gegeneinander antreten. Es ist schon
imposant zu sehen wie die prächtigen Pferde ihre Vorderfüße in die
Luft schleudern während sie an den Juroren vorbeistolzieren! |
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244. Wochenbericht 28.01. - 03.02.08
Route: Cuenca, Riobamba |
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Wiedersehen die III.: Das erste
mal haben wir Jessica und Francois aus Frankreich am Lake Manijau
auf Sumatra in Indonesien getroffen als sie gerade von ihrem Lieblingsrestaurant
zurück zum am See gelegenen Hostel liefen. Damals waren die beiden
gerade in ihrer heißen Lernphase für ihre Lehramtsprüfung. Gut ein
Jahr später stolpern wir auf einmal wieder in die beiden als wir Francois
zufälligerweise im Supermarkt in Motueka in Neuseeland treffen. Während
wir uns dort unsere Reisekasse als Apfelpflücker aufgebessert haben
arbeiteten Jessica und Fracois in einem anderen Orchard im Packhaus
und verpackten Äpfel um sich genügend Geld zu verdienen um in Südamerika
als Französischlehrer arbeiten zu können. Wir kommen in Cueca gerade
vom Markt zurück als wir vor einem herrlichen altem Gebäude in dem
auch ein Luxushotel liegt erneut auf Francois treffen, der gerade
vom Joggen kommt. Ich bin erst ziemlich verwirrt als uns Francois
mit hinein bittet, da ich denke er wohnt in dem Luxushotel, doch wie
sich herausstellt liegen in dem Gebäudekomplex auch einige Apartmentwohnungen.
Wie wir nun erfahren haben die beiden hier eine kleine Anstellung
als Französischlehrer bekommen und sind schon ein paar Monate hier.
Schon witzig wie klein unsere große weite Welt doch manchmal ist. |
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Flugticket: Da wir von Südamerika eh per
Schiff oder Flugzeug nach Mittelamerika müssen (es gibt keine Brücken
über den Panamakanal und die Gegenden beiderseits des Kanals sind
gefährliche Schmugglerrouten) haben wir geplant über Kuba nach Guatemala
zu fliegen. Noch lebt Fidel Castro, und so ist das vielleicht die
letze Chance das kommunistische Kuba zu erleben. Bereits im Internet
haben wir uns nach dem Flugpreisen erkundigt, doch da wir bisher immer
bessere Preise mit den lokalen Reisebüros bekommen haben gehen
wir in Cuenca ins Büro der Taca Fluglinie und sind dann doch erstaunt,
daß ihr billigster Preis 300$US über dem Angebot der Fluglinie im
Internet liegt. Auch ein Reisebüro hat nur die teureren Flüge und
so buchen wir letztendlich dann alles doch übers Internet. Wir werden
nun also am 23. März von Bogota (Kolumbien) aus nach Kuba fliegen. |
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Kinderarbeit: Sag: "Ja zum Leben,
Ja zur Schulbildung und Nein zum Kinderarbeit!" Die
Kampagnen scheinen zu fruchten, denn in ganz Cuenca haben wir keine
Kinderschuhputzer oder andere arbeitende Kinder gesehen. (Wie wir
später aber feststellen mußten ist die Botschaft ajedoch leider noch
nicht bis in die Hauptstadt Quito vorgedrungen!) |
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Schönes Ecuador: In Ecuador hat uns dann
schließlich doch die Regenzeit eingeholt und so radeln wir die nächsten
Tage eigentlich ständig im Regen und in den Wolken herum. Meist beträgt
die Sichtweite unter 50m. Hin und wieder reißen die Wolken zwar mal
kurz auf, so daß wir ein paar Berge sehen können, doch ein paar Sekunden
später zieht es wieder zu und fängt an zu regnen. Hinzu kommt, daß
es in Ecuador stets steil bergauf oder bergab geht und so schaffen
wir kaum mehr als 60 Km pro Tag! |
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Karneval: In Ecuador gibt es einige sehr spezielle
Bräuche zum Karneval. So haben die Ecuadorianer einen unglaublich
Spaß sich gegenseitig mit Wasser zu bespritzen. Genutzt wird dazu
alles, von der einfachen Wasserbombe über die Superspritzpistole bis
hin zum vollen Wassereimer! Die zu weilen klatschnassen Opfer sehen
das meist jedoch erstaunlich locker. Eine weitere Tradition ist es
sich weißes Pulver bzw. Mehl ins Gesicht und in die Haare zu werfen
oder sich mit Sprühschaum vollzusprühen! Wir kommen gerade zu einem
Faschingsumzug in einem kleinen Dorf an doch die Vorbeiziehenden Gruppen
sind lediglich die Nebenunterhaltung. Quasi das ganze Dorf liefert
sich mit Wasser, weißem Pulver und Sprühschaum eine prächtige Schlacht
und nur weil wir in 4. Reihe stehen kommen wir ungeschoren davon.
