PATAGONIEN: 10.01. -  04.04.2007

Route: El Chalten, El Calafate, Puerto Natales, Puntas Arenas, Porvenir, Rio Grande, Ushuaia, Rio Grande, Bahia azul, Puerto Natales, Puerto Montt
 
Wir muessen hier im Süden Patagoniens so oft zwischen Chile (Cl.) und Argentinen (Arg.) hin und her wechseln, dass wir uns entschieden haben die beiden Laender hier unten unter ihrem geographischen Namen Patagonien und Feuerland zusammen zu fassen
 
Nachbetrachtung Patagonien: Insgesamt waren wir etwa 5 Monate in Südpatagonien (etwa 4 Monate im chilenischen Teil und einen Monat im argentinischen). Landschaftlich hat uns Patagonien sehr gut gefallen und auch der sonst so gefürchtete patagonische Wind hat es sehr gut mit uns gemeint. Etwas enttäuschend fanden wir jedoch, daß Patagonien immer mehr zu einem riesen Touristenspektakel verkommt (Torres del Paine und der Gletscher Perito Moreno sind da die Spitzenreiter). Unter dem Deckmäntelchen "Patagonien" werden den Touristen hier oft völlig überzogene Preise verlangt, die in keiner Relation zu der gebotenen Leistungen stehen . Insbesondere im chilenischen Teil wittern hier viele das große Geschäft und von der offenen herzlichen Hilfsbereitschaft der Chilenen, die uns im Norden des Landes noch so beeindruckt hat, bleibt oft nicht mehr viel übrig (die Argentinier sind hier noch wesentlich lockerer und preisgünstiger). Klar treffen diese pauschalen Aussagen nicht auf alle zu, doch Tendenzen sind leider sehr klar zu erkennen. Dank riesigen luxuriösen Hotelanlagen und Ferienhäusern in Nationalparks, 4WD Lkwtouren, geführten Tages Wanderausflügen, Buskolonnen die die Pauschaltouristen bis direkt vor den Gletscher fahren, und ... wurde das eigentlich wilde und ungestüme Patagonien doch sehr gezähmt. Doch wie eine Adler der traurig in seinem Käfig sitzt anstatt stolz durch die Lüfte zu schweben, so hat auch Patagonien für uns vielerorts leider seinen ursprünglichen Reiz verloren. 
 
189. Wochenbericht II 10.01. - 14.01.2007

Route:
Villa O'Higgins, Candelaria Mansilla, Lago Desierto, El Chalten
 
Der Plan (Cl.): Von Villa O'Higgins gibt es eine Möglichkeit direkt nach El Chalten in Argentinien zu reisen. Da der Grenzübergang jedoch 2 Bootsfahrten und eine Wandertour beinhalten ist dies nur für Rucksackreisende und Radler möglich. Die erste Bootsetappe führt von Villa O'Higgins über den Lago O'Higgins nach Candelaria Mansilla, den chilenischen Grenzposten. Nachdem die Ausreiseformalitäten erledigt sind geht es über eine Schotterstraße etwa 16 Km bis zur eigentlichen Grenze. Die nächsten 6 Km muß man sein Rad über einen Wanderweg schieben, bis man dann am argentinischen Grenzposten seinen Einreisestempel empfangen kann. Anschließend geht es mit einem weiteren Boot über den Lago Desierto bevor man die letzten 40 Km bis nach El Chalten radeln kann. Soweit die Theorie. Mal sehen wie es in der Praxis ist.
 
Gletschertour (CL.): Für ein paar Peso extra entscheiden wir uns auf dem Weg zum chilenischen Grenzposten mit dem Bot einen Abstecher zum Campo Hielo Sur zu machen. Obwohl es außen stürmisch ist sitzen wie fast de ganze Zeit auf dem Oberdeck um die wunderschöne Landschaft besser genießen zu können. Das riesige Eisfeld kommt hier sogar bis direkt an den See, so daß wir vom Wasser aus die gewaltigen Felstürme bewundern, die jede Sekunde in die Fluten stürzen können. Wir haben perfektes Wetter und Hans Silva, der Kapitän unseres Bootes legt eine riesige Pause ein, so daß wir das Naturschauspiel in aller Ruhe genießen können. Es gibt sogar eine Runde Whisky mit Gletschereis, doch wir lehnen dankend ab.
 
Simply Blue (Cl.): Die blaue Farbe von Gletschereis ist für mich eine der faszinierenden Farben überhaupt und so kann ich mich an denn in den tollsten Blautönen leuchtenden Eisbergen, die hier im See treiben, kaum sattsehen.
 
Rahmenbruch (Cl.): Kapp 200m vor der chilenisch argentinischen Grenze bricht Martin auf einmal der Rahmen, und zwar nicht nur ein kleinwenig, sondern gleich richtig (die ganze Hinterseite mit Scheibenbremsaufnahme bricht komplett raus). Dummerweise befinden wir uns gerade am für einen derartigen Schaden ungünstigsten Platz auf der gesamten Reise, da es weit und breit keine Straße (oder gar Autos) gibt. Um zur nächsten Straße zu kommen müssen wir erst über den Wanderweg zum argentinischen  Grenzposten und anschließend mit einem Boot über den Lago Desierto. Prinzipiell nicht so dramatisch doch wir haben viel Gepäck und nun dürfen wir vermutlich nicht nur dieses sondern auch das Fahrrad tragen. Mario hat noch etwas Poxillina eine Art kalt verarbeitbares Metall mit dem wir versuchen das rausgebrochene Teil wieder halbwegs mit dem Rahmen zu verbinden. Vielleicht haben wir ja Glück und können so das Rad mit sehr leichtem Gepäck schieben.
 
Wandertour mit Bikes (Arg.): Um 4:30 Uhr werden wir von der ersten Sturmböe, die durch das Enge Tal von Argentinien nach Chile donnert geweckt. Nun kommt in regelmäßigen Abständen wie die  Wellen am Meer eine Sturmböe nach der anderen. Bereits von weitem hören wir das tiefe grollen der nächsten Sturmböe wie sie sich langsam das Tal hocharbeitet. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm erreichen uns die Böen schließlich und reißen und zerren an unserem Zelt, das sie am liebsten zerfetzen würden. Wir befürchten daß uns eine weitere Zeltstange bricht uns so sitzen wir glockenhell wach im Zelt und versuchen bei jeder Böe das Gestänge zu stützen. In den kurzen Sturmpausen versuchen wir uns anzuziehen doch das dauert eine ganze Weile. Gegen 5:00 Uhr verlasse ich schließlich das Zelt da der Sturm bereits die ersten Heringe aus dem Boden gerissen hat. Ich spanne das Zelt etwas besser ab und beginne damit de Fahrräder zu packen. Auch das dauert länger als üblich, da ich immer wieder das Zelt von außen stütze. Schließlich schaffen wir es das Zelt abzubauen und zu verpacken ohne einen Schaden erlitten zu haben, doch nun müssen wir erst einmal wieder unsere leeren Packtaschen einsammeln, die der Wind in alle Himmelsrichtungen verstreut hat. Nach einem kurzen Frühstück in einem kleinem Unterstand aus Ästen beginnt nun das nächste Abenteuer: der 6 Km lange Wanderweg zum argentinischen Grenzposten. Der Wanderweg selbst ist gar nicht so schlecht, doch da er überhaupt nicht gepflegt wird haben wir insbesondere am Anfang mit viele quer liegenden Bäumen über die wir unsere Bikes wuchten müssen und einigen Bachdurchquerungen zu kämpfen. Martins reparierter Rahmen bricht bereits nach wenigen Metern, so daß wir noch mehr Gepäck in unsere Rucksäcke packen müssen; zumindest schieben läßt sich das leere Rad noch halbwegs. Für den ersten 1,5 Kilometer brauchen wir fast eine Stunde, doch nach und nach wird der Weg etwas besser, wenngleich das Ganze immer noch Schwerstarbeit bleibt. Auf dem letzten Kilometer bekommen wir dann Hilfe von Laura und Ado, einem italienischen Pärchen ,daß seine leicht bepackten Räder bereits zur Grenze gebracht hat und nun zurückkommt um uns zu helfen (wir haben Ihnen am Vorabend was zu Abendessen gekocht, da sie kein Gas für ihren Kocher mehr hatten und daher auch gleich kein richtiges Abendessen mitgenommen haben und auch unsere Frühstücksbrot haben wir mit ihnen geteilt). Letztendlich haben wir die 6 Km lange Etappe dann aber nach 3 Stunden bewältigt!
 
Nette Abfahrt (Arg.): Zumindest der letzte Kilometer bis zum argentinischen Grenzposten ist richtig spaßig. Die Abfahrt führt durch ausgetretene Pferdepfade und ist teilweise so eng, daß die Hinterradtaschen gerade so durchpassen. Not macht erfinderisch und in dieser speziellen Hockstellung kann man sogar auf dem Rad sitzen bleiben während die Füße auf dem Rand der Rinne mitlaufen.
 
Unerwartete Lösungen (Arg.): Schon vor, bzw. während der Bootsfahrt über den Lago Desierto dann einige unerwartete Lösungen. Bereits am Vorabend haben uns Laura und Ado erklärt, daß sie aus Übergewichtsgründen ihre Bikes in El Chalten lassen wollen (Laura wollte ihr Bike sogar direkt an der Grenze liegen lassen wenn der Wanderweg zu hart gewesen wäre) und so bieten sie mir an daß ich einfach eines ihrer Räder haben könnte! Auf der Bootsüberfahrt kommt Mario mit einem Gendarm ins Gespräch und erfährt so, daß Ernesto der Bootsbesitzer eigentlich aus dem 270 Km entfernt gelegenen Calafate kommt und heute noch dorthin fährt. Mario spricht umgehend auch Ernesto an und letztendlich haben wir die perfekte Lösung: Ernesto nimmt mein Fahrrad direkt mit nach Calafate (wohin wir auch noch wollen), wo wir es in 2 Wochen bei ihm zu Hause abholen können. Außerdem nimmt er unser Gepäck sowie Nadine mit nach El Chalten (37 Km) da wir ja nicht alle auf einem Rad radeln können. In El Chalten bekommen ich dann ein altes Bike von Laura und Ado mit dem ich dann zumindest bis nach Calafate radeln kann. Unglaublich, doch so aussichtslos die Situation noch am Vorabend schien so einfach und unkompliziert ist nun die Lösung die sich quasi wie von alleine ergeben hat. Nochmal ganz herzlichen dank an Mario, Laura und Ado und Ernesto.
Das neue Bike (Arg.): Hier nehme ich gerade mein neues Bike von Laura der Vorbesitzerin in Empfang. Bisher habe ich meinen Fahrrädern zwar nie Namen gegeben, doch dieses habe ich spontan "Pink Panther" getauft. Auf Pink Panther werde ich nun vermutlich bis nach Puerto Natales radeln wo ich hoffentlich einen neuen Rahmen für mein altes Bike bekomme (mein Bike hat nämlich eine Lebensdlange Garantie). Wenn mein altes Rad wieder fit ist werde ich dann nach einem neuen Besitzer für Pink Panther Ausschau halten. Obwohl der rosa Blitz keine gefederte Vorderradgabel hat und auch schon einige Kilometer runter hat fährt er sich sehr schön. Lediglich der schmale Sattel und die konventionelle Schaltung  ist etwas gewöhnungsbedürftig,
 
El Chalten (Arg.): El Chalten ist der Ausgangspunkt um die Bergwelt des Nationalparks Parque Los Glariares  mit so berühmten Bergen wir Fitz Roy und Cerro Torre zu erkunden. Bereits am ersten Abend haben wir Glück, denn nach Sonnenuntergang klart es plötzlich nochmal auf und wir können einen Blick auf die faszinierende Bergkette erhaschen.
 
190. Wochenbericht 15.01.-21-01.2007

Route: El Chalten
 
Mt. Fitz Roy (Arg.): Mit seinen 3405m ist Fitz Roy der Höchste Berg her in der Gegend. Prinzipiell ist 3405 m gar nicht so hoch, doch da die Gebirgskette hier direkt aus der patagonischen Steppe emporragt wirkt sie absolut imposant. Wir wollen den Parque Nacional Los Glaciares ein wenig näher erkunden und so machen wir uns mit Mario als Abschluß unserer gemeinsamen Zeit auf zu einer 6-tägigen Wandertour.
 
Gletschersee (Arg.): Diese herrliche Aussicht auf den Fit Roy genießen wir bei einer Tasse frischen Tee von der Laguna Piedras Blancas aus, auf der aus dem Glaciar Piedras Blancas stammende Eisberge treiben. Da meine Worte nicht ausreichen um die atemberaubende Schönheit zu beschreiben möchte ich jeden dazu auffordern doch selbst einmal hierher zu kommen!
 
Sonnenaufgang aus dem Schlafsack (Arg.): Der beste Sonnenaufgang am Fitz Roy wäre natürlich von der Laguna De Los Tres zu sehen. Doch da es von unserem Zeltplatz ein einstündiger Fußmarsch zu dem Aussichtspunkt ist würde das bedeuten, daß wir bereits um 5:00 Uhr hätten losmarschieren müssen und das ist natürlich viel zu früh für mich. Also haben wir einfach um kurz nach 6:00 Uhr unser Zelt geöffnet und konnten so das Morgenrot aus unseren Schlafsäcken heraus bewundern.
 
Laguna De Los Tres (Arg.): Nach dem ersten Morgenrot Frühstücken wir erst einmal gemütlich und dann mache ich mich in der Hoffnung auf ein paar schöne Photoaufnahmen dann doch auf zur Lagune De Los Tres. Bereits am Vorabend waren wir gemeinsam hier oben, doch da die Sonne direkt hinter dem Fitz  Roy stand war photographieren nicht möglich, doch wir haben die Ansicht dennoch in vollen Zügen genossen. Witzig war das als der Großteil der Tagestouristen bereits wieder auf dem Heimweg war ein gewitzter Fuchs auftauchte und das Gelände mehrmals nach Essensresten inspizierte. Nun am Morgen bin ich fast ganz alleine hier oben und bis auf das Knacken und krachen der Gletscher ist nichts zu hören. Und das ist ziemlich ungewöhnlich, denn hier bläst normalerweise ganz schön der Wind, doch heute ist es so windstill, daß sich die Berge in der Laguna de Los Tres spiegeln.
 