Wir haben Nieselregen bei ungefähr 10°C doch das hält die Jungs nicht
davon ab sich ein Mädel nach dem anderen zu schnappen, es in eine
Pfütze zu legen und dann mit den Füßen das Regenwasser auf sie zu
schippen! Uns ist das Ganze dann doch eine Nummer zu heftig und so
verziehen wir uns lieber wieder bevor wir im Mittelpunkt des Interesses
und somit in der Pfütze landen |
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Wasserschlacht: Am Faschingssonntag kommen
wir durch Riobamba, doch statt dem erhofften Faschingsumzug gibt es
nur Unmengen der Wasserspritzer und zwar die der Kategorie Wassereimer.
Insgesamt dreimal bekommen wir ein Ladung Wasser ab. Beim dritten
mal steht Nadine bereits neben dem Wasserspritzer und der gesamten
Familie und sagt er solle nicht seinen Eimer Wasser auf sie schütten
doch diesem war das völlig egal. Von den beiden vorherigen Wasserattacken
bereits reichlich genervt jage ich nun den Wasserspritzer quer durch
den Hof bis hinauf aufs Dach. Das erzeugt natürlich einen kleinen
Menschenauflauf. Es hält sogar ein Autofahrer an der auch keinen Bock
auf die alljährliche Wasserschlacht hat und ein hinzukommender Polizist
diskutiert heftig mit einer der Frauen, die meint es wäre doch nur
Wasser. Ich werfe der Meute noch ein paar "Idiotas" an den Kopf bevor
wir uns wieder auf den Weiterweg machen. Es war während wir mit dem
Wasser beschüttet wurden zum Glück recht sonnig, doch wir wären auch
bei kalten und windigen 10°C auf über 3000m mit Wasser beschüttet
worden und da wir ja stets im freien leben wäre die Gefahr, daß wir
uns dabei eine ordentliche Erkältung zugezogen hätten sehr groß gewesen
weshalb wir so vehement auf die Wasserspritzer reagiert haben. |
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Geheimnisvolles Schild Auflösung:
Eine offizielle Erklärung über die Bedeutung des Schildes haben
wir zwar nicht bekommen, doch "genaue Beobachtungen" haben uns schließlich
zu dem Schluß kommen lassen, daß Autofahrer hier vor den niedrigen
Hausstromleitungen (keine Hochspannungsleitungen!) gewarnt werden
sollen, die hier die Straße kreuzen. |
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245. Wochenbericht 04.02. - 10.02.08
Route: Ambato, Quito |
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Faschingsumzug I: Laut Reiseführer soll
Ambato die einzige Stadt Ecuadors sein in der es keine Wasserschlachten
gibt, und zum Glück hat der Reiseführer diesmal Recht! Dafür hat
Ambato zwei berühmte Faschingsumzüge und wir sind gerade in der
Stadt um dem nächtlichen Rosenmontagsumzug mitzuerleben. Bereits
am Nachmittag spitzt sich die Situation in der Stadt immer mehr
zu, und anstatt der Wasserschlachten liefern sich die Einheimischen
ausgiebige Schlachten mit Mehl und Sprühschaum. Lediglich ein paar
Jungs landen in einem Brunnen während die Ladenbesitzer vor ihren
Läden bereits Stühle und Bänke für den Umzug aufbauen. Als wir dann
bei Einbruch der Dunkelheit in der Straße in der der Umzug stattfindet
ankommen sind bereits alle Sitz- und Stehplätze belegt. Gemeinsam
mit den anderen "Platzlosen" versuchen wir uns zunächst vor der
Pressetribüne ein Plätzchen zu sicher doch wir werden gleich wieder
weggescheucht. Letztendlich finden wir per Zufall einen Platz auf
einer Betonmauer hinter den Stuhlreihen, von wo aus wir einen Perfekten
Blick auf die Straße haben. Der Umzug selbst ist dann jedoch eher
unspektakulär. Lediglich zwei Militärmusikkapellen machen Livemusik.