Bergsicht (Arg.): Wir sind wirklich Glückspilze denn bereits am dritten Tag in Folge Können wir Fitz Roy sehen und das ist wahrlich keine Sebverständlichkeit. Als Mario das letzte Mal hier war hat sie ihn die ganzer Zeit über kein einziges mal gesehen. Der höchste Berg ist Fitz Roy und nach links folgen Cerro Poincenot, Cerro Rafael und Antoine Saint Exupery (Verfasser von "Der kleine Prinz").
 
Seilbrücke (Arg.): Als wir an dem Campground  mit der Cerro Torre Sicht ankommen zieht es zu und wir können den imposanten Berg nur bis zur Hälfte sehen. Am nächsten Tag überrascht uns ein kleiner Sandsturm was zur Folge hat das nahezu alle unsere Reißverschlüsse am Zelt große Probleme bereiten. Wir wollen Cerro Torre jedoch unbedingt ganz sehen und beschließen die Sache auszusitzen worauf hin Mario und Nadine erstmal wieder nach EL Chalten laufen um neue Lebensmittel einzukaufen. Am nächsten Morgen dann wieder gute Sicht. Wir lernen Falk einen Kletterer aus Dresden kennen der leider keinen Kletterpartner fand um den Cerro Torre zu besteigen. Uns hat er aber freundlicherweise einen Klettergurt und eine Bandschlinge geliehen und so können wir den Gletscherfluß überqueren um bis direkt zum Glaciar Torre zu gelangen. Um nicht alle Tagestouristen auf dem Gletscher zu haben gibt es nämlich nur 2 gespannte Seile mit Hilfe derer man den Fluß überqueren muß.
 
Cerro Torre (Arg.): Cerro Torre ist der höchste Berg auf dem Photo (rechts folgen Cerro Egger und Cerro Standard), und obwohl er nur 3102m hoch ist zählt er mit seiner Eiskappe zu einer der begehrtesten Klettertrophäen. Rein Klettertechnisch wäre dieser riesige Granitfels gar nicht sooo schwierig (7-), doch die extremen Wetterverhältnisse, insbesondere der patagonische Wind, sowie der Eisbedeckte Gipfel lassen das ganze in der Realität dann doch ziemlich extrem werden. Die Geschichte seiner Erstbesteigung ist ziemlich dramatisch und da ich die genauen Daten nicht mehr finde hier nun nur ganz grob (wenn mir jemand die genauen Daten und Namen mailt werde ich alles ändern). Zuerst wurde Cerro Torre von Maestri und Egger bestiegen doch auf dem Abstieg stürzte Egger zu Tode. Da er jedoch die Kamera mit dem Gipfelphoto dabei hatte konnte Maestri niemandem den Gipfelerfolg beweisen. Vermutlich ziemlich verzweifelt da niemand ihm glauben wollte kehrte Maestri Mitte der 70er bewaffnet mit einer Kompressor Bohrmaschine zurück nach Patagonien und bohrte sich quasi bis zum Gipfel hoch. Offiziell war er nun der erste der am Gipfel stand, doch seine Methode rief natürlich wieder viele Kritiker (und Neider) auf den Plan.
 
Sonnenaufgang von Laguna Capri (Arg.): Nachdem wir am nächstem Morgen wieder eine wunderschöne Aussicht auf den Cerro Torre bei wolkenlosem Himmel haben machen wir uns auf zur Laguna Capri, dem letzten Zeltplatz im Park den wir noch nicht besucht hatten. Obwohl rein zelttechnisch der Campamento Laguna Capri nicht so schön ist entschädigte uns jedoch das Bergpanorama bei Sonnenaufgang mehr als nur hinreichend!
 
Camping am Stadtrand (Arg.): Als hätten wir die Berge nicht schon genug bewundert schlagen wir unser Zelt nachdem wir von unserer Wandertour zurück waren, auf dem kostenlosen Zeltplatz am südlichen Ortsrand von El Chalten auf. Diesmal konnten wir von unserem Zelt quasi alle Gipfel gleichzeitig sehen, wofür wir auch gerne die Nachbarschaft der ganzen Luxus- Geländewohnmobile in Kauf nahmen.
 
191. Wochenbericht 22.01.-28.01.2007

Route:
El Chalten, Calafate, Perito Moreno, Puerto Natales
 
Riesenetappen (Arg.): Unser nächstes Ziel in Argentinien ist der Perito Moreno Gletscher. Von El Chalten aus sind es aber 320 Kilometer wofür wir auf der Carretera Austral 6-7 Tage benötigt hätten. Obwohl wir in Argentinien überwiegend Teerstraße antreffen erwarten wir bei den berühmten patagonischen Winden kein wirklich besseres Vorankommen und so sind wir völlig überrascht, als wir am ersten Tag bei kaum Wind bereits 157 Km radeln. Pink Panter hat keinen Lowrider und so ist Nadines Bike bepackt wie ein Lastesel, weshalb wir nach wenigen Kilometern  Fahrräder tauschen (zwischendurch haben wir noch kurz unseren Photo verloren, dank der Hilfe eines Lkw-Fahres aber wieder gefunden). Auch am zweiten Tag radeln wir mehr als 100 Km und so stehen wir völlig unerwartet bereits am späten Vormittag des dritten Tages am Perito Moreno!
 
Perito Moreno (Arg.): Ventisquero Perito Moreno  ist einer der wenigen ständig wachsenden Gletscher auf der Erde und fließt vom Campo Hielo Sur in den Lago Argentino. Da er einfach per Reisebus zu erreichen ist und ob seiner schieren Größe absolut beeindrucken, ist der Gletscher natürlich einer der beliebtesten Touristenattraktionen Argentiniens (wenn nicht sogar die beliebteste). Als wir eintreffen sind bereits 10-20 Reisebusse und viele kleine Shuttelbusse auf dem komplett zugeparkten Parkplatz. Was ist aus der einsamen Ruhe der Carretera Austral geworden? Während ich es schaffe die Touristenmassen auszublenden ist Nadine jedoch ziemlich genervt. Insbesondere die Gespräche einiger deutscher Pauschaltouristen mittleren Alters, die sich beim Anblick der Gletschers lieber über die Figurprobleme der anderen Reisegruppenmittglieder auslassen wirken auf uns irgendwie verwirrend.
 
Er lebt (Arg.): Die 5 Km breite und bis zu 60m hohe Gletscherfront schiebt sich stetig auf den Lago Argentino und alle paar Jahre kommt sie so weit nach vorne, daß sie über den Canal de los Tèmpanos bis ans andere Ufer gelangt und den Brazo Rico vom Rest des Sees abschneidet. Der Wasserdruck des Brazo Rico erhöht sich dann so lange, bis er das Eis zum bersten bringt und den Canal de los Tèmpanos  in einem gewaltigem Naturschauspiel wieder öffnet (Zuletzt 2004). Aber auch sonst ist der Perito Moreno kein langweiliger Geselle. Ständige krachen, knacken und knarren die Eismassen. In regelmäßigen Abständen brechen riesige Stücke der Eisfront ab und stürzen in die eisigen Fluten, was dann sogar die geschwätzigsten Besucher zu einer kurzen Sprechpause verleitet. Früher durfte man noch am Uferweg entlang laufen, doch da dabei zu viele Besucher von den fallenden Eisbrocken erschlagen wurden ist dies nun nicht mehr erlaubt.
 
Patagonische Steppe und Puerto Natales (Arg. + Cl.): Eine eintägige Zwangspause in El Calafate bei strömendem Regen nutzen wir um Martins Bike bei Ernesto abzuholen und per Busfracht nach Puerto Natales zu schicken. Frisch erholt radeln wir anschließen wieder bei ungewöhnlich wenig Wind durch die Patagonische Steppe Richtung Puerto Natales. Wir sind viel schneller als erwartet und haben viel zu viele frische Lebensmittel mit dabei die wir nicht nach Chile wieder einführen dürfen, so daß wir am Nachmittag des 2. Tages kurz vor Rio Turbio (30 Km vor Puerto Natales) unser Zelt aufschlagen. Am nächsten Morgen radeln wir dann nach Puerto Natales wo wir hoffen auf unseren Freund Ufo zu treffen der uns hier besuchen will. Leider hat er jedoch keinen Flug bekommen und will es Anfang März nochmal versuchen uns zu besuchen. Uns hält also nichts in der Stadt und so brechen wir am nächsten Tag wieder auf.
 
Difunta Correa (Cl.): Die Difunta Correa ist eine berühmte Schutzheilige in Argentinien. Die Difunta Corea bekam ihren "Heiligenstatus" als sie in Nordwest Argentinien verdurstet in der Wüste gefunden während ihr Baby noch an ihrer Brust saugte und so überlebte. Besonders bei Lkw- Fahrern ins sie besonders beliebt. Erkennbar sind die Altare die zu ihrem Gedenken errichtet worden sind an den vielen Wasserflaschen die die Pilger für sie zurücklassen um sich so für den Schutz und die Führung zu bedanken.
 
Guanaco (Arg. + Cl.): Bei uns unter dem Überbegriff Lama bekannt gibt es in Südamerika eigentlich 4 unterschiedliche Unterarten. Zum einen die domestizierten Lamas und Alpakas. Während die robusten Lamas als Packtiere und als Lieferant für grobe Wolle dienen sind die schwieriger zu haltenden Alpakas insbesondere für ihre feine Wolle berühmt. Die wilden Lamaarten sind die Vicuñas und Guanacos. Das bedrohte Vicuña lebt in den über 4000m hoch gelegenen Hochebenen zwischen Peru und Nord Argentinien und war das exklusive Eigentum der Inka Könige und somit geschützt (die Spanier haben es dann aber innerhalb von einem halben Jahrhundert von 2 Millionen auf 10000 dezimiert!). Der Lebensraum des Guanaco reicht von den zentralen Anden bis nach Feuerland und insbesondere hier in der patagonischen Steppe kann man immer noch große Gruppen antreffen. Die rostfarbenen Guanacos haben sich mittlerweile gut an den Autoverkehr gewöhnt, doch immer wenn sie uns Radfahrer sehen ergreifen sie die Flucht. Die Weidezäune der riesigen Estancias überspringen sie dabei mit einem eleganten Sprung als wären sie nur wenige Zentimeter hoch.
 
Ñandu (Arg. + Cl.): Noch scheuer als die Guanacos sind die Ñandus, straußenartige Steppenvögel die dem australischen Emu zum verwechseln ähnlich sehen. Nach ein paar Tagen ist es uns aber doch gelungen ein halbwegs passables Photo zu machen.
 
Heinz Stücke (Cl.): Wer immer noch der Meinung ist, daß wir etwas außergewöhnliches machen, den wird die folgende Geschichte sicherlich eines besseren belehren. 40 Km südlich von Puerto Natales treffen wir auf Heinz Stücke. Heinz Stücke ist im August 1960 im Alter von 20 Jahren mit seinem 3 Gang Fahrrad aufgebrochen um die Welt zu erkunden. Nun, über 500000 Km und 47 Jahre später ist er immer noch unterwegs, obwohl er sein erstes Fahrrad 2004 gegen ein leichteres Faltrad eingetauscht hat. Besonders seine bescheidene lebenslustige Art, die er trotz oder gerade wegen all der außergewöhnlichen Erfahrungen die er sammelnd durfte (oder auch mußte) hatte, fanden wir sehr beeindrucken. Schneller als wir und versehen haben wir uns 2 Stunden lang am Straßenrand unterhalten und da es bereits langsam anfängt zu dämmern verabschieden wir uns und radeln noch ein paar Kilometer.
 
Pausenplatz (Cl.): In Chile gibt es zwar überall Bushäuschen die wir stets gerne nutzen um Pause zu machen, doch nirgendwo sind sie so schön wie hier unten zwischen Puerto Natales und Puntas Arenas.
 
192. Wochenbericht 29.01.- 04.02.2007

Route: Rio Verde, Punta Arenas, Feuerland, Porvenir, Rio Grande
 
Zwei Meere (Cl.): Zur direkt am Seno Skyring gelegenen Estancia Rio Verde kommen wir gerade als etwa 5500 Schafe in ein Gatter getrieben werden. Die riesige Schafherde die von den drei Gauchos und ihren Hunden problemlos in das Gatter gelotst werden, wirkt ähnlich endlos und bewegt wie das Meer im Hintergrund
 
Auslese (Cl.): Als alle Schafe im Gatter sind beginnen die Gauchos damit ein paar unmarkierte Schafe aus der Herde auszusortieren. Während einer der Gauchos mit sicherem Auge und schneller Hand ein Schaf nach dem anderen herausfischt wirken seine beiden Kollegen eher wie ein noch etwas tolpatschiges Kind, das versucht seine Lieblingskatze zu fangen, was ihm letztendlich nur gelingt, weil die Katze schließlich erbarmen hat und einfach stehen bleibt. Wir unterhalten uns während dessen mit dem Jefe der Estancia. Er will wissen warum wir etwas so alltägliches interessant finden und als wir ihm sagen da wir eine so große Schafherde noch nie gesehen haben schmunzelt er stolz.
 
Der Patagonische Wind (Cl.): Der Wind in Patagonien ist zwar berühmt berüchtigt, und viele Bäume sind stumme Zeugen seiner unglaublichen Kraft, doch wir sind von ihm bisher weitestgehend verschont geblieben. Es war in den letzten Tagen zwar immer etwas windig, doch meist nicht schlimmer als bei uns daheim in Deutschland. Dennoch hatten wir hin und wieder das Vergnügen ihn in voller Stärke zu erleben doch zum Glück saßen wir dann meist nicht auf dem Fahrrad. Während wir das Photo machen ist es zwar windig, aber nicht besonders erwähnenswert windig.
 