während ansonsten die Musik aus der Konserve kommt. Maskierte Tanzgruppen
gibt es auch gerade mal eine Hand voll. Das erste mal in Südamerika
sehen wir jedoch große geschmückte Wagen auf denen diverse
"Schönheitsköniginnen" posieren, bzw. frieren da sie trotz kalter
Temperaturen nur spärlich bekleidet sind. Unterhaltsam ist dann
eine Gruppe von Automotorsportfreunden, die in ihren getunten, tiefergelegten
und mit Musikanlagen aufgemotzten Autos vorbeifährt. Einige Der
Jungs haben ihre Auspuffanlagen derart manipuliert daß teilweise
meterlange Stickflammen herausschießen, während einer der Boliden
Startschwierigkeiten hat und geschoben werden muß.
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Faschingsumzug II: Die Zuschauer sind erstaunlich
ruhig. Lediglich wenn eine der Schönheitsköniginnen Bonbons in die
Menge wirft kommt etwas Stimmung auf, doch kaum ist sie mit ihrem
Wagen wieder vorbei tritt wieder Stille ein. Wir denken uns gerade,
daß sich die Ecuadorianer mal ein Beispiel am Faschingsumzug in Wirbelau
(kleines Dorf in Hessen) nehmen sollten, wo während des Faschingsumzuges
im ganze Dorf der Bär tanzt, als mit einer Sprühattacke einer der
Polizisten und ein Soldat komplett eingeschäumt werden. Die Menge
jubelt!. Während des Umzuges ist das Sprühen von Schaum anscheinend
verboten, doch nun gegen Ende des Umzuges wird das Verbot immer öfter
mißachtet. Kaum ist der letzte Wagen dann vorbei werden überall die
Spraydosen gezückt und eine große Straßenschlacht bricht aus, während
die Ladenbesitzer ihre Stühle wieder einsammeln. Nadine meint zwar,
daß wir ungeschoren hier rauskommen wenn wir ein paar Minuten warten
bis alle ihren Schaum versprüht haben, doch an Sprühdosen herrscht
absolut kein Mangel und so werden auch wir mehrmals eingeschäumt bis
wir schließlich wieder in unserem Hostel ankommen. |
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Ambato bis Quito: Von Ambato bis Quito
ist es dann wesentlich flacher als weiter im Süden, und auch das Wetter
meint es gut mit uns, so daß wir sogar einen Blick auf den Vulkan
Cotopaxi erhaschen können. Wir landen jedoch mitten im Faschingsrückreiseverkehr
und so können wir an einem Stau nach dem anderen vorbeiradeln. Sicherlich
mehrere Tausend Polizisten sind im Einsatz und versuchen insbesondere
in den Orten den Verkehr mit mäßigem Erfolg zügig weiterzuleiten.
Nachdem Überqueren einer letzen Bergkette rollen wir schließlich nach
Quito, die auf 2850m gelegene Hauptstadt von Ecuador, rein und nach
mehren Runden zwischen Altstadt und Neustadt finden wir schließlich
auch ein günstiges Hostel. |
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246. Wochenbericht 11.02. - 20.02.08
Route: Quito, Cotopaxi, Quito, Äquador, Tulcan |
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Cotopaxi Teil I: Wir hatten mit Yves, Gael
und Virgini, den Franzosen die wir bei Lucho in Trujillo getroffen
hatten, verabredet gemeinsam den Vulkan Cotopaxi zu besteigen. Wir
kamen bereits früher als geplant in Quito an und mußten ein paar
Tage warten während am Cotopaxi optimale Bedingungen herrschten.
Als Yves, Gael und Virgini letztendlich ankamen liehen Nadine und
ich uns noch schnell die notwendige Ausrüstung (Steigeisen, Pickel
und Klettergurte) aus, wobei der unglaublich nette Verleiher weder
eine Kaution noch einen Ausweis von uns als Sicherheit wollte!!!