Die Familien Menèndez und Braun (Cl.): Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Familien Menèndez, Braun, Nogueira nach Patatgonien und im Laufe der Jahre haben sie hier ein riesiges Schaf-, Schiffarts- und Handelsimperium aufgebaut. Glücklicherweise haben sie sich ineinander verliebt so da nach mehreren Hochzeiten der Menèndez-Braun Clan entstand. Der Clan versteckte seinen Reichtum nicht und der Palacio Mauricio Braun könnte genauso irgendwo in England stehen. Kein Wunder, wurde doch quasi alles vom Marmor der Badezimmer bis zum Holz der Wandvertäfelungen aus Übersee importiert. Überbleibsel des einstigen Imperiums sind heute noch die Fährgesellschaft NAVIMAG und die Supermarktkette LA ANONIMA.
 
Mausoleen (Cl.): So wie im Leben so zelebrierten die großen Familien ihren Reichtum auch nach dem Tod in dem sie sich Mausoleen erbauen ließen, für die sich selbst ein König nicht schämen müßte. Das Grabmal von Josè Menèndez (links) soll übrigens eine kleinere Nachahmung von Vittorio Emanuele in Rom sein (wer immer Vittorio Emanuele auch gewesen sein mag).
 
Friedhofs Hochhaus (Cl.): Die höchsten Gebäude auf dem Friedhof sind jedoch nicht die Mausoleen des Geldadels geblieben sondern sind die auf mehreren Ebenen angebrachten Gedenktafeln der  normal sterblichen, die fast wirken wie eine große Wohnanlage.
 
Mopedjungs (Cl.): Von Punta Arenas wollen wir mit der Fähre nach Feuerland und kurz nach uns kommt ein Gruppe Motorradfahrer am Bootsanleger an. Kaum angekommen schmeißt der erste auch schon sein Motorrad hin und während ihm 2 Kollegen helfen das Motorrad wieder aufzurichten fällt ein anderes Gruppenmitglied einfach um und ladet auf dem Rücken. Anschließend gibt es eine große Diskussion ob der Helm bei dem Sturz nicht etwa beschädigt sein könnte. Anscheinend ist die Gruppe Verluste gewohnt denn ein anderer Fahrer humpelt bereits mit Krücken durch die Gegend. Obwohl alle Packtaschen haben haben sie noch einen Begleitbus (wofür auch immer). Als einer der Fahrer Nadine anspricht erfährt sie, daß die Gruppe aus den USA ist und ihre Motorräder nach Südamerika verschifft hat um vier Wochen lang durch Patagonien zu fahren. Ok. die Motorradfahrer haben sich nicht von ihrer allerbesten Seite gezeigt, doch ihr Durchschnittsalter liegt schon über 60 und so ist eine Motorradtour über die teils rauen Schotterpisten im windigen, kalten und regnerischen Patagonien eine respektable Leistung.
 
Feuerland: Die Lagerfeuer der Yahgan Indianer inspirierten mit ihren Lagerfeuern die ersten Europäer zu dem Namen Feuerland. Getrennt durch die Magellansche Straße vom amerikanischen Festland umfaßt Feuerland ein Gebiet das etwa so groß ist wie Irland und aus einer großen Hauptinsel und mehreren kleinen Inseln besteht. Chile und Argentinien teilen sich die Insel die man getrost als das Ende der "bewohnbaren" Welt bezeichnen kann, denn reist man weiter in den Süden kommt nur noch die Antarktis. Während der Norden Feuerlands eher flach und steppenartig ist gibt es im Süden Berge, Gletscher und von Moos bedeckte Wälder. Einer der berühmtesten Erforscher Feuerlands war sicherlich Charles Darwin, der hier bei seiner Expedition auf der Beagle (Name des Schiffs) war bevor der die Evolutionstheorie der Weltöffentlichkeit präsentierte.
 
Indianerstatue auf Feuerland (Cl.): Indianerstatue eines Feurlandindianers der lediglich mit einem Guanaco Fell bekleidet ist, wobei er das weiche Fell nach außen trägt. "Die Tiere tragen das Fell ja schließlich auch außen!". Auch ansonsten waren die Indianer Feuerlands hart gesottene Burschen. Während die Selk'nam und die Hausch an Land lebten waren die Yahgans und die Alakalufes Kanunomaden. Ihre Kanus fertigten sie entweder aus ausgehöhlten Baumstämmen oder aber aus einem Holzgestell, das sie mit Baumrinde verkleidet haben. Mit dieser einfachen Ausrüstung überlebten sie auf den Fjords und Kanälen um Feuerland, einer der unwirtlichsten Regionen überhaupt. Obwohl die Kanus sehr fragil wirken hatten auf ihnen ständig ein kleines Feuer am brennen um zumindest die Kinder ein wenig zu wärmen. Auf die ersten Forschungsreisenden hinterließen die Indianer Feuerlands einen bleibenden wenn auch keinen guten Eindruck. Bekannte Persönlichkeiten wie Maggellan, Fitz Roy und Charles Darwin beschrieben die Indianer als die erbärmlichsten Geschöpfe auf Erden und waren der Meinung, daß sie den Tieren näher verwandt wären als den Menschen. Leider wurden die Indianer die sich hier seit Tausenden von Jahren optimal an die harschen Lebensbedingungen angepasst hatten durch die Ankunft des weisen Mannes binnen weniger Jahre nahezu ausgerottet. Viehbarone erschossen sie da sie die Schafe raubten und viele wurden vom Salesinerorden zu guten Christen umerzogen. Dummerweise infizierten sich die Indianer nämlich an den von den Europäern eingeführten Kleidungsstücken in die sie die Mönche zwangen mit Krankheiten die für sie tödlich waren. Heute soll es keinen einzigen reinrassigen Feuerlandindianer mehr geben!
 
Ozonloch (Cl.): Da das Ozonloch sich momentan ziemlich genau über unseren Köpfen befindet ist mit der Sonne hier nicht zu spaßen. Wir nehmen die örtlichen Warnungen ernst, fahren langärmelig und tragen Mütze und Sonnenbrille!
 
Radlerhütte (Cl.): Nach einem anstrengendem Vormittag bei dem selbst leichter Rückenwind das radeln auf der vom Regen aufgeweichten Straßen nicht erleichtert freuen wir uns für unsere Mittagspause eine nette kleine Hütte zu finden. Die Hütte ist vermutlich der einzige feste Unterschlupf zwischen Porvenir und Rio Grande und so haben sich hier schon mehrere Radler vor dem launischen Wetter untergestellt, wie die vielen Wandzeichnungen zu berichten wissen.
 
Flamingos (Cl.): Für mich gehörten Flamingos entweder in Zoos oder irgendwo in die Warmen Regionen dieser Erde. Ich hatte zwar keine genau Vorstellung wo die Flamingos (außer in Zoos) denn nun leben würden doch in Patagonien hätte ich sie nicht vermutet. Doch es kommt noch besser, denn diese Flamingos haben wir auf Feuerland angetroffen. Es tobte der Wind doch die rosaroten Vögel standen in aller Seelenruhe in einem flachen See und trotzten den Naturgewalten während es so stürmte, daß ich Schwierigkeiten hatte die Kamera zu halten.
 
Nur fliegen ist schöner (Cl. + Arg.): Kurz vor der Grenze zu Argentinien bekommen wir auf einmal richtig guten Rückenwind und wir fliegen nur noch so dahin. Zwischen den beiden Grenzposten die zwischen Chile und Argentinien traditiosgemäß wie immer einige Kilometer auseinander liegen (bisher immer 10 bis 40 Km) legt der Wind nochmal einen Zahn zu, so daß wir immer schneller werden. Mehrere Kilometer müssen wir nicht einmal mehr trampeln und so  erreichen wir auf der Schotterpiste sogar eine Höchstgeschwindigkeit von 48 Km/h auf der graden ohne trampeln!!! Dummerweise macht die Straße jedoch nach viel zu wenigen Kilometern einen Knick nach rechts, so daß aus dem schönen Rückenwind auf einmal Seitenwind wird.
 
Windschutz (Arg.): Als Rückenwind war der patagonische Wind ja ein gerne gesehener Gast doch nun auf der Zeltplatzsuche in der kahlen Steppe Feuerlands ist guter Rat teuer. Schließlich haben wir jedoch Glück und finden eine Hausruine in der wir unser Zelt geschützt vor dem Wind aufbauen können.
 

193. Wochenbericht 05.02.- 11.02.2007

Route: Rio Grande, Ushuaia

 
Wintereinbruch: Der Wind meint es gnädig mit uns und da er meist von schräg hinten kommt kommen wir wieder gut voran. Kurz vor Ushuaia wird es aber ungemütlich und so verkriechen wir uns nur 35 Km von der Stadt an einem Picknickplatz in unser Zelt. Am nächsten Tag sinken die Temperaturen weiterhin und so werden aus den Regenschauern Graupelschauer. Der Boden ist jedoch noch halbwegs warm, so daß leider nichts liegen bleibt. In unserem Zelt ist es jedoch ganz schön frisch und so mummeln wir uns in unseren Schlafsäcken ein. Nach einem etwas kaltem Ruhetag radeln  wir dann bei leichtem Regenwetter die letzten Kilometer gen Süden, dem südlichstem Punkt unserer Reise entgegen.
 
Ushuaia: Am Südrand von Feuerland liegt Ushuaia, mit etwa 50000 Einwohnern die "Südlichste Stadt" der Erde. Südlicher liegen nur noch Puerto Williams, eine Siedlung auf der im Süden vorgelagerten chilenischen Insel Navarino und einige Forschungsstationen in der Antarktis. Sowohl ihre Lange am südlichen Ende von Südamerika, als auch ihre Nähe zur Antarktis machen Ushuaia zu einem sehr beliebten Touristenziel. Hier gibt es zum einen die Wohnmobil-, Motorrad- und Fahrradfahrer, die nach der Bewältigung der Panameikana von Alaska nach Feuerland am Ende ihrer Reise angekommen sind. Zum anderen gibt es hier aber auch die etwas wohlhabenderen Touristen, die extra aus Europa, Japan oder den USA hierher geflogen sind, um an einer Antarktiskreuzfahrt teilzunehmen. Letztere geben auf ihrem 2 wöchigem Urlaub vermutlich an die 8000,- $US aus und unterscheiden sich somit bereits wesentlich von den anderen Touristen (Last Minute Schnäppchen für eine Antarktistour gibt es übrigens schon ab 3000,- $US zu haben). Witzigerweise haben viele der betuchten Antarktisabenteurer nicht damit gerechnet daß es hier unten und insbesondere in der Antarktis kalt sein könnte und so bevölkern sie die gut ausgestatteten Outdoorläden um Regenjacken, Regenhosen, Fleecepullis, Mützen und Handschuhe zu kaufen. Die ortsansässigen Geschäftsinhaber freuen sich über so viel Naivität. Da Nadine eigentlich nie nach Patagonien und schon gar nicht nach Feuerland wollte und Martin daher schon damit zufrieden gewesen wäre, wenn wir bis Puerto Natales geradelt wären, stand Ushuaia nie richtig auf unserer Reiseroute. Während also für andere (insbesondere diejenigen die von Alaska hierher gekommen sind) Ushuaia das lang ersehnte Ziel ihrer Reise ist wissen wir eigentlich gar nicht so genau was wir hier wollen. Genauer gesagt fragen wir uns, welcher wilde Watz uns denn gebissen hat, da wir ja nun wieder die 750 Km zurück nach Puerto Natales radeln müssen (und das vermutlich bei überwiegend Gegenwind). Das Wetter ist schlecht und so erholen wir uns ein paar Tage an dem wunderschön oberhalb der Stadt gelegenen Campingplatz, von dessen Essraum wir einen herrlichen Blick auf den Beagle Canal haben.
 
Der Beagle Canal: Der Beagle Canal trennt Feuerland von der vorgelagerten chilenische Insel Navarino. Noch etwas südlicher liegen dann die Inseln die als Kap Horn bekannt sind. Wir auch Kap Horn so wurde auch der Beagle Canal nach einem Schiff benannt. Die HMS Beagle war nämlich das Forschungsschiff auf dem Kapitän Fitz Roy und Charles Darwin mehrere Jahre lang Patagonien erkundet haben.
 
Glaciar Martial: Die Gebirgskette direkt hinter Ushuaia wurde zu Ehren des berühmten Vertreters der Evolutionstheorie "Darwin Range" genannt und reicht bis unmittelbar an den Beagle Canal. In unserem Reiseführer wird eine Wanderung zum Martial Gletscher besonders angepriesen und so machen wir uns auf den Weg. Die ersten 7 Km können wir vom Stadtzentrum noch auf einer guten Teerstraße radeln. Hier beginnt der eigentliche Wanderweg, der jedoch unter einem Sessellift entlang läuft. Am Ende des Sesselliftes geht es nur noch durch einen Talkessel bis ein letzter steiler Anstieg uns zu dem Gletscher bringen soll. Nach 1,5 Stunden ab Campingplatz stehen wir dort wo der Gletscher sein soll, doch außer einem steilen wenig spektakulären Schneefeld können wir leider nichts sehen. Immerhin entschädigt uns die wunderschöne Blick auf Ushuaia und den Beagle Canal für die Anstrengungen.
 

194. Wochenbericht 12.02.- 18.02.2007

Route:  Ushuaia, Rio Grande, Bahia Azul, Puerto Natales

 
Rückzug (Arg.): Temperaturen bis knapp über dem Gefrierpunkt, Graupelschauer, Regen und der viele Wind sind uns hier in Ushuaia dann doch ein bisschen zu wenig sommerlich und so treten wir den Rückzug an. Unser Plan: Anstatt direkt mit dem Bus zurück zu fahren wollen wir so lange radeln bis uns der Wind so heftig ins Gesicht bläst, daß wir nicht mehr radeln können. Wenn der Wind so stark ist, daß wir nicht mehr radeln können wollen wir erst abwarten und falls notwendig per Anhalter weiterfahren. So kommt es, daß wir eine der wenigen Radler sind, die Feuerland zweimal radeln wollen.
 