Am nächsten Tag ging es dann per Bus und Pickup zu dem etwas 100
Km südlich von Quito gelegenen Vulkan. Als wir schließlich aus dem
Pickup ausstiegen waren wir bereits auf einer Höhe von 4500m und
nun ging es noch 300m weiter hoch zum Refugio. Yves und Gael (Virgini
war in Quito geblieben) fragten im Refugio ob wir, obwohl wir zelten
würden, trotzdem in der Hütte essen dürften, doch das wollte der
Hüttenwirt nicht. Wasser sollten wir uns auch anstatt aus der Küche
von einem weiter oben gelegenem Bach holen. Nachdem die Zelte aufgebaut
waren gingen wir hoch zum Einstieg in den Gletscher, doch das Wasser
hier war extrem schmutzig. Da eine Wasserleitung vom Gletscher bis
zur Hütte führte holte Nadine später etwas Wasser aus den Wasserfässern
im WC. Als ich jedoch etwa eine Stunde später nochmal Wasser holen
will entdecke ich einige Schaumbläschen auf dem Wasser und stelle
fest, daß das Wasser seifig schmeckt. Nun ja wir haben kein anderes
Wasser und so kochen wir halt unsere Nudeln mit Seifenwasser; wenn
das die Liebhaber der französischen Küche wüßten. Als Nadine eine
weitere Stunde später dann nochmal auf die Toilette geht schwimmt
bereits eine dicke Schaumkrone auf dem Wasser, und wir habe den
Eindruck, daß der Hüttenwirt verhindern will, daß wir uns Wasser
nehmen (als ich Wasser geholt habe wurde ich nämlich von einem Guide
gesehen). Bereits auf dem Weg vom Parkplatz zum Refugio und ebenfalls
auf dem Weg zum Gletscher war für Nadine und mich klar, daß Gael
eigentlich keinerlei Lust hat mit uns gemeinsam zu gehen, geschweige
denn auch noch zu warten, denn beide male ist er ohne uns eines
Blickes zu würdigen strack davon gerannt. So sagen wir den beiden
Franzosen beim Abendessen, daß wir besser am nächsten Morgen alleine
gehen, da wir sie nicht aufhalten möchten.
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Cotopaxi Teil II: Über Nacht entwickelte
sich nicht nur ein ordentlicher Schneesturm sondern bei mir auch ordentliche
Kopfschmerzen. Wir hatten unsere gute Akklimatisation von Peru während
unsere Zeit an der Küste offenbar wieder eingebüßt und der Höhenunterschied
von 2000m an einem Tag war mir offensichtlich zu viel. Dank Sturm
und Kopfschmerzen verbringe ich die Nacht dann mehr wach als schlafend
und auch Nadine macht kaum ein Auge zu. Als dann um 01:00 Uhr der
Wecker klingelt ist uns beiden klar, daß wir wegen Kopfschmerzen und
Schneesturm nicht zu dem 5897 m hohe Gipfel aufsteigen werden. Die
Franzosen brechen eine Stunde später jedoch trotz des Wetters auf.
Als wir uns am Morgen dann eine Tasse Tee machen wollen stellen wir
fest, daß die Benzinflasche komplett leer ist! Wir hatten ausgemacht,
daß wir das Essen mitnehmen würden während die Franzosen ihren Kocher
und Kochtöpfe mitnehmen sollten. Wir hatten zwar zum Glück schon einen
extra Topf für die Sauce mit dabei doch, daß die Franzosen zu wenig
Benzin haben würden haben wir natürlich nicht erwartet. Als die Franzosen
nach der erfolgreichen Gipfelbesteigung zurück sind bauen wir unsere
von Eis und Schnee steifgefrorenen Zelte mitten im Sturm ab. In der
Berghütte spreche ich dann Gael auf das fehlende Benzin an was er
jedoch lediglich mit einem "Oh" kommentiert und mir dann das heiße
Wasser, das sie sich von den verlassenen Frühstückstischen auf der
Hütte einfach genommen haben, anbietet. Ich lehne es enttäuscht ab.
Die Pickups um uns ins Tal zu bringe würden frühestes gegen 10:00
Uhr auftauchen und so warten wir noch eine Weile in der ungeheizten
Hütte, bis wir schließlich im Schneesturm zum Abstieg zum Parkplatz
aufbrechen. Da es aber keine Pickups gibt und es im Schneesturm viel
zu ungemütlich ist steigen wir noch etwas weiter bis zu einem leeren
Haus ab in dem wir vor dem Wetter Schutz suchen. Nachdem uns ein Pickup
den wir unterwegs getroffen hatten versetzt hat werden wir schließlich
von einer holländischen Reisegruppe, die in einem Reisebus unterwegs
ist und hier eine Fahrradabfahrt vom Cotopaxi macht, erst einmal mitgenommen.