Der Wind holt uns ein (Arg.): Nachdem wir an den ersten beiden Tagen noch Glück gehabt haben, haben wir am dritten Tag auf einmal starken Gegenwind von schräg vorne. Wir können immer noch radeln und so kämpfen wir uns weiter. Nach 20 Km treffen wir 2 französische Radler, denen der Wind eigentlich ebenfalls etwas zu stark ist, und so bilden wir eine Vierergruppe. Jeder versteckt sich im Windschatten seines Vordermannes (bzw. seiner Vorderfrau) und alle 5 Minuten wechseln wir die Führungsposition. Der große Vorteil unserer Gruppe ist, daß keiner sich die Blöße geben will abzubrechen und so kämpfen wir uns tapfer weiter bis wir es letztendlich sogar bis nach Rio Grande schaffen. Während die Franzosen hier auf dem Campingplatz einchecken radeln wir noch ein paar Kilometer weiter und bauen schließlich nach 85 geradelten Kilometern unser Zelt auf.
 
No Bikes (Arg.): Am argentinischen Grenzposten sind Fahrräder im im Warteraum leider nicht erlaubt. Wie viele Radler wohl schon in dem in dem Raum samt Bike übernachtet haben, bevor das Schild aufgehängt wurde? Wir nutzen zumindest noch schnell die kostenlose Dusche, die es hier an der Grenze gibt bevor wir uns wieder auf die Räder schwingen.
 
Schutzhütte (Cl.): Aus Angst vor den patagonischen Winden versuchen wir nun immer auf Nummer Sicher zu gehen und so haben wir uns diesmal in einer kleine Schäferhütte verkrochen. Die Hütte war gerade mal so groß, daß wir mit unseren Fahrrädern hineingepaßt haben, doch der erwartete Sturm blieb diesmal aus.
 
Achtung Minen (Cl.): In den 80ern standen Chile und Argentinien kurz vor einem Krieg, da sie sich nicht über ihre Besitzansprüche über 2 kleine Inseln vor Feuerland einigen konnten. Gestoppt werden konnten die beiden Erzkatholischen Nationen damals lediglich durch einen Apell des Papstes! Seitdem kann man aber im chilenische Patagonien immer wieder mal auf Minenfelder treffen!
 
Gegenwind (Cl.): Nach 2 weiteren Tagen mit halbwegs Rückenwind haben wir es schon fast bis Bahia Azul geschafft, von wo aus wir Feuerland mit der Fahre verlassen wollen. 20 Km vor der Anlegestelle schlägt der Wind jedoch plötzlich um und bläst uns voll ins Gesicht. Mühsam kämpfen wir uns die letzten Kilometer bis zur Fähre, überqueren die Magellan Straße und bauen im nächsten Gebüsch unser Zelt auf. Am nächsten Morgen herrscht immer noch stürmischer Gegenwind und so legen wir einen Ruhetag ein. Am übernächsten Tag stürmt es immer noch und so entscheiden wir uns zunächst zur 13 Km entfernt gelegenen Straßenkreuzung zu radeln um von dort dann per Anhalter nach Puerto Natales zu fahren. Für die 13 Km brauchen etwa 2 Stunden und nachdem wir lediglich eine knappe Stunde gewartet haben nimmt uns schließlich ein Argentinier mit.
 
Fahnenflucht (Cl.): Wir wissen zwar noch nicht so genau, wer die Fluchtpläne ausgeheckt hat, doch als Nadines Rädchen und Pink Panther so ganz alleine auf der Ladefläche des Pickup lagen wollten sie anscheinend die Gunst der Stunde zur Flucht nutzen. Kurzum: bei etwa 110 Km/h sind die beiden Räder plötzlich im hohen Bogen davon geflogen! Wir befürchteten bereits zwei Totalschäden, doch die beiden Deserteure sind härter im Nehmen als wir dachten. Nadines Rädchen hat lediglich einen komplett verbogenen Lenker und die Vordere Achsschraube ist halb abgeschliffen, während Pink Panther nur ein verbogenes Schaltauge, einen querstehenden Lenker und schlimme Abschürfungen am  Sattel hat.  Die Argentinier wollen nach Punta Arenas und so setzen sie und am Abzweig nach Puerto Natales ab. Glücklicherweise gibt es hier ein kleine verlassene Hütte in die wir uns verkriechen um die Schäden an unseren Rädern zumindest behelfsmäßig zu richten. Das Schaltauge von Pink Panther können wir direkt wieder halbwegs gerade biegen doch für den Lenker benötigen wir einen großen Gabelschlüssel. Die Sattelabschürfungen können wir mit einem Sattelüberzug kaschieren doch Nadines Rad benötigt einen neuen Lenker. Da sind wir ja gerade noch mit einem blau Auge davon gekommen, auch wenn die ganze Aktion natürlich vollkommen unnötig war. Normalerweise zurren wir die Räder immer fest, doch diesmal wollten wir die netten Autofahrer nicht länger aufhalten (die haben nämlich an der Kreuzung einen anderen Radler abgeladen und und dann mitgenommen). Beim Fahren haben wir dann sogar noch gesehen, daß der Wind hin und wieder die Vorderräder etwas angehoben hat, doch wir dachten, daß das schon halten wird.
 
Danke!!!! (Cl.): Wir verbringen die Nacht in der Hütte und da es am nächsten Morgen immer noch stürmt und der Lenker an Nadines Bike sehr stark verbogen ist entscheiden wir uns, nochmal per Anhalter zu fahren. Wir stellen uns an die Straße und da es extrem kalt und windig ist verkriechen wir uns in eine Bushütte. Jedesmal wenn ein Auto kommt springen wir jedoch auf die Straße und halten unsere Daumen raus. Pickup's, die uns mitnehmen könnten gibt es reichtlich, doch nach 3 Stunden dämmert uns langsam, daß die Chilenen keinen Bock haben Anhalter mitzunehmen. Heute ist Sonntag und da wir hoffen, daß es am Montag vielleicht ein paar Lkw Fahrer gibt die uns mitnehmen wollen frage ich am gegenüber gelegenen Rastplatz nach Wasser. Mit der Begründung daß der Wassertank leer sei werde ich jedoch etwas unfreundlich wieder weggeschickt. Komisch kurz vorher haben sie noch eine halbe Stunde lang mit einem riesigen Wasserschlauch die Bäume gewässert! Ohne Wasser können wir jedoch nicht noch einen Tag hier bleiben uns so versuchen wir weiterhin ein Auto anzuhalten. Nach 5 Stunden vergeblichem Warten, lediglich ein winziger Fiat hat angehalten, geben wir schließlich auf. Nadine hält den ersten Reisebus an und so sind wir für 15,- EUR zwei Stunden später dann wieder in Puerto Natales.
 
195. Wochenbericht 19.02.- 25.02.2007

Route:  Puerto Natales, Torres del Paine
 
Wo sind die Boote? (Cl): Wir hatte im Reiseführer gelesen, daß man im Tores del Paine Park auch eine sehr schöne Kajaktour machen kann. Leider verlangen die Veranstalter für eine zweitägige Tour jedoch etwa 500,- $US pro Person, was etwa unserem Budget für 2 Monate entspricht. Da wir die Bootstour trotzdem machen wollten mußten wir uns was überlegen. Just in dem Moment viel mir die Internetseite einer Firma aus Alaska wieder ein, die super leichte Raftboote herstellt (alpackaraft.com). So haben wir Anfang des Jahres dann der Firma eine Email geschickt, von unserer Reise erzählt und gefragt ob sie uns nicht irgend ein Spezialangebot machen könnten. Und das haben sie uns dann auch gemacht! Sie haben uns 2 Vorführbote für weniger als den halben Preis angeboten was wir natürlich sofort angenommen haben. So haben wir 2 Packrafts, 2 Carbonpaddel, Reparaturmaterial und 2 wasserdichte Packsäcke für etwa 900,- $US erstanden; ja genau das ist weniger als uns eine zweitägige Tour gekostet hätte. Als ich nun die Boote in Puerto Natales abholen will ist jedoch lediglich ein Zettel vom Zoll da. Die Boote sind noch in Punta Arenas. Laut Post sollen die Boote aber am nächsten Tag da sein, was sie aber natürlich nicht sind. Nun erzählt mir die Postbeamtin, daß wir Zoll zahlen müssten und daß der Zoll morgen die Papiere hierher schicken würde, wir dann das Geld auf der Bank einzahlen müssten und dann am nächsten Tag die Boote hier wären. Ich traue der Sache nicht (das hört sich schon alles viel zu kompliziert an!) und fahre selbst nach Punta Arenas. Eigentlich wollten die Zollbeamten 260,- $US Einfuhrsteuer von mir haben, doch letztendlich kann ich sie davon überzeugen, daß ich lediglich ein Tourist bin und Chile in nur wenigen Wochen samt Booten verlassen werden. Daraufhin stellen mir Claudio, der nette Zollbeamte, eine temporäre Nutzungsgenehmigung aus, trägt die Boote in meine Einreisekarte im Pass ein und meint, daß ich nun nichts zahlen müsse! Freudig nehme ich die Boote in Empfang und kaufe gleich noch ein paar Neoprenanzüge um nicht im eisigen Gletscherwasser im Falle einer Kenterung zu erfrieren.
 
Armada de Chile (Cl): Zurück aus Punta Arenas packen wir unsere sieben Sachen für unsere kleine Paddelexpedition und radeln mit unseren Rädern über eine Nebenstraße zum Torres del Paine Nationalpark. In Puerto Natales hatten wir erfahren, daß man um auf dem Rio Serrano zu paddeln noch eine Genehmigung er Armada de Chile (die Chilenische Marine) benötigt, die auch ein Minimum an Sicherheitsausrüstung vorschreibt. Die erforderliche Sicherheitsausrüstung (Neoprenanzug, Schwimmweste, Wasserpumpe, Rettungsleine, Schwimmwesten und Trillerpfeife) hatten wir uns bereits besorgt und nun benötigten wir lediglich die Unterschrift des verantwortlichen Marinesoldaten im Nationalpark (so zumindest die Auskunft). Als wir die Parkverwaltung nach der Armada de Chile fragen schicken sie uns zur Cabaña del Armada, die sich jedoch als Ferienhäuschen entpuppt. Wir fragen in einem Benachbarten Hotel nach dem Marinestützpunkt und werden zu dem Stützpunkt der Firma die Zodiaktrips (Zodiak's sind große motorbetriebene Schlauchboote) durchführt geschickt. Von dort werden wir zu einer Firma geschickt die Kajaktouren organisiert und schließlich landen wir im Haus von Luis Segundo, der einen Shuttleservice im Park hat und diesen wie seine Westentasche kennen soll. Aber auch Luis und seiner Frau ist der Stützpunkt der Armada de Chile unbekannt und so wird kurzerhand die Parkverwaltung angefunkt, ebenfalls ergebnislos. Schließlich meint Luis zu uns: "Habt ihr euere Ausrüstung mit dabei?", "Wenn ja dann laßt euch von der Armada de Chile nicht veräppeln und fahrt einfach ohne Genehmigung. Kontrollieren tut das sowieso keiner hier!" Wir wollen natürlich nicht nochmal zurück nach Puerto Natales radeln und so beschließen wir ohne Genehmigung zu fahren. Unsere Fahrräder dürfen wir im Schuppen von Luis zurücklassen und so steht unserer Bootstour nun wirklich nichts mehr im Weg.
 
Das Aufpumpen der Boote (Cl): Unsere Boote wiegen etwa 2,5 Kg und haben das selbe Packmaß wie ein kleines 2-Personen Zelt. Dementsprechend sollte die Luftpumpe natürlich auch nicht riesig sein. Etwas skeptisch sind wir schon als sich die Pumpe als ein großer Sack mit einem Schraubventil entpuppt. Das Aufpumpprinzip ist denkbar einfach: Den Schraubverschluß in das Ventil im Boot einschrauben und anschließend Sack oben öffnen bis der Wind ihn mit Luft aufgebläht hat. Sack oben zuhalten und Luft einfach ins Boot drücken. Mit einem kleineren Aufblasventil kann man dann noch etwas mehr Luft ins Boot blasen biss dieses absolut prall gefüllt ist. Kaum zu glauben, doch das ganze funktioniert perfekt und in nicht einmal 5 Minuten ist das Boot aufgepumpt.
 
Es geht los (Cl): Den ganzen Vormittag war es sehr windig und eigentlich dachten wir nicht, daß wir heute noch zum paddeln kommen würden, doch am Nachmittag legt sich auf einmal der Wind, und so gehen wir auf den Rio Serrano. Die Strömung ist sehr gut und so lassen wir uns treiben und genießen in aller Ruhe den grandiosen Ausblick auf die Cuernos.
 
Erfrischung gefällig? (Cl): Das Wetter und insbesondere der Wind ist in Patagonien absolut unberechenbar und so hatten wir auf einmal mit starkem Gegen- und Seitenwinden zu kämpfen. Bauartbedingt bieten alle Schlauchboote dem Wind eine sehr große Angriffsfläche und das ist natürlich auch die Schwachstelle bei unseren Booten. Die oben auf die Boote gepackte Ausrüstung vergrößert die Windangriffsfläche sogar noch. Pöttzlich kommt eine der berühmten patagonischen Windböen und ehe wir uns versehen hat sie Nadines Boot einfach auf die Seite gekippt und Nadine schwimmt auf einmal in den eisigen Fluten. Während Nadine ans Ufer schwimmt versuche ich das Boote einzufangen, das vom Wind weggetrieben wird. Als ich es endlich habe hänge ich genau zwischen der Strömung und einem Kehrwasser und da der Wind immer noch stürmisch bläst und ich Nadines Boot mit einer Hand halte bin ich nahezu manövrierunfähig (mit einer Hand zu paddeln ist bei dem Wind unmöglich). Schließlich gelingt es mir Nadines Boot an meinem festzubinden und so paddle ich ans Ufer. Ok. der Wind war wirklich ziemlich heftig, doch die Ursache für Nadines Ausflug ins Wasser war vermutlich wieder einmal "der kleine Prinz", der wie wir ja schon wissen das Wasser liebt. "Der kleine Prinz" war in Nadines Jackentaschen und hatte vermutlich wieder Lust auf ein erfrischendes Bad. Leider haben die beiden bei ihrem Badeausflug Nadines Hütchen verloren das sie schon seit Syrien vor der Sonne geschützt hat.
 
196. Wochenbericht 26.02.- 04.03.2007

Route:  Torres del Paine, Puerto Natales
 
Umtragestelle (Cl): Am nächsten Tag ist es regnerisch und stürmisch und so legen wir erst einmal einen Ruhetag ein. Am darauf folgenden Tag ist es zwar weiterhin regnerisch und mit 6°C nicht gerade warm, doch der Wind hat sich etwas gelegt und so machen wir uns wieder auf dem Weg. Schneller als erwartet kommen wir an die Saltos Rio Serrano und da wir nicht die erfahrensten Wildwasserfahrer sind tragen wir unsere Boote einfach um die Wasserfälle herum. Mit unserem Faltkanadier wäre das eine schweißtreibende zweistündige Aktion geworden doch nun schultern wir einfach die Boote samt Gepäck und laufen auf die andere Seite :-)
 
Zwischenwanderung (Cl): Ein Abstecher zum Lago Tyndall war uns wegen starker Winde verwehrt geblieben, doch den Lago Geike wollen wir unbedingt sehen. So bauen wir unsere Boote bei einer Estancia ab, packen alles in unsere Rucksäcke und laufen die 10 Km zu dem Gletschersee, auf dem die meisten Eisberge in Patagonien schwimmen.
 
Eisberge (Cl): Allein der Anblick der riesigen Eisberge ist schon ein Naturschauspiel für sich, doch die kleinen Eisbrocken werden vom Wind ständig gegeneinander geschlagen so daß sie so hell und klar klingeln wie Tausende Weihnachtsglöckchen.
 
Schmuddelwetter (Cl): Nach einer ruhigen Nacht haben wir am nächsten Morgen wieder kaltes und regnerisches Schmuddelwetter. Da unser Zelt bereits wieder verpackt ist suchen wir Schutz unter unseren Booten und hoffen auf eine Wetterbesserung.
 
Paddeln mit Eisbergen (Cl): Nach knapp einer Stunde lichten sich die Schauer und die Sonne spitzt ein kleinwenig hervor. Wir nutzen die Gunst der Stunde und begeben uns aufs Wasser um die faszinierende Welt aus Eis und Wasser von unseren Booten aus zu erkunden.
 
Rio Geike: (Cl): Sicherlich eine Stunde lang paddeln wir zwischen den Eisbergen umher bevor wir uns entschließen den Rückweg zum Rio Serrano anstatt zu Fuß  per Boot über den Rio Geike anzutreten. Wir packen also unsere Ausrüstung auf die Boote und versuchen durch das Labyrinth aus Eis zum Flußanfang zu paddeln. Oft ist der komplette Weg versperrt und während Martin die Eisbrocken auseinander schiebt um sich durchzuzwängen wählt Nadine den sichereren Landweg (sie befürchtet, daß das Eis die Boote aufschneiden könnte). Schließlich erreichen wir den Anfang des Rio Geike, der wegen seiner starken Strömung und einiger Stromschnellen Nadine nicht ganz so geheuer ist. "Dem kleine Prinz" war aber das Wasser bei seinem letzen Badeausflug doch etwas zu kalt und so verzichtet er auf eine weitere Badeeinlage.
 
Martins Geburtstag (Cl): Wie auf dem Bild zu sehen bekomme ich zu meinem Geburtstag eine Argentinische Mate Teetasse. Das Teepulver des starken Kräutertees kommt in die Tasse, die eine Ausgehöhlte Frucht ist, und wir mit heißem Wasser aufgegossen. Getrunken wird das Gebräu durch einen speziellen Strohhalm der unten einen Sieb hat, so daß man die Kräuter nicht mittrinkt. Der Tee ist bitter und sehr stark, doch die Art zu trinken gefällt mir sehr gut.
 
Rio Serrano (Cl): Die letzte Etappe auf dem Rio Serrano ist laut Karte zwar die längste, doch die Strömung ist so stark , daß wir sehr gut voran kommen., bevor der Fluß schließlich in den Fjord der letzten Hoffnung mündet.
 
Glaciar Serrano (Cl): Den krönenden Abschluß unsere Bootstour sollte ein Besuch des Glaciar Serrano bilden der direkt bis zum Seno Ultima Esperanza, dem Fjord der letzten Hoffung reicht. Den strahlend blauen Himmel haben wir jedoch einem starkem Westwind zu verdanken der den Fjord richtig aufgepeitscht hat. Um die Windanfälligkeit unserer Boote wissend entscheiden wir uns lieber kein Risiko einzugehen, verzichten darauf über den Fjord zum Gletscher zu paddeln und begnügen uns stattdessen ihn und den Regenbogen der ihm entspringt zu bewundern.
 
Heimweg (Cl): Um zurück zu unseren Fahrrädern zu gelangen steht uns nun ein zweitägiger Fußmarsch bevor. Wir verstauen unsere Gesamte Ausrüstung samt den Booten in unseren Rucksäcken (klappt gerade so) und machen uns auf den Rückmarsch zum Pueblito Serrano. Anders als die Wanderwege im Nationalpark Torres del Paine wird dieser Wanderweg nahezu nicht gegangen und so endet der Pfad zuweilen in irgendwelchen Sümpfen, die wir durchqueren dürfen. Am späten Nachmittag des zweiten Tages sind wir wieder zurück und während Martin am nächsten Tag zurück nach Puerto Natales radelt um Birte, eine Bekannte die uns besuchern kommt, abzuholen, bleibt Nadine im Nationalpark.
 
Packrafting (Cl): Abgesehen von der Windanfälliglkeit, die sicherlich nur hier in Patagonien so störend ist, sind wir von unseren Packrafts absolut begeistert. Nicht nur die Tatsache,daß man mit den Booten an Plätze kommt, die sogar den meisten Paddlern verwehrt bleiben (z.B. Lago Geike), sondern auch das gering Packmaß und Gewicht, sowie die überraschen guten Paddeleigenschaften haben uns überzeugen können. Insbesondere wenn man sein Gepäck vorne aufs Boot packt haben die Boote einen erstaunlich guten Geradeauslauf. Überraschend fanden wir auch daß die Boote relativ schnell sind, keineswegs so lahme Krücken wie viele andere Luftboote. Mit Packrafts bekommt der Ausspruch "Auf zu neuen Ufern,..." gleich ganz neue Dimensionen!
 
197. Wochenbericht 05.03.- 11.03.2007

Route:  Puerto Natales, Torres del Paine
 
Birte kommt zu Besuch (Cl.): Birte und Martin waren Trainerkolleng im Taunatours Hochseilgarten am Feldberg. Kurzentschlossen Entschied sich Birte uns für der Torres del Paine in Patagonien zu besuchen (gerade mal 5 Wochen vor Abflug habe ich ihr geschrieben, daß jetzt eine günstige Gelegenheit wäre). Leider meinte die Fluglinie LAN Chile, daß es eine gute Idee wäre Birtes Gepäck etwas länger in Santiago zu lassen und so kam sie erst einen Tag später an als geplant. Birte ist zwar schwer bepackt, doch eigentlich ist das meiste neue Ausrüstung für uns: der lang ersehnte Ersatzrahmen, eine neue Regenjacke für Martin, neue Windjacken, ...). Bereits vorher herrschte in dem Dormitory in dem ich untergebracht war (Nadine blieb mit dem Zelt im Park) das organisierte Chaos, doch mit den Sachen die Birte noch mitbrachte verlor ich erst einmal den Überblick. Nach und nach gelang es uns aber alles zu sortieren und schließlich mussten wir auch noch unsere Essenvorräte für den 12 tägigen Parkaufenthalt neu sortieren. Kurz vor Mitternacht war dann alles verpackt und wir konnten uns ruhigen Gewissens wieder unterhalten.
 
Mit Bus und Boot in den Park (Cl.): Durch die Fluglinie fehlte uns bereits ein Tag und so beschlossen wir nicht nur mit dem Bus sonder auch noch mit einem Katamaran direkt bis mitten in den Park zu fahren um Birtes wertvolle Zeit optimal nutzen zu können. Am Lgo Peoe erwartete uns dann Nadine und gemeinsam machten wir uns auf den Weg ins Valle del Frances.
 
Valle del Frances (Cl.): Nachdem wir unsere erste Nacht am Campamento Britannico verbracht hatten genossen wir am nächsten Morgen die wunderschöne Morgenstimmung an dem ringsum von Berggipfeln umrahmten Aussichtspunkt. Gegen 10:30h hatten wir unser ausgiebiges Frühstück beendet, gerade rechtzeitig, bevor all diejenigen die unten im Tal übernachtet hatten ankamen.
 
Los Cuernos (Cl.): Die wohl imposanteste Felsformation im Torres del Paine sind die Los Cuernos (die Hörner). Besonders im Spiel der Morgensonne mit den Wolken wirken die Hellen Felsen mit den dunklen Spitzen besonders eindrucksvoll.
 
Mittagspause (Cl.): Mittagspause auf dem Weg vom Campamento Cuernos zum Campamento Torres. Wie bei allen Wandertouren haben wir in unserer Thermoskanne heißes Wasser mit dabei. 1 Liter ist genau ausreichend, um für 2 Personen eine Tasse Tee und 2 Mittagessen zu zaubern. Erst gibt es für jeden eine Tasse Tee und anschließend werden die Nudeln unseres Asia Nudel Snacks in die Thermoskanne gefüllt, damit sie quellen können. Ist der Tee getrunken sind auch die Nudeln fertig, so daß wir sie in unsere Esschalen gießen und das Saucenpulver unterrühren. Ohne Kocher haben wir so binnen wenigen Minuten ein heißes Getränk und eine warme Mahlzeit, was insbesondere an kalten, windigen und regnerischen Tagen ein nicht zu unterschätzender Luxus ist (bzw. ein riesiger Sicherheitsaspekt, da man sehr leicht auskühlen kann, wenn man erst den Kocher auspacken muß um sich was warmes zu machen).
 
Knieprobleme (Cl.): Am dritten Tag machte sich dann kurz vor dem Campamento Torres Birtes Knie bemerkbar, und obwohl sie starke Schmerzen hat schaffen wir es noch zum Campingplatz. Birte ist mit ihren Knieschmerzen jedoch nicht alleine, den bereits vorher war uns aufgefallen, daß es hier sehr viele Wanderer gibt die durch die Gegend humpeln. Im Vergleich zu allen anderen Wandertouren die wir jetzt gemacht haben scheint dies der Treck mit der mit Abstand höchsten Quote von Kniebeschwerrden zu sein, obwohl die Pfade eigentlich recht gut sind. Wir hoffen alle, daß Birtes Beschwerden nur vorübergehend sind und daß sie am nächsten Morgen wieder halbwegs fit ist.
 
Torres del Paine (Cl.): Nach diesen drei Felstürmen wurde der Nationalpark benannt. Nach einem extrem steilen Anstieg über ein geröllfeld erreicht man den Gletschersee unterhalb der Torres del Paine, bereits unter normalen Bedingungen ein grandioser Ausblick.
 
Morgenstimmung (Cl.): Das Highlight des Nationalparks ist vermutlich der Ausblick auf die Torres bei Sonnenaufgang. Auch wir wollen uns das Naturschauspiel ansehen doch da Martin der Morgenmuffel wieder einmal nur schwer aus dem Bett zu bekommen ist kommen wir etwas zu spät los. Da Birtes Knie immer noch nicht viel besser geworden ist lassen wir Nadine vorrennen, während ich mit Birte eine etwas langsamere Gangart einschlage. Nadine kam so zwar etwas außer Atem, aber genau zu dem Zeitpunkt am Aussichtspunkt an, als sich die Berge von grau über ein mattes rot in leuchtend orange verfärbten! Birte und ich können lediglich eine Blick auf die letzten Spitzen der Gipfel erhaschen und als wir am Aussichtspunkt ankommen sind die Berge wieder fahlgrau. Während alle anderen Touristen nun den Abstieg antreten (sie kommen von überall her angekrabbelt) packen wir unsere Thermoskanne aus und trinken erst einmal gemütlich eine Tasse Tee, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen.
 
Plan B (Cl.): Bereits auf dem Halben Weg vom Aussichtspunkt zurück zu unserem Zelt fing es an zu regnen und da es sich im laufe des Vormittages gemütlich einregnete beschließen wir einen Ruhetag einzulegen. Am nächsten Morgen geht es Birtes Knie dann zwar erheblich besser, doch um auf Nummer sicher zu gehen entscheiden wir uns unsere Tour etwas umzulegen. Anstatt die Umrundung der Torres fortzusetzen laufen wir zurück zum Parkeingang. Dort nehmen wir einen Bus mit dem Birte zum Lago Pehoe und wir zur Administration fahren. Während Birte wieder mit dem Katamaran über den See zum Campamento Pehoe fährt laufen Nadine und ich von der Parkverwaltung zu besagtem Campingplatz. Da wir sehr lange auf den Bus warten mußten reichte uns jedoch das Tageslicht nicht mehr aus, so daß wir nach einer Zwischenübernachtung am Campamento Carretas am nächsten Morgen wieder mit Birte zusammen treffen. Von hier aus wollen wir uns nämlich noch gemeinsam den Glaciar Grey ansehen.
 
198. Wochenbericht 12.03.- 18.03.2007

Route:  Torres del Paine, Puerto Natales
 
Glaciar Grey I (Cl.): Wie auch der Gletscher Perito Moreno und der Glaciar Geike so bahnt sich auch der Glaciar Grey seine Weg vom Campo Hielo Sur bis zu einem Gletschersee. Nur wenige Schritte vom Campamento Grey kommt man zu einem sehr schönen Aussichtspunkt von dem aus man den Gletscher, die Gletscherfront und einige Eisberge bewundern kann.
 
Eisberge (Cl.): Auch auf dem Lago Grey gibt es schwimmende Eisberge, auch wenn sie mit denen auf dem Lago Geike nicht annähernd mithalten können.
 
Glaciar Grey II (Cl.): Die wesentlich schönere Aussicht auf den Grey Gletscher hat man jedoch, wenn man etwa 1,5 Stunden weiter dem Wanderweg folgt. Dort verläuft der Weg nämlich offen parallel zu dem riesigen Gletscher und sodaß man ihn in seiner ganzen Größe bewundern kann.
 