Auf halber Strecke zum Parkausgang ist dann Mittagspause und
einige der netten Holländern geben uns sogar die Hälfte von ihren
Riesensandwichs ab. Schließlich werden wir dann sogar für 5,- US$
pro Nase von der Fahrradfirma direkt mit zurück nach Quito genommen,
nachdem uns der Fahrradverleiher jedem ebenfalls nochmal ein Sandwich
in die Hand gedrückt hat. Daß die Besteigung des Cotopaxi nicht geklappt
hat ist nicht so tragisch, doch ärgerlich war schon, daß wir, während
optimaler Wetterbedingungen herrschten, 5 Tage lang auf die Franzosen
gewartet haben nur um letztendlich rauszufinden, daß Gael am Berg
keine zwei Schritte wegen uns langsamer laufen würde. Auch seine Gleichgültigkeit
wegen dem fehlenden Benzin war für uns eine mehr als gute Lektion
uns in Zukunft nicht mehr mit Leuten die wir nicht sehr gut kennen
zu einer Bergtour zu verabreden. |
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Äquator: Von Quito aus ging es dann weiter nach Norden
und nach knapp 3 Jahren und 36745 Km auf der Südhalbkugel (62656
Km insgesamt) überqueren wir nun zum zweiten Mal den Äquator mit dem
Fahrrad (das letzte Mal war 2005 in Indonesien) und so sind wir nun
wieder auf der Nordhalbkugel! |
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La Mitad del Mundo: Hier in Ecuador wird
der Punkt an dem die jeweilige Straße den Äquator kreuzt auch "Mitte
der Erde" genannt. Anscheinend habe ich damals im Erdkundeunterricht
nicht richtig aufgepaßt denn ich dachte immer, daß der Mittelpunkt
der Erde im Erdinneren liegt und wegen der extrem heißen Temperaturen
dort außer von Jule Verne und seinem Team von niemandem besucht werden
kann. Witzig ist in dem Zusammenhang, daß es in Ecuador immer zwei
Äquatorlinien gibt. Eine die von einer französischen Forschergruppe
ermittelt wurde und die etwa 200m zu weit im Süden liegt und dann
die Neue mittels moderner GPS Technik ermittelte. Aber anscheinend
nehmen es die Ecuadorianer mit den Entfernungen nicht ganz sooooo
genau, denn des öfteren haben wir auch zu einem Dorf, das laut Schild
in 10 Km kommen sollte noch 25 Km (bergauf!) radeln müssen. |
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Tulcan: Auch nördlich von Quito bis zur kolumbianischen
Grenze haben sowohl die Berge als auch das Wetter wenig Mittleid mit
uns und so geht es bei regnerischem Wetter ständig bergauf und bergab.
Wir radeln gerade mal wieder durch strömenden Regen und sind
bis auf die Unterhosen naß als wir uns am Stadtrand von Tulcan, die
Grenzstadt zu Kolumbien, kurz unterstellen. Gemeinsam mit uns stellen
sich auch zwei Soldaten unter, und da ihnen langweilig ist fragen
sie nach unseren Pässen. Wir sind tropfnaß und haben keinerlei Lust
auch unsere Pässe aufzuweichen und so verstehen wir urplötzlich kein
Spanisch mehr. Da die Soldaten nun untereinander rumwitzeln, daß wir
sie nicht verstehen würden obwohl die mehrmals "PPAASSAAPPOORRTTEE"
sagen wird uns ihre Gesellschaft etwas zu nervig und so radeln wir
wieder hinaus in den Regen. Als wir im Stadtzentrum ankommen ist die
Straße zwar noch trocken doch irgendwie scheinen wir den Regen mitgebracht
zu haben denn nun fängt es wieder an zu schütten. Völlig durchgefroren
freuen wir uns nun auf die heiße Dusche, doch selbst nach mehren Anläufen
ist sie gerade mal lauwarm. Schlotternd verkriechen wir uns in den
Betten um wieder aufzutauen. Wir gehen zu einem Chinesen zum essen
und nach 20 Minuten warten kommt dann zwar schon der Koch von der
Bank zurück, doch das Mittagsmenue gibt es nun doch nicht mehr. Zum
Abschluß geht es dann noch ins Internet, doch nachdem wir trotz
Breitbandverbindung nach 20 Minuten noch immer keine einzige Email
aufmachen konnten geben wir schließlich auf! Fast dachten wir schon
, daß es einfach nicht unser Tag gewesen zu sein scheint als wir auf
dem Heimweg zum Hostel doch noch ein Internetcafe mit einer guten
Verbindung entdecken! |
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I
Broschüre über
unsere
Weltreise!
50 Seiten, 113
Farbphotos
Hintergrundinfos, Geschichten
& mehr
6,95 €
(zzgl. 1,50 € Versandkosten)
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