Ice Hiking (Cl.): Während Birte eine Nacht alleine verbringt gehe ich mit Nadine weiter zum Campamento Paso. Da Birte ihr Knie lieber schonen will ist unser Plan, daß Nadine von hier aus über den Pass geht um den Circuit zu vollenden, während ich mit Birte noch eine Kleine Paddeltour unternehmen will.  Am Campamento Paso folgen wir einem Trampelpfad, der bis direkt an den Gletscher führt. Bereits in Ushaia hatten wir uns Grödel besorgt (Für nicht Alpinisten: Grödel sind die abgespeckte und leichte Version von Steigeisen, jedoch nur geeignet wenn das Eis relativ flach ist). Also ziehen wir unsere Grödel über die Schuhe und begeben uns aufs Eis. Leider ist das Eis sehr hubbelig, so daß die kurzen Zacken unserer Grödel nicht richtig gut greifen, doch immerhin können wir eine kleine Runde drehen.
 
Paddeltour (Cl.): Während ich auf  Birte in Puerto Natales gewartet habe, habe ich die Zeit genutzt um mir eine "weitere" Paddelgenehmigung von der Armada zu holen. Diesmal hatte ich alle Ausrüstung mit dabei und da ich alles notwendige vorweisen konnte gab es von ihnen auch grünes Licht, doch nach einem Rückruf bei der Parkverwaltung teilte mir der Marinesoldat mit, daß ich nicht wie geplant auf dem Rio Grey paddeln dürfte, da hierfür eine Firma eine exklusive Konzession hätte. Ich solle mich aber bei der Parkverwaltung melden und dann dürfte ich vielleicht auf dem Rio Serrano paddeln. Der Rio Grey lag jedoch auf dem Rückweg zur Parkverwaltung und nicht nur um Birtes Knie zu schonen beschlossen wir zumindest in dem von der Straße nicht einsehbaren Teil des Flusses zu paddeln. Die Strömung auf dem Fluß ist hervorragend und dank eines strahlend blauen Himmels lassen wir uns meist treiben und genießen die geniale Aussicht auf die Los Cuernos und die Torres del Paine. Die letzen Kilometer bis zur Parkverwaltung legten wir dann zu Fuß bzw. per Anhalter zurück. Anders als erwartet bekam ich die Genehmigung um auf dem Rio Serrano zu paddeln völlig problemlos und so machten wir uns auf dem Weg zu unserem zweiten Fluß.
 
Lachse und Enten (Cl.): Währen auf dem Rio Grey bereits eine Sturzbachente gefallen an unseren Booten gefunden hat und uns einige Kilometer neugierig begleitet hat haben wir im oberen Teil des Rio Serrano die seltene Chance riesige Lachse beim Laichen zu beobachten. Zuerst wollten wir unseren Auge kaum trauen, als die riesigen, bis zu 25 Kg schweren Lachse direkt vor uns aus dem Wasser sprangen. Die nächsten Kilometer sahen wir die Lachse überall beim Laichen, doch da Birte die gewaltigen Fische nicht ganz so geheuer waren haben wir darauf verzichtet sie ganz aus der Nähe zu betrachten. Später haben wir dann erfahren, daß die Lachse die hier nach der Geburt ins Meer ziehen. Nach nur 3 Jahren kehren sie dann mit einem Gewicht das auch mal 35 Kg erreichen kann wieder zu ihren Laichplätzen zurück wo sie dann nach dem Ablaichen sterben. An unserem zweiten Paddeltag paddelten wir dann zwar noch etwas weiter auf dem Rio Serrano doch nachdem am Nachmittag wieder der berühmte patagonische Wind einsetzt brechen wir etwas früher als geplant unsere Paddeltour ab treten unsere Heimreise an.
 
Nadine alleine Unterwegs (Cl.): Nach nur zwei Stunden hatte ich den sehr steilen Anstieg des Paso John Gardner bezwungen. Aufgrund dieses steilen Anstieges wird es empfohlen den Rundweg entgegen des Uhrzeigersinn zu gehen und dann die steile Seite des Passes herunter zu gehen. Ich war also die einzige die im Uhrzeigersinn gegangen ist und so hatte ich das Privileg an allen Aussichtspunkten völlig alleine zu sein. Das Wetter war perfekt, keine einzige Wolke am Himmel, und so konnte ich vom Pass auf den Gletscher Grey herunterschauen und alle umliegenden Bergspitzen sehen. Da ich aber ein eher Ruheloser Typ bin und so ein Aussichtspunkt alleine auch nur halb so schön ist machte ich am Pass eine halbe Stunde Pause um dann auf der anderen Seite wieder abzusteigen.
 
Camping Dickson (Cl.): Da ich bereits um 13.00 Uhr am Camping Platz ankam beschloss ich diesen links liegen zu lassen und das gute Wetter zu nutzen und zu dem laut Karte weiter 4 Stunden entfernten Camping Dickson zu gehen. Auf meinem meinem Weg kam ich am Gletscher Los Perros sowie an einigen wunderschönen Aussichtspunkten die die Rückseite des Torres del Paine zeigten bevor ich schließlich am Casmping Dickson mit seiner herrlichen Aussicht ankam.
 
Torres bei Sonnenaufgang (Cl.): Auch am nächsten Tag fasste ich die Wanderstrecke die die meisten in zwei Tagen zurücklegen zu einem langen Tag zusammen und kam somit an meinen zweiten Abend am Campingplatz Los Torres an. Am nächsten Morgen konnte ich somit nochmal den Sonnenaufgang und die damit verbundene Rotfärbung der Torres aus meinen Zelt aus bewundern. Nun musste ich nur noch mit dem Bus zum anderen Ende des Parks fahren um dort wieder aufs Fahrrad umzusteigen und 90 km zurück nach Puerto Natales radeln. Da dies aber für einen Tag dann doch etwas zu viel war übernachtete ich nocheinmal in dem 20 km von Puerto Natales gelegenen Nationalpark...... und radelt dann am nächsten morgen gemütlich in die Stadt wo ich dann am späten Nachmittag Martin und Birte wieder traff.
 
Outdoor Disney World "Torres del Paine" (Cl.): Der Torres del Paine Nationalpark wird in vielen Reiseführern als das Highlight in Patagonien gelobt und die geschäftstüchtigen Chilenen haben das natürlich auch gleich zu ihrem Vorteil genutzt. Angefangen von der Tatsache, daß ausländische Touristen fast den vierfachen Eintrittspreis bezahlen, bis hin zu den vielen Luxushotels (Übernachtung für 1000,- $) die man im Park antrifft. Wir haben hin und wieder das Gefühl, daß es hier nicht darum geht die Natur zu schützen und Besuchern einen Einblick in eine einmalige Welt zu ermöglichen (immerhin ist der Park ein UNESCO World Heritage), sondern darum hier möglichst viel Geld zu verdienen. Koste es was es wolle. 2-tägige Kajaktouren für 500,- bis 800,- $ oder halbtägige Gletschertouren für 130,- $ sind Preise die wir sonst nirgendwo bisher in der Welt gesehen haben (dagegen wird Neuseeland mit dreitägigen Paddeltouren für 250,-$ oder ganztägige Gletschertouren für 70,- $ zum absoluten Billigreiseland!!!!!!). Da die Parkverwaltung auch die exklusive Nutzung fast aller Flüsse als Konzessionen an private Firmen verkauft hat darf man hier bis auf dem Rio Serrano auch als Privatperson nicht paddeln (vermutlich auch einmalig in der Welt). Als ich mich vor unserer Paddeltour in Puerto Natales nach den Verhältnissen auf den Rio Serrano erkundigen wollte wurde ich von allen Outdoorläden und Kajakguides sehr brasch abgewiesen. Alle behaupteten ohne Guide dürfe man nicht paddeln und auch sonst waren sie sehr unfreundlich, nur weil ich keine überteuerte Tour buchen wollte. Einzige Ausnahme machte da ein extrem freundlicher und hilfsbereiter Guide, den wir dann auf dem Fluß trafen und der uns noch ein paar gute Tips gab. Auch er ist nicht gut auf viele seiner Guidekollegen zu sprechen (im mißfällt die Abzocke ebenfalls) und so bietet er seinen Kunden bessere Touren zu günstigeren Preisen an (Solay kennt insbesondere die Gegend am Lago Geike sehr gut). Wenn also jemand hier paddeln will können wir ihm nur empfehlen mal bei www.bagualesgroup.com reinzuschauen. Auch die Parkranger haben uns nicht wirklich überzeugen können. Anstatt sich und die Pflege der Wege zu kümmern (speziell auf dem Weg zum Aussichtspunkt Torre muß man sich nämlich größtenteils seinen Weg im Geröllfeld selber suchen, was natürlich die Erosion verschlimmert) haben viele Ranger sich mehr darauf konzentriert auch ja alle allein reisenden Mädels abends zu sich zur Party in ihr Rangerhäuschen einzuladen! Wie bereits gesagt, der Park ist wirklich sehr schön, doch dank der Touristenmassen die hier jährlich einfallen und durch die Tatsache daß der Verdienst an den Parkbesuchern vor dem Naturschutz zu stehen scheint lassen bei uns eher einen schalen Nachgeschmack. Für uns ähnelt Torres del Paine eher einem Outdoor Disney Land für die Reichen und Schöne als einem Nationalpark. Wer es lieber etwas ursprünglich mag sollte besser den argentinischen Nationalpark am Fitz Roy besuchen.
 
Abschied: Nach 12 anstrengenden aber sehr harmonischen Tagen war unsere gemeinsame Zeit mit Birte dann auch schon wieder vorüber. Während wir hier in Puerto Natales darauf warten in ein paar Tagen mit dem Navimag Frachtschiff nach Puerto Montt fahren zu können machte sich Birte auf den Heimweg nach "God old Germany". Dank einer Umbuchungen liebenden Fluglinie (LAN Chile) darf Birte nun 48 Stunden lang die Heimreise genießen (inklusive einiger Nächte auf diversen Flughäfen)
 
199. Wochenbericht 19.03.- 25.03.2007 

Route:  Puerto Natales, Kanäle Patagoniens
 
Fahrradumbau (Cl.): Birte hat Martin Austauschrahmen mitgebracht und so galt es nun lediglich alle Teile umzubauen. Vor allem vor dem Umbau der Federgabel, bzw. genauer Gesagt des Steuerrohrs habe ich ordentlich Respekt. Mit einem großen Stück Holz bekomme ich das Steuerrohr dann aber doch aus dem alten Rahmen herausgeklopft und wieder in den neuen Rahmen hinein. Dummerweise stelle ich jedoch erst dann fest, daß in dem Holzstück noch ein Nagel drin steckt, mit dem ich mir so das Gewinde im Steuerrohr etwas verhunzt habe. Dank der Feile in unserem Leatherman bekomme ich das Gewinde aber dann wieder soweit hin, daß es funktionstüchtig ist. Beim Umbau von Hinterradgepäckträger und Rohloff Nabe dann wieder wie gewohnt die üblichen Cannondale Probleme: Die unteren beiden Schrauben des Gepäckträgers und Rahmenfixierung der Rohloff Nabe kann ich wieder nur mit etwas gebastelt montieren, und eine der Nieten um den Gepäckträger oben am Sattel festzuschrauben dreht hohl. Da ich also die Schraube nicht in den Rahmen schrauben kann fixiere ich den Gepäckträger hier erst einmal mit Kabelbindern und einem Spanngurt und schicke eine Mail an Cannondale mit der Frage wie ich das Problem lösen soll (2 Wochen später habe ich immer noch keine Antwort von Cannondale, in einem Radladen haben sie die Niete auch nicht festziehen können es aber probiert, so daß sie am Ende sogar noch lockerer war und schließlich habe ich die Niete mit reichlich Sekundenkleber einfach festgeklebt!). Der Rest des Umbaues verläuft jedoch problemlos und nachdem ich mir in einem Radladen für ein kleines Vermögen noch das Tretlager habe ummontieren lassen (dafür hätte ich spezielles Werkzeug gebraucht das ich nicht habe) kann ich nun wieder mit meinem eigenen Rad durch die Welt radeln :-)
 
Abschied von Pink Panther (Cl.): Nachdem mir bei dem Grenzübergang von Chile (Villa O'Higgins) nach Argentinien (El Chalten) mein Fahrradrahmen gebrochen war habe ich von Laura und Aldo, zwei Italiener, Lauras altes Fahrrad (Pink Panther) bekommen. Pink Panter hat uns seit Anfang Januar nun insgesamt 2415 Km lang von El Chalten über Puerto Natales, Punta Arenas und Feuerland bis nach Ushuaia und wieder zurück nach Puerto Natales begleitet. Obwohl Pink Panther schon einige Jahre auf dem Buckel hat ist er uns ein sehr treuer Reisebegleiter gewesen und bis auf einen gerissenen vorderen Bremszug hatten wir keinerlei Probleme (nicht einmal einen Platten Reifen!!!). Jetzt wo mein Rädchen wieder fahrtüchtig ist gilt es natürlich noch ein neues zu Hause für Pink Panther zu finden. Keine leichte Aufgabe, denn damals in El Chalten waren Laura und Aldo nach der ruhigen Carretera Austral genauso wie wir von dem touristischen Ort am Fitz Roy geschockt. Damals haben sie uns daher auch gebeten, daß wir das Rad bitte nicht an einem "solchem Ort" weitergeben möchten. Nun, einige Monate später und nachdem, wir El Calafate, Puerto Natales, Punta Arenas und Ushuaia, alle um ein vielfaches touristischer, gesehen haben sehnen wir uns fast wieder nach dem ruhigen und fast sogar noch "ursprünglichen" El Chalten zurück. Mittlerweile sind wir jedoch in Puerto Natales einem der touristischten Orte in Patagonien, und ausgerechnet hier müssen wir für Pink Panther nun neue Eltern finden. Schließlich haben wir die rettende Idee: vielleicht gibt es ja ein Kinderheim hier! Bei der Stadtverwaltung erfahren wir dann daß es in Puerto Natales wirklich ein Kinderheim gibt und so machen wir uns auf den Weg. Kurz vor der Uferpromenade finden wir dann die "Residencia de Vida Familiar: Madre Teresa Calcuta". Als die Heimschwester uns sieht ist sie erst etwas verwirrt, doch als wir ihr erklären, daß wir ihnen gerne das Fahrrad überlassen würden ist sie auf einmal ganz außer sich vor Freude. Ich versuche ihr zwar zu erklären wie das Fahrrad zu uns und somit nun zu ihnen kam, doch obwohl die Schwester eifrig nickt vermute ich fast, daß meine Spanischkenntnisse doch zu schlecht waren. Froh für Pink Panther so ein gutes neues zu Hause gefunden zu haben trennen auch wir uns noch von einigen unserer Sachen und so kommen auch ein Walkman, eine Sportjacke, 2 neue Plastikponchos eine Wollmütze und ein dickes Schreibbuch zu neuen Besitzern. Die Heimschwester will zwar alle Kinder für ein Übergabephoto holen, doch wir wollen wegen der paar Kleinigkeiten keinen riesen Zirkus veranstalten.
 
Navimag Fähre (Cl.): Eigentlich wollten wir zusammen mit Sandra von Puerto Montt aus mit dem Navimag Fracht-, Passagierschiff nach Puerto Natales fahren, doch da letztes Jahr die Fährpreise auf schlappe 350,- $US pro Person erhöht worden waren lag das jedoch weit über unseren finanziellen Möglichkeiten. Anfang dieses Jahres ging jedoch die Magellanas, das eigentliche Schiff, kaputt, so daß ersatzweise die Puerto Eden, ein etwas kleineres Schiff, die Fahrt durch die Kanäle Patagoniens übernehmen mußte. Zufälligerweise erfuhren wir dann auch noch, daß es auf der Puerto Eden eine noch günstigere Kabinenklasse gibt in der man für lediglich 200,- $US mitfahren kann. Kaum zurück aus Feuerland statteten wir dem Navimag Büro in Puerto Natales natürlich einen Besuch ab. Der super nette Navimag Mitarbeiter erklärte uns dann, daß es die günstige Kabine zwar gibt, daß sie aber erst dann aufgemacht wird, wenn alle anderen Kabinenplätze ausgebucht sind. Kaufen könne man das günstige Ticket außerdem erst am Abreisetag, und so notiert sich Oscar erst einmal nur unsere Namen und Passnummern in seinen Kalender (Reservieren darf man offiziell nämlich auch nicht). Als ich Birte in Puerto Natales abhole statte ich natürlich auch Oscar einen Besuch ab und der meint freudestrahlend, daß mittlerweile fast alle Kabinenplätze belegt sind. Nach Birtes Abreise schauen wir wieder bei Navimag vorbei und da es nun nur noch 4 Tage bis zur Abfahrt sind erfahren wir, daß das Schiff voll ausgebucht ist und wir mit Sicherheit in der billigen Klasse mitkommen würden. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen stehen wir am Abreisetag dann schon bereits 10 Minuten vor der Öffnungszeit vor den Navimag Büro und so bekommen wir sogar die besten Plätze in der Notkabine. Für unsere Fahrräder müssen wir jedoch noch einmal 37,- $US je Bike extra bezahlen. Oscar erklärt uns nun, daß wir gegen 21:00 Uhr wieder hier sei sollten. Er würde uns dann in unsere Kabine bringen und nach einer ruhigen Nacht würde das Schiff dann am nächsten Morgen zu seiner 3-tägigen Fahrt nach Puerto Montt aufbrechen.
 
Kanäle Patagoniens (Cl.): Um Kurz nach 21:00 Uhr holt uns Oscar dann auch wie versprochen mit all den anderen Passagieren der Klasse D ab und geleitet uns aufs Schiff. Auf dem, Schiff werden wir zuerst mit einer riesigen Lasten Hebebühne einen Stock höher befördert, wo wir dann auch unsere Bikes parken dürfen. Nun werden wir ins Innere des Schiffes geleitet und dort wo die Herrentoilette der zweitgünstigsten Kabinenklasse ist geht es nun nochmal eine Stahltreppe hinunter. Am Ende der Treppe dann scharf rechts, sonst steht man nämlich bei den Stromgeneratoren und der Schiffswerkstatt, und dann die nächste Stahltüre rein. Unsere fensterlose Großraumkabine (3 Schlafkojen übereinander) ähnelt ein kleinwenig den Kajüten der Matrosen auf den Kriegsschiffen des II. Weltkrieges, d.h. es ist etwas rustikal, doch uns gefällt es. Wir verstauen unsere Ausrüstung in einem leeren Bett und nach der offiziellen Begrüßung und einem Kinofilm gehen wir in Bett. Punkt 6:00 Uhr sitzen wir dann senkrecht im Bett. Der Anker wird gerade gelichtet und die Ankerkette wird keine 5m neben unseren Köpfen hochgezogen. Irgendeinen Haken muss das billige Ticket ja haben. Da wir (insbesondere ich) schon mal wach sind und eh bald Sonnenaufgang ist stehen wir auf und begeben uns an Deck, wo wir tatsächlich mit einem herrlichen Sonnenaufgang und einem noch schöneren Regenbogen für die morgendliche Ruhestörung entschädigt werden.
 
Schiffsalltag (Cl.): Zu tun gibt es auf so einem Schiff ja nicht viel und so befinden wir uns eigentlich die meiste Zeit auf der Brücke, die bei Navimag von 7:00 Uhr morgens bis etwa 19:00 Uhr abends durchgehend für alle Passagiere geöffnet ist. Die Ruhe und Geduld die der Kapitän und seine Crew bewahren, obwohl die Brücke manchmal so überfüllt ist wie ein Irish Pub am Samstagabend ist absolut bewundernswert. Leider haben wir Regenwetter und die Wolkendecke hängt so tief, daß man nur die unteren Hälften der Berge sieht. Doch so haben die Berge, Wälder und Kanäle auch etwas sehr mystisches und geheimnisvolles. Unterbrochen wird die Zeit auf der Brücke eigentlich nur von den Mahlzeiten, sowie jeweils einem Dokumentarfilm am Nachmittag. Mit dem Abendessen wird dann auch die Brücke für die Passagiere geschlossen, so daß wir, wie auch alle anderen Passagiere, unsere Abende im Aufenthaltsraum verbringen.
 
Gletscherbesuch (Cl.): Am Abend des ersten Tages macht die Puerto Eden dann einen kleinen Abstecher zu einem Gletscher (dessen Namen ich leider nicht richtig verstanden haben; irgendwas das sich so ähnlich wie Suerto anhört), der vom südlichen patagonischen Eisfeld bis direkt an die Fjords reicht. Es regnet und ist ordentlich windig, so daß es nicht gerade einfach ist ein Photo zu machen. Richtig naß wir es jedoch erst, als wir hinter den Speisesaal gehen. Eigentlich ist unser Platz nicht schlecht, da wir von hier aus das ganze Hinterschiff übersehen können, doch mehrere Windstöße fegen hier das ganze Wasser von einer Aussichtsplattform direkt auf mich, so daß ich tropfnaß bin während Nadine relativ ungeschoren und trocken davon gekommen ist.
 
Geselligkeit auf chilenisch (Cl.): Geselligkeit wird bei Navimag anscheinend groß geschrieben und um hier auch ja auf Nummer Sicher zu gehen ist der kombinierte Speisesaal und Aufenthaltsraum gleich zwei Nummern zu klein gemacht worden. So kommt es, daß wir in drei Umläufen zu Mittag und zu Abend essen müssen, was aber noch nicht so tragisch ist. Viel nerviger ist dann jedoch, daß man nach dem Abendessen keinen Platz mehr findet um sich in Ruhe hinzusetzen. Wir sind in der mittleren Essensrunde und somit sind alle gemütlichen Sitze bereits von Essensrunde 1 belegt, während Essensrunde 3 natürlich direkt an den Tischen sitzen bleibt. So finden wir uns zum allabendlichen Kinofilm dann meist immer am Boden wieder. Hier sind wir aber in guter Gesellschaft da nämlich meist 1/3 der Passagiere auf dem Boden sitzt um sich den Film anzusehen, um Karten zu spielen oder um einfach nur zu lesen. Auch das Ansehen des Kinofilms ist immer sehr spannend (und anstrengend). Da der Kinofilm natürlich in dem gleichen Aufenthaltsraum gezeigt wird in dem sich auch die restlichen Passagiere zum unterhalten, Karten spielen oder musizieren eingefunden haben und so der Geräuschpegel dementsprechend sehr hoch ist, sind wir immer froh wenn der Film auf spanisch mit englischen Untertiteln läuft, denn so können wir die Unterhaltungen zumindest mitlesen. Wir mit unserem super Billigticket können da natürlich nicht richtig klagen, doch ich glaube wenn ich 1000,-$US für mein Fährticket bezahlt hätte wäre ich schon etwas genervt gewesen. Aber egal mit welchem Ticket: Unterhaltsam waren die Abende so jedenfalls.
 
Leuchtturm (Cl.): Dieses Schiff soll wie man uns erzählt hat einst Zucker geladen haben und dann hier auf einer unter dem Wasser liegenden Bergspitze aufgelaufen sein. Auf die Rückfrage beim Kapitän was denn aus der Ladung geworden sei meinte dieser, daß sich der Zucker im Wasser aufgelöst habe. Das erschien den Gerichten vermutlich etwas zu dubios (ebenso daß der Kapitän hier auf dem Berg aufgelaufen war), und so mußte der Kapitän erst einmal hinter Schwedische Gardinen. Anschließend wurde das Schiffswrack von der chilenischen Marine als willkommene Gelegenheit genutzt um ihre Schießkünste zu üben, wie die vielen Löcher bezeugen können, bevor das Schiff zu einem Leuchtturm umfunktioniert wurde.
 
Notankerung (Cl.): Nachdem wir die südlichen Kanäle Patagoniens erfolgreich gemeistert hatten (ich sage hier "wir", da die meisten  Passagier sicherlich mehr Zeit auf der Brücke verbracht haben als der Kapitän) galt es nun den Golfo de Penas, den "Golf der Leiden", zu meistern. Nach dem Golf der Leiden müssen wir dann noch kurz auf die offene See bevor wir uns wieder in den Kanälen verkriechen können.  Bereits am Morgen war ein geplanter Landgang in Tortel wegen schlechtem Wetter gestrichen worden (das Wetter war zwar nicht wirklich schlecht, doch vermutlich wollte der Kapitän noch vor dem aufziehenden stürmischen Wetter den Golfo de Penas passieren). Kurz nach der Einfahrt in den Golf, wir haben bereits ordentlich Seegang, dreht das Schiff jedoch gen Osten ab. Vermutlich ist es weiter draußen doch viel zu stürmisch und so steuern wir einen ruhigen idyllischen Kanal an, in dem wir über Nacht vor Anker gehen um auf besseres Wetter zu warten.
 
Es stürmt weiter, was solls (Cl.): Ob das Wetter wirklich besser geworden ist oder ob der Zeitdruck zu groß geworden ist wissen wir nicht, doch gegen 4 Uhr morgens fahren wir wieder los; Dank Ankerkette weiß ich die genaue Uhrzeit :-). Gegen 8 Uhr wache ich wieder auf und unsere Schiff ist kräftig am rollen und stampfen (glaube so nennen richtige Seebären die netten Schaukelbewegungen von Schiffen die bei jedem Normalbürger eine kleinere Magenverstimmung auslösen). Nadine ist bereits dabei sich zu übergeben und mangels Mageninhalt erbricht sie einfach Gallenflüssigkeit. Mir geht es eigentlich recht gut und so beschließe ich zum Frühstück zu gehen. Anziehen geht noch recht gut doch auf dem Weg von unserer Kabine zur Toilette wir auch mir richtig schlecht und so übergebe auch ich mich. Ich fühle mich jedoch auch weiterhin recht wohl und so gehe ich trotzdem zum Frühstück. Langsam und bedächtig genieße ich meine Cornflakes, einen Joghurt, einen Tee und eine Pflaume. Ich unterhalte mich gerade mit einem anderen Passagier als ich mitbekommen, wie mein Magen plötzlich rebelliert. Ich verlasse fluchtartig den Speisesaal und kaum an Deck suche ich verzweifelt nach der Reling. Dummerweise ist jedoch genau hier das Rettungsboot, so daß ich nicht direkt an die Reling kann. Ein Besatzungsmitglied sieht meinen wohl ziemlich verzweifelten Blick (abgesehen davon halte ich mir mit einer Hand bereits den Mund zu) und deutet nur stumm auf dem Mülleimer. Dummerweise ist der Mülleimer jedoch einer die es bei uns oft an Bushaltestellen gab, d.h. einer mit einer kleinen ovalen Öffnung die dazu noch vertikal angebracht ist. Zeit um nach einer anderen Lösung zu suchen habe ich nicht mehr und so halte ich meine Hand so, daß mein erbrochenes Frühstück über die Hand in die Mülleimeröffnung rutscht. Soweit ist alles noch recht unproblematisch, wäre da nicht der stürmische Wind gewesen. Dieser hat nämlich anscheinend eine riesige Freude daran einen Teil meines "ehemaligen Frühstücks" statt direkt in den Mülleimer in mein Gesicht zu wehen, so daß ich nun die "Cornflakes" auch auf der Nase und auf beiden Backen kleben habe. Zum Glück sind wegen des Sturmes die meisten Passagiere in ihren Betten, so daß ich, nachdem mein Magen komplett leer ist, ungesehen ins Bad komme um mich wieder zu waschen. Anschließend folge ich Nadines Beispiel und verziehe mich wieder in mein Bett, während Nadine immer noch dabei ist ihre Galle zu entleeren. Mittagessen lassen wir beide geschickt ausfallen, doch als sich am Nachmittag der Sturm etwas legt und wir etwas weniger Seegang haben wage ich mich wieder aus dem Bett. Ich gehen in den Aufenthaltsraum um mir mit einigen anderen Passagieren einen Kinofilm anzusehen. Ich fühle mich eigentlich ganz gut und so beschließe ich etwas Cola zu trinken. Den 2 Stunden dauernden Film überstehe ich sehr gut, auch wenn die Sitzgarnituren hin und wieder mit samt den Leuten die in ihren sitzen quer durch den Raum rutschen. Nach dem Film beschließe ich mal einen kurzen Abstecher auf die Brücke zu machen, doch auf halben Weg plane ich um und lasse mir die Cola dann doch noch mal durch den Kopf gehen. Ok, dann halt doch wieder ins Bett und ne Runde schlafen. Pünktlich zum Abendessen gegen 19:00 Uhr fahren wir dann endlich wieder in die Kanäle ein. Froh, daß der Spuk nun sein Ende hat, aber immer noch mit angeschlagenen Mägen beschränken wir unsere erste Mahlzeit des Tages dann jedoch lieber auf Obst (es gibt leckere Wassermelone), Kekse und  etwas Schokolade. Leider konnte ich an dem stürmischen Tag kein Photo machen oder gar auf die Brücke gehen, doch andere Passagiere haben mir berichtet, daß die Bootsspitze des öfteren in die 6-10m hohen Wellen eingetaucht ist, und daß die Gischt bis hoch zur Brücke gespritzt hat (und die ist ganz schön hoch oben wie auf dem Photo zu sehen).
 
Versöhnlicher Abschluß (Cl.): Nach einer ruhigen Nacht haben wir am nächsten Morgen dann auf einmal strahlenden Sonnenschein! Kein Wölkchen weit und breit, gerade so als wolle sich der Himmel für den stürmischen Vortag entschuldigen. Durch unsere "Notankerung" haben wir 12 Stunden Verspätung und so haben wir quasi einen ganzen Extratag auf dem Boot. Doch nicht nur wir genießen das herrliche Wetter sondern auch die Meerestiere und so sehen wir gleich mehrmals Wale, Delphine und Seelöwen. Während wir am Nachmittag einfach nur faul auf dem Vorderschiff rumliegen um nach den frischen Zeiten in Südpatagonien wieder richtig Sonne zu tanken steigt im Speisesaal eine Bingoparty. Jeder Gewinner muß jedoch erst einmal eine heiße Sohle aufs Parkett legen, bevor er seinen Preis in Empfang nehmen darf, und so ist der Saal am toben. Eine ältere Engländerin kommentiert das fröhliche Treiben kopfschüttelnd aber anerkennend damit, daß dies wohl die lauteste Bingoparty wäre, die sie je erlebt hätte (nicht vorzustellen was hier abgegangen wäre, wenn die Bingoparty am letzten Abend stattgefunden hätte und nicht wegen dem Sturm auf den nächsten Nachmittag verschoben worden wäre). Gegen 19:00 Uhr laufen wir dann nach 4 sehr schönen Tagen in Puerto Montt ein, wo wir um 20:00 Uhr dann die Puerto Eden verlassen.
 
200. Wochenbericht 26.03.- 01.04.2007 

Route: Kanäle Patagoniens, Puerto Montt, Entre Lagos, Parque Nacional Pueyhue
 
Trekkingtour zu den Baños de Caulle (Cl.): Bereits im letzen Jahr wollten wir auf unserer Reise gen Süden eine Trekkingtour zu den Baños de Caulle machen doch da der letzten Winter sehr schneereich war lag ende November hier immer noch so viel Schnee, daß man den Weg nicht finden konnte. Aufgehoben ist nicht aufgeschoben und so holen wir den Treck nun auf unserem Weg von Puerto Montt nach Bariloche (Argentinien) einfach nach. Laut Reiseführer erwarten uns auf unserer Wandertour nicht nur Thermalquellen sondern auch ein Vulkan, eine Wüstenlandschaft und Geysire!
 
Vulkan Puyehue (Cl.): Am Vormittag des zweiten Tages machen wir uns an den Aufstieg zum 2236m hohen Vulkan Puyehue. Der Weg führt über offene Lavafelder und da es über Nacht etwas windig geworden ist bläst uns nun eine frische Briese in Gesicht. Mit zunehmender Höhe wird der Wind immer stärker und kurz unterhalb vom Gipfelgrat hat er bereits Sturmstärke erreicht. Wir müssen uns mit aller Kraft gegen den Wind stemmen um überhaupt vorwärts zu kommen. Viel unangenehmer sind jedoch die Daumenkuppen großen Steinbrocken die uns wie Geschosse um die Ohren fliegen. Obwohl die Gesteinsbrocken prinzipiell sehr leicht sind schmerzen die Treffer und insbesondere die Kopftreffer doch sehr (einige Steine fliegen sicherlich 100m weit durch die Luft). Kurz vor dem Gipfel verstecken wir uns hinter einer kleinen Steinmauer. Der Sturm heult so laut, daß wir uns nur schreiend verständigen können und so sind wir am überlegen, ob wir, obwohl lediglich 5 Minuten vor dem Gipfel, nicht lieber umkehren sollen. Plötzlich läßt der Sturm merklich nach und nach dem Motto jetzt oder nie nehmen wir die letzen Meter im Eiltempo. Oben auf dem Kraterrad des Vulkans windet es zwar immer noch sehr stark, aber bei weitem nicht so schlimm wie kurz unterhalb. Wir wollen natürlich nicht riskieren, daß der Wind noch stärker wird und nach ein par Photos machen wir uns direkt wieder an den Abstieg.
 
Vulkanwüste (Cl.): Nach der Vulkanbesteigung geht es durch eine wüstenartige Landschaft zu den Baños. Dank mehrerer Vulkanausbrüche ist die gesamte nordwestliche Seite des Puyehue mit hellbraunem Lavagestein bedeckt und wirkt so wie eine Sandwüste. Eine wunderschöne wenn auch nach Patagonien etwas unwirklich wirkende Landschaft.
 
Alte Furmarolen (Cl.): Kurz vor den Baños kommen wir noch an alten Furmarolen vorbei. Furmarolen sind Schwefelige Dämpfe die aus Spalten aus dem Boden zischen.
 
Los Baños de Caulle (Cl.): Am späten Nachmittag kommen wir dann bei den Baños de Caulle an und gönnen uns natürlich ein ausgiebiges Bad in den wirklich heißen Quellen. Die Quellen sind so heiß, daß ich sogar ein par Minuten benötige bis ich im Wasser bin und kaum drinnen fängt mir auch schön der Schweiß an von der Stirn zu rinnen.
 
Los Geisers (Cl.): An unserem dritten Wandertag unternehmen wir eine Wanderung zu einem Thermalfeld, bei dem es normalerweise auch einige Geysire zu bewundern gibt.. Der März war jedoch "zu schön" und so gibt es momentan nicht genügend Wasser für die Geysire. Doch auch sonst ist das Thermalfeld ziemlich beeindrucken: überall dampft und brodelt es!
 
Schwefelausblühungen (Cl.): Sehr schön sind auch die farbenprächtigen Schwefelausblühungen die es in dem Thermalfeld überall zu sehen gibt.
 
Lavafluß I (Cl.): Au dem Rückweg vom Thermalfeld machen wir einen Abstecher zu einem erkalteten Lavafluß. So wie wie die Gletscher im Süden Patagoniens wälzt sich hier die schwarze Lavamasse durch die Täler. Insbesondere aus der Entfernung sieht der Lavafluß einem Gletscher zum verwechseln ähnlich, wenn da nicht der kleine Farbunterschied wäre. Um das Ganze ausmaß des Lavaflusses sehen zu können hätten wir einen etwas erhöhten Standpunkt benötigt, doch leider gab es den nicht, so daß wir ein Bild vom Ende des Lavaflusses haben. Der kleine Punkt rechts unten ist übrigens Nadine!
 
Lavafluß II (Cl.): Insbesondere mit dem hellbraunen Vulkangestein bilden die rabenschwarzen Lavamassen einen faszinierenden Kontrast. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen etwas in der erkalteten Lava herumzuklettern. Aus der Entfernung sah es so aus, als wäre der Lavafluß so wie ein Gletscher ein zusammenhängende Masse aus Lava, doch zumindest in dem Bereich den wir gesehen haben bestand er aus lauter Gesteinsbrocken in den verschiedensten Größen, Erstaunlich fanden wir auch, daß es nicht eine einheitlich Art von Gestein ist. Jeder Stein ist komplett anders: pechschwarz, grau, matt, glänzend, extrem porös, kompakt, leicht, schwer, ... .
 
Schneefelder (Cl.): Der Winter 2006/07 war sehr schneereich und so finden wir hier oben noch die letzten Schneefelder. Vom Wind wurde das leichte Vulkangestein über die Schneefelder geweht und so ergeben sich nun beim schmelzen die skurrilsten Muster und Farben
 
Ruta de los Americanos (Cl.): Für den Rückweg haben wir uns die wenig begangene Ruta de los Americanos vorgenommen. Laut allen Informationen die wir hatten sollte der Weg hier sehr schlecht bis gar nicht markiert sein und so versuchen viele gleich gar nicht diesen alternativen Rückweg. Wir hatten von Ulla, einer Österreicherin, eine Beschreibung der Ruta de Los Americanos bekommen die von 2 Holländern angefertigt wurde, die die Rute im Februar 2007 gegangen war. Ausgestattet mit dieser Wegbeschreibung und einer Karte wagen wir uns also ins Abenteuer. Die erste Tagesetappe führt fast Ausschließlich über die offenen Lavafelder und so haben wir keine Probleme uns zurecht zu finden. Auch von den Bambusstecken die die Holländer kaum gesehen haben entdecken wir etliche, wobei die meisten jedoch vom Wind umgeworfen wurden. Wir liegen prinzipiell gut in der Zeit und so stellen wir eigentlich fast alle Bambusstecken die wir finden wieder auf (wenn wir hundertprozentig sicher sind auf der richtigen Route zu sein), was in den kompakten Lavafeldern jedoch zuweilen sehr schweißtreibend ist. Über Lavafelder geht es so über einen Pass und von dort über Altschneefelder und einen Grat in eine wunderschönes idyllisches Tal mit einem kleinen Bach. In der kleinen Oase inmitten der Lavawüste machen wir unsere Mittagspause. Um nicht ständig den Bach durchqueren zu müssen wählen wir eine etwas höhere Route, was wir jedoch mit einigen extra Höhenmetern erkaufen. Schließlich hat Nadine von den extra Höhenmetern jedoch die Nase voll, wir begeben uns wieder in Flußtal gerade rechtzeitig um keine unnötigen Bachdurchquerungen machen zu müssen. hier wechselt der Weg nun auf die andere Bachseite und während ich mit mehreren gewagten Sprüngen trockenen Fußes auf die andere Seite kommen will es Nadine noch etwas weiter unten probieren. Leider gibt es keine geeignete stelle mehr und ehe sie sich versieht ragen steile Wände zu beiden Seiten des Baches auf, so daß wir eine weile getrennt laufen. Letztendlich findet Nadine jedoch eine stelle um auf meine Seite zu wechseln. Glücklicherweise bleiben wir immer irgendwie auf der Richtigen Route und so kommen wir eigentlich sehr gut voran. Lediglich auf dem letzen Kilometer, als es gilt einige tiefe und Steile Bachrinnen zu durchqueren ist vom Weg und von den Bambusstangen keine Spur mehr zu sehen. Dank der Wegbeschreibung der Holländer finden wir jedoch den Campingplatz. Am zweiten Tag soll die Routenfindung eigentlich noch viel schwieriger werden, doch wir haben wieder Glück und stolpern mehrmals über die am Boden liegenden Bambusstangen, so daß wir bis auf einige kleinere Abdrifter wieder genau auf dem Weg bleiben (und auch wieder kräftig umgefallenen Stangen aufstellen). So finden wir auch die Stelle an der der Weg von den Lavafeldern wieder in den Wald führt problemlos. Unten im Tal müssen wir dann lediglich noch einem altem Fahrweg folgen. Prinzipiell läuft alles wieder super, wäre da nicht unser Versuch gewesen einem anderen Wanderweg (Sendero Esmeralda) zu folgen, der direkt am Flußufer entlang führen sollte und letztendlich, sehr zu Nadines Begeisterung, mehrmals mitten im Bambusgestrüpp endet, so daß wir wieder umdrehen. Zurück auf dem Fahrweg kommen wir so schnell voran, daß wir am Abend dann schon wieder an unserem Ausgangspunkt der Wandertour ankommen. Netterweise liegt hier genau ein kostenloser Campameto, so daß wir hier unsere letzte Nacht in Chile verbringen. Leider nicht unsere geruhsamste Nacht in Chile haben wir doch eine riesige Kuhherde als Nachbarn die die ganze Nacht laut am "muhen" ist.
 
Nachbetrachtung Patagonien (Cl.): Insgesamt waren wir etwa 5 Monate in Patagonien (etwa 4 Monate im chilenischen Teil und einen Monat im argentinischen). Landschaftlich hat uns Patagonien sehr gut gefallen und auch der sonst so gefürchtete patagonische Wind hat es sehr gut mit uns gemeint. Etwas enttäuschend fanden wir jedoch, daß Patagonien immer mehr zu einem riesen Touristenspektakel verkommt (Torres del Paine und der Gletscher Perito Moreno sind da die Spitzenreiter). Unter dem Deckmäntelchen "Patagonien" werden den Touristen hier oft völlig überzogene Preise verlangt, die in keiner Relation zu der gebotenen Leistungen stehen . Insbesondere im chilenischen Teil wittern hier viele das große Geschäft und von der offenen herzlichen Hilfsbereitschaft der Chilenen, die uns im Norden des Landes noch so beeindruckt hat, bleibt oft nicht mehr viel übrig (die Argentinier sind hier noch wesentlich lockerer und preisgünstiger). Klar treffen diese pauschalen Aussagen nicht auf alle zu, doch Tendenzen sind leider sehr klar zu erkennen. Dank riesigen luxuriösen Hotelanlagen und Ferienhäusern in Nationalparks, 4WD Lkwtouren, geführten Tages Wanderausflügen, Buskolonnen die die Pauschaltouristen bis direkt vor den Gletscher fahren, und ... wurde das eigentlich wilde und ungestüme Patagonien doch sehr gezähmt. Doch wie eine Adler der traurig in seinem Käfig sitzt anstatt stolz durch die Lüfte zu schweben, so hat auch Patagonien für uns vielerorts leider seinen ursprünglichen Reiz verloren. 
 

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